24 Dienstag, 14. März 2000 LETZTE SEITE
Liechtensteiner Volksblatt
Nachrichten
Mosambik: Zahl der
Toten steigt
MAPUTO: Die Zahl der Hochwasser-Toten in
Mosambik steigt. Wie die Behörde für Katastro-
phen-Management am Montag in der Haupt
stadt Maputo mitteilte, sind inzwischen 492 Lei
chen geborgen worden. Die internationalen
Hilfsorganisationen befürchten, dass bei den
Überschwemmungen Tausende ertrunken sind
und erst bei sinkenden Pegelstiinden entdeckt
werden. Mehrere Organisationen crliessen neue
Hilfsappelle. Unter anderem bat das Wel
ternährungsprogramm (WFP) um 34 Millionen
Dollar, damit 650 000 von der Flutkatastrophe
betroffene Menschen mit Nahrung versorgt wer
den können. Die Staats- und Regierungschefs
de;> südlichen Afrika wollen am Dienstag in Ma
puto über die Lage nach den Überschwemmun
gen beraten. Unterdessen sagte der südafrikani
sche Wetterdienst weitere Regenfälle für grosse
Teile des Landes voraus. Die Helfer setzten ihre
Versorgungsflüge fort. Nach Angaben des WFP
wurden am.Wochenende im ganzen Land per
Helikopter. Lastwagen und auch mit Booten 433
Tonnen Hilfsgüter verteilt. Seit Beginn der
Hochwasser-Katastrophe vor zwei Wochen wa
ren es insgesamt 2000 Tonnen.
10 000 Obdachlose in
Madagaskar
JOHANNESBURG: Die Unwetter in Mada
gaskar haben nach Schätzung der UNO-Orga-
nisation für Ernährung und Landwirtschaft
(FAO) mindestens 10000 Menschen obdachlos
gemacht. Mehr als hundert Menschen seien
ums Leben gekommen. Das sagte FAO-Spre-
chcr John Riddle am Montag im südafrikani
schen Johannesburg. Nach FAO-Erkenntnis-
sen seien vor allem der Norden und Teile der
Ostküste Madagaskars betroffen. Der Wirbel
sturm «Eline» war Mitte Februar, Sturm «Glo
ria» Anfang März über die grosse Insel vor der
Südostküste Afrikas gezogen. Riddle sagte,
nach Einschätzung der madagassischen Regie
rung seien von den Unwettern 560 000 Men
schen betroffen. Die Strassenverbindung von
Tamatave zur madagassischen Hauptstadt An
tananarivo im zentralen Hochland wurde von
den Unwettern stark beschädigt. Dadurch wer
de der Transport von Lebensmitteln behindert,
erklärte Riddle. Mehr als hundert Ortschaften
seien vollständig von der Umwelt abgeschnit
ten. Die Reisfelder wurden durch die Wirbel
stürme stark geschädigt. ,
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Basel fest in den Händen der
ausgelassenen Fasnächtier
Traumhafter Auftakt zu den drei schönsten Tagen - SVP und Blocher als beliebtes Sujet
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BASEL: Bei schönstem Weiler
genossen Zehntausende von
Schaulustigen und aktiven Fas-
nächtlern in den Strassen Ba
sels am Montag die Fasnacht.
Ein häufig ausgespieltes Sujet
ist die SVP und ihre Leitfigu
ren Blocher und Ogi.
Die angenehmen Temperaturen
lockten am Morgen vermutlich weit
über 100 000 Menschen aus dem In-
und Ausland in die Stadt am Rhein
knie. Um vier Uhr intonierten meh
rere tausend Tambouren und Pfei
fer den Marsch «Morgestraich». Die
Fasnacht 2000 unter dem Motto
«Mer kemmc uff d Wält» hatte be
gonnen.
Nach einer Pause trafen sich die
Fasnächtier am frühen Nachmittag
wieder zum Cortege. Etliche Fas-
nächtler klagten über zu warme
Temperaturen - das Thermometer
stieg auf 16 Grad - und zogen die
Winterkleidung unter den Kostü
men aus. In Turnschuhen statt Mo-
onboots und T-Shirts statt Winter-
jacken standen auch die Schaulusti
gen in den Strassen.
Blochers «Bratwurstpartei»
im Visier
Die Sujets befassten sich mit her
ausragenden nationalen und loka
len Ereignissen des abgelaufenen
Jahres wie der Sonnenfinsternis, der
Expo.02, der Post und der SVP. Blo
cher wurde in allen Variationen ge
zeigt, als Napoleon, Globi oder
Schreihals. Die SVP erzielte bei den
Nalionalratswahlen in Basel hohe
Das Sujet der «Giftschnaigge» heisst «Ku-Bale-libre» (Sunne-Insle Basel)
strahlend schönen Wetter, welches zum Auftakt der Fasnacht herrschte.
Gewinne, was viele Cliquen zu
Kommentaren motivierte. Die
Stammclique «Alti Stainlemer»
tauft sich in «Aunns - Alti Ultra-
Neo-Nationali Stainlemer vulgo
Brotwurschtpartei» um. Die «Scibi»
änderte SVP in «S iscli Verdeiii Py-
nlig».
Farbenprächtig wurden viele an
dere Sujets ausgespielt. Beim Fas-
nachts-Comite meldeten sich 494
Einheiten an: somit kann mit 12 000
bis 15 000 aktiven Fasnächtlern ge
rechnet werden. Dazu kommen
noch einige tausend «wilde» Aktive.
Schcrben und Falschparkierer
Die Zahl der Wagen-Cliquen
wurde vom Comite aus Sicherheits
gründen beschränkt. Die angemel
deten Wagen mussten mit Vignetten
versehen sein.
Die unangemeldeten Wagen wur
den schriftlich aufgefordert, den
Cortege zu verlassen. Die Polizei
berichtete von «einem in dieser
Triebwerk-Leitung undicht
Abbruch von Swissair-Flug am Sonntag in Genf
ZÜRICH/GENF: Der Abbruch ei
nes Inlandfluges der Swissair kurz
nach dem Start am Sonntagabend in
Genf ist auf eine undichte Leitung
im Triebwerk zurückzuführen. Ein
Alarm im Cockpit hatte den Piloten
des Airbusses 320 zur Rückkehr be
wogen.
Das kurz vor 19 Uhr gestartete
Flugzeug mit 139 Passagieren an
Bord war auf dem Weg von Genf
nach Zürich. Der Shuttle-Flug be
förderte hauptsächlich Passagiere,
die am Automobilsalon in Genf wa
ren. Rund zehn Minuten nach dem
Start landete die Maschine wieder
sicher in Genf.
Wie ein Swissair-Mediensprecher
am Montag sagte, erhitzte sich eine
undichte Druckluftleitung im Trieb
werk. Deshalb kehrte der Pilot
zurück. Rund 40 Passagiere, die An
schlussflüge in Zürich verpasst hät
ten, wurden in Hotels in Genf un
tergebracht. Die anderen Fluggäste
wurden noch am gleichen Abend
Eine Airbus A320-214 auf dem Flughafen Kloten, aufgenommen 1998. Der
Abbruch eines Inlandfluges der Swissair kurz nach dem Start, ist auf eine un
dichte Leitung im Triebwerk zurückzuführen. (Bild: Keystone)
mit einem anderen Swissair-Flug
befördert. Die defekte Maschine
wurde am Montag ohne Passagiere
nach Zürich überführt, wo das de
fekte Teil ersetzt werde, wie der Me-
diensprcchcr weiter sagte.
und passte gestern hervorragend zum
(Bild: Keystone)
Form noch nie aufgetretenen Phä
nomen» und wies damit auf die un
zähligen zerbrochenen Flaschen in
den Strassen hin. Ansonsten be
schäftigte sich die Polizei traditions-
gemäss vor dem Morgestraich mit
dem Abschleppen von falsch par
kierten Autos und Velos.
Der Abend gehörte den Schnit
zelbänken. die in den Beizen ihre
Verse vortrugen. Durch die Strassen
zogen weiterhin Cliquen und Gug-
gemusiken.
Pub-
Revolution
'V.. \' 11 "
| LONDON: In Grossbritannien u
I steht eine.Pub-Revolution bevor:/*
' Das strikte-Regime der «lastfor- <
ders» eine>Stündb-.vor Mtter-. |
. nacht soll «kontinentalen» Öff-
! nungszeiten weichen; Ein, Spre4{!
eher des Innenministeriums säg- j
te am Montag, ein entsprechen- ;
des Weissbuch solle in Kütze ver- j
öffentliche werden.•, Mit Sonder- \
'■ genehmigung könnten dieHrädi- i
tionskneipen in England und Wa- i
; les sogar rund um die Uhr> auf- I
bleiben, berichtete die «Times» 1
unter Berufung auf Pläne der La- !
bour-Regierung. Dem Bericht |
>' zufolge will Innenminister Jack i
' Straw es den Pub-Besitzern weit-. :j
■ gehend selbst tiberlassen,'wann ;
. sie ihre Türen öffnen und schlies-
sen. Der' Minister hofft,
.durch eine Abschaffung; der]
strikten Schlusszeiten «hastiges'
Trinken» vermieden wird, däs.oftj
. zu Gewalt, Alkohol W Steuer
. und ftowdytum geführt habe.-
Die Polizei befürworte deshalb
; die Pläne, hie» es in der «Times,»
Wetter
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AlpensUdseitß ' 1
Wieder kälter
Unser Wetter ist momentan noch von einer
Hochdruckbrücke bestimmt, die sich über ganz
Mitteleuropa erstreckt. Diese schwächt sich
heute ab und eine Kaltfront erreicht gegen
Abend aus Nordosten unser Land.
Wolken und Regen
Auf der gesamten Alpennordseite heute letzte
Aufhellungen, zunehmend dichte Wolken und
im Laufe des Nachmittags aus Nordwesten Re
gen. Schneefallgrenze zu Beginn um 1500 Me
ter, in der Nacht auf 1000 Meter sinkend. Tem
peratur in der Nacht auf rund 2 Grad sinkend,
tagsüber Höchstwerte um 13 Grad. In den Ber
gen mässiger Nordwestwind.
Die Aussichten
Am Mittwoch noch bewölkt und etwas Nieder
schlag, Schneefallgrenze um 800 Meter. Im
Laufe desTages in den westlichen Alpen und im
Flachland einige Aufhellungen. Donnerstag bis
Samstag: im Norden wieder recht sonnig und in
den Bergen milder.
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