Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

14 Donnerstag, 10. August 2000 
Sport 
Liechtensteiner Volksblatt 
Resultate & News 
Jonathan Edwards fehlt 
vielleicht in Sydney 
LEICHTATHLETIK: Der britische Dreisprin 
ger Jonathan Edwards (34) erwägt den Verzicht 
auf die Olympiateilnahme. Die Schwiegermut 
ter des tief religiösen Weltrekordhalters und Sil 
bermedaillengewinners von Atlanta leidet an 
einem Gehirntumor. «Falls Alisons Mutter wäh 
rend meines Aufenthalts in Sydney im Sterben 
liegen würde, müsste ich mir genau Uberlegen, 
wo ich sein muss», sagte Edwards, der am Frei 
tag bei «Weltklasse Zürich» starten wird. 
Miller bleibt ein Pacer 
BASKETBALL: NBA-Profi Reggie Miller steht 
kurz vor der Verlängerung seines Vertrags mit den 
Indiana Pacers. Der Finalist der letzten Saison bot 
dem Güard einen Dreijahre-Vertrag und rund 62 
Millionen Franken an. Kein Spieler hat jemals 
mehr Punkte fUr die Pacers erzielt als Miller. 
News aus Sydney 
• 37 Tage vor Beginn der Spiele ist das olympi 
sche Dorf (Bild) eröffnet worden. Auf der An 
lage, die über einer stillgelegten Salzmine er 
baut wurde, werden ab dem 2. September 15 000 
Athleten und Offizielle aus 199 Ländern erwar 
tet. Erstmals können sämtliche Athleten in ei 
nem einzigen Dorf einquartiert werden. Nach 
den Spielen werden die Reihenhäuser und Ap- 
partmentblocks verkauft. 
• Die Organisatoren der Olympischen Spiele 
suchen noch 1200 freiwillige Helfer. Um dem 
breiten Publikum die unbezahlte Arbeit 
schmackhaft zu machen, sollen alle Helfer ein 
kostenloses Ticket für einen Wettkampf oder ei 
ne der beiden Generalproben der Eröffnungs 
feier erhalten. 
• An der Eröffnungsfeier werden keine ganz 
grossen Weltstars auftreten, sondern nur einhei 
mische Künstler. Olivia Newton-John, die 1978 
an der Seite von JohnTVavoIta im Film «Grease» 
mitwirkte, ist wohl die bekannteste Figur. Sie 
wird an der Seite des australischen Alt-Rockers 
John Farnham ein Olympia-Lied singen. 
• Nach dem Ausschluss der Geherin Alexand 
ra Tziouti wegen Nandrolon-Dopings aus dem 
griechischen Olympiakader hat der Bannstrahl 
den Radfahrer Giorgos Himonetos wegen Sta- 
nozolol-Missbrauchs getroffen. Beiden droht 
eine zweijährige Sperre. 
TV.-Sportsendungen 
SF2 
22.20 Sport aktuell 
ORF1 
17.35 Live: Wien: Fussball UEFA Cup, Qualifi 
kation, Hinspiel: Rapid -Teuta Dürres 
Eurosport 
8.30 Segeln (W); 9.00 Olympische Spiele (W); 
9.30 Reiten (W); 10.30 Xtrem Sport (W); 11.30 
Motorsport: Formula Magazin; 12.30 TVuck 
Sport (W); 13.00 Skispringen (W); 14.00 Val- 
kenswaard: Reiten: Crown Series 2000; 15.00 
Fussball (W); 17.00 Brno: Sportwagen: FIA 
Weltcup; 17.50 News; 18.00 Xtrem Sport: YOZ; 
18.50 News; 19.00 Rad: Vuelta: Burgos-Rund- 
fahrt, 4. Etappe; 20.00 Motorsport: Racing Line; 
21.00 Boxen (W); 21.50 News; 22.00 Live: Fuss 
ball: UEFA Champions League, 3. Qualifika- 
tiosrunde, Hinspiel: Boavista Porto - Barry To- 
wn; 0.00 News; 0.10 Motorsport (W); 1.00 Rad 
DSF 
8.45 Idole (W); 9.45 Monster TVucks (W); 10.45 
Motorvision (W); 12.00 Speed Zone (W); 12.15 
Fun Zone (W); 12.30 Monster TVucks (W); 13.00 
American Gladiators (W); 14.00Takeshi's Cast 
le (W); 15.15 Speed Zone; 15.30 Fun Zone; 15.45 
Monster TVucks (W); 16.15 Takeshi's Castle 
(W); 17.00 Live: Cincinnati: ATP Masters Series, 
4. Tag; 19.00 Newscenter; 19.15 Inteiam Spezial; 
19.45 Newscenter; 20.00 Hattrick Live: Fussball: 
2. Bundesliga: Borussia Mönchengladbach - 1. 
FC Saarbrücken; 22.30 Newscenter; 22.45 Iri- 
team Spezial (W); 0.15 WOW Fan Power; 2.00 
WOW Fan Power (W); 3.15 Kraftsport (W); 
4.15 Munster TVucks (W);4.45 Fun Zone (W) 
in 
Die Langläufer kennen 
keine Sommerpause 
Der Weltcup-Winter startet für Liechtensteins Langläufer in etwas mehr als drei Monaten 
Der Gedanke an tiefe Tempe 
raturen und Schnee liegt der 
zeit fern. Die Sommersportar 
ten sind das beherrschende 
Thema, und mit dem Beginn 
der Olympischen Sommerspie 
le in Sydney in einem Monat 
steht der Jahreshöhepunkt 
noch bevor. Doch der nächste 
Winter kommt bestimmt, und 
mit ihm die nächste Saison des 
Weltcup-Langlaufes. Liechten 
steins Athleten sind gut darauf 
vorbereitet. 
Toni Nötzli 
Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, ging 
für die Athleten die Pause nach dem 
letzten Winter zu Ende. Stephan 
Kunz dislozierte nach Sardinien, um 
während zwei Wochen mit dem 
Rennvelo eine gute Ausdauerbasis 
zu legen. Während einer Woche er 
hielt der TViesenberger dort Zuzug 
durch Martina Negele. Markus Has 
ler nahm daslVaining in heimischen 
Gefilden auf. 
Anschliessend wäre ein TVai- 
ningslager in Ramsau (ö) vorgese 
hen gewesen. TVainer Emil Hoch 
musste es allerdings absagen, weil in 
jener Zeitspanne die finanzielle Si 
tuation zu unsicher war. Dafür zo 
gen die Liechtensteiner ab Mitte Ju 
ni für drei Wochen nach Surlej bei 
Silvaplana. In der Höhenlage des 
Engadins stand ein grosses Pensum 
auf Rollski auf dem Programm, 
nachdem zuvor mit Laufen und 
Kraft weitere Aufbauarbeit betrie 
ben worden war. Während einer 
Woche fand sich auch das Jugend 
kader (Anna-Lena und Flurin Der- 
mon) in Surlej ein. Ab kommendem 
Sonntag wird das Langlauf-Team 
Liechtenstein nochmals für zwei 
Wochen in Surlej zu Gast sein. 
TVaining im Tunnel 
Vom 10. bis 21. September erfolgt 
im Tbnnel in Vuokatti (Fi) der erste 
Schneekontakt. Anfang Oktober 
wird die Tbnnelanlage nochmals die 
TVainingsstätte der Liechtensteiner 
sein. Nach einer Woche in Ramsau 
werden im November irgendwo in 
Skandinavien, wo die Schneever 
hältnisse günstig sind, die direkten 
Weltcup-Vorbereitungen in Angriff 
genommen. Der Langlauf-Weltcup 
des kommenden Winters wird am 
25. November in Beitostölen (No) 
mit einem 10-km-Rennen der Män 
ner in der klassischen Technik in An- 
Stehen schon mitten in der Saison-Vorbereitung: von links Stephan Kunz, Trainer Emil Hoch und Markus Hasler. 
griff genommen und vierTage später 
in Lillehammer mit einem Wett 
kampf über 10 km in der freien Tech 
nik fortgesetzt. Den Saisonhöhe 
punkt bilden ganz klar die Weltmeis 
terschaften in Lahti (Fi) vom 15. bis 
25. Februar. Eine ganz besondere 
Bedeutung kommt den Testwett 
kämpfen in Salt Lake City (10. bis 
14. Januar) im Hinblick auf die 
Olympischen Winterspiele 2002 zu. 
Drei Podest-Ränge 
Im letzten Winter hatte Stephan 
Kunz mit drei Podest-Rängen und 
weiteren Spitzenklassierungen in- 
ternatigjipkfür Furore gesorgt und 
war auf den 7. Platz der Weltrang- 
liste vorgestossen. Eine Intensivie 
rung des Krafttrainings und eine 
weitere Technik-Schulung stellten 
die Basis für diese Fortschritte dar. 
In dieser wärmeren Jahreszeit wur 
de der Kraftanteil leicht gesteigert 
und auch etwas anders gestaltet. 
Trainer Hniil Hoch: «Ich bin über 
zeugt davon, dass wir weiteren Nut 
zen aus dem Krafttraining ziehen 
werden. Da muss man nur das Lehr 
buch anwenden, das ist überhaupt 
kein Problem.» Bei Stephan Kunz 
wurde versucht, die klassische Tech 
nik weiter zu verbessern. Beim Vi 
deo-Studium hatte Hoch schon vor 
Uber einem Jahr festgestellt, dass 
der Athlet beim Abstoss jeweils 
leicht abknickte. In einer ersten Re 
aktion wurde versucht, diese Fehl 
stellung mit einem Tape-Verband zu 
korrigieren. Dies erwies sich nicht 
als ideal. Mit einer Schuh-Einlage 
wurde jetzt ein klar feststellbarer 
Fortschritt erzielt. 
Guter Eindruck 
Markus Halser hinterliess bei al 
len TVainings einen günstigen Ein 
druck und hielt, stets bestens mit, 
was durch gute Laktatwerte be 
stätigt wurde. Das Anstrengungs- 
Asthma, das beim Eschener im letz 
ten Winter diagnostiziert wurde, 
konnte mittels eines Sprays einiger- 
massen in den Griff bekommen 
werden, aber gänzlich behoben ist 
es noch nicht. 
Grosse Fortschritte von 
Martina Negele 
Die grössten Fortschritte beschei 
nigt Emil Hoch Martina Negele. Sie 
betreffen die Kondition, die Steige 
rung auf den Rollski, aber auch die 
grosse Rohkraft, die sogar Kunz 
und Hasler verblüffte. Das vorran 
gige Ziel Martina Negeles bildet die 
Hürde von 75 FIS-Punkten, die sie 
unterbieten muss, um die Zutritts 
berechtigung für die Weltcup-Wett 
kämpfe zu erhalten. Im letzten Win 
ter hatte sie diesen Leistungsaus 
weis ganz knapp verpasst. 
Viele Kilometer haben die Athle 
ten auch auf dem Laufband zurück 
gelegt. Dies mag angesichts eines 
Typus von Sportler erstaunender in 
erster Linie den Auftenhalt in der 
Natur als eine der Antriebsfedern 
für seine Aktivitäten nennt. Für den 
TVainer beinhaltet das Laufband 
aber einen klaren Vorteil: «Es gibt 
kein Schummeln. Die Zeit und die 
Geschwindigkeit können eingestellt 
werden. Die Athleten kommen so 
nicht umhin, ihr Pensum zu 100 Pro 
zent zu erfüllen.» 
Spass geht nicht verloren 
Trainer Emil Hoch weiss, dass er 
und seine Athleten an den hohen 
Leistungen gemessen werden, die 
sie in der letzten Saison erzielten. 
Obwohl er von weiteren finanziel 
len Mitteln träumt, um seine Arbeit 
auf dem Standard anderer Nationen 
optimal zu gestalten, geht der Spass 
doch nicht ganz verloren. So verlor. 
er eine Wette gegen Stephan Kunz, 
weil er seinem Athleten nicht zu 
traute, 1000 m gewissermassen aus 
dem Stand heraus in 2:45 Minuten 
zu laufen. Der Triesenberger erfüll 
te die Vorgabe knapp und kommt 
nun in den Genuss einem vom Trai 
ner zu bezahlenden Nachtessens. 
Möglicherweise erfüllt sich ein 
anderer Wunsch Emil Hochs noch 
vor dem Herbst. Der Serviceman 
des Liechtensteiner Langlauf- 
Teams, der im Aostatal beheimatete 
Fabio Ghisafi.hat ihm versprochen, 
ihn zu einer Bergtour auf das Mat 
terhorn mitzunehmen. «Da hinauf 
möchte ich schon seit langem», 
meint Hoch, der bisher vergeblich 
auf den Telefonanruf des Betreuers 
gewartet hat. 
LBV-Karatekas trainierten in der Türkei 
Fünf Liechtensteiner nahmen an einem 14-tägigen Kadertraining in Izmir teil i 
Aufgrund der guten Beziehung der 
Sektion Karate des LBV zur Türkei 
folgten fünf Karatesportler des 
Liechtensteiner Budoverbandes, 
darunter drei amtierende Landes 
meister, der Einladung des Natio 
nal trainers der Türkei, Adnan Safak 
Yöluel 5. Dan und nahmen an ei 
nem 14-tägigen Kadertraining in Iz 
mir teil. Die professionelle Arbeit 
des Türkischen Karateverbandes 
wurde einmal mehr siebtbar und die 
LBV-Karatekas konnten enorm 
profitieren. 
Aufgrund der heissen Temperatu 
ren fanden alle TVainings jeweils 
abends statt. Die LBV-Kaderathle- 
ten hatten die Möglichkeit, mit in 
ternational erfolgreichen jungen 
Sportlern der türkischen Jugendna 
tionalmannschaft zu trainieren. Das 
Hauptaugenmerk galt dem Kata 
und Kumitetraining Die Türkei 
zählt zu den drei stärksten Nationen 
der W.K.F. hinter Frankreich und Ja 
Die LBV-Karatekas konnten vom Kadertraining in Izmir enorm profitieren. 
pan. (WKF 164 Nationen) Marina 
Wohlwend, die amtierende Karate- 
Landesmeisterin als auch Titelträ 
ger Marco Fausch U16 und Metin 
Kayar U12 und Ivanka Dvorneko- 
vic bereiten sich auf internationale 
Einsätze vor und das TVainingslager 
soll zur Vorbereitung dienen. 
Weiteres TVainingslager 
Bereits im September ist ein wei 
teres TVainingslager in Liechten 
stein mit Adnan Safak Yüksel für 
das Schüler- und Jugendkader der 
Sektion Karate des LBV geplant. 
Die jungen LBV-Sportler wurden 
von Smiljia Wohlwend begleitet, die 
es sich als LBV-Kampfrichterin 
nicht nehmen liess, an allen TVai 
nings selber teilzunehmen. 
Neben hartem TVaining konnte 
manche Sportlerfreundschaft ge 
schlossen werden und es zeigte sich 
wieder einmal, dass Sport auch völ 
kerverbindend eine wichtige Funk 
tion inne hat.
	        

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