Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
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Samstag, 
15. Januar 2000/ Fr. 1.- 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 11 
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Diskussionen rund um 
die Balzner Abwässer 
BALZERS: Entweder muss die Gemeinde Bal 
zers die bisherige Abwasser-Reinigungs-Anlage 
(Ära) ausbauen oder sich für den Beitritt zum 
Zweckverband entscheiden. Für Diskussions 
stoff im südlichst gelegenen Dorf des Landes ist 
gesorgt. Die Gemeinde hat ein Informations 
blatt versandt, das Referendumskomitee will 
demnächst ebenfalls an die Öffentlichkeit ge 
langen. Seite S 
Ausweisfälschungen 
und Drogenschmuggel 
Die Kontrollarbeit an der Grenze wird durch 
verschiedene Punkte erschwert. Zu wenig Per 
sonal, immer raffiniertere Methoden der Geg 
ner und eine steigende Gewaltbereitschaft sind 
die Sorgenkinder der Verantwortlichen. Im Ab 
schnitt Heerbrugg ist die Zahl der Drogen 
schmuggler stark angestiegen. Seite 7 
Ohne Auto zum Flugplatz 
Die Dienstleistung «Flugbus» zum Flughafen 
oder nach Hause, nachts wenn die ZUge schla 
fen, ist noch wenig bekannt. Aus Liechtenstein 
ist die Fahrt ab Balzers, Triesen Vaduz und für 
Passagiere aus dem Unterland ab Sennwald 
möglich. Seite 9 
Maier und Kostner 
dominierten Training 
SKI-ALPIN: Hermann 
Maier Schnellster und 
wieder Brüggli-Bestzeit 
für Bruno Kernen 
(Bild) - das waren die 
Fakten im Abschluss 
training zur heutigen 
Abfahrt der 70. Lauber- 
horn-Rennen. Maier 
war 0,02 Sekunden 
schneller als Pepi Strobl und 0,85 als Stephan 
Eberharter, und dahinter folgten der zweifache 
Lauberhornsieger Kristian Ghedina, Bruno 
Kernen und Hannes Trinkl. Bei den Damen 
kündigt sich die 25-jährige Südtirolerin Isolde 
Kostner als Dominatorin des Weltcup-Wochen 
endes in Altenmarkt mit der Abfahrt von heute 
Samstag und dem Super-G vom Sonntag an. Sie 
drückte ihre Trainingsbestzeit vom Donnerstag 
nochmals um neun Zehntel. Seite 20 
18 000 Kubikmeter 
Holz am Boden 
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VADUZ: Erhebungen der Fontorgane beziffern 
das Schadenausmass von Orkan Lothar im Liech 
tensteiner Wald mit rund 18 000 Kubikmetern, 
was auf das ganze Land bezogen etwa einer Jah 
resnutzung entspricht. 80 Prozent des Sturmhol 
zes sind als Flächenschäden, 20 Prozent als über 
die Waldungen verteilte Streuschäden angefallen. 
Grosse Waldschäden mit erheblichen Folgewir 
kungen verursachte der Orkan vor allem am 
Eschnerberg sowie in den Gemeinden Balzers 
und Itiesenberg, wo der Sturm soviel Bäume 
gebrochen oder mit dem ganzen Wurzelteller 
geworfen hat, wie in diesen Wäldern normaler 
weise in drei Jahren geerntet werden. Seite 25 
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Subventionen unausweichlich 
Die Telefongebühren werden unter den jetzigen Voraussetzungen wohl nie sinken 
Muss derTelefoniebereich un 
seres Landes mit Steuergel- 
dem subventioniert werden? 
Sowohl der Netzbetreiber Te- 
leNet (LTN) als auch der Tele 
fonanbieter Telecom FL kön 
nen unter den jetzigen Voraus 
setzungen keine Preisredukti 
on vornehmen, da sonst beide 
Unternehmen nicht mehr wirt 
schaftlich rentabel wären. Ein 
Ausweg aus der Misere könnte 
über staatliche Subventionen 
an eine dieser beiden Firmen 
fuhren. Dies würde bedeuten: 
Wo andere Länder Gewinne in 
Millionenhöhe erzielen, miiss- 
ten bei uns Steuergelder ausge 
ben werden, damit wir billiger 
telefonieren können. 
Alexander Batliner 
Die beiden Firmen LTN und Tele 
com FL begannen diese Woche, 
sich öffentlich die Schuld an den zu 
hohen Telefonpreisen zuzuschie 
ben. Die Telecom FL veröffentlich 
te gestern eine Pressemitteilung, in 
welcher sie eine Reduktion derTe- 
lefongebühren ankündigt, sobald 
der Netzbetreiber LTN die Kosten 
für die Netzbenutzung, also die In- 
terkonnektionspreise, senken wird. 
Sonst sei es für die Telecom FL aus 
wirtschaftlichen Gründen nicht 
möglich, eine Preissenkung vorzu 
nehmen. Die LTN betonte aber 
diese Woche gegenüber Radio L, 
dass ihre Preise schon für sie den 
niedrigst möglichen Stand erreicht 
hätten. Sie würden ihre Netze 
schon zum Selbstkostenpreis an 
bieten. Das bedeutet: Beide wären 
bereit ihre Preise zu senken, kön 
nen dies aber aus wirtschaftlichen 
Überlegungen nicht machen. Die 
Telecom FL nennt in ihrer Presse 
mitteilung auch den Grund für die 
se Misere. Sie unterstreicht: «Auf 
Grund des kleinen Marktes sind 
die Kosten in Liechtenstein höher 
als in grösseren Ländern.» Da der 
Markt in absehbarer Zeit nicht 
Vergleich der Netzbenutzungsgebühren zwischen Schweiz und Liechtenstein. Die Telecom FL muss bis zu acht Mal 
mehr an die LTN bezahlen, als die Swisscom in der Schweiz verlangt. Müssen Steuergelder ausgegeben werden, da 
mit wir billiger telefonieren können ? 
grösser werden wird, wird wohl die 
Regierung mit Steuergeldern Sub 
ventionen tätigen müssen. Diese 
werden dann!vermutlich an die 
staatliche LTN fliessen. Dann 
könnte die LTN ihre Interkonnek- 
tionspreise sei 
ken und somit die 
Telecpm FL ih re Telefongebühren 
an die neuen Netzbenutzungsge 
bühren anpassjn. Wie das Volks 
blatt aus gut unterrichteten Krei 
sen erfuhr, soll im Sonntag ein Ge 
spräch zwischen der Regierung 
und der LTN st ittfinden. 
Schweiz: Preise im freien Fall 
In der Schwe z sind die Telefon 
preise moment in im freien Fall. 
Während vor einer Woche Sunrise 
eine massive Preisreduktion ankün 
digte, zog diese Woche der Telefon 
anbieter Tele 2 nach. Auch Swiss 
com und Diax h äben in absehbarer 
Zeit Preisreduktionen in Aussicht 
gestellt. Die Swi 
für ihre Netze 
scom hat diese Wo 
che die Netzbi nutzungsgebühren 
ebenfalls drastisch 
gesenkt. So kommt es, dass der Preis- 1 
unterschied zwischen der Schweiz 
und Liechtenstein von Woche zu 
Woche ansteigt. Für die Berech 
nung der Telefongebühren sind vor 
allem die Netzbenutzungsgebühren 
massgeblich. Die Telecom FL be 
tont in der Pressemitteilung: «Diese 
Interkonnektionskosten bilden die 
wichtigste Basis in der Kalkulation 
der Endkundenpreise— Die Tele 
com FL, als Grundversorgerin, setzt 
sich für die Bedürfnisse ihrer Kun 
den ein und will die besten Leistun 
gen zum besten Preis anbieten. Um 
bessere Preise zu erreichen, kämpft 
sie für ihre Kunden und verlangt seit 
Monaten die Senkung der hohen 
Interkonnektionskosten.» Ein Ver 
gleich zwischen Schweiz und Liech 
tenstein zeigt, dass die Telecom FL 
an die LTN bis zu acht Mal mehr an 
Netzbenutzungskosten zahlen muss 
als in der Schweiz. 
Subventionen 
Da sowohl die Telecom FL als 
auch die LTN aus wirtschaftlichen 
Gründen keine Preissenkung vor 
nehmen können, wird der Regie 
rung wohl nichts anderes übrig blei 
ben, als Subventionen auszubezah 
len. Dann wäre ein Preisabfall 
denkbar. Dies würde aber bedeu 
ten, dass die Regierung Millionen 
beträge in einen Bereich zahlen 
müsste, in welchem in anderen Län 
dern Millionenbeträge erwirtschaf 
tet werden. Wie will die Regierung 
diese Tatsache der Bevölkerung 
verständlich machen, nachdem sie 
noch vor einiger Zeit Einnahmen in 
Millionenhöhe versprach? Und wo 
sind eigentlich diejenigen Firmen, 
welche die Konzession erhalten ha 
ben? Noch keine hat ihre Konzessi 
on wahrgenommen. Liegt dies auch 
an den zu hohen Interkonnektions- 
preisen? Es zeigt sich immer mehr, 
dass die Telefoniepolitik der Regie 
rung gescheitert ist. Und schluss 
endlich werden unsere Steuergelder 
ausgegeben, damit wir billiger tele 
fonieren können. 
Schwarze Konten 
Geld liegt auf Schweizer und Liechtensteiner Konten 
HOFHEIM: Noch immer liegen auf 
schwarzen Konten bei Schweizer 
und Liechtensteiner Banken rund 
17 Millionen Mark. Der Landesver 
band Hessen der Christdemokraten 
(CDU) hat die Existenz von Aus 
landskonten zugegeben. 
Mit diesen Enthüllungen korrigier 
te die Partei eigene Behauptungen, 
der hessischen CDU seien aus 
Liechtenstein aus anonymen Ver 
mächtnissen 13 Millionen Mark zu 
geflossen. Noch immer lägen dort 
17 Millionen Mark, räumten der 
frühere Landesvorsitzende Man 
fred Kanther und der jetzige Lan 
deschef und Ministerpräsident Ro 
land Koch am Freitagabend bei ei 
ner Pressekonferenz in Hofheim 
ein. Koch habe von den Vorgängen 
aber nichts gewusst, sagte Kanther. 
Koch sprach von einem «schweren 
Tag für die CDU». 
Das Geld sei in der Schweiz oder 
Liechtenstein angelegt worden und 
habe sich stark vermehrt. Nach und 
nach entnahm die Partei davon 14,5 
Millionen Mark, von denen sie rund 
13 Millionen als Vermächtnisse de 
klarierte und wahrscheinlich weite 
re anderthalb Millionen als Darle 
hen ihres früheren Schatzmeisters. 
Der Kontostand betrage heute 17 
Millionen Mark. Ob die Gelder ver 
steuert worden seien, könne er nicht 
sagen; Parteien seien aber auch 
nicht steuerpflichtig. Als die Partei 
seit Ende der 80-er Jahre Geld ge 
braucht habe, habe der damalige 
Schatzmeister die «Hilfskonstrukti 
on» d?r Vermächtnissie gewählt, um 
das Geld'an die Partei zurück zu 
transferieren. Seite 31 
Tourismus: Neue Wege 
Besucher sollen «Fürstliche Momente» erleben 
Liechtensteins Tourismus auf neuen Wegen: «Fürstliche Momente» sollen 
Liechtenstein-Besucher in Zukunft erleben. Mit einer imposanten Multi-Me- 
dia-Show wurde gestern das neue Tourismuszeitalter eingeläutet. Seite 3 
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