Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
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Dienstag, 
4. April 2000/ Fr. 1 
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 78 
ttRBumisüDosrsama 
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Mobil-Extra 
Audi allroad 
quattro 
Stark auf der Strasse und über 
legen im Gelände - der Audi 
allroad quattro macht keine 
Kompromisse. Seite 17 
DIE N STAG 
kleines 
bessere 

Keinerlei beweiskräftige 
Tatsachen für Vorwürfe 
VADUZ: Zwischen 
dem deutschen Geld 
wäschegesetz und 
dem Sorgfaltspflicht- 
gesetz in Liechten 
stein bestehen keine 
nennenswerten Un 
terschiede. Zu diesem 
Ergebnis kommt ein 
rechtswissenschaftli 
ches Gutachten, das 
die inhaltliche Ausge 
staltung und Effekti 
vität der Vorschriften zur Bekämpfung der 
Geldwäsche einer rechtsvergleichenden Über 
prüfung unterzog. Gemäss dem von der Verwal- 
tungs- und Privatbank AG in Auftrag gegebe 
nen Gutachten sind die gegen unser Land erho 
benen Vorwürfe «durch keinerlei beweiskräfti 
ge Tatsachen belegt, sondern beruhen auf irra 
tionalen Gefühlsurteilen». Seite 4 
Leute in Liechtenstein 
und ihr (All)tag 
SERIE: Heute fahren 
wir mit unserer neuen 
Serie «Tag für Tag» 
fort. Menschen er 
zählen ihren eigenen 
Berufs- und Beru 
fungsalltag; geben 
Auskunft über Enga 
gement und Gefühle, 
Wünsche und Hoff 
nungen. Allen ge 
meinsam ist der 
Wohnort Liechten 
stein, ansonsten ist jede(r) eine einzigartige Per 
sönlichkeit für sich. Begeben Sie sich mit uns in 
bekannte und weniger vertraute Situationen 
und lesen Sie alle vierzehn Tage, jeweils am 
Dienstag unsere spannenden Tagesprotokolle 
«mitten aus dem Leben!»... Seite 7 
Spitzenplatzierung für 
Olivier Nägele 
TOURENSKI: Liech 
tensteins Tourenski- 
Aushängeschild Oli 
vier Nägele (Bild) ver 
buchte an der Pizola- 
da delle Dolomiti mit 
Rang sechs erneut ein 
Spitzenresultat. Das 
Rennen wies ein sehr 
starkes Teilnehmer 
feld auf und nur ein 
Defekt sowie ein 
Missgeschick verhinderten eine noch 
Platzierung des Triesenbergers. Seite 13 
Stabile Verhältnisse 
VORARLBERG: Die Gemeindewahlen in 
Vorarlberg sind geschlagen. Manche Parteien 
auch. Während sich die Konservativen über sta 
bile Machtverhältnisse freuen dürfen, müssen 
die Rechtspopulisten der FPÖ erkennen, dass 
ihr Plafond erreicht ist. Seite 19 
Obuchi liegt im Koma 
TOKIO: Inmitten einer Koalitionskrise hat der 
japanische Regierungschef Keizo Obuchi einen 
Schlaganfall erlitten und liegt im Koma. Der 
Kabinettssekretär Mikio Aoki, der nun als Re 
gierungschef fungiert, bezeichnete eine Ablö 
sung Obuchis als kaum vermeidlich. Eine Ent 
scheidung über die Nachfolge werde auf der 
Grundlage von Obuchis Gesundheitszustand 
getroffen, sagte Aiko am Montag. Seite 23 
Verfassüngsfrage: Das Volk 
• • 
müssen 
Keine Einigung zwischen Landesfürst und Verfassungskommission des Landtages 

Bewährungsprobe für alle 
Liechtensteinerinnen und 
Liechtensteiner: Das Volk 
muss als letzte Instanz die offe 
ne Verfassungsfrage klären. 
Bei den gestrigen, letzten Ver 
handlungen zwischen Fürsten 
haus und Vcrfassungskommis- 
sion auf Schloss Vaduz konnte 
keine Einigung erzielt werden. 
Pcler Kindle 
«Die Enttäuschung ist sehr gross», 
betonte S. D. der Landesfürst im 
Anschluss an die Verhandlungen, 
als sich die Verhandlungspartner 
den Fragen der Journalisten stell 
ten. Das Gespräch zwischen Lan- 
desfürst und Verfassungskommissi 
on dauerte gut vier Stunden, bis um 
18.30 Uhr endgültig die Bombe 
platzte und das Scheitern der Ver 
handlungen verkündet werden 
musste. Die Stimmung wirkte auf 
beiden Verhandlungsseiten sehr be 
drückt. 
Keine Annäherung 
«In den wesentlichen Punkten 
konnte keine Einigkeit erzielt wer 
den», stellten sowohl S. D. der Lan 
desfürst, als auch Peter Wolff von 
der Verfassungskommission über 
einstimmend fest. Die Fronten zwi 
schen den beiden Parteien waren 
offensichtlich derart verhärtet, dass 
eine Einigung über die Verfassungs 
vorschläge unmöglich erschien. 
Landtagspräsident Peter Wolff führ 
te aus:«Der Landesfürst wollte nicht 
von seiner Meinung abweichen und 
hat seine Haltung manifestiert». 
Volksabstimmung: Noch vor 
den Landtagswahlen 
Der Landesfürst, welcher zu den 
gestrigen Gesprächen «mit sehr viel 
Bedrückte Gesichter nach der letzten Verhandlungsrunde zwischen Fürstenhaus und Verfassungskomnüssion auf 
Schloss Vaduz: (v.l.n.r.) S.D. der Landesfürst, S.D. Erbprinz Alois, Regierungschef Mario Frick, Laiultagspriisident 
Peter Wolff, LundtagsvizepriisideiU Otmar Hasler, Peter Sprenger, Paul Vogt, Norbert Biirzle und Landtagssekretär 
Wilfried Kindli. (Bild: bak) 
Optimismus» heranging, erklärte 
dass er nun die organisatorischen 
Schritte in die Wege leiten werde, 
um das Volk über die offene Verfas 
süngsfrage abstimmen zu lassen. 
Die Volksabstimmung solle noch 
vor den Landtagswahlen stattfin 
den, um diese nicht allzu sehr zu be 
lasten, führte der Landesfürst aus. 
Als realistischer Termin erscheine 
ihm der Frühherbst. «Eventuell 
kann es auch Verzögerungen durch 
ausstehende Gutachten und Gegen 
gutachten geben». Wichtig erscheint 
dem Landesfürsten aber, dass nicht 
Experten über die Verfassungsfrage 
urteilen und entscheiden, sondern 
dass das Volk als Souverän die Ver 
antwortung tragen müsse. 
Regierungschef Mario Frick, wel 
cher ebenfalls an der Verhandlungs 
runde teilnahm, erklärte den Ablauf 
für die kommende Volksabstim 
mung und stellte fest, dass mindes 
tens ein halbes Jahr ins Land ziehe, 
bis das Volk an der Urne eine Ent 
scheidung zu treffen habe. 
Grosse Verantwortung 
für das Volk 
Das Volk, welches nun als letzter, 
verbleibender Souverän in der Ver 
fassungsfrage eine Entscheidung 
herbeiführen muss, ist gezwungen, 
weise und zukunftsweisend zu den 
ken. Während der Landesfürst auf 
eine schnelle Entscheidung plä 
diert, befürchten die Mitglieder der 
Verfassungskommission, eine Spal 
tung der Bevölkerung. Der Landes 
fürst aber denkt nicht, dass die Grä 
ben innerhalb der Bevölkerung 
noch weiter aufgerissen werden. 
Das Volk muss die verbleibende 
Zeit bis zur Abstimmung effizient 
nutzen, um mit ausreichend Infor 
mationen versorgt, die richtige Ent 
scheidung zu treffen. So erhalten 
auch die von der FBPL lancierten 
Gespräche in allen Gemeinden um 
so mehr Gewicht. Seite 3 
Microsoft schuldig gesprochen 
Der Technologie-Index Nasdaq verlor 348,99 Punkte 
WASHINGTON: Der weltgrösste 
Software-Produzent Microsoft ist 
am Montag wegen Verstosses gegen 
die US-Kurtellgcsetze schuldig ge 
sprochen worden. 
Richter Thomas Penficld Jackson 
lastete dem Unternehmen in sei 
nem in Washington veröffentlichten 
Urteil an, seine Marktmacht beim 
PC-Betriebssystem Windows zur 
Verdrängung von Konkurrenten 
aus dem Internet-Geschäft miss 
braucht zu haben. In den kommen 
den Monaten muss Jackson nun 
über Strafmassnahmen entschei 
den. Microsoft war von der US-Re 
gierung und 19 Bundesstaaten ver 
klagt worden. Der Nasdaq-Compo- 
site-Index für die Technologiewerte 
brach um 7,63 Prozent oder 348,99 
Punkte auf 4223 Zähler ein. Micro 
soft will Berufung einlegen. 

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In Erwartung des Urteils beschleunigte sich der Kursverfall der Microsoft- 
Aktie. Der NASDAQ fiel um 7,63 Prozent auf4223 Zähler. 
Schärfere 
Geldwäscherei- 
Kontrollen 
BERN: Nicht nur die Banken, 
auch Finanzintermediäre wie 
Anwälte, Treuhänder, Berater 
oder Geldwechsler werden im 
Kampf gegen die Geldwäscherei 
stärker in die Pflicht genommen. 
Seit Samstag gelten verschärfte 
Kontrollen. Wer sich diesen ent 
zieht, hat mit scharfen Konse 
quenzen zu rechnen. Die Schweiz 
hat im Kampf gegen die Geld- 
wäscherci bewusst einen Weg 
ohne grosse Bürokratie gewählt. 
So ermöglichte das Geldwäsche 
rei-Gesetz den bislang nicht kon 
trollierten Akteuren des Finanz 
platzes den Weg der Selbstkon 
trolle. Unternehmen und Bran 
chen hatten die Wahl, eigene Or 
ganisationen als Aufsichtsstellen 
zu bilden oder sich der Kontroll 
stelle des Bundes zu unterstellen.
	        

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