Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
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Mittwoch, 
5. April 2000/Fr. 1.- 
i>olhoblatt 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 79 
VmUNDlSÜDOSTSCHmZ 
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Juqenp-Extwa 
Die Toten Ho 
sen in Bregenz 
Am 7. Mai 2000 geben die To 
ten Hosen im Bregenzer Fest 
spielhaus ein grosses Rock 
konzert Seite 17 
M ITTWOCH 
Die Regierung über die 
Mobiltelefonie im Land 
VADUZ: «Wollte 
man die Grenzwerte 
noch weiter senken, 
wofür keine Notwen 
digkeit erkennbar ist, 
so würde dies erheb 
lich mehr Standorte 
mitten im Baugebiet, 
unmittelbar bei den 
Benutzern bedeuten.» 
Dies hält die Regie 
rung in ihrer Stellungnahme zu einer dringli 
chen FBPL-Interpellation zur Mobiltelefonie in 
Liechtenstein fest. Der Bericht wird in den 
nächsten Tagen veröffentlicht. Am gestrigen 
Pressegespräch gab Regierungschef Mario 
Frick einen kurzen Überblick. Seite 5 
Buurabund: Vorerst 
Provisorium 
SCHAAN: Das Lagerhaus und Vcrkaufsge- 
schäft der Landi-Buurabund AG im Zentrum 
von Schaan wurde bekanntlich in der Nacht 
vom 12./13. März 2000 ein Raub der Flammen 
und völlig zerstört. Ein Wiederaufbau ist durch 
die grossen Schäden praktisch nicht möglich. Im 
Anschluss an eine eingehende Besprechung 
zwischen Vertretern der Firma und der Ge 
meinde hat sich der Gemeinderat in seiner Sit 
zung vom 29. März 2000 ausführlich mit der An 
gelegenheit befasst. Seite 7 
FIA lehnt McLaren- 
Berufung ab 
FORMEL 1: Das Be 
rufungsgericht des In 
ternationalen Auto- 
mobil-Verbandes 
(FIA) hat am Diens 
tag die Disqualifikati 
on von David Coult 
hard (Bild) beim For- 
mel-l-Grand-Prix von 
Brasilien bestätigt. 
McLaren-Mercedes 
hatte Einspruch ge 
gen den Ausschluss 
des zwcitplatzierten Schotten erhoben, an des 
sen Silberpfeil ein regelwidriger Frontflügel be 
anstandet worden war. Seite 14 
Ein Fest der schönen 
Stimmen 
ZÜRICH: Mit Bravorufen wurde am Sonntag 
abend im Opernhaus Zürich die Sopranistin 
Edita Gruberova gefeiert,die Inszenierung von 
Gian-Carlo de] Monaco wurde ausgebuht. Gru 
berova sang bei der Premiere der Oper «Anna 
Bolcna» von Gaetano Donizetti unter der mu 
sikalischen Leitung von Paolo Carignani die 
Titelrolle. Seite 19 
Kaukasus: Verletzungen 
von Menschenrechten 
MOSKAU: UNO- 
Menschenrechtskom- 
missarin Mary Robin 
son (Bild) hat Russ 
land «ernste Verlet 
zungen» der Men 
schenrechte in Tschet 
schenien vorgewor 
fen. Sie forderte eine 
unabhängige russi 
sche Kommission zur 
Untersuchung der Menschenrechtsverletzun- 
gen. Zum Abschluss ihres Besuchs in Russland 
verwies Robinson auf Augenzeugenberichte 
über Massenhinrichtungen. Seite 23 
«Verfassungsabstimmung 
wird enge Angelegenheit» 
Regierungschef Mario Frick bedauerte Ausgang der Verhandlungsgespräche 
«Die Abstimmung wird eine 
enge Geschichte», betonte Regie 
rungschef Mario Frick auf An 
frage des Volksblattes, wie er die 
gescheiterten Verhandlungsge 
spräche zwischen Fürstenhaus 
und Verfassungskommission 
bewerte. Der Regierungschef 
äusserte grosses Bedauern über 
den Ausgang .der Gespräche 
und merkte an, dass die Volks 
abstimmung sehr belastend sei. 
Peter Kindle 
Grosses Bedauern herrschte bei der 
Regierungsmannschaft über den 
Ausgang der Verfassungsverhand 
lungen von Montagabend auf 
Schloss Vaduz. Die Vorschläge des 
Fürstenhauses konnten auch bei der 
Regierung keine Zustimmung fin 
den. Dennoch äusserte Mario Frick 
Anerkennung, dass der Fürst «viele 
positive Neuerungen» möchte. In 
Tat und Wahrheit bedeute der Ver 
fassungsvorschlag des Fürstenhau 
ses aber eine Schwächung der De 
mokratie und des Landtages, stellte 
der Regierungschef fest. «Dies kann 
nicht die Lösung für das Jahr 2000 
sein», so Mario Frick. 
Keine schlechten Ziele, aber 
gegenteilige Wirkung 
Mario Frick merkte an, dass er die 
Revision von Richterbestellung und 
Die Regierung bedauert die gescheiterten Verhandlungen und prognostiziert 
einen engen Ausgang der Abstimmung über die Verfassung. 
die Ausgestaltung eines Selbstbe 
stimmungsrechtes an sich begrüsse. 
Dies seien keine schlechten Ziele, 
würden aber 1 im Verfassungsvor 
schlag des Fürstenhauses das Ge 
genteil bewirken. «Die Enttäu 
schung ist gross, dass keine Annähe 
rung erzielt werden konnte», so der 
Regierungschef, denn nach den Ge 
sprächen zwischen Regierung und 
Fürstenhaus hätte er sich über den 
ausgestrahlten Optimismus des 
Landesfürsten sehr gefreut. «Ich ha 
be dies als Signal und als Bereit 
schaft für einen substanziellen 
Kompromiss gewertet». 
Polarisierung befürchtet 
Eine Polarisierung der Bevölke 
rung in der Verfassungsfrage sei 
kaum zu vermeiden, führte der Re 
gierungschef an. denn der Landes 
fürst verknüpfe eine Sachabstim 
mung mit einem emotionalen The 
ma. Es tauche immer wieder die Be 
merkung auf, der Landesfürst wer 
de seinen Wohnsitz nach Wien ver 
legen, falls die Verfassungsfrage 
nicht nach seinem Gutdünken ent 
schieden werde. 
Umfassende Informationen 
Die Regierung beschäftigte sich 
damit, wie die Bevölkerung in der 
Verfassungsfrage am besten infor 
miert werden kann und verkündete, 
dass sowohl Parteien als auch Re 
gierung in informationstechnische 
Offensive gehen werden. So plant 
die Regierung eine Fernsehsendung 
im Landeskanal. 
Ob sich die VU an den Verfas 
sungsgesprächen, die von der FBPL 
bereits lanciert wurden, beteiligen 
wolle, liess Regierungschef Mario 
Frick noch immer offen. Er begrüs- 
stc die Idee der FBPL, forderte aber 
von Präsident Ernst Walch «Ehr 
lichkeit» und Aufklärung über seine 
Haltung in der Verfassungsfrage. 
Auf unsere Anfrage stellte dieser 
fest, dass er die noch laufenden Ge 
spräche zwischen den Parteien mit 
nicht sinnvollen Emotionen nicht 
aufs Spiel setzten wolle. Seite 3 
LTN: Totalausfall 
Funkstille im liechtensteinischen Telefonnetz 
Im liechtensteinischen Telefonnetz 
kam es am Dienstagnachmittag zu 
einem Totalausfall. Die Zentrale 
Vaduz war von 16.24 bis 16.46 Uhr 
ausser Betrieb, der Ausfall in der 
Zentrale Eschen dauerte von 16.28 
bis 17.00 Uhr. Während der Störung 
konnten auch keine Notrufe mehr 
getätigt werden. 
Spezialisten des Anlagelieferanten 
Ericsson und Mitarbeiter der LTN 
Liechtenstein TeleNet AG haben 
unmittelbar mit der Analyse der 
Störung begonnen. Die Ürsache 
konnte bis zur Stunde nicht mit Si 
cherheit eruiert werden. 
Die Störungen in den beiden Zen 
tralen wurden vom Betriebsperso- 
nal sofort erkannt und lokalisiert. 
Eine erste Analyse ergab, dass für 
beide Zentralen ein vollständiger 
Neustart notwendig war. Er erfolgte 
in Vaduz um 16.42 und in Eschen um 
16.56 Uhr. Beide Neustarts waren 
sofort erfolgreich. Im Netz Vaduz, 
das die Gemeinden Vaduz, Schaan 
und Triesenberg umfasst, konnte ab 
16.46 Uhr wieder telefoniert wer 
den. In den übrigen Gemeinden war 
das Netz um 17.00 Uhr wieder in Be 
trieb. Die rasche und erfolgreiche 
Reaktion bestätigt - wie schon bei 
der letzten Störung vom 21. März 
2000 - dass der Krisenstab, zusam 
mengesetzt aus Landespolizei, Tele 
com FL undj LTN sofort und wir 
kungsvoll reagieren kann. 
Unmittelbar nach der Behebung 
der Störung wurde mit der Analyse 
der Ursache begonnen. Sämtliche 
Daten der Zentralen Vaduz und 
Eschen wurden gesichert und an die 
Firma Ericsson übermittelt. Diese 
behandelt das Problem mit höchster 
Priorität und hat noch am Dienstag 
abend Spezialisten nach Vaduz ent 
sandt. 
Unmittelbar nach der Störung vom 
21. März wurde die Notrufzentrale 
Vaduz zusätzlich an die Vermittlungs 
anlage in Eschen angeschlossen, um 
zu gewährleisten, dass die Notfall 
dienste beim Ausfall einer der beiden 
Anlagen trotzdem erreicht werden 
können. Das System hat sich im Prin 
zip bewährt, nachdem am Dienstag 
aber zeitweilig beide Anlagen ausge 
fallen sind, war die Erreichbarkeit 
des Notrufs während dieser Zeit 
nicht gegeben. Vom Ausfall in beson 
derer Weise betroffen waren 21 Kun 
den,die am Dienstag neu angeschlos 
sen worden waren, weil die Daten ih 
rer Anschlüsse durch den Neustart 
verloren gingen. Ihre Anschlüsse wa 
ren aber bis zum Abend wieder funk 
tionsfähig. 
Neu unter «Unaxis» 
Mischkonzern Oerlikon-Bülirle umgebaut 
Unaxis heisst der neue Technologie 
konzern, der den Mischkonzern 
Oerlikon-Bührlc ablöst. Er soll die 
ses Jahr bereits so viel Gewinn ab 
werfen, dass eine Dividendenzah 
lung möglich werden könnte, wie 
Verwaltungsratspräsident Willy 
Kissling am Dienstag sagte. Die Ak 
tionäre müssen die Namensände 
rung noch genehmigen. 
Mit «20- 12-20» beantwortete Kiss 
ling in Zürich an der wahrscheinlich 
letzten Oerlikon-Bührle-Bilanzme- 
dienkonferenz die Frage nach den 
mittelfristigen Unaxis-Wachstums- 
zielen. Angestrebt würden jährlich 
20 Prozent mehr Umsatz,zwölf Pro 
zent mehr Eigenmittelrcndite und 
20 Prozent mehr Rendite auf den 
eingesetzten Mitteln. Kissling 
dämpfte Erwartungen auf eine Ge 
winnexplosion. Dieses Jahr sollte 
aber ein Gewinn herausschauen, 
der eine Dividendenzahlung er 
möglichen könnte. Seite 11 
Willy Kissling (rechts) und Heinz Kundert unterhalten sich angeregt 
während der Medienkonferenz der neuen Unaxis AG. (Bild: Keystone)
	        

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