Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

30. Samstag, 8. Juli 2000 
Wien 
Liechtensteiner Volksblatt 
Wien - eine Stadt im Rausch der Musik 
Österreichs Bundeshauptstadt: Ein interessantes und abwechslungsreiches Stelldichein mit Klassik und Moderne 
Mit einer gelungenen Mischung 
aus imperialer IVadition und aktu 
eller Kreativität platziert sich 
Österreichs Hauptstadt erfolg* 
reich auf dem touristischen Welt 
markt. Wiens 1,6 Millionen Ein 
wohner wurden im vergangenen 
Jahr von insgesamt 3,1 Millionen 
Gästen besucht. Diese verbrach 
ten hier 7,6 Millionen Nächte und 
wurden vor allem vom reichen 
Musikleben und den Kunstschät 
zen der Stadt angezogen. Hinflie 
gen und ein paar Tage Wiener Luft 
geniessen - mit Rheintalflug, dem 
brandneuen Flüsterjet und einem 
freundlichen Team - das ist ein 
Urlaubsvergnügen der Extra 
klasse. 
Erich Waller de Meijer 
Gemessen an der Anzahl der Auslän- 
dernächtigungen nimmt Wien einen 
prominenten Rang im europäischen 
Städtetourismus ein. Als internationale 
Kongressdestination rangiert es unter 
den ersten fünf Städten weltweit. Musik 
liegt hier in der Luft - auf Schritt und 
Tritt. Musik und Kunst haben hier, wen 
wunderts, einen enorm hohen Stellen 
wert. Das war immer schon so. 50 Thea 
ter, darunter drei Opernhäuser und 
zwei Musicalbühnen, 100 Museen, re 
nommierte Theater-, Musik- und Tanz 
festivals hat Österreichs Bundeshaupt 
stadt seinen Gästen zu bieten. 
Wechselwirkungen im 3 /4-Takt 
Dazu gibt es hier hervorragende Leu 
te, die gerne und häufig ambitionierte 
Ausstellungen machen. All dies sorgt 
das ganze Jahr über für ein ausseror 
dentlich dichtes Programm und macht 
Wien zu einer führenden Unterhal- 
tungs- und Kulturmetropole Europas. 
Das Ergebnis einer erfreulichen Wech 
selwirkung zwischen motivierten Kul 
turmanagern und vergleichsweise sehr 
gut dotierten Kultur- und Freizeitbud 
gets der öffentlichen Hand. 
Vor allem in der Zeit der Klassischen 
Musik wirkte Wien immer wie ein Ma 
gnet - und Giganten wie Mozart konn 
ten hier vor Hofe ihre Talente zur Ent 
faltung bringen. So ist es denn auch die 
Musik, die in zahlreichen Institutionen 
Anziehungspunkt Nummer eins ist und bleibt Schloss Schönbrunn: Hier lebten, liebten und leideten Österreichs gekrönte Habsburger-Häupter. (Bilder: Wien-Tourismus) 
die tragende Rolle spielt. So auch im 
«Haus der Musik», das vergangenen Ju 
ni im Palais Erzherzog Karl eröffnet 
wurde. Das «Haus der Musik» bietet ei 
ne einmalige musikalische Reise durch 
sieben Ebenen, auf denen in realen und 
virtuellen Erlebnisräumen Musik nicht 
nur hörbar, sondern auch sichtbar wer 
den. Auf Schritt und Tritt werden die 
Besucher zum interaktiven Spiel mit 
Musik angeregt, dazu gibt es en masse 
musikhistorische Informationen - und 
der Gast erlebt dabei unerwartete 
Klänge. So entsteht eine ästhetische, 
wissenschaftliche, populäre und künst 
lerische Begegnung mit der Musik, die 
man nicht so schnell vergessen wird. In 
teraktivität ist dabei TVumpf - so kann 
jeder, der möchte, auch einmal den 
Taktstock schwingen und die Wiener 
Philharmoniker dirigieren. Im «Haus 
der Musik» kann jeder Besucher Musik 
selbst kreieren und ein Musikschaffen 
der der Zukunft werden. 
Ein Haus voller Musik 
Die Hyperinstrumente des «Mind 
Forest» lassen durch Bewegung, 
Berührung oder Stimme angeregt jeden 
Amateur zum Virtuosen werden. Vor 
allem Kindern dürfte so der Zugang 
zum aktiven Spiel mit Instrumenten er 
möglicht werden. Das «Haus der Mu 
sik» wird, so versprechen es die Macher, 
laufend aktualisiert und mit neuen mu 
sikalischen Akzenten versehen - so soll 
jede Reise, auch jede wiederholte, zum 
musikalischen Hochgenuss werden. 
Musik mal ganz technisch 
Wenn eher die technische Seite der 
Musik interessiert, der wird im Techni 
schen Museum der Stadt Wien bestens 
bedient: Dort gibt es nämlich eine 
Musikinstrumentensammlung, die es 
wahrlich in sich hat. Viele Exponate sind 
selbstspielend und mit raffinierten 
Steuerungen versehen - und hier wurde 
scjion vor Jahrzehnten das vorwegge 
nommen, was später in der Computer 
technologie wieder aufgegriffen worden 
sind. Viele Instrumente, die in dieser 
Ausstellung gezeigt werden, sind auch 
für den Besucher spielbar oder werden 
vorgeführt. Die Herstellung von Instru 
menten wird anhand von vier Beispielen 
im Detail präsentiert. Medienstationen, 
Lese- und Hörmaterial ergänzen die 
Darstellung. In einer Hörkabine können 
die wichtigsten ausgestellten Instrumen 
te in Bild und Ton erlebt werden. Im 
Technischen Museum Wien findet an 
lässlich des heurigen Bachjubiläums 
auch ein Projekt statt, das rund um eine 
Ausstellung, die gemeinsam mit dem 
Bachhaus Eisenach gestaltet wurde, eine 
Vielzahl von Veranstaltungen bietet, die 
versuchen, die Bedeutung Bachs insbe 
sondere in der Gegenwart dem Publi 
kum näher zu bringen. Die Ausstellung 
vermittelt historisches Material zur Per 
son und zum Umfeld Bachs. Das Rah 
menprogramm dazu ist vielfältig und 
bietet Konzerte, Vermittlungsaktionen 
für Kinder und Jugendliche und eine 
ganze Reihe weiterer Aktionen wie bei 
spielsweise eine Barock-Disko. 
Musik begegnet dem Wienbesucher auf Schritt und Tritt. Zahlreiche Konzertsäle bie• Johann Sebastian Bach - ihm und sei- Wien hat Szene. Von der altehrwürdigen Kaffeehaustradition bis zur modernen 
ten erstklassische Darbietungen - vor allem der klassische Bereich hat hier so eini- nem Werk ist eine interessante Ausstel- «Summer-Stage» (Bild) wird die gesamte Palette an Freizeitvergnügen geboten. Ap- 
ges zu bieten. Wien ist Musikstadt allererster Güte. lung im Techn. Museum gewidmet. feistrudel und Haute Cuisine sind hier kein Widerspruch. 
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