Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Dienstag, 16. Mai 2000 21
Resultate & News
Ocalan will UEFA-Final
In Todeszelle sehen
ALLGEMEIN: Der zum Tode verurteilte kur
dische Rebellenführer Abdullah Öcalan, ein
grosser Fan von Galatasaray Istanbul, hat den
Antrag gestellt, den UEFA-Cup-Final des tür
kischen Meisters gegen Arsenal in seiner Todes
zelle im Femsehen anschauen zu dürfen.
«öcalan ist seit seiner Kindheit Galatasaray-
Anhänger. Wir haben beim Justizministerium
mehrmals um ein Fernsehgerät gebeten. Aber es
wurde bisher nicht einmal in Erwägung gezo
gen», erklärte ein Öcalan-Anwalt.Ein türkisches
Gericht hatte im vergangenen Jahr den Führer
der kurdischen Arbeiter-Partei (PKK) schuldig
befunden für den Tod von 30 000 Menschen, die
im Verlaufe der bewaffneten Auseinanderset
zungen für einen unabhängigen kurdischen Staat
seit 1984 ums Leben gekommen waren.
Fackelverbot und
Freispruch für Gosper
ALLGEMEIN: Die Organisatoren der Olympi
schen Sommerspiele von Sydney haben ihren
australischen Landsmann und IOC-Vizepräsi
denten Kevan Gosper (66) vom Fackellauf
durch Australien ausgeschlossen. Gosper geriet
in die Kritik, als letzten Mittwoch in Olympia
seine elfjährige Tochter Sophie als erste Austra
lierin auf griechischem Boden das Olympische
Feuer Ubernahm. Das nationale Olympische
Komitee hatte für diese Aufgabe eine 16-jährige
Schülerin griechischer Abstammung nach Eu
ropa geschickt. Gospers Verhalten hat in Aust
ralien eine Welle der Empörung ausgelöst.
Freigesprochen wurde Gosper, der im nächs
ten Jahr Nachfolger von Juan Antonio Sama-
ranch als IOC-Präsident werden will, dagegen
von der Ethikkommission des IOC vom Vor
wurf der Bestechlichkeit. Ihm war vorgehalten
worden, er habe 1993 mit seiner Familie gratis
Winterferien in Salt Lake City gemacht.
Die Phoenix Suns
verkürzen auf 1:3
BASKETBALL: Die
Phoenix Suns haben
in den Playoff-Vier-
telfinals gegen den
haushohen Favoriten
Los Angeles Lakers
auf 1:3 verkürzt. Die
Suns setzten sich auf
eigener Anlage im
vierten Spiel klar mit
117:98 gegen die La
kers durch. Die New
York Knicks glichen mit dem 91:83-Sieg gegen
die Miami Heat auf 2:2 aus.
Resultate: National Basketball Assodatlon
(NBA). Playoff. VierteUlnals (best of 7).
Eastern Conference: New York Knicks - Miami
Heat 91:83; Stand 2:2. - Western Conference:
Utah Jazz - Portland Ttail Blazers 88:85; Stand
1:3. Phoenix Suns - Los Angeles Lakers 117:98;
Stand 1:3.
Lausanne holt Spieler
von Ligakonkurrenten
EISHOCKEY: Der B-Ligist Lausanne hat von
Sierre den Verteidiger Laurent Schwery (21)
und von Ajoie den Stürmer Herv6 Meyer (24)
geholt. Beide Spieler unterschrieben einen Ein-
jahresvertrag. Zudem verlängerte Verteidiger
Pierre Cordero (23) seinen Kontrakt bei den
Waadtländern um ein weiteres Jahr.
Gummersbach ohne
Bundesliga-Lizenz
HANDBALL: Der VfL Gummersbach hat für
die Saison 2000/2001 keine Bundesliga-Lizenz
erhalten. Nach Fmanzproblemem und einer ge
scheiterten Fusion mit Wuppertal droht dem
deutschen Handball-Rekordmeister nun der Ab
stieg in die Regionalliga. Arno Ehret, der das
Schweizer Nationalteam ab Juli 2000 coachen
wird, war bis Februar "Rainer von Gummersbach.
Berner Fusion in der
NLB vollzogen
HANDBALL: Die Fusion der beiden Bemer
Handball-Klubs GG Bern und HBC Muri-
Gümligen ist vollzogen. In Bern wurde der neue
B-Ligist «Handball Muri Bern» gegründet und
Markus Scheidegger (35) zum Präsidenten ge
wählt. Das Budget der kommenden Saison be
trägt für den Gesamtverein 215 000 Franken, bis
ins Jahr 2003 will der ambitionierte Neuling an
die Pforte der NLA klopfen.
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VEU hat Nachfolgeklub - doch
Budget noch nicht gesichert
Der EHC Feldkirch 2000 wurde offiziell aus der Taufe gehoben
In Feldkirch wird weiterhin
Eishockey gespielt. Gestern
wurde der VEU-Nachfolge-
Klub, der EHC Feldkirch 2000,
offiziell aus der Taufe gehoben.
Ob der neue Verein allerdings
österreichweit agieren wird, ist
noch völlig unklar. Denn weder
der österreichische Eis
hockeyverband kann derzeit ei
ne Liga präsentieren, noch der
EHC Feldkirch 2000 ein Bud
get für einen zumindest semi-
professionellen Spielbetrieb.
Dietmar Hofer
VF.U-Ehrenpräsident Rudi Zanona
wird Vorsitzender des EHC Feld
kirch 2000, Walter Gau übernimmt
die Agenden der Kampfmannschaft
und Conny Dorn das Traineramt
beim neu aus der Taufe gehobenen
Klub. Dies sind die personellen
Eckdaten des neuen Vereines, der
den Eishockeysport in der Mont-
fortstadt weiter leben lässt. Nach
dem Konkurs der VEU sind auch al
le rechtlichen Dinge geklärt. Nicht
geklärt ist hingegen, in welcher Liga
der neue Klub seinen Platz finden
wird. Sicher ist derzeit nur, dass die
Kampfmannschaft extern von einer
GesmbH geführt wird. Allerdings
nur unter der Voraussetzung, dass es
gelingt, ein Mindestbudget von ca.
neun Millionen Schilling (rund 1
Im Hotel lllpark in Feldkirch wurde gestern der EHC Feldkirch 2000 offiziell vorgestellt (Bild: Dietmar Stiplovsek)
Millionen Franken) auf die Beine zu
stellen. Fünf Millionen Schilling (ca.
570000 Franken) davon sollen von
Sponsoren kommen. «Wenn wir die
se Summe nicht lukrieren, hätte ein
(halb)professioneller Spielbetrieb
keinen Sinn», stellt Walter Gau, Ge
schäftsführer der Gesellschaft, klar.
Dann würde der EHC Feldkirch
2000 in der Regionalliga spielen.
Abopreise gesenkt
In den nächsten zwei Wochen
wird sich die nahe Zukunft des neu
en Vereines entscheiden. Noch feh
len rund 3,5 Millionen Schilling
(400000 Franken) «Startgeld» -
erst 1,5 Millionen Schilling (170
000 Franken) konnten an Sponso
reneinnahmen aufgetrieben wer
den. Parallel zu den Spon'sorenge-
sprächen werden mit den verblie
benen Spielern Vertragsverhand
lungen geführt.
Rund um Kapitän Fritz Ganster)
soll ein Team aufgebaut werden,
dass aus 14 einheimischen Spielern
und zwei jungen (und billigen) Le
gionären besteht. Sukzessive soll
dann der eigene Nachwuchs einge
baut werden. «Schliesslich verfügt
Feldkirch über die stärkste
Schülermannschaft Österreichs»,
bekräftigt Neo-Coach Konrad
Dorn.
Um die Fans wieder vermehrt in
die (modernisierte) Vorarlberghalle
zu locken, hat der neue Verein ein
besonders Zuckerl für die Zuschau
er parat. Die Abopreise werden ge
genüber der Vorsaison um 40 Pro
zent gesenkt.
«Ich habe schon lange ein ungutes Gefühl»
LOSV-Informationsabend zum Thema «Sexuelle Ausbeutung im Sport» diesen Mittwoch in Vaduz
Die Diskussionen um sexuelle Aus
beutung von Kindern und Jugendli
chen machen auch vor der hehren
Welt des Sports keinen Halt. Der
Liechtensteinische Olympische
Sportverband (LOSV) lädt deshalb
Eltern, Sportfunktionäre, Aktive
und weitere Interessierte ab 20 Jah
ren diesen Mittwoch, 17. Mal, um
19.30 Uhr im Keller-Theater des
Vaduzersaals zu einem öffentlichen
Informationsabend ein. Kompeten
te Referentinnen sind Verena Aer-
ne und Marianne Schnyder von der
Schweizer Organisation «mira
Prävention sexueller Ausbeutung
im Freizeitbereich».
Die generelle Sexualisierung unse
rer Gesellschaft ist im Sport eher
verschärft zu beobachten. Gerade
der Sport bietet den potentiellen
Tätern ein attraktives T\immelfeld,
denn Körperkontakte und Körper-
pflege gehören zum Sport. «Mit die
sem Informationsabend in Vaduz
wollen wir die Öffentlichkeit für
dieses heikle Thema sensibilisieren
und durch offene Information zur
Prävention beitragen», erläutert
LOSV-Ausbildungschef Helmut
Gopp die Zielsetzung.
Kinder und Jugendliche
senden Signale
Kinder und Jugendliche äussern
einer Vertrauensperson oder ande
ren Kindern gegenüber, dass ein se
xueller Übergriff stattgefunden hat.
Beispiele können sein:
• Berührungen in der Dusche,
Berührungen der Genitalgegend
oder der Brust bei Hilfestellungen,
einzelne Kinder nach Hause einla
den und Videos anschauen.
• Kinder oder Jugendliche drücken
sich vor dem TVaining, schieben Ent
schuldigungen vor, haben Ausflüch
te, warum sie nicht mehr kommen
möchten.
• Kinder oder Jugendliche zeigen
plötzlich Leistungsausfälle, wirken
unkonzentriert und unmotiviert,
ziehen sich innerlich immer mehr
zurück.
• Kinder oder Jugendliche zucken
bei Körperkontakten im TVaining
zusammen, zeigen Angst vor Kör
perkontakten.
• Kinder oder Jugendliche verlie
ren deutlich an Gewicht, frieren, un
terhalten sich ständig Uber Kalorien
und Diäten, bringen für andere Ess
waren mit.
Alle, die in irgend einer Form in
die Arbeit mit Jugendlichen invol
viert sind, sollten sich für solche Sig
nale sensibilisieren lassen, denn mit
Feststellungen wie «ich habe schon
lange ein ungutes Gefühl» ist den
betroffenen Kindern und Jugendli
chen nicht geholfen.
Kompetente Referentinnen
Mit Verena Aeme und Marianne
Schnyder, vom Zürcher Verein «mi
ra», der einzigen Schweizer Fachstel
le im Freizeit-Bereich, konnte der
LOSV für diese Informationsveran-
staltung zwei Fachfrauen engagieren.
Ihr Appell: «Die Sensibilisierung auf
diese Thematik gehört zur Grund
ausbildung jeder unterrichtenden
Person. Jeder "Rainer und jede Leite
rin muss wissen, worum es geht. Sie
sollen wissen, wie sie in entscheiden
den Situationen zu reagieren haben:
Hinschauen, ernst nehmen, Hilfe ho
len. Wer die Augen verschliesst und
darauf wartet, dass die Öffentlichkeit
die Verantwortung übernimmt,
schützt damit die Beschuldigten. Lei
der fast immer zu Unrecht.»
Also: Nicht die Augen verschlies-
sen, sondern hinschauen und hinge
hen zum LOSV-Informationsabend
im Kellertheater des Vaduzersaals.
6. LIE-Surf-
Marathon
Am kommenden Samstag, 20. Mai
beginnt ßr den Segel-Surfing-Club
Liechtenstein die Wettkampfsaison
2000. Zur Austragung gelangt der 6.
LIE-Surf-Marathon am Walensee,
eine Regatta über eine Strecke von
rund 40 km. An diesem Wettkampf
fällt gleichzeitig der Startschuss
zum 8. FL-Surf-Cup, einer Gesamt
wertung aus verschiedenen Regatten
über die ganze Saison. Man darf ge
spannt sein, in welcher Form sich
die Retatteure des SSCL zu Saison
beginn präsentieren werden. Sie
werden auf harte Konkurrenz aus
der Schweiz, aus Österreich und
Deutschlandtreffen.
Anmelden kann man sich am Sams
tag bis 11.30 Uhr direkt auf dem
Sufplatz des SSCLiri Tiefenwinkel
bei MUhlehonuAllßllige Auskünfte
erteilt: Albert nick, J m Malarsch
79, Schaan, Teb 075/232 5438.