Liechtensteiner Volksblatt
Wirtschaft
Freitag, 9. Juni 2000 18
Nachrichten
Deutschland: Arbeits-
losenzahlen gesunken
NÜRNBERG/BERLIN: Die Zahl der Ar
beitslosen in Deutschland ist im Mai erneut
deutlich gesunken. Wie die Nürnberger Bun
desanstalt für Arbeit am Donnerstag mitteilte,
waren Ende vergangenen Monats noch 3,788
Millionen Menschen ohne Arbeit. Das waren
198 000 Erwerbslose weniger als im April 2000
und 209 800 weniger als im Mai 1999. Die Ar
beitslosenquote sank damit von 9,8 auf 9,3
Prozent. Nach den Worten des Präsidenten der
Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda,
schlägt die konjunkturelle Besserung in den al
ten Ländern spürbar auf den Arbeitsmarkt
durch. In den neuen Ländern machten Auf
tragseingänge und Geschäftserwartungen im
merhin Hoffnung. Während SPD und Grüne
von einer «lYendwende» durch «einen kräfti
gen Wirtschaftsaufschwung» sprachen, sahen
die Unionsparteien und die FDP den Rück
gang lediglich als Folge der derzeitigen Bevöl
kerungsentwicklung.
Tierverkehris-Datenbank
ausgeweitet
LENZBURG: Die Lenzburger Fleischprodu-
zentin Traitafina AG weitet das für Rindfleisch
lancierte Qualitätsprogramm auf Schweifte aus.
Die Herkunft des unter dem Label Swissprim-
porc verkauften Schweinefleisches kann im In
ternet bis in den Stall zurückverfolgt werden.
Jedes einzelne von der TYaitafina gelieferte
Fleischstück trägt eine Identitätsnummer, die
im Internet abgefragt werden kann. Dabei
erhalten die Konsumentinnen und Konsumen
ten alle Informationen über die Herkunft des
Fleisches. Bei der Produktion des Fleisches
müssen bei Tieraufzucht, Transport und
Schlachtung strenge Richtlinien eingehalten
werden.
Inflationsdruck auf
Produzentenebene sinkt
BRÜSSEL: Die Produzentenpreise sind in der
Euro-Zone von März auf April nur noch um 0,1
Prozent gestiegen, nachdem im Vormonat noch
ein Zuwachs um revidiert 0,7 (von 0,6) Prozent
gemessen worden war. Dies war nach den Da
ten von Eurostat der geringste Anstieg seit elf
Monaten. Wie Eurostat am Donnerstag in Brüs
sel weiter mitteilte, ermässigte sich die Jahresra
te auf 5,7 Prozent von noch 6,2 Prozent im März.
Die Markterwartungen hatten sich auf einen
Anstieg um 0,2 Prozent und 5,7 Prozent einge
stellt.
Zug an der Spitze,
Zürich am Schluss
ZÜRICH: Beim nachhaltigen Wachstum ist die
Schweiz (noch) Musterknabe, wie die jüngste
Studie aus der Reihe «Wirtschaft und Gesell
schaft» der Zürcher Kantonalbank zeigt. Bei
den untersuchten Kantonen liegt Zug an der
Spitze, Zürich am Schluss. Um das nachhaltige
Wachstum in vier Ländern (USA, Schweiz,
Deutschland und Frankreich) zu untersuchen,
haben die Autoren der am Donnerstag vorge
stellten Studie eine Reihe von Indikatoren der
UNO, der EU und des Bundes verwendet. Aus
gewertet wurden in der Studie die vier Bereiche
Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft und Institutio
nen. Die Schweiz belegt dabei noch mit Abstand
den ersten Rang, hat aber in den 90er-Jahren an
Vorsprung verloren. Neben der schlechteren
wirtschaftlichen Performance haben gemäss der
Studie auch der Umweltbereich und die höhere
Arbeitslosigkeit zum Rückgang beigetragen.
Auf Aufholjagd befinden sich dagegen die
USA, die neben der wirtschaftlichen Entwick
lung auch bei der Bekämpfung der Arbeitslo
sigkeit Fortschritte erzielt haben. Gemeinsam
auf dem zweiten Platz befindet sich Deutsch
land, das bei der Bekämpfung dej - Umweltbelas
tung den Rückstand gegenüber der Schweiz
verringern konnte. An letzter Stelle liegt Frank
reich, wo das tiefe Durchschnitteinkommen ne
gativ zu Buche schlägt. Zum erstenmal wurden
die Nachhaltigkeits-Indikatoren auch regional
angewandt. Im Vergleich einzelner Kantone lie
gen Zug, Luzern und Basel auf den ersten drei
Plätzen. Im zweiten Teil des Feldes sind die
Kantone Bern und Graubünden angesiedelt,
während der Kanton Zürich den Schluss belegt.
Vor allem unter Berücksichtigung der ökologi
schen und gesellschaftlichen Dimension wür
den die grossen Städte das Bild verschlechtern,
heisst es in der Studie. Die Untersuchung lasse
den Schluss zu, dass die Städte einen Grossteil
der sozialen und ökologischen Kosten zu tragen
hätten.
Wichtigste Impulse gehen vom Export und der Bautätigkeit aus
BERN: Die Schweizer Wirt
schaft boomt wie seit zehn Jah
ren nicht mehr. Im Vergleich zu
den letzten drei Monaten 1999
legte das reale Wachstum des
Bruttoinlandprodukts (BIP)
im ersten Quartal des neuen
Jahres unut-Prozent zu. Getra
gen wurde das kräftige Wachs
tum vor allem vom Export und
der Bautätigkeit.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft
(seco) bezeichnet in seiner Mittei
lung vom Donnerstag den wirt
schaftlichen Zuwachs zwar als
«kräftig», schränkt aber gleichzeitig
ein, dass keine weitere Beschleuni
gung des Wachstums mehr stattge
funden habe.
Aussichten so gut wie seit
langem nicht mehr
«Die Aussichten für die schweize
rische Wirtschaft präsentieren sich
so günstig wie seit langem nicht
mehr», stellte die Kommission für
Wirtschaftsfragen (KFK) gleichen-
tags fest. Neben dem deutlichen
BIP-Wachstum sei' die Arbeitslo
senquote erfreulicherweise fast auf
die Marke von 2 Prozent gesunken
und die Teuerung sei trotz wesent
lich höherer Erdölpreise im preis
stabilen Bereich geblieben.
Auch Alois Bischofsberger, Chef
ökonom bei der Credit Suisse, stellt
der Schweizer Wirtschaft ein gutes
Zeugnis aus: «Wir befinden uns ge
genwärtig in der besten Konjunk
turphase seit den späten 80er-Jah-
ren», sagte er gegenüber der Nach
richtenagentur sda.Trotzdem könne
nicht von einer Überhitzung ge
sprochen werden.
Jahreswachstum von
3 Prozent
Nach Auffassung der KFK, des
beratenden Organs des Bundesra-
Die Schweizer Wirtschaft boomt. Die Aussichten sind so gut, wie schon lange nicht mehr. Die Auslandskonjunktur
bringt aber ßuch Risiken mit sich. (Archivbild)
tes, wird die Schweizer Wirtschaft in
diesem Jahr um durchschnittlich 3
Prozent expandieren, ohne dabei
mit Teuerungsproblemen konfron-,
tiert zu werden.
Eine geringfügig langsamer
wachsende Weltwirtschaft, der Weg
fall des stimulierenden Effekts ei
nes tiefer bewerteten Frankens und
etwas höhere Zinsen werden nach
Ansicht der KFK ab 2001 zu einem'
«etwas ruhigeren Konjunkturver
lauf» führen. Die BFK geht von ei
ner Wachstumsrate von etwa 2 Pro
zent aus.
Bischofsberger ist bei den Prog
nosen für das Wachstum im nächs
ten J^ilv,»etwas, optimistischer. Er
hält eini WP-Wachstum von 2,5 Pro
zent für durchaus möglich.
Laut seco haben im ersten Quar
tal die realen Bauinvestitionen mit
einem Plus von 5,8 Prozent neben
den Exporten (plus 9,6 Prozent) am
deutlichsten zugelegt. Damit habe
sich die im Frühjahr 1999 festge
stellte Erholung der Bautätigkeit
weiter fortgesetzt.
Ddlia Nilles, Vizedirektorin der
Konjunkturforschungsstelle der
Üni Lausanne (Crda), erklärte dazu
gegenüber der sda: «Die Itendum-
kehr in der Bauindustrie ist umso
erfreulicher, als sie Zahlreiche ande
re Branchen stimulieren wird.»
Die realen Ausrüstungsinvestitio
nen stiegen mit einem Plus von 3,3
Prozent weiter an, allerdings in ei
nem eindeutig langsameren Tempo
als 1999. Das seco führt diese Ent
wicklung hauptsächlich auf einen
drastischen Rückgang der Flugzeug
käufe zurück. Dagegen hielt das
Wachstum bei den übrigen Investi
tionsgütern (Maschinen und Geräte,
Büromaschinen und Nutzfahrzeu-
Riesen-Software-Firmen?
Microsoft-Nachfolgefirnien wären grosse Unternehmen
NEW YORK: Die im Rahmen des
Kartellverfahrens angeordnete
Aufspaltung des weltgrössten Soft
wareunternehmens Microsoft wür
de zwei grosse Softwarekonzerne
entstehen lassen, falls sie realisiert
werden sollte.
US-Bundesrichter Thomas Penfield
Jackson hatte am Mittwoch nach
Börsenschluss angeordnet, dass
Microsoft wegen Kartellrechtsver-
stössen in eine Firma für Betriebs
system- und eine Anwendungssoft-
warer aufgespalten werden soll und
hatte einschneidende geschäftliche
Verhaltensmassnahmen für Micro
soft angeordnet. Microsoft hat Be
rufung angekündigt.
Die amerikanische Tageszeitung
«USA Today» schätzte am Don
nerstag, diss eine Windows-
Betriebssystem-Nachfolgegesell
schaft im Geschäftsjahr 2000 rund
zehn Milliarden Dollar umsetzen
und insgesamt 13 000 Mitarbeiter
haben würde. Das Unternehmen
solle Windows 2000, Windows 95
BNP Paribas: Neue Strukturen
Grösste Auslandbank mit neuem Marktauftritt
GENF: Die Fusion der beiden fran
zösischen Grossbanken Banque na
tionale de Paris (BNP) and Paribas
am vergangenen 23. Mai bleibt nicht
ohne Auswirkungen auf die Struk
turen der Gruppe BNP Paribas
Schweiz. Die neue Gruppe tritt auf
dem Schweizer Markt neu mit Itinf
Geschäftseinfaeiten auf.
Die Fusion eröffne den fünf Ge
schäftseinheiten in der Schweiz völ
lig neue Dimensionen, erklärte
Andrl Kessler, Generaldirektor der
BNP (Schweiz), am Donnerstag vor
den Medien in Genf Die Gruppe sei
mit einer kumulierten Bilanzsum
me von 26 Mrd. Franken, mit Eigen
mitteln von 1,8 Mrd. Fr. sowie mit
einem Gewinn von 296 Mio. Fr.
(1999) in der Schweiz in die Rangli
ste der zehn grössten Bankinstitute
aufgerückt. BNP Paribas Schweiz
sei zugleich grösste Auslandbank.
Die Gruppe BNP Paribas
Schweiz umfasse neu fünf Geschäfts
einheiten: die Banque Nationale de
Paris (Schweiz), die BNP Paribas
(Schweiz), die UEB United Euro
pean Bank, die UEB (Switzcrland)
und die BNP Paribas Services. BNP
ge) unvermindert an. Bei den Ex
porten fielen vor allem die Dienst-
leistungsausfuhren (inkl. Fremden
verkehr) ins Gewicht. Laut seco leg
ten sie im Vergleich zum vierten
Quartal 1999 um 15 Prozent zu, in
erster Linie dank einer massiven
Zunahme bei den Bankdienstleis
tungen. Die realen Importe wiesen
ein Wachstum von 10,6 Prozent aus.
Risiken
Die Risiken, die den schweizeri
schen Konjunkturaufschwung ins
Stocken bringen könnten, ortet die
Kommission für Konjunkturfragen
vor allem bei der Auslandkonjunk
tur sowie beim Frankenkurs. Zu den
seit einiger Zeit vorhandenen mög
lichen Gefahren für den weltweiten
Aufschwung seien aber kaum neue
hinzu gekommen, schränkt die KFK
ein.
REKLAME
und Windows 98 sowie das Pocket
PC-Betriebssystem erhalten, ein
Nachfolgeprodukt von Windows
CE.
Eine Microsoftfirma für Anwen
dungssoftware würde es nach den
Schätzungen der Zeitung auf einen
Umsatz von etwa 13 Milliarden
Dollar bringen und 17 000 Beschäf
tigte bekommen.
Sie würde sämtliche Anwen
dungssoftware-Produkte erhalten,
darunter Office und die Browser-
Software Internet-Explorer.
ä Förtuna
IH Investment AG Vfeduz
Inventarwert vom 8. |uni 2000
FORTUNA
Europe Baianced Fund Euro
EUR 109.67*
FORTUNA
Europe Baianced Fund
Schweizer Franken
CHF 102.08*
*+Ausgabekommission
ü
OMntUMMtÖC
Paribas Services sei eine Dienstleis
tungsgesellschaft, in welcher der
Grossteil der Logist- und Informa
tikdienstleistungen der vier andern
Einheiten zusammengefasst sei.
PanAlpina Sicav
Alpina V
Preise vom 8. Juni 2000
Kategorie A (thesaurierend)
Ausgabepreis: € 58.60
Rücknahmepreis: € 57.39
Kategorie B (ausschüttend)
Ausgabepreis: € 57.60
Rücknahmepreis: € 56.43
REKLAME
DieBNP tritt neu auf dem Schweizer Markt mit fünf Geschäftseinheiten auf
E-
löwenfonds
niMTVMMM NN
Inventarwert vom 8. Juni 2000
Idweninvestment fund
NewMarkets
VN 1 '064'400 / EUR 93.50'
Qrowth
VN 1'064'401 /EUR 99.72*
Convartlbles
VN 1'064'402/EUR 98.86*
LCwantoatf a Akllanaatallachift
Pradafant 21, PoatfiCh 345, Fl-9490 Vadux
Tal. +423 235 00 «0 Ftx .423 235 00 «1
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