Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
WIRTSCHAFT 
Freitag, 14. Januar 2000 15 
Nachrichten 
Rohm & Haas Company 
übernimmt Aclma AG 
BUCHS SG: Die in der Spezialitäten-Chemie 
tätige Acima AG Buchs SG mit ISO Beschäftig 
ten wird von der amerikanischen Rohm & Haas 
Company in Philadelphia (PA) übernommen. 
Dies teilte das Rheintaler Unternehmen in 
Buchs mit. Die Acima AG, die auf Polyurethan- 
Katalysatoren, auf die Formulierung von bioak 
tiven Zubereitungen und auf andere Spezial- 
chemikalien spezialisiert ist, soll ihren Namen 
und ihre Produktemarken behalten, wie es heisst. 
Beide Firmen werden vorläufig getrennt ope 
rieren. Durch die Übernahme des Schweizer 
Unternehmens will Rohm & Haas das eigene 
Biozid-Portfolio verstärken und kundennäher 
gestalten sowie die Bereiche der Spezialchemi- 
kalien erweitern. Die Produktionsmöglichkei 
ten von Acima (Auftragsfabrikation) sollen 
weltweit zugänglich gemacht werden. Durch die 
bestehende Infrastruktur von Rohm & Haas 
werde die Stellung von Acima auf den Über 
seemärkten stärker abgestützt und damit aufge 
wertet, heisst es. Bis zum Abschluss der Über 
nahme (voraussichtlich Ende März) seien noch 
die üblichen Regierungszusagen abzuwarten. 
EdF sieht sein 
Wachstum ungefährdet 
PARIS: Der staatliche französische Stromkon 
zern EdF sieht die «europäische Dimension» 
seines Wachstums im Jahr 2000 trotz der hohen 
Folgekosten der zwei schweren Dezember-Stür- 
me nicht in Frage gestellt. EdF sei in der Lage, 
die finanziellen Kosten der Stürme zu tragen 
und sich gleichzeitig in Europa zu entwickeln, 
sagte EdF-Chef Francis Roussely am Don 
nerstag in Paris. Das Unternehmen sei jetzt da 
bei, den Ankauf von 25 Prozent an der Energie 
Baden-Württemberg abzuschliessen. Die Stär 
kung der Position des Konzerns in Europa müs 
se nicht unbedingt in Neuerwerbungen beste 
hen, erläuterte der EdF-Chef. Allein für Repa 
raturen in Frankreich muss der grösste Strom 
erzeuger der Europäischen Union 4 bis 5 Mrd. 
Franc (1 bis 1,25 Mrd. Fr.) ausgeben. Der Wie 
deraufbau des Netzes kostet nach den Angaben 
zwischen zehn und zwölf Milliarden Franc. 
Kambodscha: bis zu 
7 Prozent Wachstum 
PHNOM PENH: Nach jahrzehntelangem Bür 
gerkrieg erwartet Kambodschas Regierung 
künftig ein jährliches Wirtschaftswachstum von 
bis zu 7 Prozent. Die Zuwächse sollen durch 
ausländische Hilfen sowie Investitionen in 
Landwirtschaft,Tourismus und arbeitsintensive 
Fertigung erzielt werden. Dies sagte Minister 
präsident Hun Sen in Pnom Penh. Im vergange 
nen Jahr hatte die Wirtschaft des südostasiati 
schen Landes um 4 Prozent zugelegt. Um das 
Wachstum zu stabilisieren, brauche Kambod 
scha allerdings noch zusätzliche Investitionen in 
die Bereiche Bildung und Infrastruktur, beton 
te der Ministerpräsident. Überdies müsse die 
korrupte Verwaltung reformiert werden. 
Bank von England 
erhöht Leitzins 
LONDON: Die Bank von England hat am Don 
nerstag den Leitzins um 0,25 Punkte auf 5,75 
Prozent erhöht. Der Schritt war von den Fi 
nanzmärkten erwartet worden. Es ist die dritte 
Zinserhöhung seit September 1999, als die Zin 
sen von 5,0 auf 5,25 Prozent stiegen. Anfang No 
vemberwurde erneut um einen Viertelpunkt er 
höht. An den Börsen war bereits spekuliert wor 
den, dass die Bank von England mit einer Zins- 
anhebung wachsende Inflationsgefahren ein 
dämmen werde. Derzeit liegt die Inflatiönsrate 
aber mit nur 2,2 Prozent unter dem Ziel von 2,5 
Prozent. 
Telefonica: Töchter 
übernehmen 
MADRID: Der spanische Telefonkonzern Tele 
fonica will seine vier grossen lateinamerikani 
schen Tochtergesellschaften durch Aktien 
tausch voll übernehmen und dafür 800 Millio 
nen neue Aktien ausgeben. Das Unternehmen 
teilte in Madrid mit, es werde zugleich zwei 
neue globale Geschäftseinheiten für den Mobil 
funk und für den Daten- und Dienstleistungs 
bereich gründen. Der Kurs derTelefonica-Aktie 
stieg am Donnerstag um 10 Prozent auf 25,50 
Euro. Damit werden die neuen Aktien auf 40 
Mrd. DM bewertet. Analysten zeigten sich über 
die IntegrationspläneTelefonicas überrascht,da 
eher eine Aufteilung des Konzerns erwartet 
worden war. 
370 Stellen gestrichen 
Schweizer Traditionsunternehmen SIG strukturiert sich neu - Verkauf der Waffenherstellung geplant 
ZÜRICH: Der Schweizer Tra 
ditionskonzern SIG kehrt mit 
eisernem Besen. Um das Un 
ternehmen wieder auf Kurs zu 
bringen, will sich SIG künftig 
auf die Verpackungstechnolo 
gie konzentrieren. Das Wafien- 
geschäft soll veräussert wer 
den. Weltweit baut SIG 370 
Stellen ab, 190 davon in der 
Schweiz. 
Der Stellenabbau trifft besonders 
die Westschweiz und den Kanton 
Schaffhausen. In Ecublens VD wür 
den bei Sapal 110 von 370 Stellen 
gestrichen, sagte Konzernchef Ro 
man Boutellier vor den Medien. 
Der Abbau erfolge aus Sicht der 
SIG sozialveriräglich. Rund 60 Mit 
arbeiter sollen vorzeitig pensioniert 
werden. In Neuhausen werden im 
Bereich SIG Arms 55 Stellen und in 
kleineren Konzerneinheiten 25 
Stellen abgebaut. Gleichzeitig sol 
len in diesem Jahr aber im neuen 
Geschäftsbereich CombiCap rund 
50 neuen Stellen geschaffen wer 
den. 
Ende eines Stücks Schweizer 
Industriegeschichte 
Mit dem geplanten Verkauf des 
Waffengeschäftes geht ein weiteres 
Stück Schweizer Industriegeschich 
te zu Ende. Generationen von 
Schweizer Wehrmännern wurden 
mit SIG-Sturmgewehren' ausgerü 
stet. Strukturmässig habe der Be 
reich Waffen aber nicht mehr 
Schritt halten können, sagte Boutel- 
Die Schweizer Traditionsfirma Sig will das Waffengeschäft veräussern. 370 Stellen werden im Unternehmen gestri 
chen, 190 Arbeitsplätze in der Schweiz sind betroffen. (Bild: Keystone) 
Her. Die internen Abläufe bei SIG 
Arms hätten immer noch den Zei 
ten entsprochen, als 100 000 Sturm 
gewehre produziert wurden, kriti 
sierte Boutellier. Mit Restrukturie- 
rungsmassnahmen soll der Bereich 
in drei «attraktive» Einheiten ge 
gliedert werden, um für allfällige 
Käufer interessanter zu werden. 
Waffengeschäft ganz oder 
teilweise verkaufen 
Nachher soll das Waffengeschäft 
entweder als Ganzes oder als Teil 
bereich veräussert werden, sagte 
Boutellier weiter. Man sei mit Part 
nern in der Schweiz und im Ausland 
im Gespräch. Zeitlich wolle man 
sich aber nicht unter Druck setzen 
lassen. 
Der Verkauf ist zugleich Sinnbild 
für eine neue Konzernstrategie. 
«Wir wollen ein Verpackungskon 
zern sein», betonte der Konzern 
chef. Das heisst, die SIG stützt sich 
auf ihre Standbeine Combibloc und 
SIG Pack (404 Mio. Franken). Doch 
auch in diesen beiden Bereichen 
KPN verhandelt 
mit Vivendi 
PARIS: Nach dem angekündig 
ten Erwerb des deutschen An 
bieters E-plus verhandelt die 
niederländische Telefongruppe 
KPN mit den Mischkonzernen 
Vivendi und Bouygues über eine 
Allianz. In einem Interview der 
Tageszeitung «Le Figaro» be 
stätigte KPN-Vorstandsmitglied 
Drechsel, dass mit den beiden 
französischen Telekommunika 
tionsanbietern gesprochen wer 
de. «Wir wollen in ganz Europa 
aktiv sein», sagte Drechsel. «Wir 
sprechen mit jedem in der Bran 
che, so, wie es alle tun. Ein aktu 
eller Aspekt steckt nicht in den 
Gesprächen mit den beiden Un 
ternehmen», erläuterte dazu in 
Den Haag ein KPN-Sprecher. 
Weniger Umschlag 
Güterumschlag in den Rheinhäfen eingebrochen 
BASEL: Der Güterumschlag in den 
Rheirihäf^n beider Basel ist 1999 
deutlich zurückgegangen. Grund ist 
nebeii dem Hochwasser im Mai ein 
eigentlicher Einbruch bei der Ein 
fuhr von Heizöl. Die Nachfrage 
bleibt laut Basler Rheinschiffahrts- 
direktion (RSD) schwach. 
Mit insgesamt 7 447 8501 brach der 
Güterumschlag in den vier Rhein 
häfen von Basel-Stadt und Basel 
land 1999 um 8,2 Prozent ein, wie 
die RSD am Donnerstag mitteilte. 
Nach zwei positiven Jahren setzt da 
mit die Talfahrt wieder ein, die zu 
vor fünf Jahre lang nicht unterbro 
chen werden konnte. 
Aus Fehlern lernen... 
Gewerkschaftsbund: «Brutalo-Kapitalismus» soll gezähmt werden 
BERN: Der Schweizerische Ge 
werkschaftsbund (SGB) will den 
konjunkturellen Aufschwung nut 
zen, um den «Brutalo-Kapitalis- 
mus» der letzten Jahre zu zähmen. 
Im Vordergrund stehen mehr Ge 
rechtigkeit in Lohn- und Steuerfra 
gen. 
Mit diesen Forderungen leitete 
SGB-Präsident Paul Rechsteiner 
am Donnerstag in Bern die Jahres 
pressekonferenz des Gewerk 
schaftsbundes ein. Die wirtschaftli 
chen Voraussetzungen stimmen die 
Gewerkschafter optimistisch: Sie 
rechnen für 2000 mit einem BIP- 
Wachstum von 2,1 Prozent, das jetzt 
auch von der inländischen Nachfra 
ge getragen wird. 
Dadurch erwarten sie eine tiefere 
Arbeitslosigkeit von 74 000" Er 
werbslosen am Jahresende. Den 
noch sei es zu früh für eine Entwar 
nung auf dem Arbeitsmarkt. SBG- 
Sekretär Serge Gaillard wider 
sprach all jenen, die bereits heute 
wieder behaupten, die Schweiz ha 
be «praktisch» zur Vollbeschäfti 
gung zurückgefunden. 
Um die Arbeitsmarktprobleme 
zu lösen, seien mehr als 150 000 zu 
sätzliche Arbeitsplätze nötig. Dazu 
müsste die Wirtschaft während vier 
Jahren um satte 3 Prozent wachsen. 
Damit widersprach der SBG-Se- 
kretär auch den «völlig unlogi 
schen» Berechnungen des Bundes 
rates zu den AHV-Fmanzen. 
seien grössere Restrukturierungen 
notwendig, sagte Boutellier. 
«Betriebsergebnis deutlich 
unter 1998» 
Obwohl Bestellungseingang und 
Umsatz 1999 dem Voijahr entspra 
chen, musste SIG laut Boutellier ei 
ne verschlechterte Ertragslage hin 
nehmen. Das Betriebsergebnis wer 
de deutlich unter dem von 1998 
(169 Mio. Fr.) liegen. Für die Re- 
strukturierung stelle SIG 1999 rund 
100 Mio. Fr. zurück. 
Der Import von Mineralölerzeug 
nissen lag im vergangenen Jahr mit 
3 423 2371 um 17,2 Prozent unter dem 
Wert von 1998. Ein ähnlich schwa 
ches Resultat wurde laut RSD letzt 
mals 1991 verbucht. Der Rückschlag 
ist dabei ausschliesslich auf die mas 
siv gesunkene' Einfuhr von Heizöl 
zurückzuführen. Bei den übrigen 
Sorten war die Entwicklung positiv. 
Die schwache Nachfrage nach 
Heizöl hält nach Angaben der RSD 
an. Der Vorrat bei den Endkonsu 
menten sei kleiner als in den Vor 
jahren, doch gebe es wegen der eher 
milden Witterung keinen Grund, 
sich mit teuererem Heizöl einzu 
decken. 
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Paul Üechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes: 
« Weg Vom Brutalo-Kapitalismus». (Bild: Keystone) 
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