Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

12 Freitag. 7. April 2000 
Kultur 
Liechtensteiner Volksblatt 
Nachrichten 
Polo Hofer auf 
«Härzbluet»-Tour 2000 
VADUZ: Exklusiv in der Region Rheintal- 
Graubünden gibt Polo Hofer mit seiner 
SchmetterBand heute Freitagabend im Vaduzer 
Saal in Vaduz ein Konzert im Rahmen seiner ak 
tuellen «Hiirzbluet»-Tour. Das zehnte Werk in 
der 16-jiihrigen Geschichte der SchmetterBand 
dokumentiert die vielfältigen Erfahrungen der 
Bandmitglieder in den vergangenen Jahren, 
Das Werk wurde in drei Tranchcn (Frühling, 
Sommer, Herbst) aufgenommen, nicht wie sonst 
an einem Stück. Dazwischen beschäftigten sich 
die Schmetter-Musiker mit anderen Projekten. 
Die in der Szene bekannten Studiofüchse ar 
beiteten schon mit Gotthard, Sina, Züri West, 
Franz Hohler, Florian Ast, Hank Shizzoe, Calvin 
Rüssel u.v.a. All diese Vorlieben und der Bezug 
zu den Wurzeln der Rockmusik, unter Berück 
sichtigung technischer und kommerzieller 
Trends flössen in das neue Album. So ist die 
neue CD ein vielseitiges, «rootsiges» Album mit 
einem Schuss «Americana» geworden. Ameri 
kanische Wurzeln und Einflüsse sind unüber- 
hörbar. Illustre Gastmusiker wie Willy DeVille, 
Chris von Rohr, Sina und Kisha tragen wesent 
lich zum breiten musikalischen Spektrum von 
«Härzbluet» bei. 
Als weltweit erstes Album des Jahres 2000 in 
der Sylvesternacht anlässlich einer grossen Mil 
lenniums-Party' auf dem Berner Gurten ge 
bührend vorgestellt, ist Polo Hofers «Härzblu 
et» seit seiner Veröffentlichung in den letzten 11 
Wochen stets an der Spitze der Schweizer Hit 
parade vertreten. Bereits in den ersten beiden 
Wochen gingen über 30 000 Exemplare über die 
Ladentische. Polo - back on top. 
Polo Hofer & die SchmetterBand: Heute 7. 
April. 20 Uhr, Vaduzer-Saal, Vaduz/FL Park 
plätze im Parkhaus beim Vaduzer-Saal. Türöff 
nung: 19 Uhr. Unbedingt Vorverkauf benutzen: 
Alle TicketCorner inkl. Liechtensteinische 
Landesbank AG, Vaduz, Die Post, Buchs, Man- 
or, Chur, Sargans, Haag. TREFF, Vaduz, Gusti 
Foser, Schaan Telefon Kartenreservationen: 
00423/390 02 90. (Eing.) 
Ein Abend mit Karin 
Mommsen 
FELDKIRCH: Der Saumarkt ehrt die bekann 
te Schauspielerin Karin Mommsen anlässlich 
ihres 70. Geburtstages mit einer Hommage 
heute Freitag, den 7. April und am Freitag, den 
14. April jeweils 20.15 Uhr im Theater am Sau 
markt. Karin Mommsen wurde 1939 in Frank 
furt als Tochter eines Arztehepaares geboren, 
besuchte die renommierte Otto Falckenberg- 
Schauspielschule in München und hatte u.a. 
Engagements bei Gründgens in Hamburg, ehe 
sie 1968 nach Vorarlberg als ständiges Mitglied 
des Theaters für Vorarlberg kam. Bald wurde 
sie zur heute bereits legendären Gestalterin 
berühmter Rollen von Brecht, Dürrenmatt 
oder Frisch u.v.a.m. Am Saumarkt wird Karin 
Mommsen noch einmal als Brechts «Mutter 
Courage», als Dürrenmatts «Alte Dame» etc. 
brillieren. Daneben macht sich die Künstlerin 
mit Szenen bzw. Texten von Theodor Körner, 
Goethe, Fontane, Busch u.a. selbst und vor al 
lem dem Publikum eine Freude. Martin Rüdis- 
ser begleitet sie auf dem Akkordeon. Rudolf 
Kautek inszeniert den Abend exklusiv für den 
Saumarkt. Karten und Info: Theater am Sau 
markt, Mühletorplatz 1, 6800 Feldkirch, Tel. 
05522 72895. (Eing.) 
«Das Kloster Mehrerau» 
MEHRERAU: Im Rahmen der Euregio-Semi- 
narreihe «Klöster und Abteien im Bodensee 
raum» findet am Samstag, den 5. April von 14 
bis 17 Uhr im Kloster Mehrerau ein Vortrag mit 
Führung zum Thema «Das Kloster Mehrerau» 
mit Di. Markus Hämmerte und Anton Ricker 
statt. Veranstalter ist die Volkshochschule Bre- 
genz. 
Zuerst gibt Dr. Markus Hämmerle einen 
Überblick über die Geschichte des Klosters 
Bregenz. Dabei werden die Gründung und die 
Aufhebung der Benediktinermehrerau, die 
Wiederbesiedlung durch die aus Wettingen/ 
Kanton Aargau vertriebenen Zisterzienser, so 
wie die Entwicklung des Klosters und der Klos 
tergemeinschaft im Rahmen der bewegten Ge 
schichte Österreichs die Schwerpunkte bilden. 
Dann führt Anton Ricker durch Kirche, Biblio 
theken und das Kloster Mehrerau. 
Der Nachmittag klingt mit einem gemütli 
chen Hock im Klosterkeller aus. Anmeldungen 
nehmen die Bodensee-Volkshochschulen bis 
12. April 2000 entgegen. Der Beitrag beträgt 20 
Mark (150 Schilling, 18 Franken beziehungs 
weise 11 EURO). (Eing.) 
"ZW 
Kritik an der Unnatur der Macht 
Vorstellung des Gesamtprospektes der Bregenzer Festspiele 
Die Hauptverantwortlichen der Bregenzer Festspiele (v.l.n.r.): Amelie Niermeyer und Hans Nadolny (Deutsches Theater Berlin), Intendant Alfred Wop- 
mann, Präsident Günter Rhomberg, Franz Salzmann (Kaufmännischer Direktor), Rainer Bischof (Wiener Symphoniker) und Harald Petermichl (Inten 
dant Theater für Vorarlberg). (Bild: Gerolf Hauser) 
«Wir sind bezüglich der Bre 
genzer Festspiele 2000, die vom 
20. Juli bis 23. August stattfin 
den, optimistisch», begann 
Günter Rhomberg, Präsident 
der Festspiele, die gestrige 
Pressekonferenz im Parkfoyer 
des Festspielhauses in Bre 
genz. Grund dazu sei, trotz po 
litischer Fragen, das hervorra 
gende künstlerische Angebot. 
Gerolf Hauser 
Er habe in 20 Jahren Festspielar 
beit, so Präsident Rhomberg, noch 
nie eine Einmischung erlebt, son 
dern Unterstützung der Politiker al 
ler Couleurs. So könne er die herr 
schende Aufregung nicht teilen. 
«Wir wurden aufgefordert, uns dem 
Boykott gegen die neue politische 
Richtung in Österreich anzuschlies- 
sen. Das tun wir nicht, sondern la 
den alle Politiker ein, unser Ange 
bot wahrzunehmen - und wir er 
warten ihre Äusserungen dazu.» 
Macht und Freiheit 
Intendant Alfred Wopmann be 
richtete von konkreten Auswirkun 
gen. So habe er von Julia Zenko, die 
für die Hauptrolle in «Maria de 
Buenos Aires» (der Tango-Operita 
von Astor Piazzola unter der musi 
kalischen Leitung von Gidon Kre 
mer), gewonnen wurde, eine Absage 
erhalten, da sie in Österreich eine 
politische Befürwortung von Ras 
sismus und Fremdenhass befürchte. 
Er habe sie aber davon überzeugen 
können (und so eine erneute Zusa 
ge erhalten), dass die Bregenzer 
Festspiele seit vielen Jahren Stücke 
mitpolitischem Charakter und kla 
ren Aussagen zeigten. Dies sei auch 
in diesem Jahr und an allen Spielor 
ten so (Seebühne, Festspielhaus, 
Werkstattbühne und auf dem Mar 
tinsplatz). So zeige das Festspiel 
haus die hochaktuelle Oper «Der 
Goldene Hahn» von Rimski-Korsa- 
kow, eine politische Satire im Mär 
chengewand, die in bissiger Art und 
Weise ein Staatsgefüge, eine ganze 
Gesellschaftsordnung unter die Lu 
pe nimmt (Wiener Symphoniker, 
musikalische Leitung Vladimir-Fe- 
doseyev; es singen u. a. Iride Marti- 
nez, Kurt Rydl und Eberhard F. Lo 
renz; Regie führt David Pountney). 
Aber bereits die Eröffnungsrede 
von Olga Sedakova, eine der be 
deutendsten russischen Schriftstel 
lerinnen, thematisiere unter dem 
Motto «Macht und Freiheit» das 
Problem. 
Am Puls der Zeit 
«Wir liegen mit unserem Pro 
gramm am Puls der Zeit», sagte In 
tendant Wopmann, z.B. mit Verdis 
«Ein Maskenball» (mit einer völlig 
neuen Szene der Ulrika im zweiten 
Bild und neuen Besetzungen), aber 
auch mit der szenischen Erstauf 
führung in Österreich der Piazzola- 
Oper «Maria de Buenos Aires» auf 
der Werkstattbühne. Die Oper han 
delt vom Leben und Sterben einer 
faszinierenden Frau, deren Passion 
im ewigen Atem des Bandoneon 
und des Tango weiterlebt. Auch das 
Gastspiel des Deutschen Theaters 
Berlin zeige dies mit Schillers 
Schauspiel «Don Karlos», das von 
zwei liberal denkenden Hoffnungs 
trägern in einem despotischen Staa 
tensystem erzählt. Auch die Frei 
lichtaufführung des Theaters für 
Vorarlberg («Der Held aus dem 
Westen» von Millington Synges) 
stehe in Zusammenhang mit dem 
Thema Macht und Freiheit. Konzer 
te und Uraufführungen der Wiener 
Symphoniker, die in diesem Jahr 
ihren 100. Geburtstag feiern, run 
den das vielfältige Programm der 
Bregenzer Festspiele ab. 
Infos und Kartenbestellungen un 
ter Tel.: +43 5574 407-6 (oder 
www.bregenzerfestspiele.com). 
«Moby Dick» in englischer Version im TaK 
Theaterstück nach Melvilles Novelle am 12. April 2000 

Am Mittwoch, den 12. April 2000 
wird die Geschichte vom Walfanger 
Ahab und dem weissen Wal Moby 
Dick um 20.09 Uhr im TaK aufge 
führt. Bekannt ist die Novelle vor al 
lem durch die grossartige Verfil 
mung mit Gregory Peck. Die Auf 
führung ist in englischer Sprache. 
Herman Melville's sixth novel, Mo 
by Dick, was inspired by stories and 
legends of whale fishers. The epic 
poem, built upon the motif of an im- 
mortal animal, is eentered on the 
two main characters Ishmael and 
Ahab. Ishmael is the narrator of the 
story, Ahab the determined captain, 
seeking revenge on Moby Dick for 
his being physically maimed. War- 
ned by the prophet Elijah, but 
strengthened and appeased by 
Queequegthe Polynesian.and envi- 
gorated with the vision of the wide 
ocean and the white whale, Ishmael 
sets out on his journey. He finds no 
paradise island, instead he and his 
men encounter a terrible storm, af- 
ter which Ishamel remains the sole 
survivor, having found safety and 
shelter in a coffin built by Quee- 
queg. 
The peculiar naming of the cha 
racters fits their behavior us they act 
out mythical and historical charac 
ters and add to Melville's depiction 
of mankind. Paul Stebbings,director 
of the play, writes: «Ahab joins 
Hamlet and Oedipus as one of the 
few defining characters of western 
literature. We have tried to isolate 
the tragic drama of the novel, and in 
this departed from the usual ap- 
proach of film and theatre makers 
who have tried to turn Moby Dick 
into an adventure story, which it is 
clearly not... we take as our starting 
point a group of men who know the 
story of Moby Dick. Returning from 
a whaling voyage the men entertain 
themselves by playing out the 
story...» 
Grantly Marshall's American 
Drama Group Europe has perfor- 
med more than 90 plays in 20 coun- 
tries. 
Vorverkauf: Montag bis Freitag 
von 10 bis 12 und 15 bis 18 Uhr,Te 
lefon (00423) 237 59 69. (TaK) 
Am Mittwoch, den 12. April ist die Novelle «Moby Dick» in englischer Sprache im Theater am Kirchplatz in Schaan 
zu sehen. (Bild: TaK) 
V
	        

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