Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Mittwoch, 
21 .Juni 2000/Fr. 1.- 
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 140 
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Mittwoch 
S. D. Erbprinz Alois 
feiert Namenstag 
S. D. Erbprinz Alois 
darf heute Mittwoch 
seinen Namenstag fei 
ern. Im Namen unse 
rer Leserinnen und 
Leser gratuliert das 
Volksblatt herzlich 
und wünscht dem 
Thronfolger einen an 
genehmen Tag. 
«Nicht jammern, 
sondern handeln!» 
Seit dem Parteitag haben die FBPL-Frauen 
eine neue Präsidentin. Für Christa Eberle war 
es von Anfang an klar, dass sie das Programm 
der FBPL-Frauen nicht alleine gestalten wollte 
- acht Frauen stellten sich spontan zur Verfü 
gung, um mitzudenken, mitzureden und mit zu 
entscheiden. Das jüngste Kind der Vorstands 
frauen ist eine Veranstaltung zum Thema 
«Fiiianzplatz Liechtenstein», darüber und über 
die Ziele der FBPL-Frauen haben wir mit 
Christa Eberle gesprochen. Seite 3 
Die Bergwelt geniessen 
STEG/MALBUN: Sonnige Tage auf einer Wan 
derung geniessen, diese Möglichkeiten bieten 
sich in Steg-Malbun. Sämtliche Bergwege, aus 
ser der Verbindung Steg-Amerlügen, sind be 
reits offen. Die Sesselbahn Malbun-Sareis ist ab 
Donnerstag bis zum Wochenende und ab 1. Juli 
täglich in Betrieb. Seite 9 
Expansion über die 
Landesgrenze 
TRIESEN: In dieser Woche konnte die Firma 
«Risch Elektro-Telecom GmbH» die neue Ge 
schäftsstelle im modernen Gebäude «Vorarl 
berger Wirtschaftspark» in Götzis eröffnen. 
«Damit ist der erste Schritt getan, um auch im 
vereinten Europa operativ tätig zu werden», 
meinte Arthur Jenny, Verantwortlicher für den 
Informatikbereich. Seite 15 
Camenzind neuer Leader 
RAD: Der Schwei 
zer Oscar Camen 
zind (Bild) ist neuer 
Leader der Tour de 
Suisse. Der Ex-Welt 
meister erreichte auf 
der 8. Etappe von 
Locarno nach La 
Punt über die Alpen 
pässe San Bernardi- 
no und Albula das 
Zielmit der Spitzen 
gruppe und löste den 
Deutschen Jan Ullrich, der fast zwei Minuten 
verlor, an der Spitze des Klassements ab. Der 
Etappensieg ging an den Italiener Stefano Gar 
zeiii, der die Schweizer Landesrundfahrt 1998 
gewonnen hatte. Seite 18 
Chinesische Schlepper 
unter Verdacht 
DOVER: Im Flüchtlingsdrama von Dover hat 
sich der Verdacht einen 'Big nach dem grausa 
men Fund von 58 Leichen auf international ar 
beitende Schleuserbanden aus China konzent 
riert. Die beiden Überlebenden berichteten 
vom qualvollen Erstickungstod ihrer Leidens 
genossen. Die britischen Behörden erhofften 
sich vor allem von der Befragung des verhafte 
ten Lkw-Fahrers sowie der beiden einzigen 
Überlebenden Aufschluss über die Hintermän 
ner. Seite 31 
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Sommertrend 
2000 
Das Kickboard wird auch in 
Liechtenstein das trendigste 
Fortbewegungsmittel dieses 
Sommers sein. Seite 27 
Steuern: EU will mit 
EU-Gipfel in Portugal: Steuetkomprömiss in letzter Minute erzielt - Österreich lenkte ein 
Durchbruch für die EU auf 
höchster Ebene. Anlässlich des 
Gipfels im portugiesischen Fei- 
ra konnten die EU-Mitglieder 
ihren Streit um die Zinssteuer 
beilegen und einen Kompro- 
miss finden. Wichtiges Detail 
für Liechtenstein: Vor Inkraft 
setzung dieser Regelung soll 
von Seiten der EU auch mit 
unserem Land Verhandlungen 
aufgenommen werden, um 
«vergleichbare Massnahmen» 
einzuführen. 
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Peter Kindle 
Lange sah es beim EU-Gipfel im 
portugiesischen Feira so aus, als 
könnten sich die Mitgliedsstaaten 
nicht auf einen Formelkompromiss 
im Streit um eine EU-Zinssteuer ei 
nigen. Erst in letzter Minute zog das 
von der EU in letzter Zeit stark ge 
beutelte Österreich nach Zuge 
ständnissen seinen Widerstand 
zurück. Auch Liechtenstein ist von 
den jüngsten Entwicklungen der 
Europäischen Union betroffen. 
Allgemeine Meldepflicht 
Die EU nahm ihren Gipfel zum 
Anlass, eine allgemeine Melde 
pflicht für Zinserträge innerhalb 
von neun Jahren einzuführen. 




Die EfoWiftsphafts- und Finanzminister tagten im portugiesischen Feira. Der Gipfel wird auch Konsequenzen ßr 
Liecmtisteln nach sich ziehen. (Bild: Keystone) 
Die beratenden EU-Wirtschafts 
und Finanzminister hatten am Diens 
tagmorgen emput Uber die umstritte 
ne Zinsbesteu^rung beraten. Die seit 
Sonntagabend parallel zum Gipfel 
treffen der Staats- und Regierungs 
chefs der EU geführten Verhandlun 
gen ergaben 1 zunächst keine 
Einigung. Luxemburg, das ftir sich 
schlussendlich,'eine Sonderregelung 
erzielet korinte, manifestierte, dass es 
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vor einer Zustimmung ähnliche Re 
gelungen auch für wichtige Finanz 
plätze wie die Schweiz und Liechten 
stein erwarte. 
Verhandlungen mit 
Drittstaaten 
So soll nun vor diesem Beschluss 
mit Drittländern Uber «vergleich 
bare Massnahmen» verhandelt wer 
den, so mit Liechtenstein, der 
Schweiz, Monaco, San Marino, 
Andorra und den USA. Der Umset- 
zungsbeschluss soll fallen, wenn von 
diesen Ländern «ausreichende Zu 
sicherungen» Uber die Einführung 
solcher Massnahmen vorliegen. 
Die EU hätte bis Ende 2000 die 
Inhalte der neuen Regelung verab 
schiedet und danach die Verhand 
lungen mit Liechtenstein und ande 
ren Staaten aufgenommen. 
Abacha-Gelder 
Bereits vorsorgliche Massnahmen getroffen 
Geldwäscherei bei der LGT? Der 
Leiter de9 Amtes für Finanzdienst 
leistungen, Roland Müller, bestätig 
te auf Anfrage von Radio L, dass es 
einen Verdacht auf sogenannte 
nigerianische Abacha-Gelder bei der 
LGT Bank in Liechtenstein gebe. 
Eine Verzeigung sei bereits erfolgt. 
Befinden sich Gelder des nigeriani 
schen «Abacha-Clans» in Liechten 
stein? Mit dieser Frage beschäftigt 
sich zur Zeit das Amt für Finanz 
dienstleistungen. 
Die LGT Bank in Liechtenstein 
habe diesbezüglich bereits vorsorg 
liche Massnahmen getroffen und 
die bis anhin vorliegenden Ergeb 
nisse zusammen mit den zur Über 
prüfung notwendigen Unterlagen 
an das Amt für Finanzdienstleistun 
gen übermittelt. 
Geldwäscherei? 
Nach einer eingehenden Prüfung 
der vorliegenden Dokumente sei be 
reits eine Anzeige wegen vorliegen 
dem Verdicht auf Geldwäscherei an 
die Staatsanwaltschaft erstattet wor 
den. Roland Müller, Leiter des Am 
tes für Finanzdienstleistungen äus 
serte sich | noch etwas bedeckt: Es 
bestünde durchaus die Möglichkeit, 
dass sich Gelder des nigerianischen 
Abacha-Claijs auf Konten der LGT 
befänden,.es werde sich zeigen, was 
da noch herauskomme. 
Möglicherweise sind bei der LGT Gelder des nigerianischen Abacha-Clans 
aufgetaucht. (Archivbild) 
Zusammenarbeit soll 
vertieft werden 
Justizminister Frommelt in den USA 
Justizminister Heinz FVommelt traf 
am Montag, 19. Juni 2000, zu einem 
offiziellen Arbeitsgespräch mit dem 
stellvertretenden Justizminister der 
USA, Eric Holder, in Washington 
D.G zusammen. Kernpunkte des 
offenen und konstruktiven Ge 
spräches waren vor allem die Zu 
sammenarbeit bei der Bekämpfung 
der organisierten Kriminalität, der 
Geldwäsche sowie Ragen der 
Rechtshilfe. 
Minister Frommelt erläuterte die 
aktuelle Gesetzeslage und die künf 
tigen Vorhaben zur Verbesserung 
des Vollzugs. Er bekräftigte die Ent 
schlossenheit der liechtensteini 
schen Regierung, organisierte Kri 
minalität bekämpfen zu wollen. 
Eric Holder betonte, das Problem 
der Geldwäsche betreffe gleicher- 
massen die USA und Liechtenstein 
und mache daher engste Zusam 
menarbeit notwendig. 
Er zeigte sich sehr gut informiert 
Uber das Fürstentum Liechtenstein 
und die jüngsten Ereignisse. In die 
sem Zusammenhang würdigte er 
die bisherige Kooperation mit 
Liechtenstein und im besonderen 
die Fortschritte der jüngsten Zeit. 
Gleichzeitig würdigte er den Mut 
der liechtensteinischen Regierung, 
Massnahmen in Gang gesetzt zu ha 
ben und wertete dies als klaren Be 
weis für ihre Entschlossenheit zu 
handeln. 
Beide Seiten betonten das Inte 
resse an einer Vertiefung der Zu 
sammenarbeit. Der Informations 
und Erfahrungsaustausch insbeson 
dere im Hinblick auf die Einrich 
tungeiner Finance Intelligence Unit 
wurde mit der Einladung eines 
Expertenteams in die USA konkre 
tisiert! 
Das Treffen zwischen Regie 
rungsrat Heinz Frommelt und dem 
stellvertretenden Justizminister, 
Eric Holder, ist eine wichtige Fort 
setzung des internationalen Dialogs 
der Regierung, der künftig weiter 
verstärkt und vor allem kontinuier 
lich fortgesetzt wird. (pafl) 
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