32 Donnerstag, 13. Juli 2000
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Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Hitzefrei für Beamte
ISTANBUL: Die türkische Regierung hat den
Beamten für diesen Donnerstag und Freitag hit
zefrei gegeben. An den beiden Tagen wird der
vorläufige Höhepunkt der seitlbgen andauern
den Hitzewelle mit Temperaturen jenseits von
40 Grad erwartet.
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ISS-Servicemodul im All
Zentrales Bauteil der Raumstation soll in zwei Wochen andocken
BAIKONUR: Mit zweijähri
ger Verspätung hat eine russi
sche Trägerrakete am Mitt
woch endlich das zentrale Ser-
vicemodul für die internatio
nale Raumstation ISS ins All
gebracht.
Die «Proton-K»-Rakete startete
um 8.56 Uhr Ortszeit (6.56 Uhr
MESZ) vom Raumfahrtzentrum
Baikonur in Kasachstan und setzte
zehn Minuten später das Modul
«Swesda» aus. «Swesda» ist von zent
raler Bedeutung für die Raumstati
on: Es bildet den Mittelpunkt für
weitere Bauteile, bietet der Besat
zung Schlafplätze und beherbergt
das Abwasser- und Flugkontrollsys
tem der ISS. An der Raumstation
• beteiligen sich 16 Länder, darunter
auch Deutschland.
Der geglückte Start löste Jubel
bei russischen und amerikanischen
Raumfahrtexperten aus. «Ich bin
sehr glücklich, dass unser russisches
Modul jetzt im All ist», sagte der Di
rektor der Bodenkontrolle, Wladi
mir Lobatschew. Der Start sei eine
existenzielle Entscheidung Uber die
Zukunft des russischen Raumfahrt
programms, fügte der Direktor der
russischen Raumfahrtagentur, Juri
Eine russische Trägerrakete brachte gestern ein ßr die internationale Raumstation vorgesehenes Servicemodul in den
Weltraum. (Bild: Keystone)
Koptew, hinzu. Der Leiter der US-
Weltraumbehörde NASA, Daniel
Goldin, sagte: «Das ist einer der
glücklichsten Tage meines Lebens».
Wirklichen Grund zum Feiern gebe
es allerdings erst, wenn das Andock
manöver erfolgreich verlaufen sei.
Am 26. Juli soll das unbemannte
«Swesda»-Modul an die zwei be
reits im All befindlichen Bauteile
der ISS, «Saija» und «Unity», an
docken. Zwei Kosmonauten berei
ten sich darauf vor, zur ISS zu flie
gen, falls das automatische Manöver
misslingt.
Erdbeben auf
Java und Sumatra
JAKARTA: Ein Erdbeben der Stär
ke 5,1 hat am Mittwoch die indone
sischen Inseln Java und Sumatra er
schüttert. Dabei wurden Dutzende
Gebäude beschädigt, Hunderte
Menschen flohen aus ihren Häusern
und Büros. Berichte über Verletzte
lagen zunächst nicht vor. Das Zent
rum des 15 Sekunden dauernden
Bebens lag nach Angaben der staat
lichen Meteorologischen und Geo
physikalischen Behörde in der
Strasse von Sunda zwischen den
beiden Inseln. Betroffen waren un
ter anderem Jakarta, Bandung und
Sukabumi. In der Stadt Cibadak er
klärte ein Behördensprecher, im
Dorf Caringin Kulon und Umge
bung seien zahlreiche Häuser völlig
zerstört worden.
Airbus landete
auf dem Bauch
WIEN: Für 142 deutsche Urlauber
wurde der Heimflug von Kreta nach
Hannover zum Albtraum: Ihr Air
bus der Fluggesellschaft Hapag-
Lloyd legte am Mittwoch in Wien
neben der Landebahn eine Bruch
landung hin. 26 Passagiere wurden
dabei verletzt, acht mussten zur Be
handlung in ein Krankenhaus ge
bracht werden, wie die Nachrichten
agentur APA meldete. Über die Ur
sache für die Beinahe-Katastrophe
gab es zunächst widersprüchliche
Angaben. Von Treibstoffmangel
und einem möglichen Pilotenfehler
war die Rede, Klarheit wird eine
Untersuchung bringen. (Bild: Key)
Seltsames Wetter
Neuschnee in den Alpen - Hitze am Mittelmeer
ZÜRICH/MARSEILLE: Mitten
im Hochsommer herrschen in den
Teilen der Schweizer Alpen winter
liche | (Verhältnisse. Völlig anders
nacji nie vor die Situation rund ums
MittelmeersiiDort forderte in der
Türkei die seit Tagen andauernde
Hitzewelle inzwischen das 14. To
desopfer. In Südfrankreich kämpf
ten Feuerwehrleute gegen mehrere
Waldbrände.
Auf der 2900 Meter hohen Bergsta
tion Diavolezza im Oberengadin la
gen am Mittwoch 60 Zentimeter
Schnee, auf dem 2600 Meter hohen
Weissfluhjoch waren es 34 Zentime
ter. Selbst in Arosa lagen auf 1800
Metern Höhe laut SMA noch zwei
Zentimeter Schnee. Wie bereits am
Tag zuvor waren mehrere Pässe mit
Schnee bedeckt. Am Wochenende
soll laut SMA kältere Luft von
Nordwesten her die Schneefallgren
ze gebietsweise auf 1500 Meter sin
ken lassen.
Unterdessen stieg die Zahl der Hit
ze-Toten in der Türkei laut der
Nachrichtenagentur Anatolia auf
14. In Südfrankreich kämpften un
terdessen 300 Feuerwehrleute ge
gen mehrere Waldbrände, die von
trockenem Wind angefacht wurden.
80 Feuerwehrfahrzeuge und zehn
Löschflugzeuge unterstützten - die
Hilfsmannschaften in dem Gebiet
zehn Kilometer nördlich von Aix-
en-Provence.
Frontalkollision
auf der A3
PFÄFFIKON: Auf der Autobahn
A3 Richtung Chur hat sich am Mitt
wochabend kurz vor 20.30 Uhr zwi
schen Pfäffikon SZ und Lachen SZ
eine schwere Frontalkollision ereig
net. Dabei kam eine Frau ums Le
ben, zwei Personen wurden verletzt,
eine davon schwer. Nach Angaben
der Kantonspolizei Zürich ereigne
te sich der Unfall im Bereich einer
Baustelle, wo die Fahrspur Rich
tung Zürich auf die Gegenfahrbahn
geführt wurde. Ein Richtung Zürich
fahrendes Auto stiess dort aus noch
ungeklärten Gründen mit einem
entgegenkommenden Fahrzeug zu
sammen. Wie ein Polizeisprecher
auf Anfrage erklärte, war in den Un
fall kein Geisterfahrer verwickelt,
wie zunächst gemeldet worden war.
Wetter
Wieder feuchtere Luft Es bleibt regnerisch
Im Laufe des Tages wird mit zunehmenden
Nordwestwinden wieder feuchtere Luft gegen
die Alpen geführt.
Regen am Abend
Die Prognosen bis heute Donnerstagabend:
zunächst noch teilweise sonnig, dann wiederzu
nehmend bewölkt und von Nordwesten her Re
gen, bis am Abend noch meist trocken. Schnee
fallgrenze vorübergehend auf 2200 Meter an- Die Wetteraussichten bis nächsten Montag: von
steigend. Temperaturen tagsüber um 18, nachts Freitag bis Sonntag wechselnd bewölkt und
uni 10 Grad. In den Bergen mässiger bis starker wiederholt Regen, besonders den Alpen ent-
Nordwestwind. AlpensUdseite und Engadin: lang. Schneefallgrenze meist zwischen 1800 und
ziemlich sonnig, im Laufe des Nachmittags zu- 2300 Metern. Für die Jahreszeit zu kühl. Am
nehmend hohe Bewölkung. Montag wahrscheinlich vermehrt Aufhellungen.