Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

pp/Journal 
AZ FL-9494 Schaan 
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Samstag, 
1 l.Mflrz 2000/Fr. 1.- 

Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 58 
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Samstag 
Mit Feuerzauber gegen 
Wintergeister 
SCHAAN: 
«Bördile, Bör- 
dile, Törkest- 
roh...», schrien 
früher die Kin 
der, wenn für 
den Funken 
sonntag Holz, 
Äste und die 
dürren Christ- 
bäume einge 
sammelt wur 
den. Morgen ist 
es wieder so 
weit, die Fun 
ken stehen und 
gegen 20 Uhr 
werden mit 
Feuerzauber die Wintergeister vertrieben. Wir 
haben am vergangenen Dienstag die Funken 
zunft Schaan auf Dux besucht und uns über den 
Stand der Dinge informiert. Der Ursprung des 
Funken- und Küechlesonntags, so ist im 
Brauclitumsbuch von Adulf Peter Goop nach 
zulesen, wird nicht einheitlich gesehen. Fest 
steht, dass der Funken- und Küechlesonntag je 
weils am ersten Sonntag der Fastenzeit stattfin 
det. Doch die Arbeit der Funkner für den «lich- 
terlohcn» Sonntag bfcginnt schon einige Mona 
te davor. Seite 9 
Bestzeit und Unfall 
FORMEL 1: 
Michael Schuma 
cher (Bild) sorg 
te am ersten Tag 
der neuen For- 
mel-1 -Saison für 
die Schlagzeilen: 
Der Ferrari-Pilot 
erzielte die Ta 
gesbestzeit im 
freien Training 
für den Sai 
sonauftakt in 
Melbourne und 
hatte danach ei 
nen Unfall, den er unverletzt überstand. Schu 
macher drehte in 1:32,130 Minuten die schnells 
te Runde auf dem 5,303 km langen Stadtkurs. 
Zweiter war der Schotte David Coulthard 
(1:32,144) im Silberpfeil von McLaren-Merce 
des vor Schumachers brasilianischem Teamkol 
legen Rubens Barrichello (1:32,482). Weltmei 
ster Mika Häkkinen (FIN) erzielte die viert 
beste Zeit. Seite 23 
Mehr Toleranz für 
Grossraubtiere 
UMWELT: Noch unter dem Eindruck der 
jüngsten illegalen Luchstötungen hat Pro Natu 
ra am Freitag eine Informationskampagne für 
geschützte Grossraubtiere gestartet. An der 
Vernissage des «RaubZugs» in Luzern wurden 
die Ziele nochmals bekräftigt: Luchs, Wolf und 
Bär sollen auch in den Schweizer Wäldern eine 
Chance haben. Seite 33 
Sportgesetz: Eklat um 
Verordnung 
Olympischer Sportverband (LOSV) erklärt Rückzug von den Verhandlungen mit der Regierung 
Der Vorstand des Liechtenstei 
nischen Olympischen Sport 
verbandes (LOSV) hat demon 
strativ die Verhandlungen mit 
der Regierung zur Verordnung 
für das Sportgesetz verlassen. 
Zu diesem Schritt sah sich der 
LOSV gezwungen, nachdem 
alle Vorschläge des LOSV von 
der Regierung abgelehnt wur 
den. Der LOSV teilte diesen 
Schritt der Regierung brieflich 
mit. Der Vorstand des Sport 
verbandes betonte darin, dass 
die Verordnung den Zielset 
zungen und Vorstellungen des 
LOSV in Sachen Spitzensport 
nicht entspreche. 
Alexander Balliner 
Der Entscheid des LOSV, die Ver 
handlungen zur Sportgesetzverord 
nung zu verlassen, fiel schon im Fe 
bruar. Brieflich teilte der Vorstand 
des LOSV Sportministerin Andrea 
Willi mit: «Wir möchten hiermit 
nochmals darauf hinweisen, dass aus 
der Sicht des LOSV die Spitzen 
sportförderung ausser der finanziel 
len Seite noch andere wichtige Be 
reiche wie etwa Karriereplanung 
oder medizinische Betreuung zu 
berücksichtigen sind. Dazu sehen wir 
einen Spitzensportausschuss, der mit 
entsprechenden Aufgaben und 
Kompetenzen ausgerüstet als einzi 
ge Anlaufstellc für Athleten und 
Verbände wirken kann. Der LOSV 
kann ohne weiteres akzeptieren, 
dass die Verordnung nur die finanzi 
elle Förderung regelt. Allerdings 
kann sich der LOSV Vorstand mit 
der Verordnung nicht identifizieren, 
da sie nicht mehr den Zielsetzungen 
und Vorstellungen des LOSV in Sa 
chen Spitzensport entspricht. Wenn 
die Verordnung, wie schon mehrfach 
geäussert die Stärkung der Sport 
kommission zum Ziel hat, dann soll 
die Sportkommission die Verord 
nung ohne LOSV Mitarbeit erstel 
len. Die Schaffung eines Spitzen- 
sportausschusscszurreinenGeldver- 
tcilung sehen wir als hinfällig, denn 
dieser hätte ja sowieso keine Kom 
petenzen ... In diesem Sinne sehen 
wir unsere Mitarbeit zur Erarbei 
tung der Verordnung «Spitzensport» 
nicht mehr, möchten jedoch erwäh 
nen, dass der LOSV sein know how 
auch weiterhin für andere Belange 
des Sports zur Verfügung stellen 
wird.» Das Antwortschreiben von 
Sportministerin Andrea Willi fiel 
sehr dürftig aus. Sie führte aus: «Sie 
weisen darauf hin, dass sich im Lau 
fe der Erarbeitung des Verordnungs 
entwurfs zum Spitzen- und Leis 
tungssport in Bezug auf den Inhalt 
zwischen Vertretern des LOSV und 
des Sportbeirates in der Arbeits 
gruppe verschiedene Meinungen ge 
bildet haben.» Das heisst: Die Regie 
rung ging mit keinem Wort auf die 
sachlichen Einwände des LOSV ein. 
Widersprüche 
LOSV-Präsident Josef Eberle ging 
auf Anfrage des Volksblatts mit dem 
Verordnungsentwurf hart ins Ge 
richt. Er führte aus: «Im Laufe der 
Verhandlungen hat sich herausge 
stellt, dass es nur ums Geld geht. Un 
ser Vorschlag wurde zur Gänze ab 
gelehnt. Dann mussten wir sagen, 
dass es nichts mehr mit dem zu tun 
hat, was wir einmal wollten. Dann 
wurde es sinnlos. Die Zielsetzung 
war, dass der Spitzensport ein Gre 
mium als Ansprechpartner hat. Dies 
hätte unser Erachten der Spitzens 
portausschuss sein sollen. Der Spit 
zensportausschuss hat beim jetzigen 
Verordnungsvorschlag keinerlei 
Kompetenzen, sondern nur sehr 
viele Aufgaben.» 
Bezüglich der Ausschüttung der 
Gelder macht der LOSV-Präsident 
auf einige Mängel aufmerksam. Er 
unterstreicht: «Die Verordnung be 
steht aus sehr vielen Widersprüchen. 
Bei den Spitzensportlern sollen die 
Gelder direkt an die Sportler ausbe 
zahlt werden. Die Leistungssportler 
jedoch bekommen keine Gelder. 
Diese werden dem Verband ausbe 
zahlt. Dann müssen die Leistungs 
sportler darauf achten, dass sie vom 
Verband das Geld erhalten. Das fin 
de ich schlecht, da genau jene nichts 
erhalten, die nichts haben. Während 
jene, die schon etwas mit dem Sport 
verdienen, etwas erhalten. Das 
heisst: Es müssen wieder die Eltern 
aufkommen. 
Die Leistungssportler sind auf 
den Goodwill der Verbände ange 
wiesen. Es wird jedoch nirgends er 
wähnt, dass der Verband die Gelder 
an die Sportler weitergeben muss. 
Des Weiteren wurden alle Stipendi 
en gestrichen. Zudem findet sich 
keinen Satz über Doping in der Ver 
ordnung. Auch die medizinische Be 
treuung ist nicht geregelt. Die Re 
gierungspricht von 100 000 Franken, 
die verteilt werden sollen. Ob 
es zwei oder zehn Sportler sind, 
ist egal. Nur die 100000 Franken 
zählen. Wenn jemand Glück hat und 
der einzige Spitzensportler des 
Landes ist, bekommt er 100000 
Franken. Wenn es zehn Spitzens 
portler gibt, bekommt jeder nur 
10000 Franken. Dann rede ich aber 
nicht mehr von Spitzensportförde 
rung.» Seite 3 
Münzen und 
Medaillen 
Der aus Luxemburg stammende 
und in Zürich tätige Jean-Paul Divo 
und der Triesner Verleger Frank P. 
van Eck stellten gestern eine interes 
sante Buclmeiiersclieinung vor: 
«Die Münzen und Medaillen der 
Fürsten von Liechtenstein». Jean- 
Paul Divo beschreibt auf 160 Seiten 
jene Münzen und Medaillen des 
Fürstenhauses seit 1614. Vor der 
Präsentation des Werkes überreichte 
der Künstler gestern ein erstes Exem 
plar an Fürst Hans-Adam II. Im 
Bild von links Fürst Hans-Adam, 
Jean-Paul Divo, dessen Gattin 
Frani;oise und Harald Wanger,der 
im Werk die Geschichte des Hauses 
Liechtenstein schildert. Seite 11 
Spatenstich für Milliardenprojekt 
Offizieller Start zur Erweiterung des Flughafens Zürich-Kloten 
KLOTEN: Mit dem symbolischen 
Sputenstich haben am Freitag rund 
fünf Jahre nach der Volksubstim 
mung die Bauarbeiten für die Er 
weiterung des Flughafens Zürich 
offiziell begonnen. Bis 2005 werden 
Uber zwei Milliarden Franken ver 
baut. 
Herzstück des 2,3-Milliarden-Pro- 
jekts ist ein neues Dock für 27 Flug 
zeuge. Es soll Ende 2002 in Betrieb 
genommen werden, kommt im 
Dreieck der drei Pisten zu liegen 
und ist unterirdisch mit dem heuti- 
gen Flughafen verbunden. Geplant 
sind auch zusätzliche Wartehallen, 
der Aus- und Neubau von Parkhäu 
sern, der Ausbau der Bahnhofshalle 
und ein neuer Bahnhofterminal. 
Laut Schätzungen dürfte die An 
zahl Flugbewegungen nach dem 
Ausbau von heute 270 000 auf rund 
320000 steigen. Der Flughafen 
Zürich-Kloten platzt aus allen Näh 
ten; in den letzten Jahren eilte er mit 
seiner Auslastung von Rekord zu 
Rekord. 1999 benutzten knapp 21 
Millionen Passagiere das Zürcher 
«Tor zur Welt». Bis 2010 wird mit 
über 30 Millionen Passagieren jähr 
lich gerechnet. Im letzten Novem 
ber erteilte der Bund nach langem 
Rechtsstreit die Konzession für den 
Ausbau. Im Januar gab dann das 
Bundesgericht grünes Licht. Es ent 
zog Beschwerden von Anwohner 
gemeinden und Umweltorganisa- 
tionen gegen die Konzession des 
Eidg. Departementes für Umwelt, 
Verkehr, Energie und Kommunika 
tion (U VEK) für die 5. Ausbauetap 
pe die aufschiebende Wirkung. Ma 
teriell hat das höchste Gericht die 
Beschwerden aber noch nicht be 
handelt. Der Flughafen, bis anhin 
Teil der kantonalen Verwaltung, 
wird künftig als selbstständige Akti 
engesellschaft betrieben. 
KU KI. AM F. 

Freitag, 10. März 2000 
NEUERÖFFNUNG 
In der Nlght-Clty, Luitonau 
• mit Miss Vorarfoerg, Karstin ledrthatef • 
• Überraschungs-Uve-Act • Modenschau 
• Moderation: Markus Ratz, Antenne Vbg. 
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