Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Wirtschaft 
Mittwoch, 28. Juni 2000 UL 
Nachrichten 
Salamander und 
Davidoff klagen 
LUXEMBURG: Klagen des Schuhkonzerns 
Salamander und der Zigarrenfirnia Davidoff 
gegen das Tabakwerbeverbot der EU sind am 
Dienstag vom Europäischen Gerichtshof 
(EuGH) als unzulässig abgewiesen worden. Die 
Salamander AG stellt seit 1978 unter Lizenz 
Schuhe und Stiefel der Marke «Camel» her. Da 
vidoff vergibt Lizenzen für Kosmetikprodukte 
und Lederartikel unter seinem Markennamen. 
Von der EU-Richtlihie zum Tabak werbe verbot, 
die im kommenden Jahr in Kraft treten soll, 
würden auch Produkte betroffen sein, die ledig 
lich den Markennamen von Tabakerzeugnissen 
verwenden. 
Nach Auffassung des Gerichts sind die Pro 
dukte nicht unmittelbar von der Richtlinie be 
troffen. Die Regelung stelle keine individuelle 
Entscheidung für die betreffenden Unterneh 
men dar. Sie richte sich dagegen allgemein und 
abstrakt an alle Wirtschaftsteilnehmer der Eu 
ropäischen Union. Ausserdem komme es auf 
die Umsetzung der Richtlinie durch die Mit 
gliedsstaaten an. Dabei hätten die Länder einen 
Ermessensspielraum. 
' Auch die Bundesregierung hat gegen das Ta 
bakwerbeverbot geklagt. Damit hatte sie am IS. 
Juni einen ersten Erfolg erreicht, als sich der 
Generalanwalt des EuGH dafür aussprach, die 
Richtlinie für nichtig zu erklären. Das Urteil 
wird für den Herbst erwartet. 
Londoner verkauft 
letzte Telecom-Aktien 
LONDON: Die britische Regierung hat 16 Jah 
re nach Beginn der Privatisierung von British 
Telecom ihre letzten Anteile an dem Telekom 
munikationskonzern verkauft. Wie British Tele 
com am Dienstag in London mitteilte, wurden 
die rund elf Millionen Aktien auf Geheiss des 
Finanzministeriums der Investmentbank Schrö 
der Salomon Smith Barney Ubertragen, die sie 
an institutionelle Anleger weiterreichte. 
British Telecom machte keine Angaben zum 
Verkaufspreis der Aktien. Nach dem Schluss 
kurs vom Montag ergäbe sich ein Wert von 
101,5 Millionen Pfund (250 Mio. Franken). Der 
Regierungsanteil an der Telefongesellschäft 
hatte zuletzt 0,17 Prozent betragen. Die Privati 
sierung war von der konservativen Regierung 
unter Ex-Premierministerin Margaret Thatcher 
eingeleitet worden. 
Asiatische Leitbörse 
legt zu 
TOKYO: Die asiatische Leitbörse in Tokio hat 
am Dienstag kräftig zulegen können. Der Nik 
kei-Index hat nach der positiven Vorgabe der 
Wall Street wieder die psychologisch wichtige 
Marke von 17 000 Punkten überspringen kön 
nen. Zum Schluss notierte das Börsenbarome 
ter einen deutlichen Gewinn von 353,66 Punk 
ten und ging mit 17 279,06 Punkten aus dem 
Markt. Damit hat die Tokioter Börse mit 2,1 
Prozent fester geschlossen als am Vortag. Als 
Hauptgrund bezeichneten die Händler die posi 
tiven Vorgaben der amerikanischen Nasdaq- 
Börse. 
Für nächste Woche erhoffen sich die Händler 
positive Impulse vom Tankanbericht. Dieser 
wird vierteljährlich von der japanischen Zent 
ralbank veröffentlicht. Viele Händler rechnen 
damit, dass dieser Bericht eine verbesserte Wirt 
schaftslage zeigen wird, die Bank of Japan den 
noch ihre lockere Geldpolitik weiter führen 
werde. Der Wert des US-Dollars zum Yen legte 
zu. Er lag um 15.00 Uhr Ortszeit bei 105,59-62 
Yen nach 104,45-48 Yen zur gleichen Zeit am 
Montag. 
Genehmigt OPEC 
Ölfördererhöhung 
CARACAS: Die Organisation Erdöl exportie 
render Länder (OPEC) wird nach Worten ihres 
Präsidenten Ali Rodriguez die Ölfördermenge 
gegebenfalls weiter erhöhen. «Wenn es notwen 
dig ist, werden wir die Produktion erhöhen» 
sagte Rodriguez, der zugleich Venezuelas Ener 
gieminister ist, am Dienstag in einem Femseh- 
interview. Auf der Angebotsseite sei zurzeit 
keine Knappheit zu beobachten. «Aber wir wer 
den ein oder zwei Wochen warten, um zu sehen, 
wie sich die Märkte verhalten und unsere Ent 
scheidung darauf aufbauen», fügte er hinzu. In 
der vergangenen Woche hatten sich die Mit 
gliedstaaten der OPEC auf eine moderate An- 
hebung der Fördermenge um 708000 Barrel 
pro Tag (1 Barrel = 159 Liter) ab dem 1. Juli ge 
einigt, um dem jüngsten starken Anstieg der 01- 
preise entgegenzuwirken. 
Millionenauftrag für die 
Telecom FL AG 
phoneCard-Geschäftsabschluss mit der Migros 
Die phoneCARD erfreut sich 
nach wie vor grosser Beliebt 
heit. So hat die Telecom FL AG 
mit der MIGROS einen 
Grossauftrag in Millionenhöhe 
abschliessen können: Die 
MIGROS verkauft anlässlich 
ihres 75-jährigen Jubiläums 
phoneCARDs zum halben 
Preis (für Fr. 75.- statt für Fr. 
150.-). 
Mit der phoneCard stellen Sie bar 
geldlos Verbindungen her von prak 
tisch jedem Telefonapparat aus. 
Man ist somit nicht angewiesen auf 
öffentliche Publifone, auf Kleingeld 
oder Kartenleser. 
Die Karte wurde vor knapp ei 
nem Jahr eingeführt und erfreut 
sich nach wie vor grösster Beliebt 
heit. Mit tiefen Preisen und zusätzli 
chen 10%-Aktionen für Verbindun 
gen ist die phoneCARD nicht nur 
bei Privatkunden sondern auch bei 
grossen Unternehmen zu einem ge 
fragten Produkt geworden. 
Nachdem letztes Jahr Grossauf 
träge mit der Schweizerischen Post, 
der Kiosk ÄG und mit der west- 
schweizerischen Naville abge 
schlossen werden konnten, ist es 
Telecom FL AG gelungen, mit der 
MIGROS einen weiteren Grossauf 
trag über mehrere Millionen zu rea 
lisieren. 
Die gute Nachfrage im Fürsten 
tum Liechtenstein wie auch in der 
Schweiz bei Grossabnehmern zeigt 
deutlich, dass das Pre Paid Card Ge 
schäft sich steigernder Beliebtheit 
erfreut und ein zukunftsträchtiges 
Produkt ist. 
CHF 
150.- 
ÜJ 
75 JAHR E A N SA N NI 
MIGROS 
telecomFL 
Preise der MIGROS 
phoneCABD 

Land Minutenpreise 
mit MIGROS 
phoneCARD 
Schweiz / Fürstentum Liechtenstein 
Rp.6 
Griechenland / Malta / 
Portugal / Spanien 
Rp.12,5 
Westeuropa inkl. Italien 
und Skandinavien 
Rp.7,5 
USA / Alaska / Australien 
Hawaii / Kanada / Neuseeland 
Rp.10 
Osteuropa / Dominikanische Rep. / 
Hong Kong / Israel / 
Japan /Malaysia/ 
Singapur / Türkei / Zypern 
Rp.20 
Argentinien/Armenien / Aserbaijan / Brasilien / Chile / 
China / Georgien / Indonesien / Iran / Jordanien / 
Kolumbien / Libanon / Maghreb / Mexiko / Moldawien / 
Peru / Philippinen / Südafrika / Südkorea / Syrien / 
Taiwan 1 Thailand / Venezuela 
• Rp.25 
Die Telecom FL AG konnte mit der Migros im Bereich phoneCard einen 
Grossauftrag in Millionenhöhe abschliessen. 
Durch das Halbpreis-Angebot 
der Migros halbieren sich sinn 
gemäss die Preise für hergestellte 
Telefonverbindungen. Beispielswei 
se ein Gespräch nach Westeuropa 
inkl. Italien und Skandinavien kos 
tet noch 7,5 Rp./Min und nach den 
USA, Alaska, Australien, Hawaii, 
Kanada und Neuseeland unschlag 
bare 10 RpVMin. 
MIGROS hat die Karte zu ihrem 
75jährigen Jubiläum lanciert. Sie 
wird in den Geburtstags-Shops der 
Filialen für Fr. 75.- statt Fr. 150.— 
verkauft. Eine' sensationelle Leis 
tung der MIGROS, welche durch 
die gute Kooperation mit Telecom 
FL AG ermöglicht wurde. 
Man sieht wieder Land 
Gavazzi-Gruppe wieder aufWachstumskurs - Gewinn mehr als verzehnfacht 
ZÜRICH: Die Zuger Elektro 
nikgruppe Carlo Gavazzi hat 
sich nach einem schlechten 
Vorjahr rasch erholt: Sie hat im 
Geschäftsjahr 1999/2000 (per 
Ende März) den Betriebsge 
winn verdoppelt und den Rein 
gewinn mehr als verzehnfacht. 
In diesem Jahr rechnet die Firma 
mit einer weiteren Verbesserung. 
Trotz dem Verkauf zweier Tochter 
firmen hat das Unternehmen mit 
Sitz in Steinhausen ZG den Umsatz 
um 17 Prozent auf die Höchstmarke 
von 449,2 Mio. Fr. gesteigert. Als 
besonders «erfreulich» bezeichnete 
Verwaltungsratspräsident Leonar 
do Vannotti an einer Medienkonfe 
renz in Zürich die Verdoppelung 
des Betriebsgewinnes (Ebit) auf 
27,1 Mio. Franken. Dies sei das 
beste operative Resultat seit 15 Jah 
ren. Aufgrund des Reingewinns, der 
von 0,9 Mio. auf 10,6 Mio. Fr. klet 
terte, will das Unternehmen den 
Aktionären eine Dividende von 40 
Fr. pro Aktie auszahlen. Im Vorjahr 
war auf eine Dividende verzichtet 
worden. 
Man ist erfolgreich 
Zum verbesserten Ergebnis hät 
ten alle drei Geschäftsbereiche bei 
getragen, hiess es. Die Sparte «Au 
tomation Components» (Schalter, 
Steuergeräte und Sensoren) hat den 
Umsatz zwar nur um 2 Prozent auf 
147,7 Mio. Fr. erhöht, dank Rationa 
lisierungen aber einen um 13 Pro 
zent höheren Betriebsgewinn er 
reicht. 
Der Bereich «Engineering and 
Contracting» (Planung und Reali 
sierung von Kraftwerken und Wäs 
seraufbereitungsanlagen) hat beim 
Umsatz um 25 Prozent auf 141 Mio. 
Fr. zugelegt. Als Grund für den um 
Leonardi Vahötti (rechts), der Präsident des Verwaltungsrates der Gavazzi- 
Gruppe, im Gespräch mit Felix Thöny. , (Bild: Keystone) 
152 Prozent verbesserten Bertriebs- 
gewinn nannte Finanzchef Felix 
Thöni die Konzentration auf höher- 
margige Projekte. Die Geschäfts 
sparte «Electronic Packaging» 
(Gehäuse, Platinen und Server für 
elektronische. Baugruppen) habe 
vor allem vorf Impulsen der Tele- 
kommunikatiqn sowie der Militär- 
und Medizinaltechnik profitiert. Sie 
hat den Umsatz um 51 Prozent auf 
160,5 Mio. Fr.'und den Betriebsge 
winn massiv uin 393 Prozent gestei 
gert. ' 
Weitere Steigerung erwartet 
Die weltweil tätige Carlo Gavaz 
zi erwirtschaftete 40 Prozent des 
Umsatzes in Nordamerika, 33 Pro 
zent in Italien und 18 Prozent im 
übrigen Eurojpa. Die Gruppe be 
schäftigt - hauptsächlich in diesen 
Regionen -'irisgesamt 2503 Perso 
nen. In der Schweiz sind nur 26 Per 
sonen für Gavazzi tätig. Für das lau 
fende Jahr geht Ulf Berg, seit April 
neuer Firmenchef, von einer weite 
ren Verbesserung des Reingewinns 
aus. Mittelfristig strebt er eine Ver 
besserung der Betriebsgewinnmar 
ge von 6 Prozent auf gegen 10 Pro 
zent an. Vor allem in den Sparten 
Automation Components und Elec 
tronic Packaging wolle Gavazzi 
auch durch Firmenübernahmen 
wachsen. Nach Angaben von Fi 
nanzchef Thöni kann Gavazzi Ak- 
quisitionen bis zu 30 Mio. Fr. mit ei 
genen Mitteln finanzieren. 
Um den Handel mit Gavazzi-Pa- 
pieren zu beleben, wird der Gene 
ralversammlung (GV) vom 28. Juli 
ein Aktiensplit im Verhältnis 1 zu 10 
vorgeschlagen. Im Rahmen einer 
vermehrten Beteiligung der Mitar 
beiter soll zudem das Kapital um 
4000 Inhaberaktien zu 500 F!r. er? 
höht werden. 
Uhren 
boomen 
NEUENBURG: In der Uhren 
industrie ist zwar die Zahl der 
Unternehmen gesunken, nicht 
aber jene der Beschäftigten. Die 
mittelfristigen Zukunftsaussich 
ten für Beschäftigte und Unter 
nehmen bleiben stabil. 
Dies geht aus einer Studie 
des Arbeitgeberverbandes der 
Schweizerischen Uhrenindus 
trie (CPIH) zur Entwicklung der 
Branche hervor, die am Diens 
tag in Neuenburg präsentiert 
wurde. 
Ende 1999 habe die Uhren 
branche in der Schweiz 34 655 
Personen beschäftigt. Dies seien 
1,3 Prozent mehr als im Voijahr, 
sagte CPIH-Sekretär Francis 
Matile vor den Medien. 
Dagegen habe die Zahl der 
Unternehmen deutlich um 2,4 
Prozent von 581 auf 567 abge 
nommen. 
Nicht wie früher... 
Die Zahl der Beschäftigten 
war in der Uhrenindustrie seit 
1982 nie mehr so hoch. Gemäss 
Matile weist die Tendenz 
mittelfristig auf Stabilität hin. 
Eine weitere Zunahme auf das 
Beschäftigungsniveau der sieb 
ziger Jahre sei aber ausgeschlos 
sen. 
Die meisten Uhrenfirmen gibt 
es im Kanton Neuenburg. Er be 
herbergt über einen Viertel (28,7 
Prozent) aller Unternehmen der 
Branche. Auf Platz Zwei liegt 
Bern mit.23,6 Prozent vor Jura 
(16,4 Prozent) und Genf (12,5 
Prozent). 
Auf den nächsten Rängen fol 
gen mit deutlichem Abstand So- 
lothurn (6,5 Prozent) undWaadt 
(5,8 Prozent). In der restlichen 
Schweiz sind 63 Prozent der 
Uhrenunternehmen zu Hause. 
T 
	        

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