Liechtensteiner Volksblatt
Kultur
Donneretag, 8. Juni 2000 11
Nachrichten
Candlellgfit-Konzert
BALZERS; Der Balzner Jugendchor lädt zum
Candlelight-Konzert am -Samstag, den 17. Juni
2000. Geboten werden keine Melodien von Ber-
geshöhen, sondern Highlights aus Musical, Pbp
und Rock. Die Interpretationen des Balznef Ju
gendchors versprechen das «etwas andere Kon
zert». Das Ganze findet am Samstag, den 17. Ju
ni 2000 üm 20.15 Uhr im kleinen Gemeindesaal
in Balzers statt. Bei Kerzenlicht soll der Zu
schauer in eine ganz besondere Atmosphäre
eintauchen, wenn Songs von Queen, Coline Di-
on, den Musicals «Rent» und «Rocky Horror
Picture Show» bis hin zu Vivaldi dargeboten
werden. Unter der Leitung von Mark B. Lay hat
der Balzner Jugendchor ein abwechslungsrei
ches und zudem freches Programm einstudiert,
was Jung und Alt gleichermassen zu begeistern
mag. Unterstützt wird der Balzner Jugendchor
dabei von einer Ad-hoc-Band. (Eing.)
Österreich: Gesetz zur
Buchpreisbindung
WIEN: Der österreichische Nationalrat hat am
Dienstagabend das lange und kontrovers disku
tierte Bundesgesetz Uber die Preisbindung bei
Büchern einstimmig beschlossen*. Das Regel
werk ersetzt für eine Übergangsfrist von fünf
Jahren die bislang im deutschen Sprachraum
geltende Regelung zur grenzüberschreitenden
Buchpreisbindung. Die Preise sollen demnach
nun auf nationaler Ebene durch Verleger und
Importeure festgelegt werden, Rabatte bis fünf
Prozent sind zugelassen.
TaKino
Philosophische Ballade
und Amoklauf im TaKino
El Mediiu/La ville: Philosophisch und mit prä
zisem Blick schildert «El Medina» die Odyssee
eines jungen Ägypters, der nichts mehr will, als
Schauspieler zu werden. Als illegaler Einwan
derer in Frankreich erhofft sich der Ägypter Ali
(Bassem Samra) die Erfüllung seines Raumes,
Schauspieler zu werden. Stattdessen aber muss
er sich aber als Scha^boxet - buchstäblich -
durchschlagen. Nach einem schweren Unfall'
verliert er sein Gedächtnis und wird nach Kairo
zurückgeschafft, wo er niemanden mehr wieder
erkennt. Diese Odyssee schildert Ko-Dreh-
buchautor und Regisseur Yousri Nasrallah nicht
etwa pathetisch, sondern vielmehr philoso
phisch und mit einem ebenso kritischen wie prä
zisen und sensiblen Bück auf die Lebensum
stände einer jüngeren, der Zukunft ungewiss
entgegenblickenden Grossstadt-Generation.
Regisseur Nasrallah, einst Assistent der ägypti
schen Regielegende Yöussef Chahine, bediente
sich ohne Pathos einer modernen Filmsprache
und schuf eine packende, philosophische Ballade
über Fremdsein, Erinnerung und Heimatlosig
keit - und eine lebenslustige TYagikomödie dazu.
Dieser wunderbare Film ist am Donnerstag und
Freitag um 20.30 Uhr im TaKino zu sehen.
Taxi Driven Wohl kein anderer Schauspieler
hat den vereinsamten Anti-Helden der Gross
stadt und seinen Kampf gegen die Unterwelt so
wie gegen die Abgründe der eigenen Persön
lichkeit, die sich meist in befreiender Gewalt
entlädt, so überzeugend dargestellt wie Robert
De Niro. Und kein anderer Regisseur hat dies
wie Martin Scorsese in so präzisen und stimmi
gen Bildern ausgedrückt. Mit dem durch die
nächtlichen New Yorker Strassen gleitenden
gelben Taxi gelang eines der sinnfälligsten Bild
symbole für Einsamkeit und Suche nach Iden
tität. Dieser Kultstreifen ist am Freitag um 22.30
Uhr im TaKino zu sehen. Bitte beachten'Sie die
neuen Startzeiten der Vorstellungen!
Filmclub Frohsinn
DasAusnahme-Comedy-Ass Mark Britton mit «Apachen a Go-go» imTaK
Wie kann man etwas schreiben
* über ein Programm, das ers
tens zur, von mir nicht sehr ge
liebten, Abteilung Comedy
zahlt und zweitens über etwas,
das vom Live-Geschehen, von
Mimik und Gestik, von Stimme
und Körpersprache lebt? So
fragte ich midi vor dem Diens
tagabend, an dem Mark Brit
ton sein Programm «Apachen
ä Go-go» im TaK zeigte.
Gerolf Hauser
Und jetzt weiss ich noch weniger,
wie diese maschinengewehrfeu-
erähnliche Jagd der Gags zu be
schreiben ist. Eines aber weiss ich:
Vergesst die gehirnamputierten,
stur einstudierten Comedy-Shows
des Fernsehens und schaut euch
Mark Britton an, wenn er das nächs
te Mal ins TaK kommt, was hof
fentlich der Fall ist.
Die Wurzeln
Was sagt Mark Britton dazu, den
wir im Anschluss aii die Vorstellung
im TaK sprachen? «Ich lebe seit
1992 in Köln, habe aber, Gott sei
Dank, nichts mit dem dortigen Kar
neval am Hut. Das gilt auch für die
Comedy-Shows im Fernsehen.»
Wie.viel Freiraum gibt es ßr Im
provisation?
Mark Britton: «Das ist in jeder
Vorstellung anders. Heute Abend
war zwar ein kleines, aber dafür von
Anfang an ausgezeichnetes Publi
kum da. Dann spüre ich Mfmerk->
' samkeit, die mir Spielraum gibt, um
z.B. aus dem Programm «auszustei-
Mqfk Britton spannte im TaK mit«Apachen ä Go-go» einen gewaltig-gro
tesken (autobiografischen?) Bogen von den «Indianerles» spielenden Kin
dern bis zum Beziehungsknatsch der Erwachsenen.
gen», vom Programm abzulenken
auf andere Themen. Das ist sehr
spannend für mich. Oft ist es so, dass
dieses «Aussteigen» und Kontakt
zum Publikum aufnehmen, wenn es
gut ^nkommt, von mir bei späteren
Auftritten ins Programm mit aufge
nommen'wird. Dafür fliegt etwas
anderes hinaus. Mein Programm
verändert sich also ständig.»
/ zwischen englisch
•e an den Reaktio-
ikums, wie viel Eng
lischkenntnisse da sind und kann
entsprechend variieren.»
Woller haben Siedle grossartige
Beobachtungsgabe fllr Menschen?
«Vielleicht habe ich meine Kind
heit und Jugend sehr intensiv erlebt.
Auf jeden Fall erinnere ich mich
ganz genau daran, und das verarbei
te ich in meinem Programm. Und es
braucht Sensibilität, um Menschen
wahrzunehmen. Vielleicht habe ich
sie. Das sind, meine Wurzeln, aus de
nen ich schöpfe. Die meisten Come-
dy-'Shows haben das eben nicht.»
Gag auf Gag
Tatsächlich spannt Mark Britton
in seinem Programm «Apachen ä
Go-go» einen gewaltig-grotesken
(autobiografischen?) Bogen von
den «Indianerles» spielenden Kin
dern bis zum Beziehungsknatsch
der Erwachsenen; von den sechziger
Jahren im englischen Basingstoke
bis zu den 90ern in New York; von
pickelübersäten Pubertierenden bis
zum zur Gewohnheit gewordenen
Sex; von der Jungfräulichkeit bis
zum Kinderkriegen; von Freunden,
Freundinnen, Geliebten und Ehe
partnerinnen - kurz: Vom Leben.
Geboren sei er in Basingstoke. «Im
Vergleich dazu ist Planken das rein
ste Disneyland.» Und so erzählt,
schildert und spielt er «sein» Leben,
mit einem schier unerschöpflichen
Repertoire an Mimik und Gestik.
Da brauchte er nur wenige Requisi
ten (ein bisschen umziehen, einen
Revolver vielleicht); was er brauch
te war Kondition, um die sich einan
der jagenden und überschlagenden
Gags in der herrlichen Mischung
aus englisch und deutsch genau zu
platzieren. Da muss man dabei sein,
wenn Britton von den fundamenta
len Fragen des Lebens eines 16-
Jährigen erzählt: «Was ist der Sinn
des Lebens? Habe ich einen zu klei
nen Penis?» Oder wenn er sagt:
«Mit 16 noch Jungfrau zu sein, war
in den 70ern dasselbe wie Lepra zu
haben im Mittelalter.» Das ist mehr
als Comedy, denn dahinter steckt
die grosse Gabe, Kinder, Jugendli
che, aber auch Erwachsene, ihre
Welt, ihr Empfinden und ihre Sicht
weisen zu spüren und, aller Comedy
zum Trotz, sie ernst nehmen.
Danini for «Terre des Hommes»
reklame
Zaubereien für Kinder zugunsten von «Terre des Hommes»
Am Mittwoch, den 14 Juni zaubert
der Liechtensteiner Zauberer Danini
für kleine und grosse Menschenkin
der um 17 Uhr im TaKino. Der Ein
tritt ist frei, eine Kollekte geht zugun
sten des Kinderhilfswerks «Terre des
Hommes».
Jahr-Jubiläum. Dieses Ereignis wird
auch ypn ejer Regionalgruppe Wer-
denberg/Uechtenstein gefeiert, die
eigen#dafür mit dem Schellenberger
Zauberkünstler Daniel «Danini»
Meierj eine «zauberhafte Partner
schaft^ eingegangen ist. Während der
Veranktaltüng entführt der bekannte
Magier «Danini» aus Liechtenstein
sein Publikum mit raffinierten Tricks
und verblüffenden Taschenspielerei
en ins Land der Illusionen und der
Phantasie. Aussderdem hat sich Da
niel Meier bereit erklärt auf seine
Gage zu verzichten und die freiwilli
ge Kollekte an «Terre des Hommes»
zu spenden - ein wahrhaft zauber
haftes Geburtstagsgeschenk.
REKLAME
BIL'DERBÖ'RSTE in der
WÜWMMIItlW.lr nendelN
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AUCH DIESE MÖGLICHKEIT BESTEHT.
ÖFFNUNGSZEITEN:
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Am Mittwoch, den 14. Juni zaubert der Liechtensteiner Zauberer Danini zu
gunsten von « Terre des Hommes» ßr kleine und grosse Menschenkinder um
17 Uhr im TaKino.
JA
zur Einbürgerung
alteingesessener
Ausländer in
Liechtenstein
Die Bürgerpartei empfiehlt den Stimmbürgerinnen
und Stimmbürgern, an der Volksabstimmung vom
16718. Juni 2000 betreffend die Abänderung des
Bürgerrechtsgesetzes ein JA in die Urne zu legen.
„Ausländer haben auf Antrag Anspruch auf Aufnahme In das
Landes- und Gemeindebürgerrecht im erleichterten Verfahren, wenn
ein ordentlicher liechtensteinischer Wohnsitz von 30 Jahren nachge
wiesen wird, wobei die Jahre von der Geburt bis zum
20. Lebensjahr des Antragstellers doppelt gezählt wird."
FBPL setzt Akzente!
FBBL