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Liechtensteiner Volksblatt
Kultur
Donnerstag, 25. Mai 2000 27
Region
Heilpädagogischer
Kongress
FELDKIRCH: Vom 1. bis 3. Juni findet in Feld
kirch ein heilpädagogischer Kongress unter
dem Motto «über die Grenzen schauen» statt,
zu dem Uber 1000 Teilnehmende aus ganz
Österreich und deutschsprachigen Nachbar
staaten erwartet werden. Die Veranstaltung
wird seit 1976 alle zwei Jahre in einem anderen
Bundesland durchgeführt. Die Veranstaltung ist
«in dieser fachlichen Breite einmalig in Euro
pa», sagte Jan Tiesler, der Präsident der veran
staltenden Heilpädagogischen Gesellschaft
Vorarlberg. Das Motto «über die Grenzen
schauen» sei nicht nur geographisch zu verste
hen. sondern passe auch zur inhaltlichen Breite:
«Wir wollen versuchen, Grenzen zu überwinden
- seien das Abgrenzungen zwischen den Berufs
gruppen, aber auch institutionelle oder nationa
le Schranken». Heilpädagogik umfasst laut Ties
ler alle wissenschaftlichen Disziplinen zur Bera
tung, Begleitung, Förderung und Behandlung
von Menschen mit geistiger und mehrfacher
Behinderung. Das Programm mit Vorträgen, Se
minaren, Praktika, Diskussionen, Exkursionen
in Schulen oder heilpädagogische Einrichtun
gen und Rahmenveranstaltungen wendet sich
an Behindertenpädagogen, Kindergärtnerin
nen, Lehrerinnen, Therapeuten, Ärzte, Psycho
logen, Erzieher, Sozialarbeiter oder Pflegeper
sonal, aber auch an betroffene Angehörige.
Weiterbildung für
Bauberufe
BUCHS: Haben Sie eine Lehre auf dem Bau ab
geschlossen? Lernten Sie einmal Hochbau-
zeichnerin oder Zimmermann? Die bzb Weiter
bildung informiert am Montag, 29. Mai um 19
Uhr in der Aula des bzb über Weiterbildungs
möglichkeiten für Bauberufc. Für Zimmerleute
gilt als erste Stufe nach der Lehre der Zimme
reivorarbeiter. Dieser kann in einer berufsbe
gleitenden Weiterbildung während einem Jahr
in der bzb Weiterbildung in Buchs absolviert
werden. Personen, welche schon längere Zeit in
der Bauleitung tätig sind, können sich in einem
2-jährigen berufsbegleitenden Lehrgang auf die
eidg. höhere Fachprüfung zum dipl. Bauleiter
Hochbau vorbereiten. Voraussetzung ist eine
Lehre als Hochbauzeichnerin, Maurer, Zim
mermann und ähnliches. Diese Ausbildung
stellt eine interessante Alternative zum Fach
hochschulstudium resp. zum Bautechniker TS
dar. Am Montag, 29. Mai informieren die Lehr
gangsleiter über diese -Weiterbildungsmöglich
keiten in der Aula des bzb in Buchs.
Weiter Informationen erhalten Sie auf dem
Sekretariat bzb Weiterbildung in Buchs.Telefon
081/755 52 00 oder E-mail Weiterbildung®"
bzbuchs.ch.ch. (bzb)
Brücken zur
alten Heimat
Einblicke in die süditalienische Sozial
geschichte zeigt die Fotoausstellung
«Calabria Melissa 1949-1997»im Ge-
meinschafiszentrum Resch in Schaan.
Sie ist gestern Abend mit einer Vernis-
sage eröffnet worden. Organisiert hat
diese Ausstellung CIL (Comitato Italia-
no Liechtenstein) in Zusammenarbeit
mit dem GZ Resch. Nach der Begrils-
sung von Gemeinderat Martin Matt er
klärte der Journalist Michele Schiavone
den geschichtlichen Hintergrund der
240 Fotografien. Sie zeigen die Ein
wohner der kalabrischen Stadt Melissa.
Die Landbesetzung der Bauern und
die darauf folgende Agrarreform wa
ren die grössten Probleme, die Italien
nach dem 2. Weltkrieg zu bewältigen
hatte. Der daraus resultierende Emi
grantenstrom erreichte Ende der Fünf
ziger Jahre auch Liechtenstein. Milder
Fotoausstellung, die bis am 9. Juni zu
sehen ist, möchte CIL einen noch we
nig beschriebenen Teil der italienischen
Sozialgeschichte aufzeigen.
Konzert der Jugendsinfonietta
Liechtenstein
Uraufführung von Marco Schädler im Mittelpunkt
Am kommenden Samstag, den 27.
Mai 2000 um 20 Uhr findet im Ge
meindesaal Eschen ein Konzert der
Jugendsinfonietta Liechtenstein,
Leitung Helga Frommelt-Torkos,
und des Flötenchores der Musik
schule, Leitung Hossein Samiejan,
statt.
Aufgrund der grossen Erfolge die
ser beiden Ensemble in den letzten
Jahren kann das Publikum ein hoch
stehendes Konzert mit einem an
spruchsvollen Programm und enga
giert aufspielenden jungen Musike
rinnen und Musikern erwarten. Die
Jugendsinfonietta hat sich zu einem
voll ausgebauten Sinfonieorchester
mit 52 Mitgliedern entwickelt, das
mit seinen Leistungen das Publi
kum immer wieder erstaunt. Der
Flötenchor mit acht Mitgliedern hat
schon bei diversen Wettbewerben
erste Preise gewonnen.
Der gewichtigste Programmteil
wird die Uraufführung eines gros
sen Werkes des liechtensteinischen
Komponisten Marco Schädler aus
Triesenberg sein. Marco Schädler
hat für die Jugensinfonietta auf Auf
trag von Josef Frommelt ein viersät-
ziges Werk mit dem Titel «Sinfo-
nietta» geschrieben, das er der «Ju
gensinfonietta« gewidmet hat. In
diesem anspruchsvollen Werk wen
det Marco Schädler raffinierte
Klänge an, um bestimmte Stimmun
gen zu erzeugen und er fordert dem
ganzen Orchester sehr viel an tech
nischem Können und rhythmischer
Präzision ab. Die im Triesenberger
Dialetytyetit^ten Sätze «Verddum-
maddi», was im Hochdeutsch etwa
mit Einnicken oder Eindösen über
setzt werden kann, «Nappatätschi»
(Abschlagen beim Fangenspielen),
«Bildararbeiglati» (nicht wörtlich
übersetzbar, etwas wie Zahnfleisch
kneten) und «Angatäller» (Kinder
schreck, Froshas) sind nicht als Pro
gramm zu verstehen, sondern als
klangliche und rhythmische Auslö
ser musikalischer Gedanken.
Im weiteren Programm werden
die «Ouverture classique» von Mo
zart, das bekannte «Bacchacale» aus
der Oper «Samson und Dalilah»
von Camille Saint-Saehs, die Musik
zum Film «Der Prinz von Ägypten«
von Stephen Schwarz und eine län
gere Suite aus dem berühmten Mu
sical «Miss Saigon» von J. C. Schön
berg zu hören sein.
Der Flötenchor wird Ausschnitte
REKLAME
aus der Suite «Aus Holbergs Zeit»
von Eduard Grieg, die berühmte
Air von Bach, den Ungarischen
Tanz Nr. 5 von Johannes Brahms,
die Zigeunerweisen von Pablo Sara-
te und den virtuosen Hummelflug
von Rimski-Korssakov spielen.
Freunde virtuoser Flötenmusik
werden dabei voll auf die Rechnung
kommen. Eintritt frei. Kollekte.
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