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38 Freitag, 26. Mai 2000
Schweiz
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Schnelleres Eingreifen
bei Waldbränden
BELLINZONA: Um schneller gegen Wald
brände vorgehen zu können, hat das Tessiner
Umweltdepartement am Donnerstag eine Kon
vention mit vier Helikopterfirmen unterzeich
net. Diese müssen im Brandfall innerhalb von 15
Minuten ausrücken. Die vier Heliflrmen ver
pflichten sich zu einem Pikettdienst, der in be
sonders trockenen und risikoreichen Jahreszei
ten organisiert werden muss. Dafür erhalten sie
eine Pauschale. Der Kanton hofft, durch das ra
sche Eingreifen der Helikopter Schäden und
Kosten durch Waldbrände einzudämmen. Im
Tessin gibt es jährlich rund 90 Waldbrände. Im
Durchschnitt werden 400 Hektaren Land zer
stört. Für die Löscharbeiten investiert der Kan
ton jährlich 1,2 Millionen Franken. In Jahren mit
besonders vielen Waldbränden wie 1997 sind die
Kosten auf 4 Millionen Franken gestiegen.
St.Gallen: Weniger
Asylsuchende
ST. GALLEN: Da seit Herbst 1999 die Zahl der
Asylsuchenden stark gesunken ist, werden im
Kanton St. Gallen die Kapazitäten zur Unter
bringung der Flüchtlinge abgebaut. Zwei Zen
tren werden geschlossen. 16 Beschäftigte verlie
ren ihren Arbeitsplatz. Das vom Kanton ge
führte Zentrum an der Kreuzackerstrasse in Wil
mit 90 Plätzen wird Ende Juni geschlossen. Weil
sich die Situation im Asylwesen jederzeit wie
der ändern könne, stehe die Liegenschaft weiter
zur Nutzung als Asylbewerberzentrum zur Ver
fügung, heisst es in einer Mitteilung der St. Gal
ler Staatskanzlei von gestern. Ende September
wird auch das von der Stadt St. Gallen betriebe
ne Zentrum Linsebühl mit 80 Plätzen geschlos
sen. Damit reduziert sich die Aufnahmekapa
zität des Kantons St. Gallen auf 747 Plätze.
Durch die Schliessung der Zentren in Wil und
St. Gallen verlieren 16 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz.
Schweizer gegen EU-
Beitrittsverhandlungen
BERN: Nach dem Ja zu den bilateralen Verträ
gen sind zwei von drei Schweizerinnen und
Schweizern gegen die sofortige Aufnahme von
Beitrittsverhandlungen mit der EU. Dies zeigt
eine Umfrage des Westschweizer Radios und
der Wochenzeitschrift «L'Hebdo». Die Umfra
ge wurde vom Institut MIS Trend im Auftrag
der beiden Medien am Tag nach der Abstim
mung durchgeführt. 61,8 Prozent der Befragten
wollen nicht, dass die Schweiz zum jetzigen
Zeitpunkt Beitrittsverhandlungen aufnimmt.
35,4 Prozent sind für die Aufnahme solcher Ver
handlungen, 2,8 Prozent sind unentschieden.
Zivilschutz muss abspecken
Wenig Begeisterung in Gebirgskantonen: Bewältigung von Naturkatastrophen wird schwieriger
BERN: Die Verkleinerung des
Zivilschutzes um zwei Drittel
stösst bei den Zivilschutzver
antwortlichen einzelner Kan
tone auf wenig Gegenliebe.
Vor allem Gebirgskantone tun
sich schwer mit den drastisch
reduzierten Beständen.
«Sollte der Zivilschutz mit den neu
en Beständen in ähnlichem Aus-
mass wie im Lawinenwinter 1999
eingesetzt werden, müsste ich neu
jeden verfügbaren Mann für drei
Tage aufbieten», erklärte Hans Gas
ser, Vorsteher des Amts für Zivil
schutz und Katastrophenhilfe im
Kanton Graubünden auf Anfrage
der Nachrichtenagentur sda.
Eher mehr als weniger
Gasser zeigte sich wenig erfreut
Uber die drastische Reduktion der
Bestände. «Wir werden uns durch
schlagen und unseren Auftrag eini-
germassen erfüllen müssen», sagte
er. Fragezeichen setzt Gasser beson
ders bei der Bewältigung grösserer
Naturkatastrophen oder bei der
stärker beabsichtigten interkanto
nalen Zusammenarbeit.
Der Schweizer Bundespräsident Adolf Ogi (links) diskutiert mit dem Berner
alt Regieriingsrat Peter Schmid, dem Projektleiter Bevölkerungsschutz des
Bundes. (Bild: Keystone)
Ähnlich tönt es aus dem Kanton
Wallis. «Wir würden gerne auch
2000 Mann mehr nehmen», sagte
David Schnyder, Verantwortlicher
für den Zivilschutz im Kanton Wal
lis auf Anfrage. Schnyder geht von
einem Neubestand von um die 4500
Mann für das Wallis aus, das mo
mentan noch über 12 000 bis 13 000
Zivilschützer verfügt.
Um mit den neuen Beständen
auszukommen, müsse der Zivil
schutz im Wallis reorganisiert wer
den. So seien zunächst die Aufgaben
in den einzelnen Regionen zu defi
nieren, um dann die nötigen perso
nellen Abstriche machen zu kön
nen. In Gebieten, wo zum Beispiel
kaum mit Betreuungsaufgaben ge
rechnet wird, fallen neu solche Be
reiche weg.
Zuerst Gefahrenanalyse
Christian Schindler, Ausbildungs
chef des Zivilschutzes im Kanton
Glarus, erwartet, dass die 120000
Zivilschützer entsprechend einer
genauen Gefahrenanalyse auf die
Kantone verteilt werden. «Vor al
lem die Gebirgskantone brauchen
den Zivilschutz», sagte Schindler.
Auf einzelne Bergemeinden kämen
ansonsten massiv mehr Kosten zu.
Instandstellungsarbeiten in der
Folge von Naturkatastrophen seien
mit den neuen Beständen nicht
mehr im bisherigen Umfang mög
lich, sagte Schindler.
Wieder Erzabbau im Gonzen?
Widerstand gegen Konzessionserneuerung des Eisenbergwerks Gonzen in Sargans
SARGANS: Das Eisenbergwerk
Gonzen möchte vom Kanton St. Gal
len ab dem Jahr 2003 eine neue Kon
zession für den Erzabbau. Die Stand
ortgemeinde Sargans macht ihre Zu
stimmung von einer Verlegung der
Produktionsanlagen abhängig.
Seit 1966 der Eisenerzabbau im Gon
zen aus wirtschaftlichen Gründen
eingestellt wurde, hat die Firma Käp-
pelis Söhne AG das Areal der Eisen
bergwerk Gonzen AG in Sargans ge
pachtet. Sie betreibt in den ehemali
gen Eisenerz-Produktionsanlagen
ein Aufbereitungswerk für Kies, Ei
senbahn- und Strassenschotter.
Wie zuvor bei der Erzverarbei-
tung entstehen auch bei der Verar
beitung von Schotter Lärm und
Staub. Das stört die Anwohner, die
in den letzten Jahrzehnten ihre
Häuser immer näher an das Berg
werksareal gebaut haben - im voll
en Wissen um die Immissionen, wie
der Sarganser Gemeindammann
Hans Willi zugeben muss.
Zwar hat die Firma Käppeli in den
letzten Jahren verschiedene Verbes
serungen vorgenommen. Laut Ge
schäftsführer Remo Bianchi wurden
Bewässerungsanlagen gegen die
Staubentwicklung und Lärm
schutzdämme gebaut. Messungen
ergaben, dass die Lärmgrenzwerte
nicht überschritten werden.
Dennoch drängt die Gemeinde
Sargans darauf, das Schotterwerk zu
verlegen. «Wir stehen unter star
kem Druck der Anwohner», sagt
Gemeindammann Willi. Deshalb
will die Gemeinde ihre Zustim
mung zur Konzessionsverlängerung
für den Erzabbau mit einer Zusi
cherung über die Verlegung der
Schotterproduktion verquicken.
«Das sind zwei verschiedene
Schuhe», wehrt sich Willy Eugster,
Geschäftsführer und Verwaltungs
rat der Eisenbergwerk Gonzen AG.
Wie er betont, ist die Gemeinde Sar
gans bereits im Besitz einer schrift
lichen Absichtserklärung, dass das
Schotterwerk verlegt werden soll.
Laut Eugster ist seit längerem ge
plant, die Anlagen für mehrere Mil
lionen Franken am andern Ende des
Areals nahe der Eisenbahnlinie neu
zu errichten. Damit könnte auch das
jetzt durch Wohngebiete führende
Industriegeleise aufgehoben wer
den. Eugster und Willi sind über
zeugt, an einer Sitzung Mitte Juni
Lösungen zu finden.
Auch der Gewerbeverein Sargans
drängt auf eine rasche Einigung.
Präsident Günter Wildhaber weist
insbesondere auf die Arbeits- und
Ausbildungsplätze hin. In Sargans
und anderen Standorten beschäftigt
die Firma Käppeli rund 120 Perso
nen, darunter zwölf Lehrlinge.
Fürstentum
Liechtenstein
Amtliche Kundmachungen
■ Vergabebekanntmachung
■ Stellenausschreibung
572.480
Öffentliche Ausschreibung
Gemäss Gesetz vom 19. Juni 1998 über die Vergabe öffentlicher Bau-, Liefer- und Dienst
leistungsaufträge, LGBI. 1998/135, werden folgende Arbeiten unterhalb der Schwellen
werte ausgeschrieben:
Auftraggeber:
Name
Adresse
PLZ/Ort
Regierung des Fürstentums Liechtenstein
Städtle 49
9490 Vaduz
Gegenstand des
Auftrages:
Objekt
Auftrag
Frommenhausstrasse, Triesenberg
- Belagsarbeiten
- Zementstabilisierungsarbeiten
Verfahrensart:
Offenes Verfahren
Offertbezug:
Freitag, 26. Mai 2000
Tiefbauamt, Sekretariat Bauadministration, 9490 Vaduz
Eingabe:
Ort Tiefbauamt, Sekretariat Bauadministration
Datum 13. Juni 2000, 16.30 Uhr
Die Offerten sind verschlossen mit der Aufschrift «Frommenhaus
strasse» einzureichen.
Ort/Datum:
Vaduz, 26. Mai 2000
S76.420
Beauftragter des
Auftraggebers:
Tiefbauamt
Tiefbauamt, Städtle 38, 9490 Vaduz
An den liechtensteinischen Schulen sind ab Beginn des Schuljahres 2000/2001
(21. August 2000) folgende Lehrstellen zu besetzen:
Primarschule Mauren
1 Lehrstelle*
Diverse Sekundärschulen
1 Lehrstelle für den Religionsunterricht in
Verbindung mit einem anderen Fach
* Um diese Lehrstelle wird sich voraussichtlich eine Lehrperson bewerben, die bereits an der betref
fenden Schule unterrichtet.
Senden Sie bitte Ihre Bewerbung mit den entsprechenden Unterlagen und einem Straf
registerauszug bis spätestens 9. Juni 2000 an das Schulamt, Herrengasse 2, 9490 Vaduz.
Auf Wunsch erteilen wir Ihnen gerne weitere Auskünfte (Tel. +423 236 67 61).
Schulamt des Fürstentums Liechtenstein
Samariter
Samariter helfen mit Herz, Kopf und Hand.