Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Mittwoch, 14. Juni 2000 13
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Sport .
Rafael Bayer in den Topten
Wesemann erster TdS-Leader
Fussball-Tabellenparade
Fussball -Em 2000
Resultat-Ubersicht
Gruppe A:
Deutschland - Rumänien
Portugal - England
Tabelle:
1:1 (1:1)
3:2(2:2)
1.Portugal
2. Deutschland
Rumänien
4. England
Gruppe B:
Belgien - Schweden
Türkei - Italien
Tabelle:
1 1 0 0 3:2 3
1 0 1 0 1:1 1
1 0 1 0 1:1 1
1 0 0 1 2:3 0
2:1 (1:0)
1:2 (0:0)
1. Belgien
Italien
3. Schweden
Türkei
Gruppe D:
Frankreich - Dänemark
Holland - Tschechien
Tabelle:
1 1 0 0 2:1 3
1 1 0 0 2:1 3
1 0 0 1 1:2 0
1 0 0 1 1:2 0
3:0 (1:0)
1:0 (0:0)
1. Frankreich
2. Holland
3. Tschechien
4. Dänemark
Gruppe C:
Spanien - Norwegen
Jugoslawien - Slowenien
Tabelle:
1 1 0 0 3:0 3
1 1 0 0 1:0 3
1 0 0 1. 0:1 0
1 0 0 1 0:3 0
0:1 (0:0)
3:3 (0:1)
1. Norwegen
2. Slowenien
Jugoslawien
4. Spanien
1 1 0 0 1:0 3
1 0 1 0 3:3 1
1 0 1 1 3:3 1
1 0 0 1 0:1 0
Die Spiele von heute
Gruppe B: Italien - Belgien (20.45 Uhr)
Adams und McManaman
gegen Deutschland out
Das englische Na
tionalteam muss
im wohl entschei
denden Gruppen
spiel gegen
Deutschland am
Samstag in Char-
leroi auf die bei
den verletzten
Stammspieler
Tony Adams
(34) und Steve
McManaman (28)
verzichten. Ab
wehrchef Adams
leidet wieder un
ter RUckenbe-
schwerden und
könnte gar für
zwei Partien ausfallen. McManaman erlitt
gegen Portugal eine Verletzung im Knie.
Beim Mittelfeldspieler von Champions-Lea-
gue-Sieger Real Madrid rechnet National
coach Kevin Keegan aber mit einer raschen
Genesung.
EURO
2000
Belgium «The Natharlands
Sportredaktion
Heinz Zöchbauer,Tel. 237 5128
Robert Brüstle, Tel: 237 5123
Fax 237 5155, E-mail: sport@volksblatt.li
EM-Neuling schafft: Sensation
Norwegen startet mit dem 1:0-Sieg gegen Topfavorit Spanien in die Europameisterschaft
Das siebte EM-Spiel brachte
die erste Überraschung: Nor
wegen besiegte zum Auftakt
des Pensums der Gruppe C die
mit viel Vorschusslorbeeren
bedachten Spanier 1:0. Der
Sieg der Skandinavier, die ihre
allererste Partie an einer EM-
Endrunde bestritten, war ver
dient. Doch erstmals setzte
sich an dieser EM ein Team
durch, das seine Qualitäten vor
allem in der Defensive aufwies.
Der einzige Treffer der Partie fiel
in der 66. Minute durch den Totten-
ham-Mittelfeldspieler Steffen Iver-
sen per Kopfball. Dabei standen
auch die beiden Goalies im Mittel
punkt: Norwegens Keeper Myhre
schlug einen Freistoss mitten in der
eigenen Platzhälfte gleich selbst,
und Spaniens Torhüter Molina leis
tete Iversen Schützenhilfe, indem
er den weiten Ball unterlief, Da
nach verdoppelte Spanien seine
Anstrengungen, einen Treffer zu
erzielen, aber Norwegens starke
Abwehr hielt auch stand, als sie zu
nehmend unter Druck geriet. Zu
Ausgleichs-Chancen kam der ver
meintliche Favorit einzig bei einem
indirekten Freistoss, doch schoss
Guardiola in die Mauer, und Men-
dieta scheiterte aus spitzem Winkel
an Myhre.
Es war kein Zufall, dass Iversen
per Kopf traf. Die meist grossge
wachsenen Skandinavier waren im
Kopfballspiel den Spaniern weitaus
überlegen. Auch bei ihren wenigen
Angriffen setzten sie vor allem auf
hohe Flanken, nach einer solchen
traf Solskjär nur die Latte (20.). Wa
ren die Spanier im Bailbesitz, zogen
sich die Norweger stets in ihre eige
ne Platzhälfte zurück, für die Mann
schaft von Jos6 Antonio Camacho
war ein Durchkommen schier un
möglich.
Die Norweger kamen in einer
Partie, deren Gehalt ohnehin nicht
das meist sehr hohe Niveau der bis
herigen EM-Partien erreichte, letzt
lich zu einem unspektakulären Sieg,
befinden sich nun aber auf solidem
Viertelfinal-Kurs.
Sie waren keine Artisten am Bali,
hatten aber in der Innenverteidi
gung mit Berg und Bragstad sowie
im Mittelfeld mit Mykland, gut se
kundiert von Iversen, Spieler mit
Qualitäten. Und im Sturm sind Flo,
Solskjär und der eingewechselte
Carew allemal (Kopfball-)gefähr-
lich.
Mit einer Sensation endete das erste EM-Spiel am Dienstag. Norwegen besiegte Topfavorit Spanien überraschend
durch ein Tor von Iversen mit 1:0.
Keine Forsetzung des
spanischen Sommers
Spanien enttäuschte auf der
ganzen Liftie. Von Raul war bis auf
eine Szene in der ersten Halbzeit,
als der Starstürmer von Real Mad
rid am weiteren Pfosten vorbei-
schoss, nichts zu sehen, und Guardi-
loa vom FC Barcelona bot im Mit
telfeld ebenfalls eine sehr diskrete
Leistung. Im Gegensatz zu Portugal
mit dem 3:2 gegen England missriet
dem zweiten iberischen Teilnehmer
der EM-Start gründlich. Auch eine
Fortsetzung des spanischen Som
mers mit dem Champions-League-
Final zwischen Real Madrid und Va
lencia ist bislang nicht absehbar.
Camacho unter Druck
Unter Druck dürfte vor allem
Trainer Camacho geraten. Schon
dessen Verzicht auf Morientes (Re
al Madrid) bei der Nominierung des
EM-Kaders stiess auf Unverständ
nis. Gegen Norwegen spielten nun
mit Molina, Valeron (beide Atletico
Madrid) und dem eingewechselten
Alfonso (Betis Sevilla) drei Spieler,
die mit ihren Klubs soeben abge
stiegen sind. Von den erfolgreichen
Valencia-Spielern blieb Gerard auf
der Bank und wurde Mendieta erst
in der 71. Minute eingewechselt.
«Gewinnen wir, sind alle des Lobes
voll, bei einer Niederlage wird die
negative Kritik auf mich einpras
seln», sagte der Trainer vor dem
Spiel. Letzteres dürfte mit grosser
Wahrscheinlichkeit eintreffen. Aus
geschieden sind die Spanier noch
lange nicht, aber ihnen droht wie
schon so oft in der Vergangenheit
das frühzeitige Scheitern an einem
grossen Tbrnier.
Weitere Infos: www.euro2000.org
Spanien - Norwegen 0:1 (0:0): Kuip, Rotterdam. - 40000Zuschauer. - SR El
Ghandour (Äig). - Tor: 66. Iversen 0:1. Bemerkungen: Beide Teams komplett.
Berg und Iversen verletzt ausgeschieden. 20. Latten-Kopfball Solskjär. Ver
warnungen: 17. Etxeberria (Foul), 32. Bergdölmo (Foul), 69. Saigado (Foul).
Umstrittene Penaltys nur für die Grossen?
EM-Teams hadern mit den Leistungen der Schiedsrichter
Nach der fiberzeugenden Leistung
des deutschen Schiedsrichters Mar
kus Merk beim Eröflungsspiel ge
rieten die Unparteiischen bereits
tun zweiten Spieltag in die Kritik.
Sowohl der Schotte Hugh Dallas bei
Italien - Türkei als auch der Italie
ner Pierluigi Collina in der Partie
zwischen Gastgeber Holland und
Tschechien pfiffen Penaltys, die
nicht jeder Schiedsrichter zwingend
gegeben hätte.
Der Frust der Tschechen nach der
0:1-Niederlage in Amsterdam gegen
Holland war gross. Weil Nemec zwei
Minuten vor dem Ende Ronald de
Boer am Trikot leicht zurückhielt,
kamen die Holländer zu einem
Penalty und zum unverdienten Sieg.
Mehrere tschechische Spieler wein
ten danach in der Kabine, während
Trainer Chovanec von einem Skan
dal sprach. -
Collina jedoch hat lediglich die
strengen Richtlinien der UEFA be
folgt, gemäss denen jedes Zupfen
am TYikot des Gegners geahndet
werden muss. Dennoch gehört auch
dieser Elfmeter in die Reihe der vie
len umstrittenen Entscheidungen,
die bei den grossen 1\irnieren oft zu
Gunsten der Grossen gefällt wer
den. Es ist fraglich, ob Collina in der
gleichen Situation im Strafraum der
Holländer, vor 50 000 Zuschauern,
auch das Heimteam mit einem
Penalty bestraft hätte.
* -V
Schiedsrichter Markus Merk zeigte
beim EM-Eröffnungsspiel eine
überzeugende Leistung.
«Solche Szenen passieren bei je
dem Corner, also müsste es dann
auch immer Penalty geben», meinte
Stürmer Kuka und beschwerte sich
auch über die Rote Karte gegen den
ausgewechselten Latal. Dieser re
klamierte bei Collina und • wurde
dafür von der Ersatzbank gewiesen.
Wie die Tschechen haderten auch
die Türken nach dem 1:2 gegen Ita
lien mit dem Schiedsrichter. Als
Ogün Inzaghi im Strafraum den Weg
abschnitt, gab es Elfmeter für die
Italiener. Erinnerungen an die WM
vor zwei Jahren kamen auf, als die
Azzurri im Startspiel gegen Chile
dank eines höchst' fragwürdigen
Handspenaltys kurz vor dem Ende
eine Niederlage abwenden konnten.
V