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Montag,
13. März 2000/Fr. 1.-
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Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 59
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Weitere Wetierinfos- Letzte Seite
Familie-Extra
Was ist Tier-
Psychologie?
Viele Menschen fragen sich,
wozu man einen Tierpsycholo
gen überhaupt benötigt.
Seite 10
0 N TAG
Barrieren beseitigen
Trotz strahlend frühlingshaftcm Wetter war der
Triesenberger Gcmeindcsaal gestern Nachmit
tag aniässlich der Generalversammlung des
Liechtensteiner Behinderten-Verbandes bes
tens besetzt. Dr. Benedikt Marxer, seit sieben
Jahren Präsident des Behinderten-Verbandes,
begriisste erfreut die vielen Verbandsmitglieder
und Gäste, unter ihnen eine ganze Reihe von
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, sowie
Vertreter benachbarter Sektionen. Seite 3
Funkensonntag: Der
Winter ist vertrieben
Gestern Sonn
tag (teilweise
bereits am
Samstag) wurde
wiederum in al
len Gemeinden
des Landes nach
altem allemani
schem ' Brauch
der Winter aus
getrieben. Mehr
als 20 Funken lo
derten landauf
und landab auf
Anhöhen oder
auf freiem Feld,
um als weithin
sichtbares Zei
chen den heran
nahenden Früh
ling zu verkünden. In vielen Gemeinden waren
Funkcnzünfte und -gesellschaften oder Vereine
bestrebt, dass dieser schöne alte Brauch in un
serem Land hochgehalten wird. Dutzende von
Funkenbauem haben in den vergangenen Wo
chen und Monaten während vielen Stunden
Reisig und Holz gesammelt und am Wochenen
de prächtige Bauwerke mit teilweise mehr als
20 Metern Höhe für diesen Tag errichtet. Pech
hatten die Funkner in Schaan: ihre stolzes Bau-
wert ging bereits in der Nacht von Freitag auf
Samstag in Feuer und Rauch auf. Dasselbe
Schicksal widerfuhr auch ihren Kollegen in Va
duz: auch deren Funken wurde frühzeitig ein
Raub der Flammen. Impressionen vom Fun-
kensonntag finden Sie auf den Seiten 4 und 5.
Doppelsieg für Ferrari
FORMEL 1: Fer
rari hat einen
Traumstart in die
neue Formel-1-
Saison hingelegt.
Michael Schuma
cher (Bild) ge
wann vor 124 000
Zuschauern in
Melbourne erst
mals den Grand
Prix von Austra
lien, sein neuer
Teamkoilege Ru
bens Barrichello
machte den Dop-
pelcrfolg perfekt.
Mika Saio wurde in einem Sauber als Sechster
nachträglich disqualifiziert. Die McLaren-Fah
rer Mika Häkkinen und David Coulthard zähl
ten wie Pedro Diniz im zweiten Sauber zu den
zwölf Ausfallopfern. Seite 16
Schweres
Grubenunglück
BARAKOWA: Durch eine Methangas-Explo-
sion im ukrainischen Barakowa Kohlebergwerk
sind am Samstag 80 Bergleute getötet und sie
ben verletzt worden. Für das Unglück machten
Bergarbeiter mangelnde Sicherheitsvorkehrun-
gen verantwortlich. Letzte Seite
Vier «Nein» und ein «Ja»
Eidgenössische Abstimmungen: Alle Volksinitiativen hoch verworfen - Justizreform akzeptiert
Der Souverän hat die Parolen
aus dem Bundeshaus befolgt.
Mit massivem Mehr haben
Volk und Stände die vier
Volksinitiativen bachab ge
schickt und die Justizreform
genehmigt. Die Stimmbeteili
gung lag bei knapp 42 Prozent.
Adi Lippuner
Die Initiative zur Halbierung des mo
torisierten Strassenverkehrs innert
zehn Jahren ist gescheitert. Mit 1530
233 Nein zu 417 776 Ja fiel die Ableh
nung deutlich aus. Kein einziger Kan
ton konnte sich für die Vorlage aus
dem links-grünen Lager erwärmen.
Die Quoteninitiative für eine ge
rechtere Vertretung der Frauen in
den Bundesbehörden war ebenfalls
chancenlos. Alle Kantone und 81,8
Prpzent aller Stimmenden erteilten
der Mindest-Frauenquote eine Ab
fuhr. Lediglich 348969 Stimmbe
rechtigte waren dafür, 1578 124
stimmten dagegen.
Klar abgelehnt wurde die Initiative
für eine menschenwürdige Fort
pflanzung. Nur gerade 541 358 Per
sonen stellten sich hinter das Volks
begehren, welches die Samenspen
de und die Befruchtung im Rea
genzglas verboten hätte. Alle Kan
tone und 1369701 Stimmende wa
ren dagegen.
Die Denner-Initiative, welche
eine «Beschleunigung der direkten
Demokratie» verlangte, wurde
ebenfalls von Volk und Ständen ver
worfen. Trotz einer teuren Inserate
kampagne verweigerte der Sou
verän der Initiative die Zustim
mung. 1333316 Stimmende sagten
Nein, nur gerade 576398 legten ein
«Ja» in die Urne. Mit der Initiative
war eine drastische Verkürzung der
Behandlungsfrist auf maximal zwölf
Monate für Volksinitiativen ver
langt worden.
Die Justizreform fand breite Zu
stimmung. Mit 1609 109 Ja, dies sind
86,4 Prozent gegen 255348 Nein,
13,6 Prozent, wurde die Vorlage,
welche vom Bundesrat und Parla
ment erarbeitet worden war, geneh
migt. Besonders hohe Zustimmung
fand die «Mini-Justizreform» in den
Kantonen Genf, Basel-Stadt, Tessin
und Zürich. Am wenigsten Begeis
terung weckte die Vorlage im Halb-
kanton Obwalden, im Kanton Wal
lis und im Kanton Uri.
Bei den Kantonsratswahlen gab
es im Kanton St.Gallen eine Über
raschung. Die Bisherige, Rita Roos-
Niedermann, erzielte das schlech
teste Resultat aller zehn Bewerbe
rinnen und Bewerber für die sieben
Sitze. Die Fast-Bundesrätin, sie
konnte sich bei den letzten Bundes
ratswahlen ganz knapp nicht gegen
Ruth Metzlcr durchsetzen, musste
sich im eigenen Kanton von allen
Konkurrenten geschlagen geben.
Sechs der sieben Plätze im Regie
rungsrat sind vergeben. Die SVP
konnte im ersten Wahlgang keinen
Sitz erobern. Seiten 8 und 9
Buurabund wurde ein Raub der Flammen
Feuerwehrleute aus Schaan,Vaduz, Eschen,Triesen urtd Planken standen im Grosseinsatz
Grossolarm gestern Abend zu spä
ter Stunde in Schaan: gegen 22 Uhr
brach beim Buurabund im nörd
lichen Teil des Gebäudes ein Feuer
aus, das sich sehr schnell auf den
ganzen Gebäudekomplex ausbrei
tete. Knapp zwei Stunden dauerte
der Kampf der Feuerwehren aus
Schaan, Vaduz, Planken, Triesen
und Eschen (im Einsatz waren rund
110 Mann), um das Grossfeuer un
ter Kontrolle zu bringen. Das 1943
errichtete Gebäude, das zu einem
grossen Teil aus Holz bestand, wur
de mehr oder weniger total beschä
digt. Personen wurden keine ver
letzt, der Sachschaden dürfte aller
dings in die Millionen gehen. Ge
fahr für die umliegenden Häuser
und die Bevölkerung bestand, wie
bei der Presseorientierung der Ein
satzleitung um Mitternacht zu er
fahren war, keine. Der Buurabund
hatte im Zentrum keine gefährlichen
Güter mehr gelagert. Über die
Brandursache kann noch nichts
gesagt werden. Die Landespolizei
und der wissenschaftliche Dienst
der Stadtpolizei Zürich werden
heute Montag die Ermittlungen auf
nehmen. (Bild: Siegfried Elkucli)
Marco Büchel top
Der Balzner fuhr in Hinterstoder aikf Rang zwei
Nicht zu bremsen ist derzeit Vize-
Weltmeister Marco Büchel. Nach
dem dritten Rang in Kranjska Gora
setzte der Balzner beim Weltcup-
Riesenslalom in Hinterstoder noch
einen drauf und fuhr auf den sensa
tionellen zweiten Rang. Der Sieg
ging erneut an den Österreicher
Christian Mayer.
Regen und Wind machten den Weh
cup-Riesenslalom von Hinterstoder
zu einer besonders garstigen Ange
legenheit, doch Vize-Weltmeister
Marco Büchel Hess sich - im Wissen
seiner guten Form - nicht beirren
und musste sich lediglich dem mo
mentan ebenfalls in Hochform agie
renden Christian Mayer geschlagen
geben.
Achim Vogt yerpasste auf der im
mer schlechter werden Piste mit
6,19 Sekunden Rückstand und
Rang 56 die Qualifikation für das
30er-FinaIe doch recht deutlich.
Hermann Maier (27) wartet seit
dem 5. Februar (dem Riesenslalom
von Todtnau) auf seinen nächsten
Sieg und war dennoch der wohl
grösste Gewinner von Hinterstoder:
Im Gesamt-Weltcup ist er vom Nor
weger Kjetil Andre Aamodt, der im
zweiten Lauf ausschied, auch rech
nerisch nicht mehr einzuholen. Da
mit tritt er definitiv die Nachfolge
von Lasse Kjus an. Seite 11
Mit Rang zwei feierte Marco Büchel (links neben Sieger Christian Mayer
und dein Dritten Hermann Maier) einen weiteren Karriere-Höhepunkt.
I