Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
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Mittwoch, 
14. Juni 2000/Fr. 1.- 
Bolltöb 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 134 
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Mittwoch 
Weniger Steuern für 
Vaduzer Bewohner 
VADUZ: Der Gemeindesteuerzuschlag wird in 
Vaduz auf 180 Prozent gesenkt. Dies wird dank 
unerwarteten Mehreinnahmen und einer ver 
minderten Investitionstätigkeit möglich. Die 
Gemeinderechnung weist einen Überschuss 
von mehr als neun Millionen Franken aus, der 
Voranschlag rechnete noch mit einem Fehlbe 
trag von elf Millionen. Seile 7 
Aussergewöhnliche 
Jubiläumsveranstaltung 
SCHAAN: Der Zauberer Daniel Meier alias 
«Danini» löst anlässlich des 40. Geburtstages 
des Kinderhilfswerks Terre des hommes ein 
grosszügiges Versprechen ein. Er wird heute im 
Takino als Spezial-Gast anwesend sein und ins 
künftig die Hälfte seiner Gagen bei den künfti 
gen Auftritten Terre des hommes zukommen 
lassen. Seite 9 
Erfolgreiche Einkaufs 
tour von Sarna 
ZÜRICH: Die Sarna Kunststoffholding mit Sitz 
in Samen steigt in die US-Autozulieferindustrie 
ein. Mit dem Kauf der Blue Water Plastics stei 
gert sich der Konzernumsatz von 663 Millionen 
Franken auf rund eine Milliarde. Franken. Die 
Einkaufstour ist noch nicht beendet. 131,5 Mio. 
Dollar legt die Sarna für den Kauf des 1954 ge 
gründeten Familienunternehmens mit Sitz in 
Marysville, Michigan, auf den Tisch. Dafür erhal 
te man einen «bestens etablierten» Zulieferer für 
die nordamerikanische Automobilindustrie, wie 
Sarna-CEO Hanspeter Käser gestern vor den 
Medien bekanntgab. Seite 11 
Die Sonne massvoll und 
geschützt geniessen 
ZÜRICH: Sonnenlicht ist ein wertvolles Le- 
benselexier. Mit dem richtigen Schutz und in 
massvoller Dosis genossen, ist es Balsam für 
Körper und Seele. Es aktiviert den Stoffwech 
sel, regt die Durchblutung an und gibt der Haut 
ein gesundes Aussehen. Seite 20 
Historisches Treffen 
in Nordkorea 
PJÖNGJANG/SEOUL: Beim ersten Gipfel 
treffen zwischen Nord- und Südkorea seit der 
Teilung der Halbinsel vor 55 Jahren haben die 
beiden Staatchefs Kim Jong II und Kim Dae 
Jung gestern den Willen zu Annäherung und 
Versöhnung demonstriert. Das TYeffen begann 
in unerwartet entspannter Atmosphäre: Der als 
öffentlichkeitsscheu geltende nordkoreanische 
Machthaber Kim Jong II empfing seinen Gast 
persönlich am Flughafen. Seite 23 

VBaUMlSÜOOSTSOMBZ 
Fi, ' 11 Ü! 
Das Wetter bei uns 
Teilweise 
sonnig, leicht 
gewitterhaft 
28° 
14° 
Heute 
Morgen 
Aufhellungen 
und einzelne 
Regenschauer 
max. 24° 
min. 14° 
SMA - 
METEO Schwell 
Weitere Wetterinfos - Letzte Seite 
Juoenp-Extra 
«Wir machen 
weiter! 
» 
Behindert! Na .und? Das 
Eurolager in Ruggell war ein 
voller Erfolg. Im Eurolager 
hilft jeder jedem! Sehe 17 
muss 
Kaiser 
Die Ansichten betreffend der 
Lösung der Verkehrsproblema 
tik Unterland könnten unter 
schiedlicher nicht sein. 
Während Verkehrsminister 
Norbert Marxer den Bau einer 
Ersatzstrasse bevorzugt, betont 
Johannes Kaiser, Vorsteher von 
Mauren, dass das Unterland mit 
dieser Strasse dem Transitver 
kehr geopfert werde. Im Volks- 
blatt-Streitgesprach wurde aber 
auch deutlich, dass beide die 
gleichen Ziele verfolgen, die 
Wege dahin jedoch unterschied 
licher nicht sein können. 
Alexander Batliner 
Die Verkehrspolitik unseres Landes 
ist von zwei Meinungen gekenn 
zeichnet. Zum einen diejenigen, wel 
che sich für den Bau einer Ersatz 
strasse aussprechen und zum ande 
ren jene, die mit dieser Strasse be 
fürchten, dass das Unterland von ei 
ner TYansitlawine und somit von 
Mehrverkehr überrollt wird. Doch 
eines wurde im Volksblatt-Streitge 
spräch zwischen Verkehrsminister 
Norbert Marxer und dem Vorsteher 
von Mauren, Johannes Kaiser, sehr 
deutlich: Beide verfolgen das gleiche 
Ziel, doch die Wege dahin könnten 
unterschiedlicher nicht sein. 
Keine Transitspange 
Norbert Marxer und Johannes Kai 
ser sind sich einig, dass im Unterland 
keine Transitspange zwischen den 
Autobahnen A13 und A14 entstehen 
dart Des Weiteren sprechen sich bei 
de gegen den Bau des Letzetunnels 
aus, da er Mehrverkehr generiere. 
Der Weg zu diesen Zielen stösst bei 
beiden auf teilweise heftige gegensei- 
Johanhes Kaiser, Vorsteher von Mauren (links), und Verkehrsminister Norbert Marxer beim Volksblatt-Streit- 
gesprifch. (Bild:bak) 
tige Kritik. Während Norbert Marxer 
dieses Ziel am ehesten mit der Er 
satzstrasse realisiert sieht, ist für Jo 
hannes Kaiser der bevorzugte Stras- 
senbau kein hilfreiches Mittel. Er 
führt aus: «Wenn die Umfahrungs- 
strasse im Unterland gebaut wird, 
werden wir pro 1hg mit 16000 bis 
20000 Autos und rund 1000 LKW's 
konfrontiert sein. Wollen wir das? Da 
muss ich entschieden Nein sagen. Wir 
dürfen und wollen kein Transitmek 
ka sein. Das müssen wir auch signali 
sieren.» Demgegenüber sieht der 
Verkehrsminister die Ersatzstrasse 
mehr als Entlastung der Dörfer. Er 
betont: «Mit dieser Ersatzstrasse wä 
re es immerhin so, dass statt 15000 
Fahrzeugen pro Tag nachher nur 
noch rund 3000 oder 4000 durch un 
sere Dörfer fahren.» 
Nicht den Anfang machen 
Johannes Kaiser gibt zudem zu be 
denken, dass dort, wo begonnen wird 
zu bauen, die Schleuse fUr den Tran 
sitverkehr geöffnet wird. Er führt 
aus: «Die Umfahrungsstrasse ist eine 
Schleusenöffnung. Dort wo die 
Schleuse geöffnet wird, ist die Achse 
gelegt. Vor allem hat Liechtenstein 
das Recht, dass die Schleuse nicht 
auf der weitesten Strecke über unser 
Staatsgebiet verläuft. Dies betrifft 
nicht nur die Gemeinde Mauren, 
sondern das ganze Unterland.» Ver 
kehrsminister Norbert Marxer be 
tont jedoch, dass mit seiner bevor 
zugten Variaqte der Ersatzstrasse 
keine Schleuse geöffnet werde, son 
dern dass man die internationalen 
Verkehrsströme auch berücksichti 
gen müsse. Die Studien, die hierfür in 
Auftrag gegeben wurden, seien noch 
nicht abgeschlossen. «Bis Mitte 
nächsten Jahres liegen diese vor und 
dann geht die Planung im Verkehrs 
bereich, und was das Strassennetz 
bei uns anbelangt, weiter. Wir kön 
nen nicht ohne Fakten planen. Diese 
Fakten müssen wir haben. Deshalb 
ruht jetzt diese Angelegenheit, bis 
wir alle Fakten kennen», so der Ver 
kehrsminister. Seiten 4 bis 6 
Wichtige Grundlage 
Stellungnahme des Bankenverbandes 
Der Liechtensteinische Bankenver 
band äusserst sich in einem Schrei 
ben an die Medien zur gegenwärti 
gen Situation rund um den Finanz 
platz Liechtenstein. Nachstehend 
die Stellungnahme im Wortlaut: 
Seit einiger Zeit sieht sich Liechten 
stein mit dem Vorwurf konfrontiert, 
mit seiner Gesetzgebung und deren 
mangelhaftem Vollzug ein wichtiger 
Platz für das internationale Verbre 
chen und die Geldwäscherei zu sein. 
Der Liechtensteinische Banken 
verband begrüsst die Massnahmen 
der Regierung, die Seriosität und die 
Qualität des Finanzplatzes durch 
Straffung der gesetzlichen Bestim 
mungen in Bereichen der Sorgfalts 
pflicht, der Rechtshilfe und des 
Straftatbestandes der Geldwäsche 
rei längerfristig sicherzustellen. Nach 
Auffassung des Bankenverbandes ist 
dies die wichtigste Grundlage für ei 
ne gute Zukunft des Finanzplatzes. 
Die vorgeschlagenen Änderungen 
des Sorgfaltspflicht-, Rechtshilfe- 
und Strafgesetzes entsprechen inter 
nationalen Standards und dem wohl 
verstandenen Interesse Liechten 
steins. 
Im Interesse des Landes Liechten 
stein ist es deshalb unabdingbar, dass 
die beiden Souveräne sowie Behör 
den und Wirtschaft auf gemeinsamer 
Grundlage handeln und dies auch 
durch ihre Haltung nach aussen do 
kumentieren. Der Liechtensteinische 
Bankenverbahd ist auch der Auffas 
sung, dass gemeinsam zwischen den 
beiden Souveränen, den Behörden 
und der Wirtschaft in diesem Sinne 
langfristige Konzepte entwickelt wer 
den. Voraussetzung dafür ist die Qua 
lität und der gute Ruf des Finanzplat 
zes Liechtenstein, die es zu wahren 
gilt. Der Liechtensteinische Banken 
verband ist zuversichtlich, dass es in 
gemeinsamer Anstrengung gelingt, 
dieses Ziel nachhaltig zu erreichen 
und damit das Vertrauen in den Fi 
nanzplatz Liechtenstein zu stärken. 
Spanien enttäuschte 
Fussball-EM: Norwegen besiegt Spanien 1:0 
Die Hoffnungen der Spanier, end 
lich wieder einmal bei einem gros 
sen Türnier um den Titel mitzuspie 
len,erhielten schon bei ihrem ersten 
EM-Auftritt einen grossen Dämp 
fer. Denn EM-Neuling Norwegen 
hat dank eines kapitalen Fehlers 
von Spaniens Torwart Jose Molina 
einen Traumstart in die Europa 
meisterschaft erwischt und den Am 
bitionen des Tbrnier-Mitfavoriten 
einen herben Dämpfer versetzt. 
Beim überraschenden 1:0 (0:0)-Er- 
folg der Skandinavier durch ein Tor 
von Steffen Iversen in der 66. Minu 
te enttäuschten die Iberer auf der 
ganzen Linie und sind durch die 
Niederlage in Zugzwang geraten. 
REKLAME 
Spaniens Spieler (im Bild Urzaus) 
Hessen nach der Partie die Köpfe 
hängen. (Bild: Keystone)
	        

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