Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Wirtschaft 
Dienstag, 18. Januar 2000 11 
Nachrichten 
Südkorea erwartet 
6 Prozent Wachstum 
SEOUL: Südkoreas Wirtschaft wird im Jahr 
2000 nach Schätzungen des Finanz- und Wirt- 
schaftsministeriums um rund sechs Prozent 
wachsen. Im ersten veröffentlichten Wirt 
schaftsausblick seit der Ernennung von Finanz 
minister Lee Hun-jai in der vorigen Woche teil 
te das Ministerium am Montag in Seoul mit, 
man wolle dafdr sorgen, dass sich die langfristi 
gen Zinsen in diesem Jahr unter zehn Prozent 
stabilisieren. Im vergangenen Jahr war die Wirt 
schaft nach dem Einbruch in 1998 um rund zehn 
Prozent gewachsen. 
Coop Ostschweiz mit 
Umsatzplus 
GOSSAU: Coop Ostschweiz und Coop Win- 
terthur haben ihren gemeinsamen Umsatz 1999 
um knapp sechs Prozent auf 1,525 Milliarden 
Franken gesteigert. Auf den 1. Januar 2000 ha 
ben die beiden Genossenschaften zur neuen 
Coop Ostschweiz fusioniert. Dies teilte das Un 
ternehmen am Montag am Haüptsitz in Gossau 
SG mit. Während Coop Winterthur 633 Mio. Fr. 
Umsatz (+ 7,1 Prozent) erzielte, betrug die Stei 
gerung bei Coop Ostschweiz 5,2 Prozent auf 892 
Mio. Franken. Zur Umsatzzunahme hätten neu 
eröffnete Filialen wesentlich beigetragen, heisst 
es. Die fusionierte Genossenschaft betreibt in 
den Kantonen Schaffhausen, Thurgau, Zürich, 
St. Gallen, den beiden Appenzell und Graubün 
den insgesamt 139 Verkaufsstellen und 26 Res 
taurants. Coop Ostschweiz beschäftigt 5300 
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 
Zementindustrie: Mehr 
Lieferungen 
BERN: Die Schweizer Zementwerke haben im 
vergangenen Jahr im Inland leicht mehr Ze 
ment abgesetzt. Die Lieferungen stiegen um 1,6 
Prozent auf 3,45 Millionen Tonnen, wie der 
Branchenverband Cemsuisse in Bern am Mon 
tag bekannt gab. Die Inlandlieferungen der 
Schweizer Zementwerke haben im Zeichen des 
Konjunkturaufschwunges erstmals seit 1994 
wieder zugenommen, heisst es in der Mitteilung. 
Die Inlandproduktion decke rund 95 Prozent 
des gesamten Zementverbrauches, präzisiert 
Cemsuisse- Sprecher Georges Spicher auf An 
frage. Für das laufende Jahr rechnet Cemsuisse 
aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Indikato 
ren mit weiterhin leicht steigenden Lieferun 
gen. Der leichte Zuwachs des Jahres 1999 ver 
teilt sich regional sehr unterschiedlich. 
Swisscom: e-Commerce- 
Lösung 
BERN: Um der wachsenden Nachfrage nach 
einfachen e-Commerce- Lösungen zu entspre 
chen, baut Swisscom mit der amerikanischen 
Commerce One einen gemeinsamen elektroni 
schen Marktplatz auf. Der neue elektronische 
Marktplatz sei eine Drehscheibe für Business- 
to-Business-Handelspartner, führt Swisscom in 
einer Mitteilung von Montag aus. Er ermögliche 
Käufern wie Lieferanten dank standardisierter 
Kataloge und automatisierten Abläufen sichere 
und schnelle Transaktionen. Dies erlaube Kos 
teneinsparungen. Das Schweizer Angebot ist 
Teil des globalen Handelsnetzes von Communi- 
cation One. Erster Kunde sei die eigene Ein 
kaufsorganisation, was Swisscom «signifikante 
Kosteneinsparungen» bringen soll, wie es in der 
Mitteilung weiter heisst. Vorerst steht der 
Dienst Grosskunden zur Verfügung. Später soll 
er gezielt für Branchen und kleinere und mittle 
re Unternehmen ausgebaut werden. 
Holderbank baut 
Zementfabrik in Gaza 
GLARUS: Der Schweizer Zementkonzern 
Holderbank baut in Zusammenarbeit mit paläs 
tinensischen, ägyptischen und griechischen 
Partnern in der Nähe des zukünftigen Hafens 
von Gaza in Palästina eine Zementmahlanlage. 
Am Joint Venture mit dem Namen Palestine 
Cement Company halten Holderbank und die 
ägyptische Orascom Construction Industries 
gemeinsam 50,1 Prozent, teilte Holderbank mit. 
Die Publikumsgesellschaft Palestine Commer-. 
cial Services Company beteilige sich mit 45 Pro 
zent und das griechische Bauunternehmen Con 
solidated Contractors Group mit 4,9 Prozent. 
Die Genehmigung durch die Behörden steht 
noch aus. Das Joint Venture errichte eine um 
weltfreundliche Zementmahlanlage mit einer 
Jahreskapazität von mindestens 750 OOOTonnen 
zur Versorgung des palästinensischen Zement 
marktes vor allem im Gazastreifen. 
Neuer Pharma-Elefant 
Elefantenhochzeit von Glaxo Wellcome und SmithKline - Neuer Weltmarktführer 
LONDON: Die britischen 
Pharmakonzerne Glaxo Well 
come und SmithKline 
Beecham wollen sich zum weit* 
weit grössten Pharmaunter 
nehmen zusammenschliessen. 
Der fusionierte Riese mit dem 
Namen Glaxo SmithKline hat 
einen Marktwert von rund 114 
Mrd. Pfund (rund 279 Mrd. 
Franken). 
Die Fusion soll im Sommer in Form 
eines Aktientausches vollzogen 
werden, wie die beiden Konzerne 
am Montag in London mitteilten. 
Glaxo wird 58,75 Prozent des neuen 
Pharmariesen kontrollieren, Smith 
Kline 41,25 Prozent. 
Glaxo SmithKline wird einen 
Umsatz von etwa 15 Mrd. Pfund 
haben und jährlich 2,4 Mrd. Pfund 
für Forschung und Entwicklung 
ausgeben. Mit einem Weltmarktan 
teil von 7,3 Prozent liegen Glaxo 
SmithKline weit vor den bisherigen 
Branchenführern Aventis, Astra- 
Zeneca und Merck sowie vor dem 
noch verhandelten Zusammen- 
schluss der Warner-Lambert/Pfi 
zer. 
Novartis fällt damit auf Rang 
sechs zurück mit einem Marktanteil 
von 4,3 Prozent. Roche liegt neu auf 
Platz 9 mit einem Marktanteil von 
3,5 Prozent. An der Spitze des fusio- 
Freudige Gesichter bei den verantortlichen von Glaxo Wellcome und Smith Kline Beechan. Die beiden Unterneh 
men feierten gestern ihre «Elefantenhochzeit». (Bild: Keystone) 
nierten Unternehmens wird Glaxo- 
Chef Richard Sykes stehen. Die Ge 
schäfte führen wird Jean-Pierre 
Garnier von SmithKline Beecham. 
Verwaltungssitz von Glaxo Smith 
Kline wird London sein. Die Ge 
schäfte sollen von den USA aus ge 
führt werden. 1 • 
Die erhofften Einsparungen wur 
den mit einer Mrd. Pfund vor Steu 
ern innerhalb der ersten drei Jahre 
angegeben. Keine Angaben wurden 
zu Presseberichten gemacht, wo 
nach im Zuge des Zusammen 
schlusses 15 000 der insgesamt 
107 000 Stellen abgebaut werden 
sollen. Grössere Werksschliessun 
gen soll es aber nicht geben. Vor 
Regionale Fusion 
Coop-Chef Hansueli Loosli: Sitze der neuen Coop-Regionen sind festgelegt 
ZÜRICH: Auf Anfang 2001 fusio 
niert Coop die regionalen Genos 
senschaften. Jetzt sind die sechs Sit 
ze der regionalen Verwaltungen 
festgelegt worden, wie Coop-Chef 
Hansueli Loosli in einem Interview 
mit dem «Tages-Anzeiger» vom 
Montag ausführt. 
Seit Coop am 24. August 1999 den 
Zusammenschluss der 15 regiona 
len Genossenschaften zu einer ge 
samtschweizerischen Coop- Genos 
senschaft bekannt gegeben hat, lau 
fe das Projekt «Coopforte» auf 
Hochtouren, so Loosli. Jetzt wurde 
festgelegt, von wo aus die fünf Ver 
kaufsregionen geführt werden. 
Basel ist der Hauptsitz der Grup 
pe. Die anderen Regionen werden 
von BaseV^Mördwestschweiz), Bern 
(Mittelland, Berner Oberland, 
deutschsprachige Teile von Freiburg 
und Wallis). Gossau SG (Ost 
schweiz, Tessin), Renens •(West 
schweiz) und Zürich (Zürich, Zent 
ralschweiz) aus geführt. Um der 
Sonderstellung des Tessins gerecht 
zu werden, bleibt ein Teil Verwal 
tung in San Antönino. 
Die betroffenen Beschäftigte 
werden laut Loosli bis im Mai de 
tailliert informiert. «Es wird keine 
Entlassungen geben», bekräftigt 
Coop-Sprecher Karl Weisskopf auf 
Anfrage die schon bei der Bekannt 
gabe des Projekt Coopforte be 
kanntgegebene Absicht. 
Mit dem Projekt soll die Rentabi 
lität der Gruppe gesteigert werden. 
Baugewerbe kämpft um Lohn 
Der Tag der Entscheidung steht an - Heisse Delegiertenversammlung der Baumeister heute Dienstag 
ZÜRICH: Im erbitterten Lohn- 
kämpf im Baugewerbe steht heute 
der Tag der Entscheidung an. Die 
Baumeister treffen sich zu einer De- 
legiertenversammlung, um über das 
Verhandlungsresultat mit den Ge 
werkschaften abzustimmen. Hitzige 
Debatten sind vorprogrammiert. 
Stimmen die Delegierten des 
Schweizerischen Baumeisterver 
bandes (SBV) dem Kompromiss 
der Verhandlungsdelegationen zu, 
ist der seit Monaten andauernde 
Lohnkampf beigelegt und die rund 
100 000 Bauarbeiter in der Schweiz 
bekommen 100 Franken mehr 
Lohn. Das Treffen wird jedoch nicht 
in Minne verlaufen. Ein Vorzeichen 
dazu ist allein schon der Umstand, 
dass eine Delegiertenversammlung 
überhaupt stattfindet. Diese kommt 
in diesem Fall erst zustande, wenn 
ein Achtel der SBV-Delegierten es 
ausdrücklich verlangt. So geschehen 
kurz vor Weihnachten, nachdem 
sich die Verhandlungsdelegationen 
im Prinzip geeinigt hatten. 
Nach zwölf zähen Verhandlungs 
runden, nach Warnstreiks und 
Kundgebungen der Beschäftigten 
hatten sich die Sozialpartner auf ei 
nen Kompromiss geeinigt. Federn 
lassen mussten dabei beide Partei 
en. Die ausgehandelte Lösung sieht 
so aus, dass jeder Bauarbeiter 100 
Franken mehr Lohn erhält. Weil 
diese Regelung aus juristischen 
Gründen erst ab 1. April gilt, be 
kommen die Beschäftigten eine 
Nachzahlung von 300 Franken. Zu 
dem werden die vertraglichen Ba 
sislöhne um 100 Franken erhöht. 
Die Gewerkschaften wollten eine 
Lohnerhöhung von 200 Franken für 
alle Beschäftigten erzielen, die Bau 
meister dagegen sperrten sich gegen 
eine generelle Lohnerhöhung. 
ST 
zwei Jahren war ein erster Fusions 
versuch der beiden Firmen an Un 
stimmigkeiten im Management 
gescheitert. Im Dezember hatte 
SmithKline Beecham-Chef Jan Le- 
schly sein Ausscheiden auf April an 
gekündigt und damit Spekulationen 
über einen neuerlichen Fusionsan 
lauf genährt. 
Coop wolle die Verkäufe 2000 um 
«2 bis 3 Prozent» erhöhen, gibt sich 
Loosli bescheiden. 
Neu formuliert hat Coop auch die 
Absatzstrategie. «Wir verfügen 
über viele Standorte, die sehr gut 
frequentiert sind, aber zu klein sind 
für ein Vollsortiment. Da führen wir 
neue Ladenkonzepte ein», wie 
Loosli im Interview sagt. Die Idee 
sei, ab Mitte Jahr «ein schmales Sor 
timent anzubieten, das genau auf 
die jeweilige Kundschaft zugespitzt 
ist». Generell wolle Coop die unter 
schiedlichen Verkaufsstellen klarer 
definieren, ergänzt Weisskopf. Heu 
te gebe es Coop Läden, Center und 
Supercenter. Das werde künftig 
nach aussen und im Sortiment bes 
ser unterscheidbar werden. 
Dänemark: 
Pro Euro 
KOPENHAGEN: Die jahrelang 
Euro-skeptischen Dänen sind 
nach einer Umfrage inzwischen 
mehrheitlich für die Einführung 
der europäischen Gemein 
schaftswährung anstelle der dä 
nischen Krone. 
Der Befragung des Sonar-In- 
stitutes im Auftrag der liberal 
konservativen Tageszeitung «Jyl- 
lands-Posten» vom Montag zu 
folge waren zuletzt 53 Prozent 
der Befragten für den Euro und 
34 Prozent dagegen. 13 Prozent 
zeigten sich unentschieden bei 
der Antwort auf die Frage, wie 
sie sich bei einer Volksabstim 
mung entscheiden würden. Da 
mit ergaben die 1996 gestarteten 
Euro-Umfragen der Sonar- Mei 
nungsforscher zum ersten Mal 
eine Mehrheit für die Einheits 
währung. 1996 waren noch weni 
ger als 30 Prozent der Dänen für 
den Euro. Dänemark zählt auf 
eigenen Wunsch nicht zu den 
EU- Staaten, die den Euro An 
fang vergangenen Jahres ein 
führten. 
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Preise vom 17. Januar 2000 
Kategorie A (thesaurierend) 
Ausgabepreis: € 66.80 
Rücknahmepreis: € 65.41 
Kategorie B (ausschüttend) 
Ausgabepreis: € 66.20 
Rücknahmepreis: ^ 64.81 
REKLAME 
Schweizer Bauarbeiter sollen mehr Lohn bekommen. Heute Dienstag steht 
eine endgültige Entscheidung an. (Archivbild) 
£R)KfUNA 
HHIM Investment AG Vaduz 
Inventarwert vom 17. |anuar 2000 
FORTUNA 
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EUR 104.85* 
FORTUNA 
Europe Balanced Fund 
Schweizer Franken 
CHF 101.81* 
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