Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Donnerstag, 15. Juni 2000 23
Resultate & News
Zweiter Rang für
Wolfgang Matt
MÖDELLFLUG: Am «Tournoi International
F3A de Champagne» in Romilly (Frankreich)
belegte der Liechtensteiner Pilot Wolfgang
Matt im Motormodell-Kunstflug hinter dem
amtierenden Weltmeister Christophe Paysant
Le Roux dep hervorragenden 2. Platz.
Bei besten Flugbedingungen waren an die
sem Wettkampf 45 Piloten aus 7 europäischen
Ländern angetreten, darunter die beiden Pilo
ten der Modellfluggruppe Liechtenstein, Wolf
gang Matt und Norbert Matt.
Zum ersten Mal war das neue Figurenpro
gramm an einem Wettbewerb zu fliegen. Wolf
gang Matt spielte dabei seine ganze Routine aus
und flog mit sicherem Vorsprung auf den 2.
Rang vor dem Italiener Marco Benincasa. Der
amtierende Weltmeister Christophe Paysant Le
Roux zeigte seine Klasse und konnte in allen
drei Wertungsdurchgängen die höchste Punkte
zahl erzielen.
Norbert Matt kam an diesem Wettbewerb
nicht so richtig auf Touren und musste sich in
der Endabrechnung mit dem 30. Rang zufrieden
geben.
Auszug aus der Rangliste:
1. Christophe Paysant Le Roux, Frankreich, 2000 Punk
te; 2. Wolfgang Matt, Liechtenstein, 1897 Punkte; 3. Mar
co Benincasa, Italien, 1833 Punkte; 4. Arnaud Poyet,
Frankreich, 1825 Punkte; 5. Florent Rochedieu, Frank
reich, 1758 Punkte; Ferner: 30. Norbert Matt, Liechten
stein, 1582 Punkte.
Moskau will
Sommerspiele 2012
ALLGEMEIN: Moskau will, sich laut einer
Meldung der russischen Presseagentur «Inter
fax» um die Austragung der Olympischen Som
merspiele 2012 bewerben. In Moskau fanden
schon 1980 Sommerspiele statt, die aber wegen
des 1979 erfolgten Einmarsches sowjetrussi
scher Truppen in Afghanistan vom Westen weit
gehend boykottiert worden waren.
Khannouchi muss auf
Sydney verzichten
LEICHTATHLETIK: Der derzeit schnellste
Marathonläufer Khalid Khannouchi, der seit ei
nem Monat im Besitz der US-Staatsbürger
schaft ist, kann endgültig nicht an den Olympi
schen Spielen in Sydney teilnehmen. Nachdem
der gebürtige Marokkaner auf die US-Trials im
Marathon wegen einer entzündeten Sehne ver
zichten musste, tritt Khannouchi wegen
Schmerzen bei höherer Trainingsbelastung nun
auch nicht bei den amerikanischen Olympia-
Ausscheidungen über 10 000 m an.
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Zberg neuer Führender
Rad: Tour de Suisse, 2. Etappe: US-Sprinter Fred Rodriguez Sieger in Rheinfelden
Am Ziel der 2. Etappe der
Tour de Suisse 2000 in Rhein
felden nach 197 km musste sich
Markus Zberg zwar erneut mit
einem Ehrenplatz begnügen,
dank Platz 3 und Zeitgutschrif
ten eroberte der 26-jährige Ur
ner aber die Führung im Ge-
samtklassement. Den Tages
sieg holte sich im Spurt fted
Rodriguez (USA) vor Sven
Teutenberg (De).
Der WM-Zweite Markus Zberg
scheint in dieser Saison die 3. Ränge
«abonniert» zu haben. Schon , zum
fünften Mal in dieser Saison landete
der Schweizer gerade noch auf dem
Podest. Besser klassiert war er je
doch nie, was einen endschnellen
Mann wie Zberg mit zwei Etappen
siegen in der Spanien-Rundfahrt im
Palmares natürlich nicht zufrieden
stellen kann. Er war denn auch mit
Ziel zum längsten Teilstück der Tour
de Suisse gestartet, denn Bann der
Ehrenplätze, endlich zu brechen.
«Ich wollte die Etappe gewinnen.
Ans Leadertrikot habe ich gar nicht
gedacht», sagte Zberg.
Zum Sieg reichte es Zberg erneut
nicht. In der Tour de Suisse ist er
zwar schon einmal Etappensieger
gewesen - vor zwei Jahren auf dem
Militärflugplatz in Ulrichen VS in
den Farben des Post Swiss Teams.
Seit dem Erfolg im letzten Herbst in
der italienischen Classique Mailand
- Hirin wartet Zberg aber auf den
Gewinn eines Rennens. «Am
Schluss war ich etwas zu wenig
stark», sagte Zberg, «dank der
Übernahme der Gesamtführung
kann ich mit dem Tag trotzdem sehr
zufrieden sein.» Sein wertvollstes
Saisonergebnis hatte Zberg mit
dem 3. Rang im Amstel Gold Race
erlangt. Der Urner mit Wohnort im
Berner Oberland ist der erste
Schweizer Gesamterste seit Oscar
Camenzind, der 1997 den Prolog in
Romanshorn gewonnen hatte.
ZbergsTeam Rabobank hatte das
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Auf dem längsten Teilstück der Rundfahrt, der 2. Etappe der TdSgab es ei
nen Massenspurt, den der US-Amerikaner Fred Rodriguez (Bild) vor Sven
Teutenberg (GER), Zberg und Rene Haselbacher gewann.
Mannschaftszeitfahren mit nur fünf
Sekunden Rückstand auf das deut
sche Team Telekom im zweiten
Rang beendet und damit die Basis
für einen erfolgreichen Fortgang
der Rundfahrt durch die Schweiz
gelegt. Steffen Wesemann, Zbergs
Vorgänger im Gelben TVikot, konn
te in der 2. Etappe nie in die Ent
scheidung eingreifen und musste
die führende Position schon nach 24
Stunden wieder preisgeben. Für den
Gesamtsieg kommt Zberg wie We
semann kaum in Frage. «Wir wer
den in, der 3. Etappe im Finale ver
suchet, das Leadertrikot zu vertei
digen,! aber-sicherlich nicht den
ganzen Tag dafür arbeiten.»
10 Jahre nath Andrew
Hampsten
Lange Zeit war das Rennen ge
prägt von einer sechsköpfigen, nicht
eben prominent besetzten Spitzen
gruppe, die mit einem Maximalvor
sprung von gut sechseinhalb Minu
ten voraus pedalte und erst 16 km
vor dem Ziel gestellt wurde. Der
Vorhut gehörte auch der Deutsche
Steffen Geschling aus dem Post
Swiss Team an, der - falls die Flucht
gelungen wäre - Wesemann beerbt
hätte.
Im Finale versuchte das Mercury-
Team aus den USA, ihrem Sprinter
Dawn Fräser (Ka) das Terrain zu
ebnen und unterband mit dem kilo-
meterlangen Tempoforcing nahezu
sämtliche Angriffsgelüste. Fräser
freilich gelang es nicht, die Vorar
beit umzumünzen. Profiteur war
vielmehr der in Bogota geborene,
aber in den USA lizenzierte Fred
Rodriguez aus dem starken Mapei-
Team. «Von meinen berühmten
Teamkollegen Museeuw, Bartoli
und Steels habe ich viel gelernt»,
sagte der 27-Jährige.
Als Spurtvorbereiter stand Ro
driguez der Italiener Stefano Zani-
ni, 1997 immerhin Gewinner des
Amstel Gold Race, zur Seite. In
Rheinfelden errang Rodriguez den
bislang bedeutendsten Erfolg seiner
Karriere. Dass er ein Finisseur von
gewisser Klasse ist, bewies er heuer
schon mit einem Etappensieg im
französischen Rennen «4 Tage von
Dünkirchen». Im Rahmen der Tour
de Suisse ist Rodriguez der vierte
Etappensieger aus den USA nach
Jonathan Boyer (1984), Roy Knick
mann (1987) sowie dem zweifachen
Gesamtsieger Andrew Hampsten
(1986 und 1990).
In der 3. Etappe von Rheinfelden
nach Freiburg steht dem Feld heute
(Donnerstag) ein 182 km langer
Parcours bevor. Am Hauenstein
steht ein Bergpreis der 3. Kategorie
auf dem Programm, im Finale rund
um Freiburg sind drei Bergwertun
gen der 4. Kategorie zu bewältigen.
Weitere Infos: www.tds.ch
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Ohne Titelverteidiger
Golf:Jubiläums-US-Open im Gedenken an Stewart
Das heute beginnende 100. US
Open der Golfprofis in Pebble
Beach (Kalifornien) ist geprägt von
der Trauer um den letzten Oktober
bei einem Flugzeugabsturz ums Le
ben gekommenen Vorjahressieger
Payne Stewart.
Erstmals seit 1949, als Ben Hogan
nach einem schweren Verkehrsun
fall pausieren musste, ist der Titel
verteidiger am Zweitältesten der
vier Majorturniere nicht am Start.
«Payne Stewart ist unser Champi
on, und es ist unbegreiflich, dass er
nicht mitspielt», sagte Stewarts be
ster Freund Paul Azinger an einem
Mediengespräch, während dem er
auf dem Stuhl des Titelverteidigers
sass. Die Absenz des Gentleman-
Golfers aus Florida wiegt jedenfalls
weit schwerer als die des verletzten
British-Open-Siegers Paul Lawrie,
der an Adduktorenproblemen lei
det und sich deshalb schont. Der
Schotte will seinen Start an «The
Open» im Juli im heimischen St.
Andrews nicht gefährden.
Tiger Woods der Topfavorit
Topfavorit an dem mit 4,5 Millio
nen Dollar dotierten Event ist frag
los der überlegene Weltranglisten-
Erste Tiger Woods (24), der auf dem
exklusiven Küstenplatz südlich von
San Francisco in diesem Frühling
bereits einen seiner vier Saisonsiege
auf der US Tour errungen hat. Da
mals machte er auf der Schlussrun
de einen Rückstand von vier Schlä
gen auf Leader Matt Gogel wett
und unterstrich damit zum wieder
holten Mal seine aussergewöhnli-
chen Fähigkeiten.
Der 20-jährige Spanier Sergio
Garcia, der als Woods' grosser He
rausforderer für die nächsten Jahre
betrachtet wird, ist nach einer län
geren Baisse rechtzeitig wieder in
Form gekommen. Zu Woods' Kon
kurrenten zählen auch die drei bis
herigen US-Open-Sieger von Peb
ble Beach: Tom Kite (1992), Tom
Watson (1982) und Jack Nicklaus
(1972).
Weitereinfos: www.PGA-Tour.com
Sergio Garcia (Bild) gilt beim 100.
US Operi als grösster Herausforde
rer von Tiger Woods.
Andretti in Le Mans
Audi-Team derTopfavorit beim 24-Stundenrennen
Vorjahressieger BMW nimmt dieses Jahr in Le Mans nicht teil.
Mit dem Audi-Team als Topfavorit
und dem 60-jährigen Mario Andret
ti als Star beginnt am Samstag um
16.00 Uhr das klassische 24-Stun-
denrennen von Le Mans. Cadillac
gibt nach 50 Jahren ein Comeback,
TVotz der Präsenz der Werkstearos
von Cadillac und Chrysler und der
enthusiastischen TYuppe des US-
Multimillionärs Don Panoz sind
wirklich starke Gegner für die drei
Audi R8 nicht auszumachen. Vor ei
nem Jahr erreichte Audi als Neuling
die Plätze 3 und 4. In Le Mans sind
unvorhergesehene Ereignisse aller
dings fast immer an der Tagesord
nung. Man denke nur an 1999, als
sich das hoch favorisierte Merce
des-Team nach spektakulären Un
fällen aus dem Rennen zurückzog.
Neben Mercedes fehlen bei der
68. Auflage diesmal auch Vorjahres
sieger BMW, Porsche, Toyota und
Nissan. In den vom Joest-Tfeam ein
gesetzten Audi sitzen Christian
Abt/Michele Alboreto/Rinaldo Ca-
pello (De/It/It), Frank Biela/Tom
Kristensen/Emanuele Pirro
(De/Dä/It) und Laurent Aiello/Al-
lan McNish/Stdphane Ortelli
(Fr/Gb/Fr).
Andrettis grosses Ziel
Falls die fünf Panoz standfest ge
nüg sind, können sie mit den Audi
vielleicht mithalten. Zum Problem
könnte die grössere Zahl von Bo
xenstopps wegen des relativ hohen
Benzinverbrauchs werden. In einem
der Panoz-Roadster mit Achtzylin
der-Frontmotor sitzt Mario Andret
ti (neben Jan Magnussen und David
Brabham). Der Amerikaner hatte
seine Karriere 1997 in Le Mans
zwar offiziell beendet, möchte nun
aber als erster Rennfahrer über
haupt den Fonnel-l-Wm-Titel
(1978), das CART-Championat
(1965,66,69,84), die 500 Meilen von
Indianapolis (1969) und die 24 Stun
den von Le Mans gewinnen.