Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)


20 Montag, 17. Januar 2000 
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Liechtensteiner Völksblatt 
N A C H RIC HTEN 
Massenunfall 
auf der A2 
SOLOTHURN: Bei einer Massenkollision auf 
der Autobahn A2 in der Nähe der Ausfahrt 
Egerkingen SO sind in der Nacht auf Sonntag 
zwei Menschen ums Leben gekommen. Drei 
Personen wurden teilweise schwer verletzt. In 
die Kollision waren fünf Fahrzeuge verwickelt. 
Die Autobahn A2 Richtung Luzern wurde we 
gen der Räumungsarbeiten rund fünf Stunden 
gesperrt, wie die Kantonspolizei Solothum am 
Sonntag weiter mitteilte. Fünf Fahrzeuge wur 
den bei der Karambolage beschädigt. Der Sach 
schaden beläuft sich auf mehrere zehntausend 
Franken. Zur Bergung der Verletzten wurden 
die Feuerwehren von Oensingen und Ölten auf 
geboten. Die Verletzten wurden in Spitäler in 
Ölten, Solothurn, Langethal und Zofingen 
transportiert. 
18 Bergleute In China 
gerettet 
PEKING: Aus einem Bergwerk in Ostchina 
sind am Sonntag 18 eingeschlossene Arbeiter 
nach sechs Tagen unter der Erde gerettet wor 
den. Die Nachrichtenagentur Xinhua meldete 
weiter, Rettungsmannschaften hätten drei Män 
ner tot aufgefunden, acht weitere würden noch 
vermisst. Nach einem Wassereinbruch waren 
die Bergleute am Dienstag in rund 320 Metern 
Tiefe in der Kohlegrube in der Provinz Jiangsu 
eingeschlossen worden. Durch das Unglück 
wurden nach einer vorläufigen Bilanz minde 
stens 14 Bergleute getötet. 23 Männer waren ei 
nen Tag nach dem Unglück gerettet werden. 
Millionenschäden bei 
Bränden 
BERN: Sachschaden in Millionenhöhe ist übers 
Wochenende bei einer Reihe von Bränden in 
mehreren Kantonen entstanden. Allein der 
Grossbrand eines Firmengebäudes in Villigen 
AG (Bild) führte zu Sachschaden von mehreren 
100 000 Franken. Ein Mann hatte vor dem Fern 
seher die in der Küche brutzelnden Pommes fri- 
tes vergessen. Weil es sich um eine Holzkon 
struktion handelte, konnte sich das Feuer rasch 
ausbreiten. In Berg SG wurde ein Einfamilien 
haus vollständig zerstört. Der Sachschaden 
beläuft sich auf rund eine Million Franken. Die 
Hausbesitzerin hatte am Samstag nochmals ei 
nige Kerzen am Christbaum angezündet; dabei 
fing ein Ast Feupr. Sofort stand der Baum in 
Flammen. Drei Familien mussten aus einem 
Haus in Sachsein OW evakuiert worden. Beim 
Anschluss eines Ofenrohrs in den Kamin hatte 
die Holz-/Gipswand Feuer gefangen. Hoher 
Sachschaden entstand auch beim Brand eines 
PC-Druckers in. einem Haus in •Biberist SO. 
Scotland Yard forscht 
nach Computer-Hackern 
LONDON: Die britische Polizei ermittelt gegen 
eine Gruppe von Hackern, die in Computersys 
teme von mindestens zwölf multinationalen Fir 
men eingedrungen und Erpressungsgeld in 
Höhe von insgesamt zehn Millionen Pfund 
(rund 25 Millionen Franken) gefordert haben 
sollen. Scotland Yard bestätigte am Sonntag Be 
richte, wonach das Kreditkarten-Unternehmen 
Visa im Mittelpunkt der Untersuchungen steht. 
Es habe aber noch keine Festnahmen gegeben. 
Computer-Piraten seien im Juli 1999 in das Vi 
sa-System eingedrungen, sagte Russ Yarrow.ein 
Sprecher der Firma, der «Sunday Times!» Eine 
Geldforderung sei im Dezember telefonisch 
und per E-Mail gestellt worden. Visa hat welt 
weit 800 Millionen Kreditkarten-Kunden. Den 
Hackern soll es gelungen sein, wertvolle Quel 
lencodes zu «stehlen», schrieb die Zeitung. Bei 
den Nachforschungen auf der Grundlage des 
Gesetzes gegen Computermissbrauch stiess die 
Polizei den Berichten zufolge auf einen 20-. 
jährigen schottischen Informatik-Studenten. In 
seinem Haus wurden Ausrüstungen und Mate- 
rialen beschlagnahmt. 
Zwei Erdbeben in China 
* 
Vier Tote und fast 1200Verletzte - Zahlreiche Häuser zerstört 
PEKING; Bei zwei Erdbeben 
sind in Südwestchina vier Men 
schen ums Leben gekommen 
und fast 1200 verletzt worden. 
Die Regierung der schwer be 
troffenen Präfektur Chuxiong 
in der Provinz Yunnan berich 
tete am Sonntag, 79 Menschen 
seien schwer verletzt. 
Nach Einschätzung der Behörden 
wären noch mehr Menschen getötet 
und verletzt worden, wären sie nicht 
ani Samstagmorgen bei den ersten 
Erdstössen der Stärke 5,9 aus den 
Häusern geflohen, bevor das stärke 
re Beben der Stärke 6,5 auf der 
Richterskala eineinhalb Stunden 
später zuschlug. 
225 000 Menschen in sieben Ge 
meinden waren betroffen. Das Epi 
zentrum lag in Yao'an. Nächtliche 
Temperaturen um null Grad ma 
chen den Obdachlosen in der gebir 
gigen Region das Leben schwer. 
«Die Menschen brauchen Kleidung, 
Pullover und Decken», sagte Li 
Ping von der Verwaltung in Chu 
xiong. 
Über Nacht kampierten Obdach 
lose im Freien um Lagerfeuer oder 
in Behelfszelten. 140 Nachbeben er 
schreckten die Menschen. Seismo- 
Zahlreiche Menschen in China sind durch das Erdbeben obdachlos geworden. 
logen warnten, die neuen Erdstösse 
könnten bis Stärke sechs auf der 
Richterskala reichen. Auch sollen 
die Temperaturen nachts weiter fal 
len. Häuser mit insgesamt 36000 
Räumen seien zerstört, gab Li Ping 
die Statistik wieder, die in China die 
Gebäudeschäden meist in Zimmern 
' (Bild: Keystone) 
zählt. 280 000 Räume seien beschä 
digt worden. Ein mittelgrosses Was 
serreservoir habe einen Riss, aus 
dem Wasser austrete. 
59facher Mörder 
freigelassen 
MAILAND: Ein neuer Justiz- 
Skandal erschüttert Italien. Elf zu 
lebenslanger Haft verurteilte Ma 
fia-Killer mussten am Samstag in 
Mailand aus der Haft entlassen 
werden, weil die italienische Justiz 
zu langsam arbeitet. Unter den 
Freigelassenen befindet sich auch 
Tonino Schettini, der bereits 59 
Morde gestanden hat, berichtete 
die Zeitung «La Repubblica» am 
Sonntag. Ein Mailänder Gericht 
hatte es versäumt, das Berufungs 
verfahren gegen die Mafiosi fristge 
recht spätestens 18 Monate nach 
der ersten Verurteilung zu eröff 
nen. Der Mailänder Staatsanwalt, 
Marco Maria Alma, sprach «von 
einer Niederlage für den italieni 
schen Staat». 
Suche unterbrochen 
Libyen: Wenig Hoffnung auf Überlebende 
TRIPOLIS: Nach dem Absturz ei 
nes Schweizer Flugzeugs vor der 
Küste Libyens hat schlechtes Wetter 
bis Sonntag die Sucharbeiten nach 
mehreren Vermissten behindert. 
EÜe Aktion wurde am Samstag we 
gen starkem Wellengang unterbro 
chen. 
Es gebe nur noch wenig Hoffnung, 
Überlebende zu bergen, teilte die li 
bysche Behörde für Zivilluftfahrt 
am Samstag mit. An der Suche sind 
15 Taucher, mehrere Schiffe und ein 
Flugzeug beteiligt. Die Retter such 
ten noch nach mindestens fünf Per 
sonen, darunter drei Libyer, ein Bri 
te und ein philippinischer Staatsan 
gehöriger. 
Nach einer offiziellen Bilanz der 
libyschen Behörden wurden von 
den 41 Flugzeuginsassen bisher 17 
tot geborgen. 18 Personen haben 
demnach den Absturz der Maschine 
vom Typ Shorts 360-300 am Don 
nerstag überlebt, darunter die bei 
den Piloten. Nach Angaben der 
Schweizer Flugzeugbesitzerin Avis- 
to liegt die Zahl der Überlebenden 
bei 19. Die Rettungsteams konnten 
die Arbeiten aufgrund des Wetters 
auch am Sonntag nicht wieder auf 
nehmen. «Der Wind hat inzwischen 
aber nachgelassen. Es wird erwar 
tet, dass der Wellengang zurück 
geht», sagte Nadja Metzger von 
Avisto am Sonntag auf Anfrage der 
Nachrichtenagentur sda. 
Drogenhändler 
erschossen 
TEHERAN: Die iranische Polizei 
hat einem Bericht der amtlichen 
Nachrichtenagentur Irna zufolge 
bei mehreren Schiessereien elf mut 
massliche Drogenhändler getötet. 
Wie die Agentur am Sonntag mel 
dete, fanden die Auseinanderset 
zungen in der nordöstlichen Provinz 
Chorasan an der Grenze zu Afgha 
nistan statt. In den vergangenen 
fünf Tagen habe die Polizei dort bei 
acht Einsätzen 35 Menschen festge 
nommen und 860 Kilogramm Drö 
gen beschlagnahmt. Konfrontatio 
nen zwischen iranischen- Sicher 
heitskräften und Händlern, die 
Drogen in die Türkei und die wohl 
habenden Golfstaaten bringen, sind 
in der Grenzregion zu Afghanistan 
keine Seltenheit. 
Erneut Flugzeug 
abgestürzt 
SAN JOSt: Die Rettungsarbeiten 
nach dem Flugzeugabsturz in Costa 
Rica gehen weiter. Beim Absturz 
waren am Samstagabend vier Men 
schen ums Leben gekommen. Ent 
gegen ersten Berichten befanden 
sich vermutlich keine Schweizer an 
Bord. Zwei Leichen seien bisher 
erst identifiziert worden, teilten die 
Behörden am Sonntag mit. Dabei 
handle es sich um einen Spanier 
und einen US-Amerikaner. Die bei 
den anderen Opfer seien Frauen. 
Insgesamt konnten 14 Personen le 
bend geborgen werden. Neun der 14 
Verletzten sind den Angaben zufol 
ge Spanier. (Bild: Keystone) 

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Mordanklage 
gegen US-Soldat 
PRISTINA: Ein US-Soldat der in 
ternationalen Friedenstruppe 
KFOR ist am Sonntag wegen der 
Ermordung und des Missbrauchs ei 
nes albanischen Mädchens ange 
klagt . worden. Dies teilte ein 
KFOR-Sprecher in der Kosovo- 
Hauptstadt Pristina mit. Das 
Mädchen, dessen Alter nicht be 
kannt gegeben wurde, sei am ver 
gangenen Donnerstag in der Nähe 
der Stadt Vitina im Osten des Koso 
vo getötet worden. Der US-Ser 
geant wurde am Samstag verhaftet. 
Er soll jedoch in das US-Militärge 
fängnis nach Mannheim gebracht 
werden. 
Wetter 
Feuchte Luft 
Die allgemeine Lage: Das Hoch Uber dem na 
hen Atlantik führt an seiner Ostflanke zuneh 
mend feuchtere Luft nach Mitteleuropa. Diese 
wird heute am Alpennordhang gestaut. 
Hochnebel 
Die Prognosen bis heute Montagabend: Über 
den Niederungen Hochnebel, Obergrenze 1200 
bis 1500 Meter. Darüber anfangs noch recht 
sonnig, im Tagesverlauf aber zunehmend be 
wölkt und am Alpennordhang in der zweiten 
Tageshälfte etwas Schneefall.Temperaturen -3 
bis plus 1 Grad, auf 2000 Metern auf minus 2 
Grad steigend. In den Bergen starker Nord 
wind, im Westen mässige Bise. 
Sonne ab Mittwoch 
Die Wetteraussichten bis nächsten Freitag: am 
Dienstag bewölkt und etwas Schneefall.- Von 
Mittwoch bis Freitag in den Niederungen wie 
der zeitweise Hochnebel, in der Höhe wahr 
scheinlich ziemlich sonnig, im Osten vorüber 
ziehende Wolkenfelder.
	        

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