16 Freitag, 12. Mai 2000
Land und Leute
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Pädagogik der Eltern-
Lehrer-Begegnung
GAFLEI: Unter dem Motto «Erziehung ist eine
Kunst - sie kann gelingen, wenn Eltern und Leh
rer sie gemeinsam tun» findet morgen in Gaflei
ein Workshop statt. Erwachsenenbildner aus
Liechtenstein, Österreich, Deutschland und der
Schweiz werden in Kurzbeiträgen darstellen, wo
sie aufgrund ihrer Erfahrungen Möglichkeiten
sehen, durch praktische Übungen Erziehungs
partnerschaften zwischen Eltern und Lehrern
wirksam werden zu lassen.
Veranstaltet wird dieser Workshop vom «Insti
tut für Erziehungskunde und Erziehungskunst»
- eine Einrichtung der Erwachsenenbildung, ent
standen, um das Bewusstsein zu fördern, dass El
tern und Lehrer sich zusammentun und
bemühen müssen, ihre Kinder gemeinsam zu er
ziehen. Das Institut lebt aus der Perspektive he
raus, dass es auf Dauer keine Schulen mehr ge
ben wird, so wie sie heute bestehen, und dass für
Unterricht, Erziehung und Bildung allmählich im
mer mehr private Initiativen gefordert sein wer
den. Mitglied des Instituts, das seinen Sitz im Für
stentum Liechtenstein hat, kann jede Initiative
sein, welche Veranstaltungen durchführen möch
te, die getragen sind von der Idee dieser «Hand-in
Hand-Pädagogik» als einem notwendigen Impuls,
der Erziehungskunde zur Eiziehungskunst wer
den lässt. Willkommen sind Interessenten, die sich
über bereits verwirklichte und geplante Initiativen
orientieren möchten. Sie melden sich bitte vorher
an bei Herrn Arnulf Gauder, Rütelti 477 in THe-
senberg TelVFax 262 00 55. Die Veranstaltung be
ginnt um 10.30 Uhr und schliesst ein Mittagessen
(grosse Salatplatte) mit ein. (Eing.)
Englisch lernen auf
Jersey
Der Sprachreisen-Spezialist Linguista bietet
Sprachkurse der besonderen Art: Auf der Ka
nalinsel Jersey können die Kursteilnehmer in
kleinen Klassen Englisch lernen und in der Frei
zeit die wunderschöne Insel erkunden. Die
Schule bietet nebst 20 oder 30 Englischlektionen
pro Woche ein abwechslungsreiches Freizeitpro
gramm, das von Velotouren über Bootsausflüge
bis zu Barbecues am Strand reicht. In den Som
mermonaten sind ein mildes Klima und viel Son
nenschein garantiert, so dass Ihnen Englisch ler
nen auf dieser wunderschönen Insel doppelt so
viel Spass machen wird. Weitere Informationen
erhalten Sie bei Linguista Sprachaufenthalte,
Untertor 39,8400 Winterthur, Tel. 052/214 22 00.
Cezanne: Vollendet-
Unvollendet
SCHAAN: Am Samstag, den 13. Mai laden wir
Sie zu einem Besuch der grossen Clzanne-Aus-
stellung im Kunsthaus in Zürich mit einer kom
petenten Führung ein (gemeinsame Fahrt mit
der SBB, Beginn der Führung um 11.15 Uhr).
Gegenstand der Ausstellung ist zum ersten
Mal die grosse Anzahl von im traditionellen Sinn
«unvollendet» belassenen Gemälden Cözannes.
Die Ausstellung stellt die herkömmliche Bedeu
tung des Begriffs «unvollendet» in Frage durch
die Unterscheidung zwischen Gemälden, die
Clzanne nicht fertiggestellt hat, und jenen, die
von Cäzanne bewusst nicht weitergeführt wur
den, weil ihm der erreichte Zustand des Bildes
bereits als ästhetisch-künstlerisch vollendet er
schien. Die Ausstellung untersucht die verschie
denen Zustände und Grade des «Vollendeten»
bzw. des «Unvollendeten» anhand der wesent
lichsten Motivreihen wie Landschaft, Stilleben,
Figurenbilder und Portraits im Schaffen des Ma
lers. Veranstaltet von der Erwachsenenbildung
Stein-Egerta. Mit Voranmeldung. (Eing.)
Leserbrief
Man sollte die Feste
feiern, wo sie fallen
Verständlicherweise ist die Freude gross nach ei
nem sicherlich verdienten Cupfinalsieg und soll
auch entsprechend gefeiert werden. Dagegen ist
nichts einzuwenden.
Dass dies provokativ am Ort des unterlegenen
Gegners stattfindet - wahrscheinlich mangels pas
sender «eigener» Lokalitäten - ist zynisch und be
darf keines weiteren Kommentares.
Trotzdem wünsche ich der 1. Mannschaft des FC
Vaduz für die restlichen Meisterschafts-, die bevor
stehenden Aufstiegs- und zukünftigen UEFA-
Cup-Spiele viel Erfolg. Danken möchte ich der
Gemeinde Balzers mit Vorsteher Othmar Vogt an
der Spitze für das bezahlte Essen inkl Getränke
trotz der empfindlichen Niederlage des FCR
Rainer Wolfinger, Schaan
Club für alle
Verkehrsteilnehmerinnen
Einsatz für eine menschengerechte und umweltverträgliche Verkehrsjpolitik
Der Verkehrs-Club setzt sich seit 20
Jahren für ein Miteinander aller
Verkehrsteilnehmerinnen ein und
für die verantwortungsbewusste
Wahl des jeweils angepassten Ver
kehrsmittels. Innerorts soll der
Strassenraum allen gehören: den
Zufussgehenden, den Radfahren
den, dem öffentlichen Verkehr, dem
motorisierten Verkehr. Auf die Be
lange von Kindern und älteren
Menschen muss bewusst Rücksicht
genommen werden. Ein neues Den
ken in der Verkehrspolitik ist ange
sagt.
Der Verkehrs-Club setzt sich für
alle Verkehrsteilnehmerinnen ein.
Zufussgehende, Velofahrende und
Benutzerinnen des öffentlichen
Verkehrs verdienen in unserem au
tozentrierten Verkehrssystem dabei
besondere Beachtung. Der VCL be
trachtet Verkehrspolitik als ganz
heitliche Aufgabe, die den Bedin
gungen einer nachhaltigen Ent
wicklung genügen muss.
Autofahrenden bietet der Ver
kehrs-Club die gleichen Dienstlei
stungen (Schutzbriet Pannenhilfe,
Versicherung, etc.) wie Auto-Clubs.
Denn der Verkehrs-Club anerkennt
das Auto als bequemes und flexibles
Verkehrsmittel und empfiehlt einen
massvollen Einsatz. Diese Dienst
leistungen kann der VCL bieten,
weil er die Liechtensteiner Sektion
des Verkehrs-Clubs der Schweiz
VCS ist, eines parteipolitisch unab
hängigen Verkehrs- und Umwelt
verbandes (über 133 000 Mitglie
der) mit gemeinnützigem Charak
ter.
Das verkehrspolitische
Leitbild des VCL
Die Gesamtmenge der Leistun
gen im motorisierten Verkehr ist
deutlich zu senken: keine Verlage
rung, sondern eine Reduktion des
motorisierten Verkehrs ist nötig.
Für die Änderung im Verkehrs
verhalten setzt der VCL die Schwer
punkte gemäss dem Kaskadenprin
zip:
• Verkehr vermeiden
• Motorisierten Verkehr umwan
deln in nicht-motorisierten Ver
kehr;
• Verbleibenden motorisierten
Verkehr umwandeln in öffentli
chen Verkehr
• Noch verbleibenden Verkehr be
ruhigen und sicherer machen
Gemäss diesem Leitbild setzt sich
der VCL unter anderem ein für eine
zukunftsfähige und verantwortliche
Raumplanung, fussgänger- und
fahrradgerechte Strassenraumge-
staltung, generelle Parkraumbe
wirtschaftung, prioritäre Förderung
des Zufussgehens, Radfahrens und
öffentlichen Verkehrs, konsequente
Bevorzugung der Liechtenstein-
Busse vor. dem. Auto, Tempo 30 auf
allen Quartierstrassen, 0.5 Promille
als Alkohol-Grenzwert, regelmässi
ge Verkehrskontrollen auf Haupt-
und Quartierstrassen. Er wendet
sich gegen die Kapazitätserweite
rung von Strassen und speziell ge
gen den Bau vonlYansitstrassen.
Der VCL setzt sich für eine Verla
gerung des Güterfernverkehrs von
der Strasse auf die Schiene ein. Seit
Jahren fordert der VCL zudem die
Kontrolle jedes nach Liechtenstein
einfahrenden LKW am Zollamt in
Schaanwald bezüglich Einhalten
der Fahr- und Ruhezeitverordnung
und des Gewichts.
Über 400 YCL-Mitglieder
Der VCL ist in den lett^n Jahren
durchschniftjch fast 10 % pro Jahr
gewachsen und zählt heute etwa 420
Mitglieder. Mitglieder sind Frauen
und Männer aus allen politischen
Parteien, denen eine menschenori
entierte Verkehrspolitik ein Anlie
gen ist und die sich der Bedeutung
;■ i .
einer nachhaltigen Entwicklung un
serer Region bewusst sind.
Der Vorstand gelangt immer wie
der ah die Öffentlichkeit, um auf die
Anliegen der Zufussgehenden und
Radfahrenden hinzuweisen und auf
die Bedeutung des öffentlichen Ver
kehrs für die Entwicklung unseres
Landes. Den Behörden werden re
gelmässig Verbesserungen für alter
native Verkehrsmittel und zur Er
höhung der Verkehrssicherheit vor
gebracht. Der Vorstand berät Be
triebe im Mobilitätsmanagement.
Er arbeitet mit in der Kommission
für die Förderung des öffentlichen
Verkehrs und in der Kommission
für Unfallverhütung. Diverse Ak
tionen werden jeweils zusammen
mit anderen interessierten Grup
pierungen, wie der LGU, durchge
führt.
Projekte der letzten Jahre
Um auf die nachhaltige Befriedi
gung von MobilitätsbedUrfnissen
und die Erhöhung der Verkehrssi
cherheit hinzuwirken, hat der VCL
in den letzten Jahren etliche grösse
re Projekte durchgeführt. Es waren
dies:
öffentliche Vorträge mit Diskussi
on:
1995 Parkplatzbewirtschaftung
1996 Sanfter Verkehr - vom Wunsch
zur Wirklichkeit
1997 Frauen und Mobilität
1997 Betriebliches Mobilitätsmana
gement
1998 Auto für den Arbeitsweg?
2000 Fussgänger- und fahrradge
rechte Strassenraumgestaltung
Ausstellungen:
1995 Alter und Verkehr
1996 Hauptstrassen innerorts
1998Auto-Matisch?
Aktionen zur Förderung des All
tagsradfahrens:
1996 Europäischer Velotag in Vaduz
1997 Velo-Alltag in etlichen Betrie
ben
1998 Falter «Sehen und Gesehen
werden» mit Speichenreflektor
1999 10 Ratschläge zur Velosicher
heit
1998/99/00Wettbewerb «Radfahren
für Ihre Gesundheit»
Aktionen zur Erhöhung der Ver
kehrssicherheit von Kindern:
1998 Kinderverkehrsgutachten in
etlichen Primarschulen
1998 - 2000 Kurzgutachten in Ge
meinden: fussgänger- und fahrrad
gerecht?
Auszeichnungen
Im letzten Jahr durfte der VCL
zwei Auszeichnungen entgegen
nehmen. Einer der drei Binding-
Preise für Natur- und Umwelt
schutz wurde dem VCL für «das un
erschrockene Einstehen für eine
menschenwürdige und umwelt
schonende Mobilität» zuerkannt.
Die Internationale Bodenseekon-
ferenz hat dem VCL den dritten
Preis in der ersten Kategorie verlie
hen für seine Projekte (spez. Park
platzbewirtschaftung und Initiie
rung des Liechtenstein Takt) zur
nachhaltigen Befriedigung von Mo
bilitätsbedUrfnissen.
Der Vorstand: Hilmar Hoch, Ru
dolf Jenne, Max Manhart (Kas
sier), Helmuth Marxer, Georg Se-
le (Präsident), Hansjörg Thöny.
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Nachruf
Sepp Frlck,
Schaan t
Am 7. April ver
schied unser lie
ber Mitbürger
Sepp Frick aus
Schaan. Am 15.
September 1914
erblickte Sepp
Frick als 7. Kind
des Alexander
und der Theresia Frick-Wanger das
Licht der Erde. Sein Geburtshaus
im Malarsch war die Heimat einer
grossen Gemeinschaft, bestand
doch die Familie aus einer Schwes
ter und neun Brüdern. Hier erlebte
er eine strenge, aber überaus glück
liche Jugendzeit im Schutze einer
Grossfamilie und hier wurde auch
sein ausgeprägter Sinn für die Fami
lie geprägt, den seine Kinder Zeit
seines Lebens geniessen durften.
Nach seinen Schuljahren trat er
in die Fussstapfen seines Vaters und
wurde Landwirt. Als solcher konn
te er seine Verbundenheit mit der
Natur ausleben.
Im Jahr 1943 schloss Sepp die
Ehe mit Hermine Ospelt aus Vaduz.
Gemeinsam zogen sie in das weiter
nördlich gelegene Haus, wo sie sich
zusammen eine Existenz für sich
und ihre Familie aufbauten. Neun
Kinder wurden ihnen geboren, wo
von zwei leider zu früh sterben
mussten.
Mit wachsender Familie und auf
strebendem Landwirtschaftsbe
trieb war der Lebensinhalt für Sepp
geschaffen. Was damals mit einigen
Kühen begann, wurde nach und
nach zu einem stattlichen Land
wirtschaftsbetrieb erweitert. Später
gründete Sepp zusammen mit sei
nem Bruder Rudolf zusätzlich zum
Landwirtschaftsbetrieb noch ein
Transportunternehmen. Auch hier
engagierte sich Sepp voll und ganz,
denn was er begann, sollte immer
Hand und Fuss haben. Das Trans
portgeschäft führte er bis zum Jahr
1985. m .
Trotz seines reichen Arbeitspen
sums rtahnfsich der Jubiliar Zeit, als
Gründungsmitglied der Grastrock-
nungsgesellschaft und Mitglied
beim Bauernverband in diesen Vor
ständen mitzuwirken.
Auch scjiäjzte es Sepp, einen
möglichst grossen Teil der Welt
kennen zu lernen. So besuchte er
die USA und Afrika, sah Rom, Lon
don und Paris. Hatte er sonst etwas
Freizeit, hielt er sich am liebsten im
Malbun auf. Dort verbrachte er vie
le gemütliche Jassstunden mit sei
nen Freunden.
Bis zu seinem 80-sten Lebensjahr
war er immer noch in der Land
wirtschaft tätig. Gesundheitsbe
dingt musste er sich aber von die
ser, seiner liebsten Tätigkeit
zurückziehen.
Diese altersbedingten Ein
schränkungen wurden immer stär
ker, so dass er in den letzten beiden
Jahren vorwiegend ans Haus gefes
selt war. Dank liebevoller und auf
opfernder Betreuung durch seine
Ehefrau Hermine und . durch die
ganze Familie konnte er seinen Le
bensabend in seinem Haus im Ma
larsch verbringen.
Anfangs April dieses Jahres ver
schlimmerte sich sein Zustand dra
matisch. Am Abend des 7. April
2000 hörte sein Herz auf zu schla
gen und er verschlief friedlich.
Sepp Frick ruhe in Frieden!
ANKSAGUNG
erer geliebten Tante, Schwägerin und Gotta
a Negele-Marxer
le Beweise der Anteilnahme und Verbundenheit ent
Dank Dr. Marco Ospelt für die ärztliche Betreuung,
n und dem Pflegepersonal im Spital Grabs und im Spital
^Vaduvfür die liebevolle Pflege, Pfarrer P. Jozef Ibrnowka und Ka-
, a jgj0fflCIaus Rohrer für die würdevolle Gestaltung des Trauergottes
dienstes und der Beisetzung.
Danken möchten wir auch für die vielen gestifteten hl. Messen,
Kranz- und Blumenspenden, Spenden für späteren Grabschmuck,
Zuwendungen an wohltätige Institutionen sowie fUr die Beileids
bezeugungen.
All jenen, die der Verstorbenen im Leben Gutes erwiesen und sie
auf ihrem letzten Weg begleitet haben, danken wir von ganzem Her
zen.
Wir bitten, unserer lieben Heimgegangenen ein ehrendes Anden
ken zu bewahren und ihrer im Gebete zu gedenken.
Triesen, im Mai 2000 Die TVauerfamilien