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Mittwoch,
26. Januar 2000/ Fr. 1-
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 20
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Juqenp-Extra
«American
Beauty» Sieger
Die düstere Satire «American
Beauty» hat in der Nacht zum
Montag drei Golden Globes
gewonnen. Seite 20
Mittwoch
LKK-Finanzdebakel:
Fehler auf allen Ebenen
Der Löwenanteil der
Ursachen für das fi
nanzielle Debakel der
Liechtensteinischen
Krankenkasse (LKK)
ist bei dieser selbst zu
orten. Allerdings ha
ben auch alle involvierten Staatsorgane die ih
nen zufallenden Aufgaben nicht in genügender
Weise erfüllt. Zu diesem Schluss kommt die im
September 1997 eingesetzte Parlamentarische
Untersuchungskommission (PUK) in ihrem Be
richt, der gestern auf Veranlassung der Regie
rung veröffentlicht wurde, noch bevor sich der
Landtag überhaupt damit befasst hat. Die LK IC-
Misere war vor rund drei Jahren bekannt ge
worden. Zur Schuldensanierung gewährte der
Landtag ein Darlehen von 6 Mio. Franken. Der
Mitgliederschwund konnte laut Regierung ge
stoppt werden. Seite 3
Neuer Präsident
Benno Büchel, Direktionsmitglied der Liech
tensteinischen Landesbank, ist neuer Präsident
des Liechtensteinischen Bankenverbandes. Er
wurde als Nachfolger von Jochen Hadermann
von der Centrum Bank gewählt. Seite 9
Patrick Pomberger
feiert Turniersieg
BILLARD: Es war das
Wochenende des Patrick
Pomberger (Bild). Mit
einer erstklassigen Leis
tung konnte der BC»
Schaan-Akteur den mit
180 Spielern top-besetz-
ten Billard-Grand-Prix
von. Salzburg für sich
entscheiden. Seite 13
Mesic in Führung
Die Präsidentenwahl in
Kroatien geht nach ei
ner weiteren Niederlage
der alten Regierungs
partei HDZ mit zwei Po
litikern der Opposition
in die Stichrunde. Aus
sichtsreichster Kandidat
ist Stipe Mesic. Seite 23
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Regierung: Heftige Kritik
an Deutschland
Justizminister Heinz Frommelt in Berlin erfolglos - Unklare Zuständigkeit
Das Treffen von Justizminister
Heinz Frömmelt mit der deut
schen Amtskollegin Herta
Däubler-Gmelin hat nicht je
nen Erfolg gebracht, den sich
die Regierung vorstellte. Wie
Heinz Frommelt auf Anfrage
betonte, hätten sich keine neu
en Informationen ergeben.
Dies obwohl die Regierung
schon bei einigen deutschen
Stellen vorstellig geworden sei.
Das heisst: Es gibt immer noch
keine Beweise, ob die BND-
Anschuldigungen der Wahr
heit entsprechen. Deutschland
verweigert somit auch weiter
hin jedigliche Zusammenar
beit.
Alexander Batliner
Justizminister'; Heinz Frommelt
zeigte sich auf Anfrage des Volks
blatts über die Gespräche mit der
deutschen Justizministerin Herta
Däubler-Gmelin nur bedingt zufrie
den. Er führte aus, dass er von seiner
deutschen Amtskollegiri wenigstens
die Zusage erhalten habe, dass
Liechtenstein Unterstützung bei
der Aufdeckung und beim Erhalt
von Informationen bekomme. Neue
Informationen erhielt Heinz From
melt jedoch nicht. Et unterstrich:
«Es haben sich keine neuen Infor
mationen ergeben. Dies, obwohl wir
bei verschiedenen deutschen Stel
len vorstellig geworden sind - auch
bei den zuständigen Stellen. Wir ha
ben keine neuen Unterlagen erhal
ten.» Heinz Frommelt beanstandete
dieses Verhalten der deutschen Re
gierung. Von den deutschen Stellen
sei den Behörden Liechtensteins in
den eingeleiteten Ermittlungen
Justizminister Heim Frommelt an der Pressekonferenz in Berlin. . Er kriti
sierte das Verhalten des deutschen Bundeskanzleramtes und des deutschen
Justizministeriums. (Keystone)
nicht weiter geholfen worden, be
tonte er an der Pressekonferenz in
Berlin.; j
Unklare Zuständigkeit
Als zuständige Stellen nannte er
das Bundeskanzleramt und das Jus
tizministerium. Es soll in Deutsch
land jedoch Unsicherheit vorherr
schen, wer zuständig ist. Heinz
Frommelt führte aus: «Im Bundes
kanzleramt gibt es einen Koordina
tor für Geheimdienste. Mit dem ha
ben wir gesprochen. Dieser, war sehr
abweisend. Wir haben uns dann, da
es eine strafrechtliche Untersu
chung ist, an die zuständige Stelle,
also das Justizministerium, ge
wandt. Das Justizministerium ist je
doch nicht für den BND zuständig.
Das heisst: Einerseits sagt das Jus
tizministerium, wir sind nicht zu
Abstimmungstaktik festgelegt
Vorgehen der Regierung in Sachen Wohnbauförderung bekanntgegeben
Am 25. und 27. Februar wird das
Stimmvolk an der Urne über die
Zukunft der Wohnbauförderung zu
bestimmen haben. Die Änderung
des Gesetzes, wie sie vom Landtag
beschlossen wurde, fand in weiten
Teilen der Bevölkerung keinen Zu
spruch. Das Referendum wurde an
gestrebt. Gestern teilte die Regie
rung mit, wie sie im Vorfeld der Ab
stimmung vorgehen will.
Peter Kindle
Im Oktobier verabschiedete der
Landtag ein neues Gesetz über die
Förderung des preiswerten Woh
nungsbaues. In der Folge schaffte es
eine kleine Personengruppe, innert
kürzester Frist mit mehr als 1000
Unterschriften ein gültiges Refe
rendum auf die Beine zu stellen. So
mit werden die Liechtensteiner
Stimmbürgerinnen und Stimmbür
ger am 25. und 27. Februar in einer
Volksabstimmung darüber zu befin
den haben, ob sie das neue Wobn-
bauförderungsgesetz wollen oder
ob sie 1 dem Willen der Referen
dumswerber Folge leisten und das
geplante Gesetz zum Fallen brin-
gen.
Fernsehsendung geplant
Regierungschef Mario Frick ver
kündete am gestrigen Medienge
spräch das weitere Vorgehen der
Regierung betreffend Information
und Aufklärung im Vorfeld der Ab
stimmung. «Die Regierung hat heu
te die Abstimmungsbroschüre ver
abschiedet, welche innert der nächs
ten zehn bis felf Tage erscheinen
wird», teilte der Regierungschef
mit. «Wir warten nur noch auf ent
sprechende Rückmeldung der Re
ferendumswerber, welche noch
ständig und im BND-Bereich sagt
man, von uns gibt es nichts. Wo
kommt man denn da hin.» Selbst
das brisante BND-Dossier, in dem
Liechtenstein als «Geldwäsctiepa-
radies» beschrieben wird, habe er
trotz mehrmaliger Anforderung
noch nicht erhalten. Dies müsse, so
Heinz Frommelt, nun unbedingt ge
schehen. Ausserdem müssten die
zuständigen Personen beim BND
und im Kanzleramt endlich mit den
Ermittlern aus Liechtenstein zu
sammenarbeiten.
Zufrieden über
Gesetzesrevision
Gemäss Heinz Frommelt hat sich
die deutsche Justizministerin zufrie
den Uber die geplante Revision des
Rechtshilfegesetzes gezeigt. Der
Regierungsrat führte aus: «Ich habe
ihr die Rechtshilfesituation erläu
tert. Sie hat sich zufrieden gezeigt,
dass das bei uns gesetzlich geregelt
werden solle.» Regierungsrat Fröm
melt führte auf Anfrage des Volks
blatts aus, dass der Verdachtsmo
ment, dass Geldwäscherei stattßn-
de, auch in der revidierten Geset
zesvorlage vorhanden sein werde.
Heute sei ein dringender Verdacht
nötig. Heinz Frommelt betonte: «Es
wird sich inhaltlich nicht sehr viel
ändern. Was wir machen müssen ist,
dass die Attraktivität für derartige
Gelder bei uns geringer wird. Wir
wollen ja keine gewaschenen Gel
der bei uns. Darin sind wir uns, so
glaube ich, alle einig. Die Gesetzes
revision geht dahin, dass wir ein li
berales Gesellschaftswesen haben,
aber die Attraktivität für Geldwä
scherei mindern. Wir müssen uns
weniger Sorgen um den Finanzplatz
Liechtenstein machen, wenn wir
durchgreifen als wenn wir nicht
durchgreifen, würden. Wenn wir
jetzt nicht durchgreifen, dann neh
men wir Schaden.»
Korrekturen anbringen dürfen».
Des Weiteren plant die Regie
rung eine Informationsfernsehsen
dung. «Schon in der Vergangenheit
haben sich solche Sendungen be
währt», betonte Mario Frick. Die
Sendung soll voraussichtlich von
sechs Personen bestritten werden:
drei Vertreter aus allen politischen
Parteien werden sich den Argumen
ten des Referendumskomitees, wel
ches ebenso drei Vertreter zur Fern
sehsendung delegieren darf, stellen.
In kurzen Statements werden
Mario Frick und ein Vertreter der
Referendumswerber im Anschliiss
an die Diskussionsrunde ihre Fak
ten kurz präsentieren dürfen.
Im Vorfeld der Abstimmung er
warte die Regierung eine umfassen
de «mediale Betreuung», obschon
die Politik im Land zur Zeit von an
deren Ereignissen geprägt sei, be
tonte Mario Frick.