Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Dienstag, 25. April 2000 13
Spor t
USV vor dem Abstieg
Titelträger ermittelt
U17-Team überzeugte
FLASH
Liechtensteins Gegner
proben
FUSSBALL: Im Fussball-Programm von mor
gen Mittwoch stehen letztmals vor der Europa
meisterschafts-Endrunde im Juni die National
mannschaften im Mittelpunkt. Neben Liechten
stein - Färöer-Inseln stehen noch zwei weitere
Liechtensteiner WM-Qualifikations-Gegner
auf dem Prüfstand. Österreich trifft in Wien auf
Kroatien und Israel muss in Präg gegen Tsche
chien antreten. Liechtensteins nächster Freund
schaftspielgegner Deutschland empfängt in
Kaiserslautern die Schweiz.
Internationale Länderspiele, heute
17.00 Russland - USA in Moskau, 18.00 Bulgarien -
Ukraine in Sofia, 18.00 Rumänien - Zypern in Constan-
(a, 18.30 Liechtenstein - Färöer in Vaduz, 19.15 Däne
mark - Schweden in Kopenhagen, 19.45 Norwegen - Bel
gien in Oslo, 20.00 Polen - Finnland in Posen, 20.00 Lu
xemburg - Estland in Luxemburg, 20.30 Holland -
Schottland in Arnheim, 20.30 Österreich - Kroatien in
Wien. 20.30 Irland - Griechenland in Dublin, 20.30
Tschechien - Israel in Prag,20.30 Deutschland - Schwciz
in Kaiserslautern. 20.45 Italien - Portugal in Rcggio
Calabria. 21.00 Frankreich - Slowenien in Paris St. Deni,
21.00 Nordirland - Ungarn in Belfast, 21.00 Andorra -
Wcissrussland in Andorra
Neuer Weltrekord über
50 m Rücken
SCHWIMMEN: Mai Nakamura hat an den ja
panischen Meisterschaften mit 28,67 einen neu
en Weltrekord über 50 m Rücken aufgestellt.
Die Japanerin unterbot damit um zwei Hun-
derstcl die alte Bestmarke der für Spanien star
tenden Russin Nina Schiwanewskaja, aufge
stellt vor zwei Wochen in Madrid.
Laila Ali siegle durch
technischen K.o.
BOXEN: Laila Ali
(Bild) hat auch ihren
sechsten Profikampf
vorzeitig gewonnen.
Der Ringrichter
brach im chinesi
schen Guangzhou ei
nen Kampf zwischen
der 21-jährigen Toch
ter von Muhammed
Ali und dessen
Landsfrau Kristia
King nach 37 Sekun
den in der vierten
Runde ab. Zu diesem
Zeitpunkt war Kings
Gesicht nach mehre
ren Schlagkombinattonen Alis, der Supermittel-
gewichtlerin aus Los Angeles, bereits blutüber
strömt.
Tote in Liberia
FUSSBALL: Mit einer Tragödie endete das
Ausscheidungsspiel zur afrikanischen WM-
Qualifikation zwischen Liberia und dem Tschad
(0:0). Drei Menschen starben in einem mit rund
60 000 Zuschauern völlig überfüllten Stadion In
Monrovia, dessen Kapazität offiziell bei 33 000
liegt. Ein Fan erlag seinen schweren Verletzun
gen, nachdem er sich mit einem Sprung von der
Tribüne aus dem Chaos retten wollte, die beiden
anderen erstickten. Zahlreiche weitere Perso
nen wurden verletzt.
Rad: Trentino-Rundfahrt
Trcntino-Rundfahrt. 1. Etappe, 1. Halbetappe, Sillian -
Lienz (70 km): 1. Jan Svorada (Tsch) 1:42:54.2. Andris
Nauduzs (Lit). 3. Peter Wrolich (ö).4.Ren£ Haselbacher
(Ö). 5. Andrej Hauptmann (Sin). 6. Elia Aggiano (It), al
le gleiche Zeit.
2. Halbelappe, Einzelzeitfahren in Lienz (10 lun): 1. Si
mone Borgheresi (It) 12:51.2. Jan Hruska (Tsch) 0:02.3.
Marzio Bruseghin (It) 0:21.4. Marco Velo (It), gleiche
Zeit. 5. Niklas Axelsson (Sd) 0:23.6. Dariusz Baranows-
ki (Pol) 0:36.- Ferner: 41. Alex Zülle (Sz) 1:02.
Gesamtklassement: 1. Borgheresi 1:55:45.2. Hruska 0:02.
3. Velo 0:21.4. Axelsson 0:23.5. Baranowski 0:36.6. Rus-
lan Iwanow (Mold), gleiche Zeit. - Ferner: 33. Zülle 1:02.
\ \ ^ * X '
Sportredaktion
Heinz Zöchbauer, Tel. 237 5128
Robert Brüstle, Tel. 237 5123
Fax 237 5155, E-mail: sport@volksblatt.li
Unbekannte Gäste
Färöer-Inseln - ein relativ unbekannter, aber interessanter Länderspielgegner im Fürstentum
Gegen wen spielt Liechten
stein? Diese Krage hörte man
in den letzten Tage öfters. Mit
den Färöern-Inseln gastiert am
Mittwoch eine europäische
Fussball-Nationalmannschaft
in Liechtenstein, die mit dem
LFV-Team einiges gemeinsam
hat und doch ganz anders ist.
Die meisten Menschen haben
noch nie was von den Färöer-
Inseln gehört und wenn über
haupt, dann sind sie nur durch
einen Sieg gegen Österreich
(1990) in der Qualifikation zur
Fussball-Europameisterschaft
ins Bewusstsein der Fussball-
Europäer geraten.
Heinz Zöchbauer
Wie Liechtenstein, gehören die
Färöer-Inseln zu den europäischen
Fussballzwergen. Gerade einmal
45 000 Menschen - davon alleine
15 000 in der Hauptstadt Törshavn -
leben auf den 18 kleinen Inseln, die
im Nordatlantik zwischen Schott
land und Island liegen.
Umso beeindruckender ist, dass
es im Inselreich, das ein teilautono
mes Gebiet innerhalb des dänischen
Königreiches ist (gehören aber im
Gegensatz zu Dänemark nicht zur
EU), 22 Fussballvereine mit insge
samt ca. 5000 Mitgliedern gibt.
1942 spielten die Färinger - wie
man die Inselbewohner nennt - ihre
erste Fussballmeisterschaft, die von
Kf Klaksvfk gewonnen wurde. Die
beiden (mittlerweile) Halbprofi-
Vereine Kf Klaksvfk und HB Törs
havn sind es auch, die seit Ein
führung der Meisterschaft und des
Landes-Cups (1955) die Fussball
szene beherrschen. Kf Klaksvfk hol
te die Meisterschaft bereits 17 Mal
und HB Törshavn sicherte sich den
Titel 15 Mal. In den Neunzigern
kam mit Gl Göta eine dritte Kraft
dazu, die von 1993 bis 1996 vier Mal
Meister sowie 1996 und 1997 Pokal
sieger wurden.
Charakteristisch für die Färöer-
Inseln ist das notorisch schlechte
Wetter. Über die Färöer wandern
genau die Tiefdruckgebiete des
Nordatlantiks die für durchschnitt
lich über 200 Regentage im Jahr sor-
Die Nationalmannschaft der Färöer-Inseln gastiert kommenden Mittwoch (18.30 Uhr) zu einem freundschaftlichen
Länderspiel in Liechtenstein.
gen. Wenn es einmal nicht regnet,
stecken die gebirgigen Inseln meis
tens in einem Nebelschleier. Aus
diesem Grund gibt es auf den
Färöer trotz eines relativ milden
Klimas (kaum kälter als +3 Grad -
aber auch selten wärmer als +12
Grad), fast nur Kunstrasenplätze,
von denen die meisten Vereine nur
einen besitzen. Lediglich im 1999
neu erbauten Torsvollur-Stadion
und im Svangaskarö-Stadion gibt es
zwei Fussballfelder mit Naturrasen.
Über 100 Länderspiele
1930 wurde gegen Shetland Is
land das erste inoffizielle Freund
schaftsländerspiel ausgetragen, das
5:1 gewonnen wurde. Obwohl sich
die Färöer-Inseln erst 1979 von ei
nem übergeordneten Sportverband
lösten und ihren eigenen Fussball
verband gründeten und erst 1988
Mitglied der FIFA und 1990 der
UEFA wurden, haben sie bis zum
heutigen Datüm bereits über 100
Nationalspiele hinter sich und ver
fügen damit Uber eine weit grössere
internationale Erfahrung als Liech
tenstein.
Beeindruckende Ergebnisse
Wie auch in Liechtenstein hat sich
bei den Färingern besonders in den
letzten Jahren im Bereich der Na
tionalmannschaft viel getan: So
wurde 1993 mit Allan Simonsen,
dem ehemaligen Starkicker von Re
al Madrid und Borussia Mönchen
gladbach, ein Nationaltrainer ver
pflichtet, der das Team vor allem im
taktischen und technischen Bereich
weiterentwickelt hat.
Auch einige Länderspiel-Ergeb
nisse waren mehr als nur Achtungs
erfolge. So wurde neben dem legen
dären 1:0-Sieg gegen Österreich in
der EM-Qualifikation 1990 auch ge
gen die Türkei ein 1:1 ( 1991,
Freundschaftsspiel), gegen Israel
ein 1:1 (1992, Freundschaftsspiel),
gegen Estland ein 2:2 (1996, Freund
schaftsspiel), gegen Nordirland 1:1
(1991, EM-Qualifikation) und ge
gen Schottland ein 1:1 (EM-Qualifi
kation 1999) erreicht.
Gegen San Marino (3:0,1995 und
3:1,1995 EM-Qualifikation) gegen
Malta (2:1,1997 WM-Qualifikation)
und gegen Estland (2:0, 1997
Freundschaftsspiel) konnten die In
sulaner bereits einige weitere Län
derspielsiege für sich verbuchen.
Heute um 20 Uhr absolvieren die
Färinger im Rheinparkstadion eine
Trainingseinheit.
|f cf (
d.4 Vj J T i > * - . •"-* • ■' .
. !
Nl
1 »1 j : > •. ■
«i'i
-t- ' 1 •-' • ' 1 1 • •. ■
'5 ' - •>- 1:,, • U. / .:•*-.»>' -
t, ■, h < i
'v
■ -• "-.LI
1
ii it *>
1 M "
' „ i
■ l ■ ■
V .r l
r, ■ - ! . ' • ;■ 1 -■.-!«/ :■ ■■
»•> ^
f ,
, ,,
■■ r*:'*' - ■ •' . v." .<
' ••• ""7i
', |
i t"u
-
, V 1 r -
%
V !■;> i r
4
$$ \r,
.#i j <.j <. • i
■.i •; «■•.» . .
'
Zuschauer als «zwölfter Mann»
LFV-Präsident Otto Biedermann hofft auf grosse Unterstützung der Bevölkerung
Voller Tatendrang und in ausge
zeichneter Stimmung präsentierte
sich Liechtensteins Fussbail-Natio-
nalmannschaft beim gestrigen lYai-
ning auf das bevorstehende Länder
spiel gegen die Färöer-Inseln. Auf
reges Zuschauerinteresse hofft
LFV-Präsident Otto Biedermann:
«Bei einem Gegner, der etwa in un
serer Stärkeklasse ist, kann die Un
terstützung der Fans den Ausschlag
für den Erfolg bedeuten.»
Heinz Zöchbauer
«Mit den Färöer-Inseln konnten wir
einen Gegner gewinnen, der in unse
rer Reichweite liegt. Wir haben eine
gewisse Stabilität in die Mannschaft
bekommen, trotzdem darf man
nicht erwarten, dass es für uns am
Mittwoch ein einfaches Spiel wird.
Die halbe Mannschaft der Färöer-
Inseln sind Völlprofis und gerade
deshalb hoffe ich, dass viele unserer
Fans den Weg ins Stadion finden
werden und uns lautstark unterstüt
zen. Eine tolle Unterstützung kann
unser Team zusätzlich motivieren
und in einem Spiel gleich starker
Mannschaften den Ausschlag für
In guter Form und hoch konzentriert präsentierte sich Liechtensteins Fuss
ball-Nationalmannschaft beim gestrigen Training.
den Erfolg bedeuten», so der Appell
des LFV-Präsidenten an alle Liech
tensteiner Fussballfans.
Nationaltrainer zuversichtlich
In erster Linie standen gestern
technische Übungen auf dem Tirai-
ningsprogramm, die das Spielver
ständnis weiter fördern sollen. «Ich
konnte ganz klar erkennen, dass
sich unsere Spieler technisch. und
taktisch einen Schritt nach vorne
bewegt haben. Wenn ich sehe, mit
welch hoher Konzentration und Be
geisterung alle Teamspieler trainie
ren, bin ich für die Partie am Mitt
woch zuversichtlich», gab sich Na
tionaltrainer Ralf Loose optimi
stisch. Aber sicherlich auch die Tat
sache, dass es zur Zeit keine Ver
letzten oder angeschlagenen Spieler
gibt, trägt zur guten Laune des
Teamchefs massgeblich bei.
Um 18.15 Uhr findet heute im
Rheinparkstadion das Abschluss
training unseres Teams statt.