Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)


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Freitag, 
& 16. Juni 2000/Fr. 1.- 
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 136 
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Plattform für 
neue Geräte 
Microsoft bietet mit Windows 
CE 3.0 ein Betriebssystem für 
eine neue Kategorie intelli 
genter Geräte an. Seite 25 
FR E I TA G 
Bestehende Werte 
erhalten 

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In der heutigen Folge der Serie «Alte Häuser 
und ihre Bewohner» wird die Arbeit der Denk 
malpfleger vorgestellt. Ein Kunsthistoriker und 
ein angehender Architekt setzen sich in unse 
rem Land dafür ein, dass wertvolles Kulturgut, 
seien dies Bauten oder Einrichtungen, erhalten 
und fachgerecht gepflegt wird. Seite 9 
Entscheid über 
Bürgergenossenschaft 
TRIESENBERG: Während in Eschen dieses 
Wochenende über die Bildung einer Bürgerge 
nossenschaft abgestimmt wird, entscheidet das 
Stimmvolk von Triesenberg dieses Wochenende 
erst, ob ein Regelungsverfahren zur Bildung ei 
ner Bürgergenossenschaft eingeleitet werden 
soll oder nicht. Der Gemeinderat der Bergge 
meinde empfiehlt, ein Nein in die Urne zu wer 
fen, da sich das Bürgervermögen im Wesentli 
chen auf Waid und Alpen beschränken würde 
und dieses keinen Gewinn abwerfe. Seite 7 
Boogerd nun In Gold " 
RAD: Auch am drit 
ten Tag der Tour de 
Suisse gab es einen 
Leaderwechsel. Neu 
er Träger des Goldtri- 
kots ist der Hollän 
der Michael Boogerd 
(Bild), der seinen 
Schweizer Teamkol 
legen Markus Zberg 
ablöst. Dazu genügte 
Boogerd, der einer 
Siebner-Spitzengrup 
pe angehörte, der siebte Etappenrang. Hinter 
dem italienischen Etappengewinner Wladimir 
Belli, der dank einem Vorstoss auf dem letzten 
Kilometer seinen ersten Saisonerfolg feierte, 
belegte der 23-Jährige aus dem Post SwissTeam 
Platz zwei, der nun auch im Gesamtklassement 
Zweiter ist. Platz drei ging an den diesjährigen 
Giro-Sieger Stefano Garzeiii. Seite 20 
Neubeginn 
BERLIN: Deutschland und Russland wollen ei 
nen substanziellen Neubeginn in ihren bilatera 
len Beziehungen. Dies sagte Bundeskanzler 
Gerhard Schröder am Donnerstag nach einem 
Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wla 
dimir Putin in Berlin. Seite 31 
REKLAME 
Beim «Zukunftsfonds» gehen 
Meinungen auseinander 
Der Landtag genehmigte gestern die Landesrechnung für das Jahr 1999 
Der Landtag hat gestern die 
Landesrechnung für das Jahr 
1999 einhellig genehmigt. 
Unterschiedliche Ansichten 
herrschten allerdings über die 
Verwendung des hohen Er- 
tragsüberschusses vor. Schlies 
slich entschied - einmal mehr - 
die VU-Mehrheit zu Gunsten 
des Regierungsantrags. 
Manfred öhri 
Unter Einrechnung der Sondererlö 
se von 254,9 Mio. Franken schloss 
die laufende Haushaltsrechnung 
1999 des Landes mit einem Über- 
schuss von 316,9 Mio. Franken ab. 
Das staatliche Reinvermögen stieg 
damit auf 1175 Mio. Franken an - 
«eine Zahl, die man sich auf der 
Zunge zergehen lassen muss», be 
merkte VU-praktionssprecher Pe 
ter Sprenger. VoriT erzielten Er- 
tragsüberschuss werden mit VU- 
Mehrheitsbeschluss 20 Mio. an die 
allgemeinen Reserven, je 140 Mio. 
an die Reserven fUr Krisen und Ka 
tastrophen und an die Reserven für 
Zukunftsaufgaben sowie 16,9 Mio. 
Franken an das übrige Reinvermö 
gen zugewiesen. 
Der «Zukunftsfonds» 
Eine andere Haltung vertritt die 
FBPL-Fraktion, die seit längerem 
einen speziellen «Zukunftsfonds» 
fordert, über den man nicht nach 
Belieben verfügen kann. «Unsere 
Vorstellung ist die», hielt Fraktions 
sprecher Gebhard Hoch gestern 
fest, «dass der Zukunftsfonds lang 
fristig für kommende Generationen 
eingerichtet und bestimmt würde». 
Er erinnerte an die (vöm Landtag 
abgelehnte) FBPL-Motion, womit 
per Gesetz geregelt werden sollte, 
wann und unter welchen Vorausset 
zungen dieser Fonds angetastet 
werden dürfe. «Im Moment sehen 
wir politisch keine Chance», bedau 
erte der Fraktionssprecher, «den ge 
forderten Zukunftsfonds unserer 
Prägung durchzusetzen, obwohl 
FBPL-Fraktiohssprecher Gebhard Hoch: «Unser Projekt Zukunftsfonds ruht, aber nur so lange, bis die politische 
Realisierbarkeit gegeben ist.» (Bild. bak) 
nach dem neuerlichen Verkauf von 
LLB-Aktien unsere Forderung ak 
tueller denn je wäre». Das Projekt 
ruhe aber nur so lange, bis die poli 
tische Realisierbarkeit gegeben sei, 
erklärte Gebhard Hoch. 
Mühe mit der beschlossenen Mit 
telverwendung bekundete auch die 
Freie Liste. Egon Matt bezeichnete 
sie als «Rückfall ins alte Kässeli- 
Denken» und erhob die Forderung, 
dass man entweder alles in einen 
Topf werfen oder echte Fonds mit 
klaren Zweckbestimmungen schaf 
fen solle. Dabei brachte er wieder 
das von der FL propagierte Volks 
sparkonto zur Sprache. Landtags 
mehrheit und Regierung verteidig 
ten dagegen die von ihr gewählte 
Form der Reservebildung mit dem 
Hinweis, dass sie transparenter und 
flexibler sei und «bei entsprechender 
Verantwortung der Entscheidungs 
organe» zum gleichen Ziel führe. 
Zusammenfassend stellte Geb- 
hard Hoch fest, dass der Staat finan 
ziell zwar aus allen Nähten platze, 
trotz der überschiessenden Einnah 
men aber noch keine spürbare und 
angemessene steuerliche Entlastung 
der Bevölkerung erfolge. «Wir müs 
sen künftig», ergänzte ihn der 
FBPL-Abgedrdnete Johannes Matt, 
«mehr Steuergerechtigkeit schaffen 
und aus familien- und sozialpoliti 
schen Gründen grundsätzlich neue 
Weichenstellungen im Steuerrecht 
vornehmen». Sein Augenmerk galt 
gestern aber vor allem den jüngsten 
Ereignissen und Entwicklungen. 
Drei Fragen ging er dabei auf den 
Grund: «Was bzw. wie lange nützen 
uns die Finanzreserven, wenn die 
Existenz unserer wichtigsten Ein 
nahmequelle, des Finanzdienstleis 
tungssektors, ernsthaft gefährdet 
ist? Hat die Regierung durch die 
einseitige Optimierung des Staats 
haushalts nicht doch wesentliche 
Versäumnisse in der Wirtschaftspo 
litik gemacht? Ist eine Finanzpolitik, 
die sich primär am Wachstum staat 
licher Einnahmen und der Anhäu 
fung von Finanzreserven orientiert, 
noch zukunftsfähig?» 
Vom Schulterschluss 
Proteste auf VU-Seite - und in 
der Folge auch eine längere Diskus 
sion über politische Grundsatzfra 
gen - löste die Bemerkung Gebhard 
Hochs vom derzeitigen innen- wie 
aussenpolitisch desolaten Zustand, 
über den auch die hervorragende 
Finanzlage nicht hinwegzutäuschen 
vermöge, aus. Postwendend wurde 
von der Mehrheit ein Schulter 
schluss angemahnt. Dieser könne 
aber, so der FBPL-Abgeordnete 
Alois Beck und Landtagsvizepräsi 
dent Otmar Hasler übereinstim 
mend, keine Einbahnstrasse sein. 
Was das Auftreten im Ausland und 
die Gestaltung der Zukunft betref 
fe, so habe die Bürgerpartei ihre 
Angebote unterbreitet. Auf diese 
müsse man allerdings auch einge 
hen. Seite 5 
Tourismusgesetz verabschiedet 
Zeitgemässe Rahmenbedingungen für Finanzierung und Organisation 
Das Fremdenverkehrsgesetz aus 
dem Jahre 1971 hat ausgedient. 
Gestern verabschiedete der Land 
tag mit 21 Stimmen die neue gesetz 
liche Grundlage für einen zeit- 
gemässen Liechtensteiner Touris 
mus. Im Zentrum des Tourismusge 
setzes steht die Errichtung der öf 
fentlich-rechtlichen Anstalt «Liech 
tenstein Tourismus». 
Peter Kindle 
Mit der Schaffung einer zeitgemäs- 
sen Verpackung für den liechten 
steinischen Fremdenverkehr wurde 
in der gestrigen Laiidtagsdebatte 
ein lang gehegter Wunsch von Wirt 
schaftsminister Michael Ritter er 
füllt. Während anlässlich der ersten 
Lesung; noch einige Mängel an der 
Gesetzesvorlage ausgemacht wur 
den, konnten sich die Parlamentari 
er an der gestrigen Sitzung mehr 
heitlich mit dem neuen Tourismus 
gesetz identifizieren. 
Zu wenig ökologisch? 
Einzig der Abgeordnete der Frei 
en, Liste, Paul Vogt, regte während 
der zweiten Lesung des Gesetzes 
an, den Verwaltungsrat nicht wie 
geplant zusammenzusetzen, son 
dern mit einem Vertreter der Liech 
tensteinischen Gesellschaft für Um 
weltschutz (LGÜ) zu bestücken. 
Der FL-Abgeordnete stellte seinen 
Antrag auf die Begründung, dass 
die Aspekte des Umweltschutzes im 
Gesetz sehr deutlich manifestiert 
würden - jedoch dazu auch ein Ver 
waltungsratssitz für eine Person aus 
dem Umfeld der Ökologie bereitge 
halten werden müsse. Des Weiteren 
stellte Paul Vogt den Antrag, einem 
Vertreter des Liechtensteinischen 
Arbeitnehmerverbandes (LANV) 
im Verwaltungsrat der «Liechten 
stein Tourismus» Einsitz zu ge 
währen, «weil im Gastgewerbe oft 
sehr schlechte Löhne bezahlt wer 
den». Nicht für nötig schien dem 
Abgeordneten der Freien Liste, der 
Industrie- und Handelskammer 
(LIHK) ein Verwaltungsratsman 
dat zuzugestehen, denn die Indus 
trie sei vom Tourismus ohnehin 
«nicht tangiert». Den Anträgen von 
Paul Vogt wurde keine Folge gelei 
stet, lediglich eine Stimme schaute 
bei der Abstimmung für den ge 
wünschten Änderungsvorschlag 
heraus. 
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