Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Samstag, 24. Juni 2000 19
Nachrichten
FlowTex: Weitere Kon
ten und Villa entdeckt
KARLSRUHE/ETTLINGEN: Bei der Aufar
beitung des milliardenschweren Betrugsskan
dals um die deutsche Firmengruppe FlowTex
sind weitere Konten sowie ein Villenanwesen in
Stidfrankreich entdeckt worden. Wie der Acher-
ner Insolvenzverwalter Eberhard Braun am
Freitag mitteilte, ist die vom Gläubigeraus-
schuss eingerichtete «Arbeitsgruppe Finanz
ströme» bei ihren Recherchen auf mehrere
FlowTex-Konten in Nordirland gestossen. Zum
Zeitpunkt der Eröffnung des Insolvenzverfah
rens hätten sich darauf noch Millionenbeträge
befunden. Inzwischen seien aber sechsstellige
Summen abgehoben worden. Die Arbeitsgrup
pe gehe davon aus, dass der Bruder des Flow-
Tex-Geschäftsführers Manfred Schmider, Mat
thias Schmider, und ihm nahe stehende Perso
nen das Geld beiseite geschafft hätten.
Deutsche Bahn und
SNCF kooperieren
HANNOVER: Die Deutsche Bahn AG und die
französische SNCF rücken beim Güterverkehr
näher zusammen. Wie beide Unternehmen in
Hannover mitteilten, wurde am Freitag eine
Absichtserklärung zur Gründung einer gemein
samen Produktmanagement-Gesellschaft un
terzeichnet. Diese solle den grenzüberschrei
tenden Güterverkehr beider Gesellschaften
besser abstimmen und Neukunden gewinnen.
Darüber hinaus sollten Differenzen bei den
Kommunikations- und Produktionsstrukturen
tiberwunden werden.
DaimlerChrysler Allianz
mit Hyundai steht
STUTTGART/SEOUL: Die Allianz von Daim
lerChrysler mit dem koreanischen Autobauer
Hyundai ist perfekt. Am kommenden Montag
werden beide Unternehmen in der koreani
schen Hauptstadt Seoul auf einer gemeinsamen
Pressekonferenz über Details informieren. Ein
Sprecher der DaimlerChrysler AG bestätigte ei
ne entsprechende Mitteilung von Hyundai Mo
tor Co. Laut einem Bericht der «Financial Umes
Deutschland» vom Freitag wird sich der
deutsch- amerikanische Konzern mit zehn Pro
zent an Hyundai beteiligen. Gemeinsam würde
dann ein Gebot für die Versteigerung des hoch
verschuldeten koreanischen Autobauers Dae
woo abgegeben.
Börse hält an
Feiertagshandel fest
FRANKFURT Bei der deutschen Börse gibt es
nach Angaben eines Sprechers derzeit keine
Überlegungen, den in die Kritik geratenen Ak
tienhandel am Abend und an Feiertagen einzu
stellen. Ein Sprecher der Börse sagte am Freitag
in Frankfurt auf Anfrage, es gebe keine Überle
gungen, die neuen Handelszeiten rückgängig zu
machen. Damit reagierte der Sprecher auf einen
Bericht der «Berliner Zeitung», wonach dem
Feiertagshandel mangels Nachfrage das Aus
drohe. Die Börse sieht nach eigenen Angaben
unter Hinweis auf Umsatzstatistiken keinen
Grund, von der Ausdehnung der Handeiszeiten
Abstand zu nehmen.
Kleinbrauereien: Kampf
gegen Feldschlösschen
ST. GALLEN: Die Kleinbrauereien nehmen
den Kampf gegen den Marktieader Feldschlöss
chen auf: Sie fordern die Wettbewerbskommis
sion (Weko) auf, den geplanten Gesamt-Ver
kauf der Getränkesparte zu verhindern. Die
Feldschlösschen-Hürlimann-Gruppe habe sich
durch Übernahmen und Fusionen mit einem
Marktanteil von rund 50 Prozent zum marktbe
herrschenden Unternehmen entwickelt,
schreibt die Interessengemeinschaft unabhängi
ger Klein- und Mittelbrauereien in einer am
Freitag veröffentlichten Mitteilung. Diese Do
minanz führe zu monopolartigen Strukturen,
kritisieren die Kleinbrauereien.
Startschuss für Bau des Super-Airbus A3XX - Angriff auf letzte Bastion von Boeing
PARIS: Europas Airbus-Part
ner greifen mit dem Bau des
weltgrössten Passagierflugzeu
ges A3XX die letzte Bastion
des US-Konkurrenten Boeing
an. Das Konsortium gab am
Freitag in Paris offiziell den
Startschuss für den Super-Air*
bus, der von 2004 an den Jum-
bo-Jet von Boeing überflügeln
soll.
Für den A3XX liegen schon mehr
als SO Bestellungen internationaler
Fluggesellschaften vor. Die Maschi
ne soll im französischen Toulouse
montiert werden. Davon profitiert
der deutsche Airbus-Standort Ham
burg, wo künftig deutlich mehr
Flugzeuge gefertigt werden. Ham
burg übernimmt auch die Innenaus
stattung des A3XX, der bis zu 650
Passagieren Platz bieten soll.
Vom Konsortium zur
Kapitalgesellschaft
Die Airbus-Partner, der europäi
sche Luft- und Raumfahrtkonzern
EADS und die britische BAe Sys
tems, wollen das bisherige Konsorti
um zum Januar 2001 in eine inte
grierte Kapitalgesellschaft französi
schen Rechts umwandeln.
Diese Airbus Integrated Com
pany (AIC) wird einen Jahresum
satz von mehr als 15,7 Mrd. Euro
(etwa 24,5 Mrd. Fr.) und rund 38 000
Beschäftigte haben. Die Partner er
warten Einsparungen von 350 Mio.
Euro bis 2004.
«Historischer Tag»
«Das ist ein historischer Tag für
Airbus», sagte Pl)i|ippe Camus, ne
ben dem deutschien Rainpr Hertrich
einer der beiden EADS-Chefs. Her-
terich wird bei der AIC Vorstands
vorsitzender, der bisherige Airbus-
Chef Noel Forgeard geschäfts
führender Direktor.
Die Regierungschefs von
Deutschland, Frankreich, Spanien
und Grossbritannien feierten deff
Startschuss für den Super-Airbus.
und die Umwandlung des Airbus-'
Konsortiums als WeichensteUung
für Europa und «Eckpfeiler des in
dustriellen Integrationsprozesses».
In einer Erklärung hiess es, Euro*
pa bekomme eine schlagkräftige*
Luftfahrtindustrie. Nach der jüngs
ten Entscheidung für den Militär
transporter A400M zeige der Ver
kaufsstart für den A3XX, dass die
Zusammenlegung immer ehrgeizi
gere Projekt^ ermögliche.
Entwi&lutifgsksoten von
12 Mr& Eiiro
Der Airbus A3XX soll in der .
Standardversion zwei Etagen ha
ben. Die Entwicklungskosten des
Flugzeugs werden mit rund 12 Mrd.
Euro veranschlagt. Gewinne sollen
innerhalb von etwa zehn Jahren
. nach dem Verkauf von rund 250
Maschinen erzielt werden.
Die neue Gesellschaft soll die
Airbus-Ertragskraft spürbar stei
gern. Forschungslabors und Pro-
duktionsstätten, die bisher in der
Verantwortung der Partner des
Könsörtiums t waren, werden nun ei
nem einzigen Konzern angehören,
der damit auch leichter Finanzmit
tel auf den internationalen Märkten
mobilisieren kann. Die Arbeitsplät
ze seien jedoch gesichert, erklärten
die Partner
Extra-Dividende für BAe
Die EADS wird an der neuen Ge
sellschaft einen Anteil von 80 Pro
zent halten, BAe Systems 20 Pro
zent. Für den höheren Arbeitsanteil
an' den für grössere Reichweiten
Schweiz: Bescheidenes Wachstum im privaten Wohnungsbau
ZÜRICH: Die schweizerische Bau
wirtschaft sieht sich am Beginn ei
ner Wachstumsphase. Der Arbeits
vorrat per 1. April 2000 verbesserte
sich gegenüber dem Vorjahresstich
tag um 16,3 Prozent. Während der
private Wohnungsbau nur ein
schwaches Wachstum aufweist, ha
ben die öffentlichen Bauaufträge
stark zugenommen.
Die schweizerische Bauwirtschafts
konferenz nennt in ihrem am Frei
tag veröffentlichten «Bauwirt
schaftsspiegel» zwei Hauptgründe
für die Erholung: Den Rückgang
der Zahl von leer stehenden Immo
bilien durch die Verbesserung der
gesamtwirtschaftlichen Entwick
lung sowie die zunehmend zur Aus
führung gelangenden Grossprojek-
REKLAME
First Liechtenstein
Swiss Fonds
Anlagefonds fUr schweizerische und
liechtensteiniache Werte
Auagabe-*/Rttcknahmepreia
per 22,6.2000 CHF 43,70
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Metal Fund ,
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te der Veirkehrsinfrastruktur' wie
NEAT oder Bahn 2000.
Die gegenüber der Voijahresperi-
ode deutliche Zunahme der
Bautätigkeit im 1. Quartal 2000
führt? die rßau wirtschaftskonferenz
jedoch vornehmlich auf die günsti
geren , Witterungsverhältnisse
zurück. Es dürfe davon ausgegan
gen yerd^n. dass sich die Baukon
junktur im laufenden Jahr auf tie
fem Nivea^i Verfestigen werde.
Kläre Grenzen setzten die nach
oben'; zeigenden Hypothekarzinsen
sowie die beabsichtigte Verschär
fung des Mietrechts. Hinzu komme
die mögliche steuerliche Benachtei
ligung der meisten baulichen Unter-
haltsleistimgen für private Wohnei
gentümer,' schreibt die Bauwirt-
schaftskonferenz. Erstmals seit 1988;
nahm die Zahl der Vollzeitbeschäf
tigten wieder zu. Mit 87 900 waren
per Stichtag im Voijahresvergleich
REKLAME
Ih.venleirwert vom 21.6.2000
löweiiequity fund
YN 6§9';111 / CHF 136.23*
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VN 68Ü'O0%CHF 09.64*
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Fortuna
HH Investment AG Vaduz
Inventärwertvorh 23. Juni 2000
FORTUNA
Europe Balanced Fund Euro
EUR 108.88*
FORTUNA
Europe Balanced Fund
Schweizer Franken
CHF 101.31*
•♦Aujgtbekommlstlon
ö
0,9 Prozent mehr Vollzeitbeschäf
tigte im Bauhauptgewerbe tätig.
Die Investitionen in Baubetriebsin
ventar nahmen um 86 Prozent zu.
Während der Arbeitsvorrat im pri
vaten Baü nur um 2,3 Prozent zu
nahm, stieg er im öffentlichen Bau
um 26,7 Prozent. Im öffentlichen
Tiefbau (+27,4%) kämen vermehrt
. die anlaufenden Grossprojekte zum
Tragen. Im Hochbau (+20,7%) sei
die Verbesserung auf Nachholbe
darf zurückzuführen, heisst es im
«Bauwirtschaftsspiegel» weiter. Im
Wohnungsbau betrug der Zuwachs
nur 1,5 Prozent, im gewerblich-in-
dustriellen Bau 5,9 Prozent. Etwas
zurück blieb das Ausbaugewerbe.
. Der Auftragsbestand reicht für 3,3
Monate, nach 3,0 Monaten am Vor
jahresstichtag. Elektroinstallateure,
Maler, Gipser und Metallbauer be-
, werten die Auftragserwartungen
mehrheitlich positiv.
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 22. Juni 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 59.90
Rücknahmepreis: € 58.68
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 58.90
Rücknahmepreis: € 57.70
Einigung im
Gastgewerbe
ÖLTEN: Die Sozialpartner im
Gastgewerbe haben sich am
Freitag auf die neuen Mindest
löhne geeinigt. Für die unteren
drei Lohnkategorien wurde eine
Erhöhung von 100 Franken aus
gehandelt. Für Kader liegt der
Verdienst neu zwischen 110 und
150 Franken höher. Die Gewerk
schaft hatte um 300 Franken
höhere Mindestlöhne sowie kei
ne Löhne unter3000 Franken ge
fordert. Ungelernte Arbeitskräf
te erhalten gemäss dem GAV
nun mindestens 2510 Franken,
qualifizierte 2810 Franken.
REKLAME
Classic Fund Management
Aktiengesellschaft
Pflugstrase 20 • H.-94S0 VMut
Tel (075) 332 37 39 - Fu (07S) 233 30 SO
Classic Global Equity Fund
Anlagefonds für die langfristige
Vermögensbildung
Inventarwert wm 2a Juni2000
CHF 174.40 (• +/- 0,3% Kommission)
Erstemission am 19.12.1997: CHF 100.50
Classic Leveraged Equity Fund
Anlagefonds für die langfristige Vermögens-
blldung mit Optionen
Inventarwert vom 21. Juni 2000
CHF 147.75 (* +/- 0,54b Kommission)
Erstemission am 22.5.1998; CHF 10050
Mit bis zu 650 Plätzen soll der Super-Airbus ab dem Jahre 2004 den Jumbo-Jet von Boeing überflügeln. (Bild: Key) i
ausgelegten Versionen der vier-
strahligen A340 erhält BAe Systems
eine Extra-Dividende beim Ver- |
kaut
Wenn die Maschinen sich in den
nächsten zehn Jahren gut verkau
fen, könnten die Zahlungen bis zu
237,5 mio. Euro betragen. «Die
neue Gesellschaft wird der Markt
position von Airbus Auftrieb verlei
hen», sagte Hertrich, für den der
A3XX das «Flugzeug für das 21.
Jahrhundert» ist. Um den Verkaufs
start und die Gründung hatte es bis
her zähe Verhandlungen zwischen
EADS und dem britischen Partner
BAe Systepis gegeben. Die Verkün-
. düng .des Verkaufsstarts wurde
mehrfach verschoben.
Mit der Gründung der AIC geht
die Konsolidierung der europäi
schen Luft- und Raumfahrtbranche
weiter.
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