pp/Journal
AZ FL-9494 Schaan
ßtecbtenfteirar
Samstag,
15. Januar 2000/ Fr. 1.-
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 11
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Sa ivi s ta g
Diskussionen rund um
die Balzner Abwässer
BALZERS: Entweder muss die Gemeinde Bal
zers die bisherige Abwasser-Reinigungs-Anlage
(Ära) ausbauen oder sich für den Beitritt zum
Zweckverband entscheiden. Für Diskussions
stoff im südlichst gelegenen Dorf des Landes ist
gesorgt. Die Gemeinde hat ein Informations
blatt versandt, das Referendumskomitee will
demnächst ebenfalls an die Öffentlichkeit ge
langen. Seite S
Ausweisfälschungen
und Drogenschmuggel
Die Kontrollarbeit an der Grenze wird durch
verschiedene Punkte erschwert. Zu wenig Per
sonal, immer raffiniertere Methoden der Geg
ner und eine steigende Gewaltbereitschaft sind
die Sorgenkinder der Verantwortlichen. Im Ab
schnitt Heerbrugg ist die Zahl der Drogen
schmuggler stark angestiegen. Seite 7
Ohne Auto zum Flugplatz
Die Dienstleistung «Flugbus» zum Flughafen
oder nach Hause, nachts wenn die ZUge schla
fen, ist noch wenig bekannt. Aus Liechtenstein
ist die Fahrt ab Balzers, Triesen Vaduz und für
Passagiere aus dem Unterland ab Sennwald
möglich. Seite 9
Maier und Kostner
dominierten Training
SKI-ALPIN: Hermann
Maier Schnellster und
wieder Brüggli-Bestzeit
für Bruno Kernen
(Bild) - das waren die
Fakten im Abschluss
training zur heutigen
Abfahrt der 70. Lauber-
horn-Rennen. Maier
war 0,02 Sekunden
schneller als Pepi Strobl und 0,85 als Stephan
Eberharter, und dahinter folgten der zweifache
Lauberhornsieger Kristian Ghedina, Bruno
Kernen und Hannes Trinkl. Bei den Damen
kündigt sich die 25-jährige Südtirolerin Isolde
Kostner als Dominatorin des Weltcup-Wochen
endes in Altenmarkt mit der Abfahrt von heute
Samstag und dem Super-G vom Sonntag an. Sie
drückte ihre Trainingsbestzeit vom Donnerstag
nochmals um neun Zehntel. Seite 20
18 000 Kubikmeter
Holz am Boden
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VADUZ: Erhebungen der Fontorgane beziffern
das Schadenausmass von Orkan Lothar im Liech
tensteiner Wald mit rund 18 000 Kubikmetern,
was auf das ganze Land bezogen etwa einer Jah
resnutzung entspricht. 80 Prozent des Sturmhol
zes sind als Flächenschäden, 20 Prozent als über
die Waldungen verteilte Streuschäden angefallen.
Grosse Waldschäden mit erheblichen Folgewir
kungen verursachte der Orkan vor allem am
Eschnerberg sowie in den Gemeinden Balzers
und Itiesenberg, wo der Sturm soviel Bäume
gebrochen oder mit dem ganzen Wurzelteller
geworfen hat, wie in diesen Wäldern normaler
weise in drei Jahren geerntet werden. Seite 25
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Subventionen unausweichlich
Die Telefongebühren werden unter den jetzigen Voraussetzungen wohl nie sinken
Muss derTelefoniebereich un
seres Landes mit Steuergel-
dem subventioniert werden?
Sowohl der Netzbetreiber Te-
leNet (LTN) als auch der Tele
fonanbieter Telecom FL kön
nen unter den jetzigen Voraus
setzungen keine Preisredukti
on vornehmen, da sonst beide
Unternehmen nicht mehr wirt
schaftlich rentabel wären. Ein
Ausweg aus der Misere könnte
über staatliche Subventionen
an eine dieser beiden Firmen
fuhren. Dies würde bedeuten:
Wo andere Länder Gewinne in
Millionenhöhe erzielen, miiss-
ten bei uns Steuergelder ausge
ben werden, damit wir billiger
telefonieren können.
Alexander Batliner
Die beiden Firmen LTN und Tele
com FL begannen diese Woche,
sich öffentlich die Schuld an den zu
hohen Telefonpreisen zuzuschie
ben. Die Telecom FL veröffentlich
te gestern eine Pressemitteilung, in
welcher sie eine Reduktion derTe-
lefongebühren ankündigt, sobald
der Netzbetreiber LTN die Kosten
für die Netzbenutzung, also die In-
terkonnektionspreise, senken wird.
Sonst sei es für die Telecom FL aus
wirtschaftlichen Gründen nicht
möglich, eine Preissenkung vorzu
nehmen. Die LTN betonte aber
diese Woche gegenüber Radio L,
dass ihre Preise schon für sie den
niedrigst möglichen Stand erreicht
hätten. Sie würden ihre Netze
schon zum Selbstkostenpreis an
bieten. Das bedeutet: Beide wären
bereit ihre Preise zu senken, kön
nen dies aber aus wirtschaftlichen
Überlegungen nicht machen. Die
Telecom FL nennt in ihrer Presse
mitteilung auch den Grund für die
se Misere. Sie unterstreicht: «Auf
Grund des kleinen Marktes sind
die Kosten in Liechtenstein höher
als in grösseren Ländern.» Da der
Markt in absehbarer Zeit nicht
Vergleich der Netzbenutzungsgebühren zwischen Schweiz und Liechtenstein. Die Telecom FL muss bis zu acht Mal
mehr an die LTN bezahlen, als die Swisscom in der Schweiz verlangt. Müssen Steuergelder ausgegeben werden, da
mit wir billiger telefonieren können ?
grösser werden wird, wird wohl die
Regierung mit Steuergeldern Sub
ventionen tätigen müssen. Diese
werden dann!vermutlich an die
staatliche LTN fliessen. Dann
könnte die LTN ihre Interkonnek-
tionspreise sei
ken und somit die
Telecpm FL ih re Telefongebühren
an die neuen Netzbenutzungsge
bühren anpassjn. Wie das Volks
blatt aus gut unterrichteten Krei
sen erfuhr, soll im Sonntag ein Ge
spräch zwischen der Regierung
und der LTN st ittfinden.
Schweiz: Preise im freien Fall
In der Schwe z sind die Telefon
preise moment in im freien Fall.
Während vor einer Woche Sunrise
eine massive Preisreduktion ankün
digte, zog diese Woche der Telefon
anbieter Tele 2 nach. Auch Swiss
com und Diax h äben in absehbarer
Zeit Preisreduktionen in Aussicht
gestellt. Die Swi
für ihre Netze
scom hat diese Wo
che die Netzbi nutzungsgebühren
ebenfalls drastisch
gesenkt. So kommt es, dass der Preis- 1
unterschied zwischen der Schweiz
und Liechtenstein von Woche zu
Woche ansteigt. Für die Berech
nung der Telefongebühren sind vor
allem die Netzbenutzungsgebühren
massgeblich. Die Telecom FL be
tont in der Pressemitteilung: «Diese
Interkonnektionskosten bilden die
wichtigste Basis in der Kalkulation
der Endkundenpreise— Die Tele
com FL, als Grundversorgerin, setzt
sich für die Bedürfnisse ihrer Kun
den ein und will die besten Leistun
gen zum besten Preis anbieten. Um
bessere Preise zu erreichen, kämpft
sie für ihre Kunden und verlangt seit
Monaten die Senkung der hohen
Interkonnektionskosten.» Ein Ver
gleich zwischen Schweiz und Liech
tenstein zeigt, dass die Telecom FL
an die LTN bis zu acht Mal mehr an
Netzbenutzungskosten zahlen muss
als in der Schweiz.
Subventionen
Da sowohl die Telecom FL als
auch die LTN aus wirtschaftlichen
Gründen keine Preissenkung vor
nehmen können, wird der Regie
rung wohl nichts anderes übrig blei
ben, als Subventionen auszubezah
len. Dann wäre ein Preisabfall
denkbar. Dies würde aber bedeu
ten, dass die Regierung Millionen
beträge in einen Bereich zahlen
müsste, in welchem in anderen Län
dern Millionenbeträge erwirtschaf
tet werden. Wie will die Regierung
diese Tatsache der Bevölkerung
verständlich machen, nachdem sie
noch vor einiger Zeit Einnahmen in
Millionenhöhe versprach? Und wo
sind eigentlich diejenigen Firmen,
welche die Konzession erhalten ha
ben? Noch keine hat ihre Konzessi
on wahrgenommen. Liegt dies auch
an den zu hohen Interkonnektions-
preisen? Es zeigt sich immer mehr,
dass die Telefoniepolitik der Regie
rung gescheitert ist. Und schluss
endlich werden unsere Steuergelder
ausgegeben, damit wir billiger tele
fonieren können.
Schwarze Konten
Geld liegt auf Schweizer und Liechtensteiner Konten
HOFHEIM: Noch immer liegen auf
schwarzen Konten bei Schweizer
und Liechtensteiner Banken rund
17 Millionen Mark. Der Landesver
band Hessen der Christdemokraten
(CDU) hat die Existenz von Aus
landskonten zugegeben.
Mit diesen Enthüllungen korrigier
te die Partei eigene Behauptungen,
der hessischen CDU seien aus
Liechtenstein aus anonymen Ver
mächtnissen 13 Millionen Mark zu
geflossen. Noch immer lägen dort
17 Millionen Mark, räumten der
frühere Landesvorsitzende Man
fred Kanther und der jetzige Lan
deschef und Ministerpräsident Ro
land Koch am Freitagabend bei ei
ner Pressekonferenz in Hofheim
ein. Koch habe von den Vorgängen
aber nichts gewusst, sagte Kanther.
Koch sprach von einem «schweren
Tag für die CDU».
Das Geld sei in der Schweiz oder
Liechtenstein angelegt worden und
habe sich stark vermehrt. Nach und
nach entnahm die Partei davon 14,5
Millionen Mark, von denen sie rund
13 Millionen als Vermächtnisse de
klarierte und wahrscheinlich weite
re anderthalb Millionen als Darle
hen ihres früheren Schatzmeisters.
Der Kontostand betrage heute 17
Millionen Mark. Ob die Gelder ver
steuert worden seien, könne er nicht
sagen; Parteien seien aber auch
nicht steuerpflichtig. Als die Partei
seit Ende der 80-er Jahre Geld ge
braucht habe, habe der damalige
Schatzmeister die «Hilfskonstrukti
on» d?r Vermächtnissie gewählt, um
das Geld'an die Partei zurück zu
transferieren. Seite 31
Tourismus: Neue Wege
Besucher sollen «Fürstliche Momente» erleben
Liechtensteins Tourismus auf neuen Wegen: «Fürstliche Momente» sollen
Liechtenstein-Besucher in Zukunft erleben. Mit einer imposanten Multi-Me-
dia-Show wurde gestern das neue Tourismuszeitalter eingeläutet. Seite 3
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