Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

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pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
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Mittwoch, 
19. Januar 2000/Fr. 1.- 
BölhsWatt 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 14 
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Juqinp-Extwa 
Laut, radikal, 
anspruchsvoll 
Funk-Metall-Quintett Korn 
beweist, dass sie das Lebensge 
fühl ihrer Zeit zum Ausdruck 
bringen kann. Seite 17 
Mittwoch 
Kritik an falschen 
Zahlen 
L , ' 

BALZERS; Im Vor 
feld der Balzner Ge 
meindeabstimmung 
beziehen Befürworter 
und Gegner ihre Posi 
tionen. Es geht dabei 
um den Beitritt zum 
Abwasserzweckver 
band oder den Ausbau der gemeindeeigenen 
ARA. Der Gemeinderat kritisiert die vom Refe 
rendumskomitee angegebenen Zahlen. Nachste 
hend die Auszüge aus der Stellungnahme des Ge 
meindevorstehers. Seite 2 
Erfolgreiche 
Jubiläumsausstellung 
VADUZ: Die von Freitag, den 7. Januar bis 
Sonntag, den 9. Januar 2000 durchgeführte Ju 
biläumsausstellung des Ornithologischen Ver 
eins Vaduz kann in jeder Hinsicht als sehr erfolg 
reich bezeichnet werden. Die über 2000 kleinen 
und grossen Besucherinnen und Besucher waren 
von der Vielfalt der gezeigten Kaninchen und 
Geflügel sowie von der Sonderschau Steinhüh 
ner überrascht und begeistert zugleich. Seite 5 
Mutationen In der 
Geschäftsleitung 
VADUZ: Nach über 
30-jähriger Tätigkeit 
in der Geschäftslei 
tung der Hovalwerk 
AG (Vaduz) tritt 
Klaus Wanger zurück. 
Während seiner 16- 
jtthrigen Geschäftslei 
tung hat sich Klaus 
Wanger grosse Ver 
dienste um die Hoval 
werk AG erworben. 
Zu seinem Nachfolger 
berief der Verwaltungsrat Peter Gerner, der seit 
dreieinhalb Jahren bei Hoval tätig ist. Mehr In 
formationen Uber den scheidenden und neuen 
Geschäftsführer auf der Seite 11 
Intensives Training der 
Langlauf-Asse 
SKI-NORDISCH: 
Liechtensteins Lang 
lauf-Team kann nach 
der ersten Saisonhälf 
te eine sensationelle 
Bilanz vorweisen. Ste 
phan Kunz (Bild) er 
lief drei Podestplätze 
und Markus Hasler 
hat speziell bei den 
Sprints bewiesen, dass 
er ebenfalls zur abso 
luten Weltspitze zählt. 
Um auch für den zweiten Saison-Block bestens 
gerüstet zu sein, steht nun ein mehrtägiges Auf 
bautraining an. «Wir hatten in den. letzten zwei 
Monaten viele Wettkämpfe und legten einige 
Reisekilometer zurück - nun ist es wieder Zeit 
zu trainieren», gibt TVainer Emil Hoch die 
Marschrute vor. Seite 15 
Skisport: Auch für 
wenig Qeld möglich 
Wie viel in den einzelnen Skigebieten eine Ta 
geskarte kostet, ist in der Ubersichtstabelle 
«Skiabonnemente» der Schweizer Reisekasse 
Reka nachzulesen. In der Broschüre «öffentli 
cher Verkehr» gibt es Informationen Uber An 
reisemöglichkeiten. Am ■ preisgünstigsten ist 
Skifahren in Malbun oder im Kanton Graubün 
den in Tschappina am Heinzenberg. Seite 21 
BND-Dossier: Teilweise 
falsch und veraltet 
Volksblatt ist im Besitz des BND-Dossiers - Parallelen zu anonymen Berichten 
Das BND-Dossier, auf welches 
sich auch die Sendung Rund 
schau des Schweizer Fernse 
hens bezog, scheint nicht das 
Papier wert zu sein, auf wei 
chem es steht. Denn: Im BND- 
Dossier werden zum einen ver 
altete Tatsachen wiedergege 
ben und zum anderen sind eini 
ge Angaben falsch. Zudem ist 
erkennbar, dass einige Passa 
gen wörtlich aus den anony 
men Papieren der Jahre 1997 
und 1998 übernommen wur 
den. IVotzdem wurde dieses 
Dossier an nicht weniger als 
sechs deutsche Bundesministe 
rien und auch an das Bundes 
kriminalamt weitergeleitet. 
Alexander Batliner 
Das Dossier des BND trägt den Ti 
tel: Die Geldwäsche-Community. 
Darin werden wie schon in den ano 
nymen Papieren heftige Vorwürfe 
gegen Persönlichkeiten unseres 
Landes, gegen Banken und gegen 
das Land im Allgemeinen erhoben. 
Darin kann nachgelesen werden: 
«Wegen seiner günstigen Vorausset 
zungen ist das Fürstentum Liech 
tenstein - gelegen zwischen Schweiz 
und Österreich - als ideales Geld- 
wäscheparadies anzusehen.» Die 
Vorwürfe, die im BND-Dossier er 
hoben werden, können, wie schon in 
den anonymen Papieren, nicht be 
legt werden. Es werben nur An 
schuldigungen ausgesprochen und 
überhaupt keine Beweise geliefert. 
Zudem sind sehr viele Angaben ver 
altet und dies hätte bei seriöser Re 
cherche eigentlich bemerkt werden 
müssen. 
Veraltete Angaben 
Die veralteten Angaben beziehen 
sich hauptsächlich auf unsere Ge 
setzgebung. So'ka'nn jm Dossier un 
ter dem Sticfiwört «Unzureichende 
Bekämpfung» nachgelesen werden: 
«Liechtenstein ist bis heute nicht 
der FATF beigetreten und unter 
liegt somit keiner internationalen 
Kontrolle. Dennoch wurde durch 
die Änderung des Betäubungsmit 
telgesetzes vom 12.11.92 im Artikel 
20a eine Geldwäsche-Strafbestim- 
mung erlassen. Diese beschränkt 
sich jedoch nur auf die Wäsche von 
Drogengeldern.» Diese Aussage ist 
schon längstens veraltet und falsch. 
Denn: Schon im Jahre 1996 wurde 
der Geldwäschereiartikel im Straf 
gesetzbuch verankert, in welchem 
Gelder jediglicher krimineller Her 
kunft miteinbezogen werden. Des 
Weiteren wird im Dossier betont: 
«Zwar existiert seit dem 1.1.97 ein 
Sorgfaltspflichtgesetz, das eine 
Identifizierung der Herkunft von 
Geldern und der Identität der Anle 
ger seitens der Kreditinstitute im 
Prinzip fordert. Es fehlen jedoch 
vor allem Bestimmungen Uber Mel 
de- und Anzeigepflicht in Ver 
dachtsfällen sowie besondere Be 
stimmungen über Identitätsprüfun 
gen bei Bargeld-TVansaktionen. Bis 
jetzt fallen Beiträge bis zu 15.000 
Franken nicht unter dieses Sorg- 
faltspflichtgesetz.» Diese Aussagen 
sind nicht korrekt. Denn: Die Un 
tergrenze von 15.000 Franken wur 
de schon vor diesem Dossier, das 
auf den 8.4.99 mit Stand März 99 da 
tiert ist, aufgehoben. Des Weiteren 
ist die Aussage falsch, dass Bestim 
mungen über Melde- und Anzeige 
pflicht in Verdachtsfällen fehlen 
würden. Des Weiteren werden im 
Dossier auch falsche Angaben zu 
verschiedenen Personen bzw. Ver 
wandtschaftsbeziehungen von Per 
sonen gemacht. 
Im Dossier finden sich auch, wie 
von der Regierung schon bestätigt, 
einige Passagen,die wörtlich aus den 
anonymen Schreiben der Jahre 97 
und 98 übernommen wurden. Dies 
könnte belegen, dass der BND aus 
allen anonymen Schreiben eine Ver 
sion zusammenstellte und jjiese als 
BND-Dossier deklarierte - ohne die 
Anschuldigungen zu untersuchen. 
Besuch aus 
Graubünden 
VADUZ: Auf Einladung der Fürst 
lichen Regierung weilte die Regie 
rung des Kantons Graubünden ges 
tern zu einem Besuch in Liechten 
stein. Das Treffen diente der Bespre 
chung gemeinsam interessierender 
Fragen und der gegenseitigen Kon 
taktpflege. Anlässlich des Arbeitsge 
spräches wurden vor allem Fragen 
in Zusammenhang mit den grenz 
überschreitenden Verkehrsströmen, 
von denen sowohl das Fürstentum 
Liechtenstein wie auch der Kanton 
Craubühden besonders betroffen 
sind, besprochen. Weiters wurden 
die insbesondere im letzten Jahr ge 
machten Erfahrungen im Flilcht- 
lingsbereich (ausserordentlicher 
FlUchtlingszustrom aus dem Koso 
vo) ausgetauscht. Nach einem Be 
such der Staatlichen Kunstsamm 
lung und einem Apiro in der Fürst 
lichen Hoßellerei lud die Regie 
rung die Kollegen zu einem Abend 
essen ein. 
Kohl liegte Ehrenvorsitz nieder 
CDU ein Vierteljahrhundert lang geführt 
BERLIN: Das politische Altenteil 
hatte sich der ehemalige Bundes 
kanzler Helmut Kohl (69) anders 
vorgestellt. Der Kanzler der Einheit 
hatte die Geschicke Deutschlands 
ab Regierungschef 16 Jahre be 
stimmt und die CDU etwa ein Vier- 
te|)ahrhundert geführt. 
Der 69-Jährige hat mit seiner Partei 
zwar nicht gebrochen, aber er hat 
zornig den Ehrenvorsitz niederge 
legt. «Nach dem Ergebnis der heuti 
gen Bundesvorstandssitzung habe 
ich mich entschlossen, den mir von 
den delegieren des CDU-Bundes 
parteitages im November 1998 in 
Bonn ü|)ertragenen Ehrenvorsitz 
der CDU; Deutschlands niederzule 
gen», ; so Verabschiedete sich Kohl 
aus dir ersten Reihe. Zwei Stunden 
zuvor'; hatten ihn Präsidium und 
Vorstand aufgefordert, den Ehren- 
vorsitit ruhen zu lassen. Kohls Nie 
derlage bei der Bundestagswahl im 
Herbst 1998 hatte das Ende einer 
Ära ijededtot. Kurzfristig feierte er 
im varglngehen Jahr mit «seiner» 
CDU grandiose Siege bei Landtags 
wahlen {Regionalwahlen). Jeder in 

$ Ife- 
Helmut Kohl trat gestern zurück. 
der Provinz wollte den ehemaligen 
Bundeskanzler als Wahlkampfhel 
fer neben sich auf der TVibüne ha 
ben. Wie einst bei der Wiederverei 
nigung schallten die «Helmut, Hei- 
mut»-Rufe Uber die Marktplätze. 
Die Einheit Deutschlands bleibt un 
geachtet von Kohls Verfehlungen in 
der Parteispenden-Affäre mit sei 
nem Namen verbunden. Keiner der 
Regierungschefs in der westlichen 
Welt war länger an der Macht als er. 
Mehr Uber die Parteispenden-Affä- 
re und die Niederlegung des Ehren 
vorsitzes auf der Seite 23
	        

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