pp/Journal
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Samstag,
6. Mai 2000/Fr. 1.-
Das Wetter bei uns
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 103
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Samstag
Erster Vaduzer
Bauernmarkt
VADUZ: Praktisch direkt ab Hof kann man ab
dem 31. Mai frische Produkte kaufen. Jeweils
mittwochs findet zwischen Mai und Oktober
der Vaduzer Bauernmarkt statt, der von der Ge
meinde, der Liechtensteinischen Gesellschaft
für Umweltschutz (LGU) sowie von Produzen
ten ins Leben gerufen wurde. Seite 2
Eltern wehren sich
Der Landtag wird in seiner Sitzung vom Mai
über den Bericht der Regierung betreffend die
Reform der Sekundarstufe beraten. Damit hat
er über die Einführung einer Reform zu ent
scheiden, die seit vielen Jahren in Fachgremien
vorbereitet wurde und die bereits im Rahmen
der Vernehmlassung zu heftigen Auseinander
setzungen und Diskussionen geführt hat. Seite 7
Tennis-Nachwuchs
weiter in Hochform
TENNIS: Auch am ges
trigen Tennistag der
U 14-Kleinstaatenspiele
in Malta schien für
Liechtensteins Nach
wuchs die Sonne: Die
vier jungen Tennistalen
te überzeugten erneut
mit tollen Leistungen.
Gian-Carlo • Besimo
(Bild) kämpfte sich ge
nauso wie das Knaben-
und Mädchen-Doppel
in die heute stattfindenden Finale vor. Johanna
Hemmerle und Kenny Banzer bestreiten die
Spiele um den dritten Platz. Seite 17
Neuer Londoner
Bürgermeister
LONDON: Der linke, von der Labour Party
ausgeschlossene Politiker Ken Livingstone ist
erster direkt gewählter Bürgermeister von Lon
don. Dies ergab das gestern veröffentlichte Er
gebnis der Wahl vom Donnerstag. Der britische
Premierminister Tony Blair, der massiv gegen
die Wahl des «roten Ken» Stellung bezogen hat
te, sagte nach der Wahl Kooperation zum Woh
le der Londoner Bürger und Bürgerinnen zu
Für Labour-Chef Blair ist es die wohl schwerste
Schlappe in seiner dreijährigen Amtszeit. Bei
den Kommunalwahlen in anderen Teilen Eng
lands erzielten zudem die oppositionellen Kon
servativen Zugewinne. Seite 31
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Morgen
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Die Landesbank setzt ihren
Privatisierungsprozess fort
Dritter Privatisierungssclifijt und Aktienrückkauf angekündigt - 1431 Aktionäre an der GV
Die Liechtensteinische Lan
desbank AG in Vaduz will
ihren Privatisierungsprozess
weiter fortsetzen - durch eine
neuerliche markante Redukti
on des Staatsanteils und durch
einen Rückkauf von bis zu
200000 eigenen Aktien inner
halb eines Jahres.
Manfred öhri
Aus dem Verkauf von 300 000 Lan-
desbank-Aktien flössen dem Land
im vergangenen Jahr Sonderlöse in
Höhe von 254,9 Mio. Franken in die
Kasse. Eine analoge Tranche von
Aktien wurde bereits im Jahr zuvor
zum Gegenwert von 173,6 Mio.
Franken veräussert. Damit hält der
Staat gegenwärtig noch einen Ak
tienanteil von 64,8 Prozent, der nun
in einem weiteren Schritt erneut ge
senkt werden soll.
Dritter Privatisierungsschritt
Landesbank-Verwaltungsrats
präsident Karlheinz Heeb über
raschte gestern Abend die 1431 Ak
tionärinnen und Aktionäre, die zur
8. Generalversammlung der LLB in
Schaan erschienen waren, mit fol
gender Botschaft: «Der Verwal
tungsrat der Liechtensteinischen
Landesbank AG hat der Regierung
als Vertreterin des Hauptaktionärs
den Vorschlag unterbreitet, bis zu
400000 LLB-Aktien aus dem Be
stand des Landes durch Vermittlung
der Landesbank bei in- und auslän
dischen Investoren zu platzieren.»
Die Regierung stehe diesem Ansin
nen grundsätzlich positiv gegen
über. Sie werde allerdings noch mit
Insgesqß
Schaan,di
plj/\ktionärinnen untj Aktionäre besuchten gestern die LLB-Generalversammlung in der Tennishalle
fter Weitere Privatisierungsschritte angekündigt wurden. (Bild; Klaus Schädler)
i
der Finänzkommission des Landta
ges Rücksprache halten. Ziel dieser
Transaktion sei es, den Privati
sierungsprozess fortzusetzen, die
Marktliquidität zu verbessern und
eine Gewinnverdichtung zu errei
chen, erklärte Karlheinz Heeb.
Aktiedi-Rückkaufprogranini
Zudem habe die Landesbank be
schlossen, ein Aktjen-Rückkaufpro-
gramm zu starten, teilte der VR-
Präsident weiter mit. Demnach
könnten innerhalt? eines Jahres bis
zu 200000 eigene Aktien zurückge
kauft Werden. Nich erfolgreicher
Durchführung djeser Rückkauf-
Aktion' werde spätestens an der
Seit fünf Jahnen im EWR
Liechtensteiner Europa-Symposium in Vaduz: Blick über die Grenzen
nächsten ordentlichen Generalver
sammlung (4. Mai 2001) eine ent
sprechende Kapitalreduktion bean
tragt werden. Der Hauptaktionär
stehe auch diesem Schritt positiv ge
genüber und sei bereit, aktiv mitzu
wirken, erklärte Karlheinz Heeb.
Die LLB-Aktie ist seit Anfang
1993 von 200 auf 800 Franken ange
stiegen. In letzter Zeit war der Kurs
verlauf allerdings weniger erfreulich.
Am Freitag notierte der Ittel bei 795
Franken. Zum 5. Mal in Folge wurde
an der gestrigen Generalversamm
lung eine Erhöhung der Dividende
beschlossen: von 14 auf 15 Franken.
Für das Jahr 2000 hat sich die
Landesbank «ambitiöse Budgetzie
le» gesetzt, die laut Karlheinz Heeb
aufgrund der Ertragsentwicklung in
den ersten vier Monaten sogar noch
deutlich übertroffen werden könn
ten. Viel Optimismus in Bezug auf
die mittel- und längerfristige Ent
wicklung strahlte auch der neue Ge
neraldirektor Josef Fehr aus: «Für
die nächsten fünf Jahre haben wir
uns durchschnittliche Zuwachsra
ten von 11 Prozent beim verwalte
ten Kundenvermögen und von 10
Prozent beim Bruttogewinn pro
Jahr vorgegeben.» Im LLB-Fonds-
volumen strebe man im gleichen
Zeitraum sogar ein jährliches
Wachstum von 30 Prozent an, er
klärte er. Seite 15
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Das bereits zur Tradition geworde
ne Europa-Symposium brachte ein
mal mehr interessante Aspekte in
unser Land. Referenten aus Politik,
Justiz und Ortschaft gaben sich im
Vaduzer Saal vor einer interessier
ten Zuhörerschaft ein Stelldichein.
Ausgangspunkte der Referate und
der Abschlussdiskussion am dies
jährigen Symposium war die fünf
jährige Mitgliedschaft Liechten
steins im EWR. Zunächst: ging es
um eine politische und ökonomi
sche Würdigung seit dem Beitritt.
Die Referate der Mitglieder der
EFTA-Überwachungsbehörde ge
währten einen Blick in die Zukunft.
Grundsätzlich kann Liechten
stein, insbesondere der Wirtschafts
standort, eine positive Bilanz zie
hen. Seit dem EWR-Beitritt am 1.
Mai 1995 hat sich das Land und mit
ihm die Industrie, das Gewerbe aber
auch der gesamte Dienstleistungs
sektor kontinuierlich entwickelt.
Zudem ist das Land in ein ge
schickt geknüpftes Netz aussenpoli-
tischer Beziehungen eingebettet.
Mit dem Beitritt zu verschiedenen
wichtigen Verträgen und Vereinba
rungen könnte gesichert werden,
dass unser Land dort präsent ist.
Damit habe man sich eine sehr gute
Ausgangslage für die weitere Ent
wicklung geschaffen, betonte Re
gierungschef jMario Frick. Aktuell
bestehe sicher kein Handlungsbe
darf. Man beobachte aber sehr in
teressiert die Dynamik im Zusam
menhang mit der Osterweiterung
der EU und auch Gedankengänge
in anderen EWR-Mitgliedstaaten.
Ganz besonders aufmerksam blicke
man dabei auf das Nachbarland
Schweiz. Seiten 4 und 5
Europa ist
mehr
Bundespräsident Adolf Ogi hat
gestern in einer Radio- und TV-
Ansprache erneut für die bilate
ralen Abkommen geworben.
Gelegenheit bot ihm der Euro
pa-Tag 2000, den die 41 Mit
gliedstaaten des Europarates
feierten.
Die Schweiz könne ihre Posi
tion in Europa durch ein Ja zu
den bilateralen Abkommen mit
der EU stärken, sagte Ogi. Aller
dings seien EU und Europa
nicht dasselbe: «Europa ist
mehr!» Europa reiche vom At
lantik bis zum Ural und sei ein
Kontinent in Bewegung.
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Samstag, 0«. Kai 2000
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Alt-Regierungschef Hans Bnmhart (links) und Sven Norberg, Direktorin der
Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission. (Bild: bak)
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