Liechtensteiner Volksblatt
Inland
Donnerstag, 20. Januar 2000 9
Nachrichten
150000 Franken für
das IKRK
Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 18. Ja
nuar 2000 beschlossen, dem Internationalen
Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) einen Bei
trag von 150'000 Franken an das ordentliche
Budget für das Jahr 2000 zur Verfügung zu stel
len. Über das ordentliche Budget werden Akti
vitäten betreffend die Genfer Übereinkommen
und andere Instrumente des humanitären Völ
kerrechts, Feld-Aktivitäten, medizinische und
andere . Hilfsprogramme, Weiterentwicklung
des humanitären Völkerrechts, Beziehungen zu
anderen Hilfsorganisationen sowie allgemeine
Verwaltungskosten finanziert. (pafl)
Gesund-Sein mit Yoga
SCHAAN: Am Freitag, den 18. Februar (18 bis
21 Uhr) und Samstag, den 19. Februar (9 bis 17
Uhr) findet im Haus Stein-Egerta in Schaan ein
Intensivseminar zum Thema «Gesund-Sein mit
Yoga» statt. Seminarleiter ist Roland Witze
mann aus Lustenau. Veranstalter ist die Er
wachsenenbildung Stein-Egerta. «Was hält
mich gesund? Was lässt mich gesunden?» Die
sen Fragen soll in diesem Seminar aus der Sicht
des Yoga in der Theorie und vor allem praktisch
nachgegangen werden. Der Zugang zum Yoga
ist für viele Menschen mit Stichworten wie
Stressabbau, Entspannung, körperliches Wohl
befinden, Atemschulung, Konzentration oder
Meditation verbunden. In allen diesen Aspek
ten sind Elemente des Gesundbleibens enthal
ten. In diesem Seminar sollen ausgehend von
den grundlegenden Prinzipien des Yoga die ver
schiedenen Möglichkeiten auf den Ebenen des
Körpers, des Atems und des Geistes erläutert,
praktisch erprobt und reflektiert werden. Mit
einbezogen werden dabei auch Hinweise aus
dem Ayurveda, der indischen Gesundheitslehre,
sowie der modernen Psychosomatik. Eingela
den sind sowohl Personen, die einen Einstieg in
das Übungssystem des Yoga suchen, als auch
bereits Yoga-Übende, die ihre Praxis verfeinern
wollen. Bitte Wolldecke, Socken und bequeme
Kleidung mitbringen. Roland Witzemann aus
Lustenau führt eine eigene Yogaschule. Er gibt
seit vielen Jahren Yogakurse für Kinder und Er
wachsene. Er ist in der Aus- und Weiterbildung
von Yogalehrern sowie im Berufsverband
Österreichischer Yogalehrer. Weitere Informa
tionen und Anmeldungen bei der Erwachse
nenbildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon
232 48 22. (Eing.)
Inserentenforum
Mit Telecom FL billiger
telefonieren
Telecom FL Kunden profitieren ab sofort von
Preissenkungen zwischen 50 % und mehr, wenn
sie mit der phoneCARD ins Ausland telefonie
ren. Nebst der Senkung der Minutenpreise wur
den zusätzlich viele Länder in günstigere Zonen
verschoben.
Die Kunden sollten die beste Leistung zum
besten Preis erhalten, sagte kürzlich Paul Meier,
Mitglied der Geschäftsleitung der Telecom FL
AG. Mit massiven Preissenkungen bei der
phoneCARD bekräftigt nun die Telecom FL
diese Aussage. Der Marktführerin ist es gelun
gen, die Minutenpreise der phoneCARD in ver
schiedenen Ländern zum Teil auf über 50 % zu
reduzieren. Damit kostet ein Gespräch nach
Australien anstatt 0.75 Rappen (bisher) ab so
fort nur noch 0.20 Rappen. Das entspricht einer
Senkung von 73 %. Gespräche nach Italien,
Deutschland, Frankreich, Österreich und
Grossbritannien kosten neu nur noch 0.15 Rap
pen (bisher 0.30 Rappen). Nebst den tieferen
Preisen wurden ausserdem viele Länder in gün
stigere Tarifzonen verschoben. Laut Paul Meier
sind die Preise für die Telefonie im Vergleich zur
Schweiz viel zu hoch. Mit diesen massiven Preis
senkungen bei der phoneCARD will die Swiss-
com Tochtergesellschaft einen weiteren Schritt
zur Kundenzufriedenheit leisten. Ist in Zukunft
mit weiteren Senkungen zu rechnen? Dazu Paul
Meier: «Wir werden alles in unserer Macht Ste
hende unternehmen, damit unsere Kunden billi
ger telefonieren können». Die phoneCARD ist
ein Produkt der Telecom FL. PhoneCARD-
Benützer können damit von Liechtenstein und
der Schweiz aus günstiger ins Ausland telefo
nieren. Sie wurde zum Staatsfeiertag 1999 lan
ciert und seither in Liechtenstein und der
Schweiz mit grossem Erfolg verkauft. In Ver
gleichstests der Sendung Kassensturz schnitt die
phoneCARD von den Prepaid Cards am besten
ab. Erhältlich ist sie im Telecom-FL-Shop in Va
duz, an Tankstellen, Kiosks und in Papeterien.
Seilziehen um Investitions-
und Unterhaltskosten
Informationsversammlung über die Gemeindeabstimmung: Beitritt zum Abwasserzweckverband
Balzers
Die Meinungen zum Balzner
«Abwasser-Entscheid» sind
geteilt. Dies wurde an der ges
trigen Informationsversamm-
lung deutlich. Auf dem Pro
gramm stand die Präsentation
der vom Gemeinderat ange
strebten Lösung. Die Mitglie
der des Referendumskomitees
machten sich für den Ausbau
der gemeindeeigenen Kläran
lage oder für bessere Beitritts
bedingungen stark.
Adi Lippuner
Mit einem Gross
aufmarsch haben
die Stimmbürger
innen und Stimm
bürger der süd
lichst gelegenen
Gemeinde gestern
Abend gezeigt,
dass ihr Interesse an der bevorste
henden Gemeindeabstimmung
gross ist. Es geht dabei um die Wei
chenstellung für die Reinigung der
Abwässer. Als einzige Gemeinde im
Land ist Balzers noch nicht Mitglied
im Abwasserzweckverband Liech
tenstein (AZV) und reinigt die an
fallenden Abwässer in der eigenen
Kläranlage. Bei der bevorstehenden
Gemeindeabstimmung geht es um
den Entscheid, Beitritt zum AZV
oder Ausbau und Modernisierung
der gemeideeigenen Anlage.
Der Gemeinderat sprach sich,
nach umfassenden Abklärungen,
bereits im August des vergangenen
Jahres für den Beitritt zum AZV
aus. Das Stimmenverhältnis war mit
5:7 allerdings knapp, wie an der In
formationsveranstaltung bekannt
wurde. Details wurden nicht be
kanntgegeben. «Es war eine gehei
me Abstimmung», betonte der Vize
vorsteher Erich Frick.
Referendum ergriffen
Ein Komitee mit Albert Vogt, Wil
helm Nägele, Christian Brunhart
und Robert Kaufmann an der Spit
ze, hat gegen den Gemeinderatsbe-
schluss das Referendum ergriffen.
Begründet wird dieses Vorgehen
mit verschiedenen Argumenten. So
sehen die Gegner nicht ein, weshalb
eine seit vielen Jahren gut funktio
nierende Kläranlage aufgegeben
Grossaufmarsch an der gestrigen Informationsversammlung in Balzers. Im Raum stand die Frage, wo die Abwässer
inskünftig gereingt werden sollen. (Bild: Barbara Keel)
werden soll. Hauptkritikpunkt sind
zudem die zu erwartenden Kosten.
Mit Zahlenmaterial wurde gestern
Abend auf beiden Seiten fleissig ar
gumentiert. Die Gegner des An
schlusses an den AZV haben ihre
Berechnung auf den Usch gelegt
und kommen zum Schluss, dass die
Betriebskosten von der Gemeinde
nicht korrekt berechnet wurden.
Die Gemeindevertreter dagegen
betpndn, dass die Zahlend es Re-
ferendüfoskomitees nicht stimmen.
Für Christian Brunhart vom Re
ferendumskomitee geht es darum,
dass die' gemeindeeigene Ära mit
der bestehenden Infrastruktur bes
tens funktioniert. «Unsere beiden
Klärwärter sind Fachleute, niemand
kannbehfaupten, dass die Abwässer
in 16,5 Kilometer Entfernung bes
ser gereinigt werden.»
f '
Kritik an Subventionspraxis
Sauer stössf dem Referendums
komitee auf, dliss die Kosten für den
Hauptsammelkanal ab Ära Balzers
von der Gemeinde zu tragen sind.
Bemängelt wird auch die Subven
tionspraxis des Landes, welche ganz
klar eine zenttale Lösung in Ben
dern favorisiert.
Die bereits ausgehandelten Ver
träge sehen vor, dass sich die Ge
meinde mit einem Betrag von 2,39
Millionen Franken in den Zweck
verband einkauft. Dazu kommt ein
Baukostenbeitrag von 1,64 Millio
nen Franken an die Erweiterung der
Ära Bendern.
Binnenkanal entlasten
Egon Hübe vom Amt für Gewäs
serschutz wies darauf hin, dass der
Binnenkanal ein weit verzweigtes
Wassernetz darstellt. Heute werde
dieses System durch die Abwasser-
Restlasten beeinträchtigt. «Eine ge
meinsame Reinigung in Bendern ist
ökologisch und wirtschaftlich bes
ser. Die hohen Anforderungen an
die Abwasserreinigung und Klär
schlammbehandlung lassen sich
zukünftig im Verbund besser lö
sen», sagte Hilbe.
Werner Steiner vom Ingenieur
büro Sprenger und Steiner erklärte
das erarbeitete Projekt. Der Ingen
ieur ging dabei auf verschiedene
fachliche Aspekte ein und begründe
te, aus welchem Grund die nun vor
liegenden Lösungen gewählt wurde.
Auf Verlangen des Referendums
komitees musste die Gemeinde ein
neutrales Gutachten erstellen las
sen. Das Gutachten der Firma Kap
peler Consulting, Chur, kam zum
Schluss, dass alle Kostenträger bei
einem Anschlus's der Gemeinde Bal
zers an den AZV mit einer zentralen
Ära in Bendern finanziell profitie
ren. Jürg Kappeler begründete diese
Erkenntnisse, welche allein auf dem
Vergleich der Kosten basieren.
«Alle Beteiligten profitieren von
einer gemeinsamen Lösung. Nach
unseren Berechnungen fährt die
Gemeinde Balzers unter Berück
sichtigung aller Kosten langfristig
sogar rund 30 Prozent günstiger.
Die Fragen aus dem Publikum
wurden nicht nur von den Befürwor
tern und Gegnern des Anschlusses
an den Zweckverband beantwortet.
Auch der AZV-Präsident Herbert
Beck war anwesend und wies darauf
hin, dass der vorliegende Vertrag die
gleichen Bedingungen enthalte, wie
sie seinerzeit für Vaduz, Triesen und
Tiesenberg ausgehandelt wurden.
Beck wies auch den Vorwurf zurück,
der AZV wolle den Beitritt von Bal
zers. «Tatsache ist, dass diese Lösung
von der Regierung favorisiert wird
und wir deshalb unsere Anlage ent
sprechend ausbauen.»
Aus der Grafik ist ersichtlich, wie das Hauptsammelkanal-System unterteilt ist. I ist der Anschlusskanal des AZV; 2 ist der Vaduzer Hauptsammelkanal
(Eigentümer sind die Gemeinden Vaduz, Triesen und Triesenberg); 3 ist der Hauptsammelkanal Triesen und 4 der zu bauende Hauptsammelkanal der Ge
meinde Balzers.
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