Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

4 Samstag, 15. April 2000 
Inland 
Liechtensteiner Volksblatt 
LBA: Ausschreibungsphase beendet 
Stellungnahme der Liechtenstein Bus Anstalt: Entscheid zur Offertausschreibung 
Dier Liechtenstein Bus Anstalt 
(LBA) äussert sich zum gestrigen 
Entscheid zur Offertausschrei 
bung. Nachfolgend die Stellung 
nahme im Wortlaut: 
Gestern war Eingabeschluss für die Aus 
schreibung der neuen Subunternehmer 
verträge, die zum Fahrplanwechsel im 
Jahre 2001 in Kraft treten werden. Bis 
zum Annahmeschluss um 17 Uhr gingen 
sechs Angebote ein. 
Liechtensteiner Unternehmer 
offeriert nicht 
Davon zwei aus dem Inland und vier 
weitere aus den Nachbarländern. Ange 
bote, die auf dem Postweg zugestellt 
werden, müssen bis am Montag bei der 
Liechtenstein Bus Anstalt (LBA) ein 
treffen. Mit Bedauern haben wir zur 
Kenntnis genommen, dass die Firma Ot 
to Frommelt Anstalt kein Angebot ab 
gibt. Die LBA ist über die Begründung 
und die dabei erhobenen Vorwürfe 
überrascht und enttäuscht. 
Zur Ausschreibung 
Die Ausschreibung der Liechtenstein 
Bus Anstalt basiert auf Ausschreibungs 
unterlagen und dazugehörenden Verträ 
ge, die heute im europäischen Raum 
Standard sind und Voraussetzung sind 
für einen kundenorientierten und quali 
tativ hochstehenden öffentlichen Ver 
kehr. Die Ausschreibungsunterlagen 
wurden in Zusammenarbeit mit erfahre 
nen und qualifizierten Beratern erstellt. 
Einige wichtige Eckpunkte in der Aus 
schreibung wie absolute Ausrichtung auf 
den Kunden und Erfolgsbeteiligung des 
Unternehmers/Mitarbeiters wiederspie 
geln bewährte Modelle, die heute im 
modernen öffentlichen Verkehr ange 
wendet werden. Rückmeldungen und 
Aussagen weiterer Unternehmen, die 
die Ausschreibung bezogen haben, äus 
serten sich durchwegs sehr positiv über 
die klare und sachgerechte Darstellung 
der geforderten Leistung. 
Auf positives Echo ist vor allem die 
lYansparenz der Ausschreibung gestos- 
sen und die klaren Aussagen zum Perso 
nal, zur gewünschten Leistung und de 
ren Qualität. Der Unternehmer wird 
mehrfach dazu eingeladen aktiv an der 
Gestaltung des öffentlichen Verkehrs 
mitzuwirken. Bei der Erarbeitung der 
Ausschreibung wurden Gespräche mit 
den Wagenführern und auch dem Liech 
tensteinischen Arbeitnehmerverband 
(LANV) geführt. Die wesentlichen An 
forderungen an die Wagenführer kamen 
aus dem Kreis der Wagenführer selbst. 
Die arbeitsvertragsrechtlichen Bedin 
gungen entsprechen fast vollumfänglich 
den Inhalten des durch den LANV vor 
gelegten Entwurf eines Gesamtarbeits 
vertrages. Rückfragen zur doch sehr an 
spruchsvollen Ausschreibung waren 
eher gering und bezogen sich in vielen 
Fällen auf die formalen Anforderungen 
und weniger auf die Inhalte. In dieser 
Beziehung wurde die LBA nur durch die 
Otto Frommelt Anstalt überrascht, wel 
che zwei Tage vor Annahmeschluss von 
Fragen (am 6. April, mehr als 7 Wochen 
nach dem Bezug der Unterlagen) zum 
ersten Mal auf die Ausschreibung mit 75 
Fragen reagierte. Die Fragen wurden 
komplett und prompt beantwortet. Die 
Otto Frommelt Anstalt musste jedoch 
verschiedentlich darauf hingewiesen 
werden, dass bestimmte Fragen durch 
den Unternehmer/Offertsteller selbst zu 
beantworten sind. 
Organisation und Kosten - 
gestern und heute 
Im gleichen Verantwortungsbewusst- 
sein werden die Beurteilungen der An 
gebote mit der Unterstützung von Fach 
leuten aus den Bereichen Recht/Wirt 
schaft/Technik/öffentliche Verkehrspla 
nung vorgenommen. Der Vergabeent 
scheid liegt beim Verwaltungsrat der 
LBA. 
Die LBA wurde gegründet, damit 
Liechtenstein in eigener Kompetenz und 
Verantwortung den öffentlichen Ver 
kehr plant und realisiert. Die Wege sind 
kürzer und Entscheidungen können ra 
scher umgesetzt werden. Früher verteil 
ten sich die Aufgaben auf die Regierung 
des Fürstentums Liechtenstein, Kreis 
postdirektion St. Gallen und weitere 
Dienste von Postauto Schweiz sowie auf 
den Postautodienst in Vaduz. Die LBA 
wurde zur Erfüllung dieser Aufgabe eine 
schlanke Verwaltung von drei Personen 
zur Verfügung gestellt. Die beiden zu 
sätzlichen Kontrolleurinnen erfüllen wie 
früher ihre Aufgaben. 
Die früher in verschiedenen Konten 
der Postrechnung des Landes Liechten 
stein verbuchten Kosten sind heute 
transparent aufgezeigt. So werden im 
Geschäftsjahr 2000 erhebliche Kosten im 
Zusammenhang mit der Ausschreibung 
anfallen. Im Weiteren werden die Ausga 
ben für Versicherungen, Öffentlichkeits 
arbeit und Marketing offengelegt. 
Über die Kosten des zukünftigen Be 
triebes können heute nur Schätzungen 
vorgenommen werden. Verschiedene 
Anbieter haben auf erhebliches Opti 
mierungspotential im Linienbetrieb hin 
gewiesen. 
Zum Zeitpunkt der Aufnahme des 
neuen Vertragsverhältnisses gemäss 
Ausschreibung wird eine wesentliche 
Erneuerung des bestehenden, zum Teil 
veralteten, Fahrzeugparkes erfolgen mit 
den entsprechenden Komfortsteigerun 
gen für die Kunden. Nach Information 
der LBA sollten heute Erdgasbusse gün 
stiger angeboten werden als in der Ver 
gangenheit Dieselbusse eingekauft wur 
den. Es ist in der Fachwelt unbestritten, 
dass Erdgasbusse in Bezug auf Lärm- 
und Abgas-Emissionen die besten Er 
gebnisse aller heutigen Verbrennungs 
motor-Technologien erreichen. 
Die LBA bedauert, dass sich das Un 
ternehmen Otto Frommelt Anstalt den 
unternehmerischen Herausforderun 
gen, der attraktiven Aufgabe und dem 
Wettbewerb nicht stellt. 
Für die Liechtenstein Bus Anstalt 
Wilhelm Gerster 
Präsident des Verwaltungsrates 
Ulrich Feisst 
Geschäfisßhrer 
REKLAME 
Überparteiliches Forum Demokratie und Monarchie 
Resolution vom 6. April 2000 
Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner 
Einwohnerinnen und Einwohner ' !l 
Beim letzten Gespräch vom 3. April 
zwischen der Verfassungskommission und 
dem Fürsten wurde keine Einigung erzielt. 
Sollte eine unserem heutigen Demokratiever 
ständnis angepasstere Verfassung nicht doch 
noch einvernehmlich ausgehandelt werden 
können, dann wollen wir wenigstens das Ver 
fassungserbe von 1921 bewahren. 
Der Verfassungsvorschlag des Fürstenhauses 
vom 2. Februar 2000 
• verändert grundlegend das Kräftever 
hältnis zum Nachteil des Volkes und 
schwächt den Rechtsstaat, 
• destabilisiert unseren Staat, 
• spaltet unser kleines Volk, 
• gefährdet am Ende die 
Monarchie selbst. 
r™ 
Daher sind wir gegen die vom Fürsten ultimativ 
geforderten Veränderungen. 
Wir werden die bevorstehenden Diskussionen wachsam 
verfolgen und die Bevölkerung informieren. 
Überparteiliches Forum Demokratie und Monarchie 
Postfach 407, 9495 Triesen, Telefon 236 10 46 • www.verfassung.li (ab 21. 4. 2000) 
1 ■ 
i K 
Forum Demokratie und Monarchie Ursula Batliner, Nendeln • lic. iur. Gertrud $qc|<, Triesen- 
berg • Alice Fehr, Triesen • Noldi Frommelt, Schaan ■ Dr. Cornelia Gassner, Mauren • Roman 
Gassner, Vaduz • Beat Hasler, Ruggell • lic. phil. Roland Hilti, Ruggell • Rupert Hilti; Schaan • 
Louis Jäger, Schaanwald ■ lic. phil. Konrad Kindle, Vaduz • dipl. Ing. Meinrad Lin^gJ Schaan ■ 
Maria Marxer, Gamprin • Dr. Thomas Nigg, Triesen • lic. oec. Wilfried Oehri, SiphaaV- D r - Alois 
Ospelt, Vaduz • Dr. Rupert Quaderer, Schaan • dipl. Psych. Barbara Rheinberger,! Vaduz ■ lic. 
iur. Cornelia Ritter, Vaduz • Alfons Schädler, Triesenberg • dipl. math. Georg Schierscher, 
Schaan • lic. iur. Marion Seeger, Schaan • Anni Spalt, Ruggell • Anton Vogt, Frauenbergweg 7, 
Balzers ■ dipl. Ing. Ren6 Vogt, Balzers 1 
Auf Sommer rund 330 
Lehrstellen benötigt 
Gesamthaft werden auf den Sommer 
2000 in Liechtenstein etwa 330 
Lehrstellen benötigt. Beim Amt für Be 
rufsbildung wurden bis heute etwas 
über 150 Lehrverträge registriert. Es 
werden täglich weitere Lehrverträge 
zur Genehmigung eingereicht. 
Dies geht aus der Antwort von Regie 
rungsrat Norbert Marxer zu einer An 
frage des FL-Abgeordneten Paul Vogt 
über die Lehrstellen-Situation hervor. 
Ergänzend hielt der Bildungsminister 
fest: Die Berufsberatungsstelle wertet 
zur Zeit eine Umfrage aus, welche wie 
jedes Jahr im FrUhling bei den Ab 
schlussklassen der Ober- und Realschu 
len durchgeführt wird. Die endgültigen 
Zahlen, aus welchen hervorgeht, wel 
che Jugendliche in welchem Beruf noch 
eine Lehrstelle suchen, werden bis 
Ostern vorliegen. Im Anschluss an die 
Auswertung der Umfrage werden von 
der Berufsberatungsstelle die Berufs- 
wünsche dieser Jugendlichen genauer 
abgeklärt und gegebenenfalls Alterna 
tiven entwickelt, damit anschliessend 
vom Amt für Berufsbildung gezielt bei 
der Lehrstellensuche geholfen werden 
kann. 
Generell kann ausgeführt werden, 
dass sich die Situation nicht wesentlich 
von den Vorjahren unterscheidet, in de 
nen den meisten Jugendlichen geholfen 
werden konnte. Besondere Probleme in 
Bezug auf die Lehrstellensuche sind 
dem Amt für Berufsbildung bisher 
nicht gemeldet worden. 
Kaum Probleme bei 
Dementenbetreuung 
«Die Dementenbetreuung wird in 
Liechtenstein sehr ernst genommen. 
Sie stellte bis anhin jedoch keine' be 
sonderen Probleme dar», erklärte Ge 
sundheitsminister Michael Ritter zu ei 
ner entsprechenden Anfrage des 
FBPL-Abgeordneten Marco Ospelt 
und führte weiters aus: 
Grundsätzlich ist bei der Bedarfspla 
nung für den ambulanten Bereich zu si 
chern, dass genügend und gut ausgebil 
detes Personal für die Unterstützung 
der Familien zur Verfügung steht. Wel 
che Form der Unterstützung es in Ab 
hängigkeit der Diagnose bedarf, wird 
im Einzelfall von Arzt, Betreuungsor 
ganisation und Familie festgelegt. Der 
neu geschaffene Koordinierungsaus- 
schuss für Altersfragen hat sich in sei 
ner konstituierenden Sitzung bereits 
mit Pflegefragen im ambulanten Be 
reich beschäftigt. Die Liecht. Alters 
und Krankenhilfe (LAK) und der Ver 
band Liecht. Familienhilfe wurden be 
auftragt, Standards für private Pflege 
personen auszuarbeiten, mit dem Ziel, 
die Betreuungsqualität zu verbessern. 
Neben der ärztlichen Betreuung und 
der pflegerischen Unterstützung wird 
den Angehörigen flir die Pflege von 
den Krankenkassen eine finanzielle 
Entschädigung ausgerichtet. Für Pfle 
gebedürftige können zudem Ferien 
betten in den Heimen der LAK in An 
spruch genommen werden. Weiters 
gibt es in Liechtenstein Mittagstische, 
Mahlzeitendienste, einen Entlastungs 
dienst für betreuende Angehörige und 
ein Pilotprojekt für ein Tagesheim in 
Vaduz. Auch Weiterbildungsveranstal 
tungen für Angehörige werden ange 
boten. 
Bei der LAK wird im Rahmen der 
Bauplanung die steigende Anzahl von 
zu betreuenden Dementen mitberück 
sichtigt. Eine interne Arbeitsgruppe 
wurde mit der Bestandesaufnahme im 
Bereich der Demenzerkrankungen in 
den Heimen und mit der Weiterent 
wicklung von Betreuungskonzepten 
(inkl. Weiterbildung) beauftragt. Im 
Rahmen des Koordinierungsausschus 
ses wird sichergestellt, dass das Thema 
auch institutionenttbergreifend behan 
delt und koordiniert wird. 
C5>e«BBK 
• ••• ' 

	        

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