Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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Montag, 
5. Juni 2000/Fr. 1.- 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 127 
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Das Wetter bei uns 
Teilweise 
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Familien-Extra 
Zink, der 
Tausendsassa 
Ohne Zink läuft fast nichts - 
Von Ueli Staub, Vitacon, Dipl. 
Gesundheitsberater AAMI 
und Naturarzt Sehe 10 
M O NTAG 
Märchenhaftes 
TaK-Spielfest 
SCHAAN: Ein Hauch von Orient wehte am 
Wochenende ums TaK. Märchen, orientalischer 
Tanz und feine Düfte entführten die Besuche 
rinnen und Besucher in eine geheimnisvolle 
Welt. Auch Petrus spielte mit und bescherte ori 
entalisch warmes Wetter. Seite 3 
Liechtensteinisches 
Hochschulfest 
Für ein tolles Fest braucht es nicht notgedrun 
gen unheimlich viele Leute - Hauptsache, bei 
denen die da sind, geht die Post ab. Die zweite 
Auflage des liechtensteinischen Hochschul 
festes ging letzten Freitagabend mit rund 450 
Gästen Uber die Bühne. Seite 4 
«Tierisches» im Lied 
besungen 
VADUZ: «Henna, Enta, Güggell, Schneggli» 
verwiesen als Dekoration auf das «tierische» 
Liedgut, das der Vaduzer lYachtenchor in seiner 
gestrigen Matinee im Vaduzer Rathaussaal zum 
Besten gab. Seite 5 
U17 holt Meistertitel 
FUSSBALL: Zum ersten Mal spielte Liechten 
stein in der U17-Meisterschaft mit und holt nun 
mit einem souveränen 4:0 in Lugano gleich den 
Titel. Ein beeindruckender Beweis für die her 
vorragende Arbeit, die Ralf Loose seit Jahren 
im Juniorenbereich leistet und für die tolle Ent 
wicklung des FL-Fussballs in letzter Zeit. Aber 
auch die U1S braucht sich nicht zu verstecken: 
Den kampfstarken Luganesi trotzten die Weikl- 
SchUtzlinge ein 1:1 ab. Seite 15 
Kein wirklicher 
Durchbruch 
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MOSKAU: US-Präsident Bill Clinton, hat in 
Moskau von seinem russischen Kollegen Wladi 
mir Putin keine Zustimmung zum geplanten 
US-Raketenabwehrsystem erhalten. Beide Sei 
ten kamen aber Uberein, den Dialog Uber stra 
tegische Raketen und Abwehrsysteme zu ver 
tiefen. Seite 19 
Ein Wochenende der 
Zugkatastrophen 
LYON/SOLIGNANO: Bei Zugunglücken in 
Italien und Frankreich sind am Sonntagmorgen 
insgesamt sieben Menschen ums Leben gekom 
men. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden 
verletzt. Seite 20 
Auf Grund der Auswärtst6)rregel scheidet der FC Vaduz trotz des 3:2-Heimsiegs gegen Zug aus 
Der FC Vaduz hat es nichi ge 
schafft. Nach einer erfolgrei 
chen Saison mit viel Offensiv- 
kraft wurde der FCV zwar erst 
mals in seiner Vereinsgeschichte 
Gnippensieger und konnte so 
wunschgemass dem Aufstiegs- 
favoriten FC Locamo aus dem 
Wege gehen, aber der vermeint 
lich leichtere Gegner, Zug 94, 
wie Vaduz ebenfalls zum dritten 
Mal in der Aiifstiegsruhde, wur 
de zum Stolperstein. Nach der 
2:1-Niederlage im Hinspiel folg 
te zwar einen 3ä-Heimsieg, 
aber aufgrund der Europacup- 
Formel (Auswärtstore zählen 
doppelt) reichte dies nicht für 
die zweite Aufstiegsrunde. 
Rainer Ospelt 
Dem mit Worten sonst schon eher 
zurückhaltenden FCV-Spielertrai- 
ner Uwe Wegmann fiel der Kom 
mentar nach Spielschluss sichtlich 
schwer, er fühlte sich „ein bisschen 
sprachlos». Er war selbstbewusst 
und zuversichtlich in diese Auf 
stiegsspiele gegangen, war nach sei 
ner langen Verletzungspause im 
RUckspiel wieder in der Startforma 
tion, war für die Vorarbeit für den 
2:1 -Vorsprung kurz vor der Halbzeit 
verantwortlich, aber es sollte nicht 
Am Boden zerstört: Die Vaduzer Spieler konnten ihr Ausscheiden kaum fassen, 
(Bild: Dietmar Stiplovsek) 
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sein. Pje*Zu(Jer, eine Kontermann 
schaft, hatten in den beiden Spielen, 
zwar weniger Torchancen, aber sie 
nutzten diese effizienter. Und das ist 
eben immer noch das Entscheiden 
de im Fussball. 
Genau das, was die Vaduzer ver 
meiden wollten, traf ein. Sie gerie 
ten wie schon im Hinspiel frühzeitig 
(10. Minute) in Rückstand. Zum 
Glück konnten sie dieses Handicap 
bis zur Halbzeit wettmachen. Dank 
einer Einzelleistung von Slekys fiel 
bereits in der 33. Minute der ver 
diente Ausgleich und kurz vor Sei 
tenwechsel erzielte Fischer den 
Führungstreffer. Allerdings, eine 
Minute vor dem Ausgleich (32.)hät- 
te Zug beinahe den zweiten Treffer 
erzielt (Pfostenschuss von Januzi), 
was wohl das vorzeitge Aus gewesen 
wäre. So blieb die Spannung wie 
schon im Hinspiel bis zum Schluss 
pfiff erhalten. Als dann aber in der 
73. Minute nach einer Freistoss- 
Flanke der Ausgleich fiel, war die 
Partie praktisch entschieden, auch 
wenn es ab und zu Fussball-Wunder 
gibt. In der 88. Minute erzielte FCV- 
Captain Hasler zwar mittels Elfme 
ter noch den Siegestreffer, aber er 
kam zu spät, um die Partie doch 
noch «drehen» zu können. Seite 11 
«Liechtenstein: Freund oder Feind?» 
Es gibt sie noch: Ausländische Medien, die Liechtenstein zu würdigen wissen 
«Das Fürstentum Liechtenstein ist 
nicht irgendeine Bananenrepublik 
in den Alpen - im Gegenteil: Liech 
tenstein ist ein moderner Rechts 
staat mit einem starken, konkur 
renzfähigen and seriösen Finanz 
platz. Es wäre an der Zeit, das Land 
wieder als das zu betrachten und zu 
behandeln, was es ist: einen veriäss- 
liehen Partner und guten Flreund im 
Herzen Europas. Alles andere wäre 
unwürdig.» 
Nach all den massiven Attacken, 
die in jüngster Zeit vom Ausland 
her gegen Liechtenstein geritten 
wurden, sind solche Worte natürlich 
Balsam für viele Ohren. Die Zeilen 
stehen als Resümee zu einem aus 
führlichen Beitrag im «Wirtschafts- 
Kurier» (MUnchen), in dem Heraus 
geber Dr. Norbert Bernhard unter 
dem Ute! «Liechtenstein: Freund 
oder Feind?* die gegenwärtige Si 
tuation unseres Landes auch im 
Lichte der Steuerbestrebungen in 
der EU sieht. 
«Wer ein ganzes Land in die Nähe 
der organisierten Kriminalität 
rückt, sollte für seine Behauptungen 
gute Gründe' haben und sich auf 
vertrauenswürdige Quellen stüt 
zen», hält der Autor vorerst fest. So 
wohl die BND-Berichterstatter wie 
auch zahlreiche Medienvertreter, 
die das ursprüngliche anonyme 
Schreiben kolportierten, hätten es 
allerdings unterlassen, den wahren 
Sachverhalt aufzuklären oder auch 
nur eine Plausibilitätsbetrachtung 
anzustellen. «Wer sich aber», so der 
Herausgeber, «auch nur ein wenig 
in Liechtenstein auskennt, weiss, 
dass das Fürstentum einen Finanz 
platz besitzt; der sich nicht zu ver 
stecken braipcht, auch nicht in Sa 
chen Sorgfaltspflicht und Bekämp 
fung der Geldwäscherei». 
Warum bleibt Liechtenstein den 
noch - trotz der getroffenen Mass 
nahmen - weiterhin im Kreuzfeuer 
der Kritik? Der wahre Grund für die 
Attacken dürfte der Zeitung zufolge 
«letztlich im Bankgeheimnis und in 
den europäischen Steuerharmoni- 
sierungsbestrebungen liegen». Man 
könne sich des Eindrucks nicht er 
wehren, schreibt Dr. Bernhard hier 
zu, dass der Vorwurf der Geldwä 
scherei als Vorwand missbraucht 
werde, um anderen Staaten seine ei 
genen Vorstellungen von «gerech 
ten» Steuern aufzuzwingen und 
gleichzeitig deren Bankgeheimnis zu 
knacken. Paradoxerweise würden 
immer wieder Hochsteuerländer das 
Thema «Steuerparadiese» oder 
«Steueroasen» ansprechen - ohne zu 
merken, dass sie sich damit indirekt 
selbst als «Steuerhöllen» oder «Steu 
erwüsten» abqualifizierten. Kleinen 
Ländern aber das Recht auf eine ei 
genständige Steuerpolitik abzuspre 
chen, impliziere in letzter Konse 
quenz auch, dass man deren Exi 
stenzberechtigung überhaupt in Fra 
ge stelle, heisst es im «Wirtschafts- 
Kurier». In Liechtenstein habe man 
jedenfalls die Zusammenhänge zwi 
schen Steuerquote und wirtschaftli 
cher Leistungsfähigkeit erkannt. 
Zum Bankgeheimnis bemerkt 
der Autor «Wer sein Geld verjubeln 
will, soll dies tun; wer sein Geld aber 
anlegen will, soll dafür nicht noch 
bestraft werden. Grundsätzlich geht 
es den Staat nichts an, was seine 
Bürger mit ihrem Geld tun.» Zum 
Schutz vor Missbräuchen habe 
Liechtenstein ein Sicherheitsdispo 
sitiv aufgezogen, «das zu den streng 
sten in ganz Europa gehört». 
Ermittlungen auch gegen die LGT-Bank 
In Liechtenstein ist nun auch die 
Bank des Fürsten, die Liechtenstein 
Global Trost (LGT) Bank in Liech 
tenstein, in die Ermittlungen wegen 
Geldwäscherei einbezogen worden. 
Auch andere Geldinstitute im Fürs 
tentum sind im Zuge von Geld- 
Itauisaktionen davon betroffen. 
Regierungsrat Heinz Frommelt be 
stätigte eine Meldung des «Sonn 
tagsblick», wonach gegen Angestell 
te der LGT- Bank ermittelt wird. 
Die Untersuchungen stünden aber 
seines Wissens nicht in unmittelba 
rem Zusammenhang mit den Geld- 
wäsche-Vörwürfen des BND, sagte 
Frommelt der Nachrichtenagentur 
sda. 1 
Die LGT-Bank gehört praktisch 
zu 100 Prozent der Fürst von Liech 
tenstein Stiftung. Verwaltungsrats 
präsident ist Prinz Philipp, der Bru 
der des Monarchen. Fürst Hans- 
Adam II. hatte in früheren Inter 
views stets die lückenlose Auf 
klärung der Geldwäscherei- Vor 
würfe verlangt und betont, dass 
auch auf die Fürstenfamilie keine 
Rücksicht zu nehmen sei. 
Sonderstaatsanwalt Kurt Spitzer, 
der die BND-Vorwürfe untersucht 
und Verfahren gegen rund ein Dut 
zend Personen veranlasst hat, sagte 
am Sonntag dem liechtensteini 
schen Lokalsender «Radio L», jede 
Bank im Fürstentum sei in irgend 
einer Art von den Ermittlungen be 
troffen. Wenn Vermögenswerte 
I 
transferiert würden, würden sie 
über Banken transferiert. 
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