Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
Wirtschaft 
Dienstag, 21. März 2000 17 
Nachrichten 
LGT erhöht 
Hypothekarzinsen 
VADUZ: Die Erhöhung der Hypothekarzins 
sätze für bestehende Hypotheken erfolgt per 
1, Juli 2000, für Neuhypotheken ab sofort um 
'/: %. Ebenfalls erfolgt eine generelle Erhöhung 
der Sparzinsen um Vh % per 1. Juli 2000. Die 
Zinssätze für den privaten Wohnungsbau liegen 
damit immer noch auf einem sehr tiefen Niveau 
von 3.25 %. 
Es ist bereits seit 1999 ein Ansteigen der 
Geld- und Kapitalmarktzinsen festzustellen. 
Dies führt jetzt dazu, dass die LGT Bank in 
Liechtenstein nach Jahren von Hypothekarzins 
senkungen die Hypozinsen erhöht. Die Bank 
hat beschlossen, die Hypothekarzinssätze gene 
rell um '/: % per I.Juli 2000 zu erhöhen. Eben 
falls erfolgt zum selben Zeitpunkt auch eine Er 
höhung der Sparzinssätze um '/» %. 
Für die kommerziellen Kredite werden die 
Zinssätze auf den 1. April 2000 um '/j % erhöht. 
Für neue Kredite gelten die höheren Sätze ab 
sofort. Die Kundenberater der LGT Bank in 
Liechtenstein sind gerne bereit, Interessierte 
näher Uber die neuen Hypothekarzinssätze für 
variable und Festsatzhypotheken zu informie 
ren. (LGT) 
Weltgrösste 
Autoelektro-Gruppe 
MÜNCHEN/DÜSSELDORF: Siemens und 
Mannesmann legen ihre Autoelektronik-Spar- 
ten zusammen und rücken damit zum weltgröss- 
ten Anbieter der Branche auf. Das Gemein 
schaftsunternehmen Atecs Siemens Automoti 
ve AG wird rund 50 000 Beschäftigte zählen. 
Am neuen Unternehmen sollten beide Partner 
zu je 50 Prozent beteiligt sein, kündigten Sie 
mens und Atecs Mannesmann am Montag in 
München und Düsseldorf an. Der neue Autozu- 
lieferer wird demnach vom Start weg zu den 
weltweit wichtigsten Anbietern von Auto- Navi 
gationssystemen sowie Steuerungen für Air- 
bags, Anti-Blockier-Systeme (ABS) und Weg 
fahrsperren zählen. 
Rover-Verkauf wird 
untersucht 
LONDON: Das britische Parlament wird in 
Kürze die Umstände des Verkaufs der Rover- 
Autowerke durch BMW untersuchen. Die Ab 
geordneten wollen zudem prüfen, ob es auch 
andere mögliche Käufer gibt. Martin O'Neill, 
Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses des 
Unterhauses, sagte am Montag am britischen 
Radio BBC, die Untersuchung werde in etwa 
zwei Wochen beginnen. Dabei werde es nicht 
nur um die Möglichkeit eines Verkaufs an einen 
anderen Autofabrikanten, sondern auch um die 
Frage gehen, ob die britische Regierung mehr 
zur Abwendung des Verkaufs hätte tun können. 
Der Vorsitzende der Gewerkschaft AEEU, Sir Ken 
Jackson, rief am Montag zu einem Boykott von 
BMW-Autos in Grossbritannien auf. Damit solle 
gegen den Verkauf von Rover durch BMW an den 
Risikokapitalfonds Alchemy protestiert werden. 
Inflationsrate in der EU 
gestiegen 
LUXEMBURG: Die jährliche Inflationsrate in 
der Europäischen Union ist im Februar auf 1,9 
Prozent gestiegen. Im Vormonat hatte sie noch 
bei 1,8 Prozent gelegen, wie das Statistische Amt 
der EU am Montag in Luxemburg mitteilte. In 
den elf Ländern der Eurozone beschleunigte 
sich der Preisanstieg auf 2,0 Prozent. Die EZB 
will die Inflationsrate auf höchstens zwei 
Prozent begrenzen. 
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Schwarze Zahlen im ersten 
Geschäftsjahr 
Raiffeisen Bank (Liechtenstein) AG übertrifft die Erwartungen 
Die Raiffeisen Bank (Liech 
tenstein) AG hat ihr erstes Ge 
schäftsjahr mit einem positiven 
Ergebnis abgeschlossen. Die 
Bank erreichte 1999 eine Bi 
lanzsumme von 39,2 Mio. Fran 
ken. Die anvertrauten Kun 
dengelder betrugen 220 Mio. 
Franken. Die junge Bank hat 
sich somit nach ihrem Start 
Anfang 1999 am Finanzplatz 
Liechtenstein bereits als Priva- 
te-Banking-Adresse etabliert. 
Der Reingewinn der Bank beläuft 
sich auf 97.731 Franken, die Kom 
missionserträge lagen bei 2,3 Mio. 
Franken. Die Erwartungen erfüllt 
haben der Zinserfolg mit 0,33 Mio. 
Franken sowie der Handelserfolg 
mit 0,18 Mio. Franken. Die 
Betriebsaufwendungen blieben mit 
2,2 Mio. Franken im kalkulierten 
Rahmen. Den Personalbestand er 
höhte die Bank letztes Jahr von 
sechs auf zehn Personen. 
Ludwig Rehm, Direktor der Raif 
feisen Bank (Liechtenstein) über 
das erfolgreiche Jahr: «Unser Ziel 
war die Etablierung auf dem Fi 
nanzplatz Liechtenstein. Das haben 
wir erreicht. Dies führe ich vor al 
lem auf die kurzen Informationswe 
ge in einem kleineren Institut sowie 
auf die Identifikation der Mitarbei 
ter mit unseren Kunden zurück.» 
20 Jahre Erfahrung im Private 
Banking 
Die Bank hat sich besonders die 
individuelle, typgerechte Bedarfs 
analyse als Basis der Anlagebera 
tung auf die Fahne geschrieben. 
«Unsere Berater berücksichtigen 
bei ihren Kunden neben der Struk 
tur bisheriger Geldanlagen auch de 
ren individuelle Anlagebedürfnis 
se», erläutert Rehm die Beratungs 
philosophie seines Hauses. 
Rehm sowie weitere Berater 
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Www.raibaFL.com 
Die Raiffeisen Bank (Liechtenstein) AG hat ihr erstes Geschäftsjahr mir einem positiven Ergebnis abgeschlossen. 
kommen direkt von der Raiffeisen- 
bank Kleinwalsertal AG, die mit 75 
Prozent Mehrheitsgesellschafter 
der Bank ist. Die junge Bank ver 
fügt somit über mehr als 20 Jahre 
Erfahrung im Private Banking. Mit 
25 Prozent ist die Raiffeisenlandes- 
bank Vorarlberg an der liechtenstei 
nischen Bank beteiligt. 
Qualitatives Wachstum in 
2000 geplant 
Die Bank möchte nicht um jeden 
Preis wachsen, sondern die Bera 
tung in dör Vermögensverwaltung 
intensivieren und ausbauen. Darü 
ber hinaus legt die Bank besonderen 
Wert auf die Einhaltung der Sorg 
faltspflicht, ergänzt Peter Laukas, 
ebenfalls Direktor der Raiffeisen 
Bank (Liechtenstein): «Aus diesem 
Grund werden wir weiter in die In 
formationstechnologie und neue 
Mitarbeiter investieren.» 
«Es ist in Liechtenstein ausseror 
dentlich schwierig, geeignetes 
Bankpersonal zu finden. Deshalb 
bieten wir unseren Mitarbeitern at 
traktive Arbeitsbedingungen durch 
ein hohes Mass an Eigenständigkeit 
und ein angenehmes Arbeitsklima.» 
Ab Sommer 2000 "bildet die Bank 
ihren ersten eigenen Lehrling aus, 
um einen Beitrag zur Entwicklung 
des liechtensteinischen Arbeits 
marktes zu leisten. 
Ab 2002 neue Adresse in 
Vaduz 
Bereits seit 1998 bemüht sich die 
Bank um geeignete Räumlichkeiten 
in Vaduz. Als Übergangslösung be 
zog sie zunächst die Büroräume in 
der Landstrasse in Schaan. Nun ist 
es soweit: Die Bank hat im Herbst 
1999 ein Grundstück in der Haupt 
stadt erworben und plant im Früh 
jahr 2002 den Umzug in ein grösse 
res Beratungszentrum in der Au 
strasse. Der Spatenstich ist bereits im 
Sommer diesen Jahres vorgesehen. 
Um diese Investitionen zu finanzie 
ren, plant die Bank in diesem Jahr 
eine Kapitalerhöhung von 12 auf 20 
Mio. Franken. Ein weiteres Ziel für 
2000 sei, so Laukas, die Mitglied 
schaft im Liechtensteiner Banken 
verband: «Wir wollen die Absicht 
seiner Mitglieder unterstützen, 
durch Selbstkontrolle den hohen 
Standard der liechtensteinischen 
Institute zu gewährleisten und wei 
terzuentwickeln.» 
Die rechtlichen Voraussetzungen 
für den Start der Raiffeisen Bank 
(Liechtenstein) hatte der Landtag 
im Dezember 1998 mit der Ertei 
lung der Bankkonzession gelegt. 
Die Bank begann nach der offiziel 
len Eröffnung im Januar 1999 ihren 
Geschäftsbetrieb als erste Raiffei- 
senbank im Fürstentum. 
«Bankenplatz Liechtenstein» 
Ein neu erschienenes Buch von Jürgen Wagner durchleuchtet den Bankenplatz Liechtenstein 
Die Bankenlandschaft in Liechten 
stein hat in den vergangenen zwei 
Jahren einen Boom erlebt, dessen 
Ende gegenwärtig noch nicht ab 
sehbar ist. Die Gewinne der beste 
henden Bank sind durchweg hoch, 
pro Jahr werden mehrere neuen 
Banken gegründet. Ein Buch über 
den «Bankenplatz Liechtenstein» 
durchleuchtet verschiedene The 
men im Zusammenhang mit den 
FL-Banken. 
Hartmut Neuhaus 
In den letzten Jahren wurden im 
Fürstentum Liechtenstein viele 
neue Banken gegründet. Die Bi 
lanzsummenzuwächse und die 
jährlichen Anstiege der Reinge 
winne zeigen, dass unser Land eine 
unter Anlegern bekannte Adresse 
ist. Ein neu erschienenes Buch mit 
dem Titel «Bankenplatz Liechten 
stein» von Jürgen Wagner durch 
leuchtet verschiedene Themen im 
Zusammenhang mit den Banken 
und dem Gesetz, welches einen 
funktionierenden Bankenplatz ga 
rantiert. 
Das Buch führt im ersten Kapitel 
in das Thema ein. Wie funktioniert 
der Bankenplatz? Welches sind die 
Standortvorteile? Was wird unter 
dem «Berufsgeheimnis» verstan 
den? Diese Fragen werden ausführ 
lich behandelt. In einem weiteren 
Kapitel erfährt der Leser einiges 
über die Entwicklung und die 
rechtlichen Grundlagen des Bank 
geheimnisses. Darunter fallen 
das Bankengesetz, das Sorgfalts- 
pflichtsgesetz und ein Vergleich mit 
der Schweiz. Die Reichweite des 
Bankgeheimnisses und die Durch 
brechung desselben werden weiter 
behandelt. Das Erbrecht, die 
Zwangsvollstreckung, der Arrest, 
das Zivilprozessrecht, das Strafpro 
zessrecht, das Steuerrecht und die 
Rechtshilfe sind weitere Themen, 
die das Bankgeheimnis berühren 
können. In einem Kapitel werden 
dann die Banken unter die Lupe ge 
nommen, dabei wird der Schwer 
punkt auf die alteingesessenen 
Banken gelegt. Die Vermögensver 
waltung, die Versicherungen und 
die Anlagefonds sind weitere Punk 
te, die in dem Buch behandelt wer 
den. Das Buch ist beim Verlag 
Schulthess Zürich 2000 in Zürich 
erhältlich unter der ISBN Nummer 
3 7255 4004 7. 
reklame 
Power 
Für 3 Länder 
vom Bodensee bis 
zum Walensee 
RADIOga. : 
LIECHTENSTEIN • 
afts-Express 
Bregenz 
| 106.1 FM 
Feldkirch * 
106.1 FM 
Vaduz 
96.9 FM 
, Buchs - 
. 96.9 FM 
Sargans 
96.9 FM
	        

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