Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

20 Mittwoch, 9. August 2000 
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Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Fischsterben in 
Münchwilen 
MÜNCHWILEN: Mehrere hundert töte Jung 
fische sind im Krebsbach bei Münchwilen ent 
deckt worden. Die Ursache für das Fischsterben 
ist gemäss Thurgauer Polizeiangaben vom 
Dienstag noch unklar. Die Polizei vermutet al 
lerdings eine Verschmutzung des Baches, die 
schon einige Zeit zurückliege. Das kantonale 
Amt für Umwelt wurde mit der Abklärung be 
traut. Die toten Jungfische wurden auf einer 
Länge von zwei Kilometern festgestellt. 
Hölzerne Gallionsfigur 
angeschwemmt 
OSLO: An einem Strandabschnitt der nordnor 
wegischen Insel Svalbard in der Arktis ist eine 
hölzerne Gallionsfigur eines Schiffes aus dem 
17. Jahrhundert angeschwemmt worden. Die Ta 
geszeitung «Aftenposten» berichtete gestern 
unter Berufung auf einen Archäologen des nor 
wegischen Schiffsmuseums, die löwenähnliche 
Figur sei vier Meter gross und dank der eisigen 
Kälte um Svalbard gut erhalten. Allerdings ge 
be es von dem Schiff keine Spur. Die Arktis war 
bereits im 17. Jahrhundert Ziel von Walfängern 
aus England, den Niederlanden, Norwegen und 
Deutschland. Später kamen sogar Jäger aus 
Frankreich und dem Baskenland in die arkti 
schen Gewässer. 
13 Wölfe zum Abschuss 
freigegeben 
WARSCHAU: Der wilde Nordosten Polens soll 
künftig etwas weniger wild sein - das Warschau 
er Umweltministerium gab gestern 13 Wölfe 
zum Abschuss frei. Die obersten Naturschützer 
der Wojwodschaften Masuren und Podiasien 
dürfen die aggressivsten Tiere ihres Bezirks ins 
Visier nehmen, meldete die Nachrichtenagen 
tur PAP. Die Wölfe hätten ihren Hunger wie 
derholt auf den Weiden der örtlichen Bauern 
gestillt und den Landwirten so hohe Schäden 
verursacht. Wölfe sind in Polen geschützt. Nach 
Ansicht der nordostpolnischen Forstbehörden 
ist die Art aber nicht durch den Abschuss eini 
ger Tiere bedroht. Allein in den Wäldern von 
Podiasien leben zwischen 200 und 220 Wölfe. 
Hugo Stamm: «Achtung 
Esoterik» 
ZÜRICH: Der bekannte Sektenspezialist Hugo 
Stamm hat gestern in Zürich sein neues Buch 
vorgestellt. «Achtung Esoterik» ist der erste 
Leitfaden durch den Dschungel des Aussersinn- 
lichen. Esoterik kann bekanntlich die Gesund 
heit gefährden. So starben letztes Jahr mindes 
tens drei «Lichtesser» an den Folgen einer aus 
tralischen Lehre, die durch Nahrungs- und Flüs 
sigkeitsentzug zum «höheren Selbst» führen 
will. Wieviele Opfer das Heer der Geistheiler - 
allein in der Schweiz 12000 - schon gefordert 
hat, ist nicht bekannt. Doch nicht jede Form von 
Esoterik ist gefährlich. Hugo Stamm versucht, 
aufzuzeigen, wo die Trennlinie zwischen Harm 
losem und Schädlichem verläuft und kommt da 
bei zu ganz erstaunlichen Ergebnissen: So zählt 
er etwa auch die Anthroposophen und die deut 
schen «Grünen» zu den schwereren Fällen. 
20 -30 Prozent der Bevölkerung konsumieren 
im weitesten Sinn Esoterik. Etwa zwei Milliar 
den Franken werden jährlich mit esoterischen 
Produkten umgesetzt. Doch wer ein Duftlämp- 
chen besitzt, Bach-Blüten schluckt, seine Woh 
nung auf Feng-Shui umstellt und «Akte X» 
guckt, betreibt eine harmlose Form von Esote 
rik, wie Hugo Stamm zugibt. Gefährlich wird's, 
wenn Wahrnehmungsstörungen auftreten, 
Ehen zerbrechen, rassistisches Gedankengut 
verbreitet, Kritikfähigkeit ausgeschaltet und 
der Arztbesuch verboten wird. 
Schon museumsreif 
Ausstellung über die Kultserie «Lindenstrasse» - zahlreiche Utensilien 
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Requisiten aus der Kuhserie«Lindenstrasse» sind 15 Jahre nach der Ausstrahlung der ersten Sendung museumsreif. 
Im Bonner Haus der Geschichte wird die Ausstellung von der Schauspielerin Annemarie Wendel, welche die legen 
däre Else Kling verkörpert, begutachtet. Nebst vielen anderen Gegenständen sind Else Klings Küche samt Kittel 
schürze und Kopftuch zu sehen. (Bild: Keystone) 
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Gestank in 
einer MD-11 
KLOTEN: Eine MD-11 der 
Swissair mit 226 Passagieren an 
Bord ist gestern unplanmässig in 
New York zwischengelandet. 
Grund war ein für die Passagie 
re unangenehmer Geruch, der 
durch ein defektes Hilfstrieb 
werk verursacht und durch die 
Klimaanlage im Innenraum der 
Maschine verbreitet wurde, wie 
Swissair mitteilte. Der Pilot des 
Swissair-Flugs SR109 von San 
Francisco nach Zürich entschied 
sich aus Gründen des Komforts 
für die Passagiere für die Zwi 
schenlandung. Der unangeneh 
me Geruch war durch eine de 
fekte Ölleitung in einem Hilfs 
motor für die Stromversorgung 
verursacht worden. 
Drei Viertel geborgen 
Bergungsarbeiten an der Concorde sollen fortgesetzt werden 
PARIS: Die wegen Asbestfunden in 
den Trümmern der abgestürzten 
Concorde unterbrochenen Ber 
gungsarbeiten sollen in dieser Wo 
che fortgesetzt werden. Ein Sprecher 
erklärte gestern, die Konzentratio 
nen des Krebs erregenden Stoffes 
liege weit unter den Grenzwerten. 
Er betonte, die Ermittlungen zu 
dem Unglück seien nicht verzögert 
worden. Zwei Wochen nach der Ka 
tastrophe bei Paris wurde der Pilot 
der Unglücksmaschine beigesetzt. 
Sprecher Stephane Marty sagte, be 
reits drei Viertel der Flugzeugtrüm 
mer seien geborgen worden, darun 
ter zwei der vierTriebwerke. Wichti 
ge Teile des Überschallflugzeugs 
sollen in einem Hangar auf dem Mi 
litärflughafen Le Bourget bei Paris 
rekonstruiert werden. Marty sagte, 
die Bergungsarbeiten seien am ver 
gangenen Donnerstag aus Vorsicht 
unterbrochen worden, nachdem as 
besthaltige Teile entdeckt worden 
seien. Die Concorde sei vor drei 
Jahrzehnten konzipiert worden. Da 
mals sei der Einsatz des Stoffes zur 
Wärmedämmung normal gewesen. 
Der Sprecher von «Concorde 95» 
betonte, die Ermittler hätten trotz 
der Unterbrechung keine Zeit ver 
loren. Erste Analysen und Experti 
sen seien angefertigt worden, die 
Anhörungen seien weitergegangen. 
Unterdessen nahmen in Villars- 
Colmars nahe Castellane in der 
Haute-Provence rund 500 Men 
schen, darunter auch Air-France- 
Chef Jean-Cyril Spinetta, mit einer 
Messe unter freiem Himmel Ab 
schied von dem Concorde-Piloten 
Christian Marty. 
Die Fluggesellschaft hat nach ei 
genen Angaben nach der Katastro 
phe keinen Einbruch der Passagier 
zahlen verzeichnet. Finanzvorstand 
Philippe Calavia erklärte, Air Fran 
ce habe mit den Linien- und Char 
terflügen der Concorde nach New 
York jährlich einen Umsatz von 700 
Millionen Francs (rund 104 Millio 
nen Euro) gemacht. Diese seien bei 
einem Gewinn zwischen zehn Mil 
lionen und 20 Millionen Francs aber 
nur mässig profitabel gewesen. 
Vorbild einer gan2en Generation 
Österreichischer Kammersänger Otto Wiener 89-jährig gestorben 
WIEN: Der österreichische Kam 
mersänger und Heldenbariton Otto 
Wiener ist im Alter von 89 Jahren 
gestorben. Das berichtete das öster 
reichische Fernsehen (ORF) am 
Dienstag in Wien ohne nähere An 
gaben über den Ort und Zeitpunkt 
seines Todes. Wiener war das Vor 
bild einer ganzen Sängergeneration 
und war Dauergast an der Bayeri 
schen Staatsoper, der Metropolitan 
Opera, der Mailänder Scala, in den 
Opernhäusern von Rom und Brüs 
sel sowie bei den Salzburger Fest 
spielen. Der Sänger schaffte den 
Durchbruch 1954 mit seiner späte 
ren Paraderolle des «Hans Sachs» 
in den «Meistersingern von Nürn 
berg». (Bild: Keystone) 
Wetter 
Wieder feucht 
Das flache Hoch Uber Mitteleuropa schwächt 
sich etwas ab. Damit kann vorübergehend 
feuchtere Luft bis zu den Alpen vorstossen. 
Regen und Gewitter 
Für die ganze Schweiz und Liechtenstein: Heu 
te zunächst wechselnd bewölkt und noch ein 
zelne Schauer, dann allmählicher Übergang-zu 
teilweise sonnigem Wetter. In den zentralen 
und östlichen Alpen jedoch bis in den Nachmit 
tag hinein eher wenig Sonne und letzte Regen 
schauer wahrscheinlich. Temperaturen in der 
Nacht um 15, am Nachmittag um 23 Grad. Nuil- 
gradgrenze auf3300 Metern. In den Alpen mäs- 
siger Nordwestwind. 
Die Aussichten 
Für Donnerstag und Freitag ist wieder recht 
sonniges und sommerlich warmes Wetter zu er 
warten. Im Laufe des Wochenendes muss in al 
len Landesteilen wahrscheinlich allmählich mit 
zunehmender Gewitterneigung gerechnet wer 
den.
	        

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