Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

4 Mittwoch, 19. Juli 2000 
Land und Leute 
Liechtensteiner Volksbiatt 
Nachrichten 
Vortragsreihe über 
Hildegard v. Bingen 
SCHAAN: Am Donnerstag, den 7. September, 
beginnt um 19 Uhr im Haus Stein-Egerta in 
Schaan eine Vortragsreihe (drei Donnerstag 
abende, jeweils 19 bis ca. 22 Uhr) über die Ge 
sundheitslehre der Mystikerin Hildegard von 
Bingen. Referentin ist Rita Rochira-Keller.eine 
der profundesten Kennerin der Materie rund 
um Hildegard von Bingen. Die drei Abende 
können nur als Ganzes besucht werden. 
In den letzten Jahren hat eine ganz besonde 
re Frau auch bei uns eine enorme Bedeutung 
wiedererlangt: Hildegard von Bingen, welche 
vor ca. 800 Jahren gelebt hat. In aller Munde ist 
beispielsweise die Hildegard-Medizin. Hilde 
gard von Bingen ist aber weit mehr als Alterna- 
tiv-Medizinerin: Klosterfrau und Äbtissin, Se 
herin, Instrument der göttlichen Weisheit, 
Schreibende Mystikerin, Beschützerin und Ver 
teidigerin der Schöpfung Gottes u. a. m. 
An diesen drei Vortrags-/Gesprächsabenden 
wird Rita Rochira-Keller an je einem Abend zu 
nachfolgenden Themenschwerpunkten Uber 
Hildegard von Bingen sprechen: 
- Prophetin für das 3. Jahrtausend 
- Ratschläge zur Förderung und Erhaltung der 
ganzheitlichen Gesundheit 
- Entgiftung, ein Weg zur Selbsterkenntnis 
(Körper/Geist/Seele) 
Die Referentin, Rita Rochira-Keller, ist seit 
fast 20 Jahren als Hildegard-Beraterin tätig und 
führt u. a. ein Schulungszentrum für Hildegard- 
Beratungen in Rorschacherberg. Sie ist auch be 
kannt durch Hildegard-Tipps in Radio Vorarl 
berg und den regelmässigen Hildegard-TYeffen 
im Buchser Räum. 
Informationen sowie Anmeldungen (unbe 
dingt erforderlich) bei der Erwachsenenbildung 
Stein-Egerta in Schaan,Tel. 232 48 22. 
PC-Grundkurs für Senio 
rinnen und Senioren 
BALZERS: Dieser Kurs eignet sich für alle PC- 
Einsteigerlnnen, welche die Komponenten und 
Funktionsweisen eines PC-Systems verstehen 
möchten. Er macht Sie mit dem PC und dessen 
Arbeitsweise vertraut. Sie erhalten auch Ent 
scheidungshilfen für wichtige Kriterien beim 
Kauf von Hard- und Software.Der Kurs 527 un 
ter der Leitung von Oskar MUller beginnt am 
Montag, 21. August 2000,8.30 Uhr bei der Mar- 
vo AG in Balzers. Anmeldung und Auskunft bei 
der Erwachsenenbildung Stein-Egerta in 
Schaan,Telefon 232 48 22. 
Spanisch für die Ferien 
- Intensivkurs 
VADUZ: Am Montag, 21. August 2000,18.15 
Uhr beginnt in der Oberschule Vaduz der Kurs 
572 unter der Leitung von Betty Hummel und 
findet jeweils Montag und Dienstag statt. Wol 
len Sie in kurzer Zeit Spanisch für Ihren Feri 
enaufenthalt erlernen - dann sind Sie hier im 
richtigen Kurs. Wir lernen jenen Wortschatz, der 
eine Verständigung ermöglicht, z.B. am Flugha 
fen, Strand, Markt, im Restaurant, Hotel, auf 
der Post und beim Einkaufen. Anmeldung und 
Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein- 
Egerta in Schaan,Telefon 232 48 22. (Eing.) 
Leserbrief 
Postauto-Fahrgast 
gesucht 
Am Dienstag, den 14. 4. 2000 (Karwoche) fuhr 
ich als Chauffeur mit dem Postauto der From 
melt AG von Sargans nach Buchs. In Sargans 
bestieg ein jüngerer Mann den Bus mit dem 
Fahrziel Vaduz. Der junge Mann mit Nachname 
Eberle erklärte mir, dass er im Moment kein 
Geld bei sich hätte, er würde aber in Vaduz mit 
der Kreditkarte das nötige Geld besorgen. Ich 
fragte ihn nach dem Namen, aber leider ist mir 
der Vorname nicht mehr bekannt, und erklärte 
ihm, dass dies in Ordnung gehe, zumal ich be 
reits im Abfahrtsrhythmus war. Auf der Strecke 
in Balzers stieg die Kontrolleurin in den Bus, 
was zu einer unliebsamen Situation führte. Denn 
diese wies den vermeintlichen Fahrgast als 
Schwarzfahrer aus. Ich erklärte der Kontrolleu 
rin den Fall, was allerdings wenig nützte. Sie be 
harrte auf die Zahlung des Fahrpreises. Um die 
se Situation nicht eskalieren zu lassen, über 
nahm ich die volle Verantwortung ßr diesen 
Fahrgast, was mir in der Zwischenzeit eine 
Dienstverletzung einbrachte. Aus diesem Grund 
ersuche ich diesen Fahrgast, sich bitte bei mir zu 
melden, Telefon 079/438 23 66. 
Luda Schädler, Triesenberg 
«Besinnung tut Not» 
Liechtenstein-Institut veröffentlichte Jahresbericht 1999 - Drei Projekte beendet 
Das 1986 in Bendem gegrün 
dete Liechtenstein-Institut 
blickt auf ein ereignisreiches 
Jahr 1999 zurück. So konnten 
unter anderem drei mehrjähri 
ge Forschungsarbeiten, die in 
zwischen bereits in Buchform 
vorliegen, erfolgreich abge 
schlossen werden. Daneben 
kam aber auch die Lehre am 
Institut nicht zu kurz. Nachhal 
tige Resonanz erfuhr insbeson 
dere das Symposium zum The 
ma «Staat und Kirche». 
«Liechtenstein ist in Aufruhr», be 
merkt der Präsident des Instituts 
vorstandes, Dr. Guido Meier aus Va 
duz, im Vorwort zum soeben veröf 
fentlichten Jahresbericht 1999. Der 
Druck von aussen und von innen 
auf das zerbrechliche und überstra 
pazierte Staatswesen sei gross. Ein 
Aktivismus in jeder Beziehung, in 
Politik, Wirtschaft, Kultur, Kirche, 
ein starkes Wachstum und eine zum 
Teil von aussen angetriebene, aber 
auch von uns selber noch forcierte 
Entwicklung würden Reaktionen 
im Ausland und im Inland erzeugen 
und die Menschen die Orientierung 
verlieren lassen. Es bestehe die Ge 
fahr, so Guido Meier, «dass wir am 
Schluss uns selber verlieren». 
«Reflexion tut Not» 
Der Vorstandsvorsitzende fordert 
daher in seinem Bericht: «Reflexion 
tut Not, nachdenken über unsere 
Probleme, ihnen auf den Grund ge 
hen, sie verstehen, sich mit ihnen 
auseinander setzen. Unser Staat 
kann nur überleben, wenn wir uns 
auf unsere Grundlagen,, unsere 
Grösse und das Machbare besinnen« 
wenn wir uns auf Vergangenheit, auf ^ 
Gewachsenes sowie auf verstande 
nes und von allen getragenes Recht 
abstützen können, wenn wir noch 
wissen, wer wir sind und was wir 
wollen. Besinnung auf unsere Werte 
und lange gepflegte Grundüberzeu 
gungen, die wir allzu schnell Uber 
Bord zu werfen bereit waren, diese 
Besinnung hier in Liechtenstein tut 
Not.» 
Das Liechtenstein-Institut sieht 
laut Guido Meier hier seine Aufga 
be für die Zukunft unseres Landes. 
Seine Arbeit stehe dem Volk und 
seinen verantwortlichen Exponen 
ten zur Verfügung. Der Geschäfts 
bericht solle daher nicht nur ein 
Bild über die Tätigkeit des Instituts 
im vergangenen Jahr vermitteln, 
sondern auch eine Anregung sein, 
«sich mit wichtigen Fragen Liech 
tensteins auseinander zu setzen». 
Drei Projekte beendet 
Gemäss vorliegendem Jahresbe- 
Das Liechtenstein-Institut blickt auf ein ereignisreiches Jahr 1999 zurück: von links lic. phil. Paul Vogt (Vorsitzender 
des Wissenschaftlichen Rates), Dr. Guido Meier (Präsident des Institutsvorstandes) und Geschäftsfiihrerin lic. iur. 
Eva Hasenbach. (Archivbild) 
rieht konnten 1999 am Liechten 
stein-Institut drei mehrjährige For 
schungsprojekte beendet werden: 
• «Die Normenkontrolle im liech 
tensteinischen Recht auf der 
Grundlage der Rechtsprechung des 
Staatsgerichtshofes» von Dr. Her- 
bert\$ile; 
• '.«Öffentliche Aufgabenerfüllung 
im$E$nstaat» von Prof. Dr. Man- 
fried Gantner und Dr. Mag. Johann 
Eibl; 
• «Liechtenstein im Europäischen 
Wirtsöhaftsfaum» von Dr., Heiko 
-w 
. Arbeiten liegen bereits^ 
in dfcr Schriftenreihe «Liechtenstein 
Politische Schriften» des Verlags der 
Liechtensteinischen Akademischen 
Gesellschaft publiziert vor. 
Ejr> Herbfert Wille und Prof. Dr. 
Wolfram Höfling konnten für eine 
weitere Zusammenarbeit mit dem 
Institut gewonnen werden. Im Be 
richtsjahr 1$99 begannen sie mit ih 
rer Arbeit an den Projekten «Das 
Besondere Verwaltungsrecht im 
Fürstentum; Liechtenstein» (Wille) 
und] <4)ie Verfassungsbeschwerde 
zumf Staatsgerichtshof» (Höfling). 
Minjdestens 1 zwe j weitere Projekte 
werde| dem Geschäftsbericht zu 
folge in diesem Jahr in Angriff ge 
nommen. 
Aktive Forschungsbeauftragte 
Die Forschungen von Dr. Peter 
Geiger am Liechtenstein-Institut 
über die Zwischenkriegszeit und 
den Zweiten Weltkrieg wurden 
1999 von der Universität Fribourg 
als Habilitation anerkannt. Um sei 
ner Lehrtätigkeit als Lehrbeauf 
tragter und Privatdozent an der 
Universität in Fribourg nachkom 
men zu können, wurde er dafür zeit 
weise vom Institut freigestellt. Seit 
Oktober ist er noch in Teilzeit in 
Bendern tätig. 
Bei Dr. Sieglinde Gstöhl musste 
das Liechtenstein-Institut mit Freu 
de und Bedauern zugleich zur 
Kenntnis nehmen, dass andere wis 
senschaftliche Institutionen eben 
falls .von dea. Leistungen seiner 
Forscher(innea)>Jbeeiindruckt sind. 
Siegllnde^t^trarde im Früh 
jahr 1999 eine Habilitationsstelle 
als Wissenschaftliche Assistentin 
für Internationale Beziehungen an 
der Humboldt-Universität in Ber 
lin angeboten. Diese Chance nahm 
Sieglinde Gstöhl auch wahr, ihre 
am Institut begonnene Arbeit über 
«Liechtensteins Optionen im Rah 
men einer Flexibilisierung der 
EU» wird sie aber weiterverfolgen. 
Gefüllt werden konnte die Lücke 
durch eine Teilzeitanstellung von 
Dr. Rupert Quaderer, der sich nun 
seit August 1999 wieder konzent 
riert seinen Forschungen zum 
«Ersten Weltkrieg bis zur innen 
politischen Krise 1926» widmen 
kann. 
Dr. Heiko Prange, der in kurzer 
Zeit seine empirische Untersu 
chung über die «Wirtschaftlichen 
Auswirkungen des EWR-Beitritts» 
beendet hat, konnte direkt im An- 
schluss daran den Aufbau seiner 
wissenschaftlichen Laufbahn am 
Lehrstuhl für Politische Wissen 
schaften der Technischen Univer 
sität München als wissenschaftli 
cher Angestellter fortsetzen. 
Dr. Herbert Wille gelang es 
schliesslich im Berichtsjahr, nicht 
nur seine Arbeiten zur «verfas 
sungsgerichtlichen Normenkontrol 
le» zur Publikationsreife zu führen, 
sondern neben der Mitarbeit und 
Herausgabe des Symposiumsban 
des «Staat und Kirche» auch noch 
einen rund 250 Seiten umfassenden 
Totalrevisionsentwurf über das Yer- 
waltungsverfahrensrecht zitiHarf- 
dejfldjSfkfegierung tu verfa^%^ 
Die Lehre am Institut 
Nebst all diesen arbeitsintensiven 
Forschungen kam aber auch die 
Lehre am Institut nicht zu kurz. 
Teils parallel zur Ringvorlesung 
über «Die wirtschaftlichen Auswir 
kungen der EWR-Mitgliedschaft 
Liechtensteins», an der ausgewiese 
ne Kenner aus dem Inland teilnah 
men, wurden erstmals für die liech 
tensteinischen Rechtsanwaltskandi 
daten «Übungen im liechtensteini 
schen Recht» durchgeführt. Beide 
Veranstaltungen stiessen auf ein re 
ges Interesse. Nachhaltige Reso 
nanz erfuhr auch das dreitägige 
Symposium zum Thema «Staat und 
Kirche», an dem namhafte Persön 
lichkeiten aus Staat, Kirche und in 
teressierten Kreisen der Bevölke 
rung mitwirkten. Nicht ganz uner 
wartet, aber trotzdem überraschend 
gross war auch der Zulauf zur Ring 
vorlesung «Raumplanung», (mö) 
Industrie und Gewerbe sehr zufrieden 
Amt für Volkswirtschaft veröffentlichte Konjunkturtest für das erste Quartal 2000 
Für die liechtensteinische Industrie 
und das produzierende Gewerbe ver 
läuft das Jahr 2000 bisher insgesamt 
sehr zufriedenstellend. Die Unter 
nehmen beurteilten jedenfalls ihre 
allgemeine Wirtschaftslage im L 
Quartal als'«überaus erfreulich», und 
auch für das Folgequartal fielen die 
Prognosen durchwegs positiv aus. 
Am jüngsten Konjunkturtest des 
Amtes für Volkswirtschaft,* dessen 
Ergebnisse gestern publiziert wur 
den, beteiligten sich 37 Firmen, die 
91,4 Prozent der insgesamt 9201 Be 
schäftigten stellten. Rückblickend 
auf das 1. Jahresquartal 2000 beur 
teilten dabei 91 Prozent der Unter 
nehmen ihre allgemeine wirtschaft 
liche Lage als gut und 10 Prozent als 
befriedigend. Mehr als die Hälfte 
der Umfrageteilnehmer verzeich-, 
nete eine steigende Auslastung der 
Produktionsanlagen und Maschi 
nen. 
Deutlich mehr Aufträge 
Die Auftragseingänge sind im Be 
richtsquartal erneut sehr deutlich 
angestiegen: Drei Viertel der Be 
triebe,- gewichtet nach der Be 
schäftigtenzahl - meldeten diesbe 
züglich eine Steigerung, der Rest zu 
mindest eine gleichbleibende Ent 
wicklung. Für das 2. Quartal prog 
nostizierten die Unternehmen ei 
nen nochmaligen Anstieg der Auf 
tragseingänge. 
Entsprechend hat sich zu Jahres 
beginn auch die Ertragslage in der 
Industrie und im produzierenden 
Gewerbe verbessert: 22 Prozent der 
Firmen berichteten von steigenden 
und 76 Prozent von gleichbleiben 
den Erträgen. Nur 2 Prozent spra 
chen von rückläufigen Zahlen. Vo 
rausschauend erwarten die Unter 
nehmen weiterhin eine steigende 
Ertragslage. 
Optimistische Prognosen 
Grundsätzlich konnte - mit klei 
nen Nuancen - sowohl im Bauge 
werbe, in der Metallbranche (sie be 
schäftigt zwei Drittel der Arbeits 
kräfte in Industrie und produzieren 
dem Gewerbe) wie auch in der 
Nicht-Metall-Branche eine gute bis 
sehr gute allgemeine Konjunkturla 
ge beobachtet werden. Für das 2. 
Quartal erwartete das Baugewerbe 
eine nochmalige Verbesserung sei 
ner Situation, demzufolge auch eine 
markante Steigerung der Auftrags 
eingänge und eine wesentlich höhe 
re Anlagenauslastung. In der Me 
tallbranche rechneten nahezu alle 
Unternehmen für die Folgemonate 
mit einer guten Allgemeinsituation, 
steigenden Auftragsvolumen und 
einer weiteren Ertragsverbesse 
rung. Optimistisch äusserte sich 
schliesslich auch die Nicht-Metall- 
Branche, die für das 2. Quartal eine 
erfreuliche Gesamtlage mit einer 
Aufwärtsentwicklung des Bestell 
volumens prophezeite. 
Höherer Personalbestand 
Gemäss Umfrage hat sich der 
Personalbestand in der Industrie 
und im produzierenden Gewerbe 
auch zu Jahresbeginn erhöht. Alle 
Branchen meldeten für das 1. Quar 
tal eine steigende Beschäftigten 
zahl. Und auch im 2. Jahresquartal 
erwarteten die Unternehmen insge 
samt eine steigende Beschäfti 
gungsentwicklung. Der grösste Zu 
wachs zeichnete sich dabei bis zur 
Jahresmitte in der Metallbranche 
ab. (mö)
	        

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