Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
LESERSERVICE 
Mittwoch, 21, Juni 2000 11 
Gott im Alltag 
Gedanken zu Fronleichnam - von Renate Gebele-Hirschlehner 
Zufallig geriet mir das nachste 
hende Gedicht von Alexander Ra- 
jcsänyi aus dem Jahr 1993 in die 
Hände. Von seinen knappen Aus 
sagen, die pro Zeile mit zwei bis 
drei Wörtern auskommen, geht ei 
ne eindringliche 'Wirkung aus, der 
man sich kaum entziehen kann. 
Der Zustand der sog. «Wohl 
standsgesellschaft», der wir ja alle 
angehören, wird dem Leser wie 
ein Eimer kaltes Wasser ins Ge 
sicht geschleudert. Es entsteht das 
Bild einer gefühlskalten Gesell 
schaft, deren gierige, konsumori 
entierten Mitglieder von «Event» 
zu «Event» hetzen, ohne die ge 
suchte Erfüllung zu finden. 
Erste Reaktion: Der Text ist ungerecht, 
unzählige Gegenbeispiele liessen sich 
anführen - durchaus verantwortungs- 
bewusste Eltern zum Beispiel, die den 
oft steinigen Weg der Erziehung nicht 
scheuen und mit ihren Kindern mitge 
hen, oder umgekehrt: Kinder, die sich 
liebevoll um ihre alten, pflegebedürftig 
gewordenen Eltern kümmern, Paare, 
die durch die Höhen undTiefen der Ge 
fühle zueinander stehen, engagierte 
Mitbürger, die sich für Hilfsbedürftige 
einsetzen, ohne sich durch Kritik ent 
mutigen zu lassen, idealistische Natur 
schützer, denen das Wohl der Pflanzen- 
und Tierwelt nicht gleichgültig ist, sensi 
ble Künstler, die der Gesellschaft mutig 
den Spiegel vors Gesicht halten. 
Aber ist das alles ein Einwand ge 
gen das Gedicht von Rajcsänyi? Der 
Text will wahrscheinlich gar nicht ge 
recht sein, vielmehr spricht er die pro 
phetische Sprache der Übertreibung, 
die nichts Geringeres will, als einen 
Denkprozess in Gang zu setzen. Ten 
denzen der Gegenwart werden über 
zeichnet, um die Weichen noch recht 
zeitig in eine andere Richtung stellen 
zu können. 
«Ohne» - das ist das häufigste Wort in 
diesem Gedicht: Hoffnung, Herz und 
l\igend, Grenzen, Halt und Gnade, Lie 
be, Ziel und Nähe, Müsse, Eltern und 
Gott, sie alle - so wird behauptet - wür 
den fehlen. Vielleicht braucht es heute 
tatsächlich erst wieder das Gespür für 
das, was fehlt, damit die Sehnsucht nach 
dem wahren Leben entstehen kann, 
.vielleicht braucht es das Leiden an der 
Abwesenheit Gottes, um überhaupt 
wieder sinnvoll über Gott reden zu kön 
nen. Wer Gott ist, wird nirgendwo deut 
licher, als gerade dort, wo er abgeht, wo 
das Nichts gähnt und die Absurdität 
droht. 
Fronleichnam setzen wir einen Gegen 
akzent und feiern die Anwesenheit 
Gottes in der Welt. In einer Prozession 
tragen wir den durch die Strassen, der 
für die Christen zur Gegenwart Gottes 
in der Welt geworden ist: Christus in der 
Gestalt des Brotes - Brot, das Hunger 
stillt, das sich mitteilt, das aus Mangel 
Fülle werden lässt. Der Innenraum der 
kirche wird geöffnet hin zu den Stras 
sen des Alltags, der «Immanuel» (Gott 
mit uns) zieht vorbei an unseren Woh 
nungen und Geschäften, Banken, Büros 
und Schulen, Rathäusern, Spitälern und 
Friedhöfen. Sind sie Orte Gottes? Darf. 
man solche Fragen überhaupt noch stel 
len? Und wir, die wir uns der Prozessi 
on anschliessen, sind wir uns bewusst, 
dass wir uns damit in der Öffentlichkeit 
zu dem bekennen, der als Wanderpredi 
ger ohne Arbeit, ohne Besitz, ohne Fa 
milie, ohne Waffe durch Israel zog, um 
die Freiheit der Kinder Gottes offenbar 
zu machen? Soll der Gang zu Fron 
leichnam mehr sein als blosse TVadition, 
so bedeutet er nicht weniger als das Be 
kenntnis zu einem Leben mit Gott im 
Alltag: aufmerksam für die Mitmen 
schen, bereit zum Teilen, dankbar für 
das Geschenk des Lebens, entschlossen 
zum Anderssein, zum Kontrast, zur Be 
ziehungskultur inmitten einer Welt, die 
Gott an den Rand drängt, verdrängt 
und ab und zu auch noch kreuzigt. 
Gottesdienste 
Katholische Gottesdienste 
Fronleichnamsfest, 
Donnerstag 22. Juni 
Balzer* 
18.30 Uhr Vorabend: 7.30,9.00 Uhr 
Bendern-Qamprin 
9.00 Uhr (Bongertplatz) 
Eschen 
19.00 Uhr Vorabend; 9.00 Uhr 
Mauren 
9.30,19.00 Uhr 
Nkndeim 
19.00 Uhr Vorabend; 9.00 Uhr 
Planken 
10.00 Uhr 
riwoeu 
19.30 Uhr Vorabend; 9.00 Uhr 
Schaan 
9.30,19.00 Uhr 
Schaanwald 
19.00 Uhr Vorabend; 19.00 Uhr 
Sckeuenbcro 
19.00 Uhr Vorabend; 9.00 Uhr 
Trieben 
19.00 Uhr Vorabend; 9.00 Uhr 
Triesenbero 
9.30,19.15 Uhr 
Steg: 9.00 Uhr 
Vaduz 
Marktplatzgarage: 9.00 Uhr 
Bei Schlechtwetter in der Pfarrkirche: 8.15,9.30 
Uhr 
St. Josef, Ebenholz: 10.45 Uhr 

Im Notfall 
Notrufnummem 
Polizei 
Feuerwehr 
Sanitätsnotruf 
117 
118 
144 
24-Stunden-Notruf, gilt auch für 
LRK-Rettungsdienst! 
Ärztlicher Dienst 
Donnerstag 22. Juni 2000 
ab 8.00 Uhr 
Dr. Jan Huys, Schaan 
Telefon 236 1070 
Zahnärztlicher Dienst 
Donnerstag 22. Juni 2000 
von 10.00 bis 12.00 Uhr 
Dr. med dent. Norman Meier 
Rhätikonstr. 31,9490 Vaduz 
Telefon 232 75 55 
Apothekendienst ' 
Schlossapotheke Vaduz 
Telefon 233 25 30 
(10.00-11.30 Uhr) 
AIDS-Hilfe Liechtenstein 
Im Malarsch 4 • Schaan 
Telefon 232 05 20 
Mo bis Fr 9.00 bis 12.00 Uhr 
und gemäss Telefonbeantworter 
Parldnson-Selbsthilfegruppe 
Auskünfte ab 18.00 Uhr unter 
Tel. 232 92 35 (Yvonne Odoni) 
Treffpunkt: Jeden 3. Donnerstag 
im Monat um 15.00 Uhr 
im Betagtenwohnheim in Vaduz 
Kontakt- und Beratungsstelle 
ALTER 
Beratung und Information 
Telefon 2376565 
Al-Anon-Gruppe 
Angehörige von Alkoholkranken 
Treffpunkt: Montag um 20 Uhr im 
Dachgeschoss Postgebäude Schaan 
Kontakttelefon: 081 /74013 24 
EA Emotions Anonvmous 
Selbsthilfegrüppe für seelische Ge 
sundheit. Treffpunkt jeden Freitag, 
20 Uhr, POstgebäude Schaan, 3. 
Stock, Kontakt-Tel.-Nr. 268 39 48 
Sorgentelefon für Kinder 
233 3131 
Die dargebotene Hand . 
Telefönseelsörge Telefon 143 
FVauenhaus Liechtenstein 
V • 
Tag und Nac|it während der ganzen 
Woche erreichbar -Tel. 23245 70 
Krebshllfe Liechtenstein 
Im Malarsch 4, Schaan,Tel. 23318 45 
Mo-Fr 8.00-12.00 Uhr 
Krebstelefon 
0800 558838 
Gratis und anonym. Informations 
und Beratungsdienst zum Thema 
Krebs (Mo-Fr von 16 bis 19Uhr) 
Bestattungsdienste 
Bestattungsdienst BemaX, Schaan 
Tel. 233 49 50 
Bestattungsdienst R Marxer, Bendern 
Tel. 37312 82 
Kintra, Bestattungsdienst, 
Tel. 392 37 33 
Amt für Soziale Dienste 
Tel. 23672 82 oder 236 72 42 
(erreichbar während den üblichen 
Bürozeiten) 
Selbsthilfegruppen im FL 
Kontaktstelle der SHG/FL 
Postfach 1 • 9494 Schaan 
Telefon 079/4191802 
Diabetes-Beratungsstelle 
Jonaboda/Postgebäude 
94971Hesenberg,Tel. 075 / 262 00 02 
Beratungen nach telef. Verein 
barung. Die Beratungsstelle 
ist jeweils am Mittwoch von 15.00 
bis 18.00 Uhr geöffnet. 
Kontakt- und Beratungsstelle 
Ökumenische Arbeitsgruppe 
«Neue religiöse Bewegung» (Sek 
tenberatung) Ursula Jaquemar, 
9485 Nendeln.Tel. 075 / 373 7610 
Gasversorgung 
Störungsdienst Telefon 233 35 55 
Störungsdienst Kabelfernsehen 
Störungsdienst Telefon 232 88 77 
Notschlachtlokal 
Notfallmetzger täglich rund 
um die Uhr unter Tel. 3734040 
Stromversorgung 
Liechtensteinische Kraftwerke 
Telefon 23337 33 
Pannendienst TCS Telefon 140 
16. Juni bis 23. Juni 2000 
Nachtabschleppdienst ab Freitag 
16.00 Uhr und Tagesdienst Samstag 
und Sonntag: • 
Biedermann Raimund, Bendern 
Telefon Geschäft: 37310 85 
Privat: 3731005 
Natel: 079/3522070 
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Besuchen Sie mit uns die Landesgartenschau in Singen. Begleitet werden wir von Frau Dr. Renate ^ 
Wohlwend aus Schellenberg, offizielle Botschafterin der Landesgartenschau Singen. > 
Programm: 
Landtt- 
fftritnidmu 
Termin: 
Fahrt mit einem Luxusbus nach Singen 
Frühstückshalt 
Begrüssungs-Apero 
Gemeinsames Mittagessen 
Individuelle Rundgänge in der Landesgartenschau 
Rückfahrt mit Verpflegung (Lunchpakete) 
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Mittwoch, 28. Juni 2000 
Anmeldung: bis 23. Juni 2000 an FBPL-Sekretariat (Tel. 237 7940, Fax 237 7949) 
(beschränkte Teilnehmerzahl) 
Kosten: CHF 140.--pro Person 
Abfahrt: ab 07.30 h (die individuellen Einsteigeorte und -termine erhalten Sie mit der Anmeldung) 
Rückkehr: ca. 21.00 h 
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