Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2000)

Liechtensteiner Volksblatt 
SPORT 
Dienstag, 22. Februar 2000 15 
Resultate & News 
Der Skiclub Triesen 
feiert Jubiläum 
ALLGEMEIN: Dieses Jahr kann der SC "We 
sen auf sein 60-jähriges Vereinsleben zurück 
blicken. Aus diesem Anlass wird der SCHriesen 
am kommenden Samstag im Malbun ein 
Plauschrennen durchführen. Alle Mitglieder 
sind eingeladen, speziell die Junggebliebenen, 
auf der beleuchteten Hocheckpiste um 17 Uhr 
am RS-Plauschrennen teilzunehmen. 
Anschliessend treffen wir uns im Hotel Gali 
na zu einem gemütlichen Nachtessen, verbun 
den mit der mit grosser Spannung erwarteten 
druckfrischen Präsentation der Clubchronik 
«60 Jahre SC Triesen». Allein die Vorstellung 
des Buches, das Fredi Bechter in vielen Stunden 
nach Aufzeichnungen von Gabriel Negele zu 
sammengestellt hat, lohnt den Weg ins Malbun, 
weil es bestimmt viele Erinnerungen und Anek 
doten unter den Anwesenden wachrufen wird. 
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um 
Anmeldung bis spätestens Mittwochabend an 
Manuela Girstmair,Tel. 392 16 44. 
Langlauf Clubmeisterschaft 
Am kommenden Samstag findet im Steg um 
15 Uhr die Langlauf-Clubmeisterschaft des SC 
statt. Alle Clubmitglieder sind herzlich eingela 
den, an der Meisterschaft teilzunehmen. An 
schliessend findet die Preisverteilung im Hotel 
Galina anlässlich der 60-Jahr-Feier statt. 
Anmeldung beim Start. 
Hermann Maier lässt 
RTL in Korea aus 
SKI-ALPIN: Hermann Maier (Bild) beteiligt 
sich nicht am Weltcup-Riesenslalom der Män 
ner vom Samstag in Yong Pyong (Skor). Der 
Führende im Gesamt-Weltcup will sich viel 
mehr optimal auf die beiden Abfahrten und den 
Super-G nächste Woche in Kvitfjell (No) vorbe 
reiten. Maiers Verzicht erhöht die Chancen von 
Michael von Grünigen, sein erstes Weltcup- 
Rennen in dieser Saison zu gewinnen. 
Für Maier hat wie erwartet der Kampf um 
den Abfahrts-Weltcup Vorrang, in dem er 78 
Punkte Vorsprung vor Kristian Ghedina (It) 
hat. Im Riesenslalom-Weltcup liegt der Öster 
reicher hingegen 164 Zähler vor von Grünigen. 
Dank Trainings in Österreich erhofft sich Maier 
nun einen Vorteil gegenüber den Teilnehmern 
an den Rennen in Korea, die innerhalb weniger 
Tage zwei Zeitumstellungen zu verkraften ha 
ben. «Ich bin erst als 25-Jähriger zum ersten Mal 
geflogen, deshalb bereiten mir Reisen durch die 
Zeitzonen grosse Probleme», sagt Maier. 
Um den Gesamt-Weltcup macht man sich in 
Österreich kaum Sorgen, auch wenn Kjetil- 
Andrö Aamodt (No) in Yong Pyong zwei Mal 
ordentlich punkten könnte. «Aamodt kann bes 
tenfalls noch auf 1800,1900 Punkte kommen, 
Hermann hat schon jetzt 1570», sagt TVainer To 
ni Giger. Er will den Aufenthalt der Riesensla- 
lom-Mannschaft in Asien möglichst kurz halten: 
«Sie reist erst am Mittwoch ab und fliegt sofort 
nach dem Rennen wieder zurück. Bevor die 
Rennfahrer den Jet-Lag spüren, sind sie also 
wieder in Europa.» 
4 Stürze im Bobrennen 
ALLGEMEIN: Nach den Schüttlern sind auch 
die Bobfahrer auf der neu erstellten Kunsteis 
bahn in Lake Placid (USA) in erhebliche 
Schwierigkeiten geraten. Nur vier von zehn ge 
starteten Teams beendeten das Zweierbobren 
nen an den Goodwill Games. Sieger wurde der 
Lette Sandis Prusis, der 15 000 Dollar einstrich. 
Der Schweizer Christian Reich trat wegen 
Adduktorenproblemen nicht mehr zum dritten 
Durchgang an, Viererbob-Europameister Bru 
no Mingeon (Fr) verzichtete auf das Finale. 
Den schlimmsten Sturz tat Olympiasieger 
Pierre Lueders. Der Kanadier kam im dritten 
Durchgang zu Fall, verspürte heftige Schmerzen 
im Nacken und wurde zur Untersuchung ins 
Spital eingeliefert. In einem Jahr stehen in Lake 
Placid das Weltcup-Finale und 2003 die Welt 
meisterschaften auf dem Programm. 
Olivier Nägele auf dem Podest 
Tourenski: Z#eiter Lauf des Schweizer Meisterschaftscups in Jaun 
Für Olivier Nägele aus Ge 
senberg nahm die letzte Woche 
ein unerwartet gutes Ende. 
Nachdem er zu Wochenbegmn 
noch leicht erkrankt war und 
deshalb keinen Renneinsatz 
vorgesehen hatte, entschloss er 
sich am Samstag kurzfristig, 
nach Jaun anzureisen'. Zusam 
men mit dem Walliser Ernest 
Farquet vom Schweizer Natio 
nalteam konnte er sich dann 
am Sonntagmorgen den her 
vorragenden dritten Platz er 
kämpfen. 
Bei anhaltendem Schneefall galt es 
die ca. 16 km lange Strecke mit 1700 
m Aufstieg und eben so viel Abfahrt 
zu bewältigen. Der Parcour war auf 
Grund der Witterung, die ganze 
Nacht vor dem Rennen hatte es 
stark geschneit, etwas verkürzt wor 
den. «Es war eindrücklich zu sehen, 
wie eine grosse Schar Helfer noch 
am Sonntagmorgen die gesamte 
Rennstrecke gespurt hatte, wofür es 
keine Maschinen gibt. Hieran sieht 
man, wie ambitioniert die West 
schweizer hinter dieser Sportart ste 
hen,» so Olivier Nägele zu den 
enormen Bemühungen der Organi 
satoren. 
Grosse Überraschung 
Erst am Samstagmittag erhielt 
Olivier Nägele von Ernest Farquet 
einen Anruf mit der Bitte, für einen 
verletzten Läufer einzuspringen. 
«Ich hatte bis dahin die ganze Wo 
che nur drei leichte Trainingseinhei- 
Olivier Nägele bestätigte in Jaun seine internationale Klasse. 
ten auf den Langlaufskiern absol 
viert und fühlte mich dabei nicht 
sonderlich gut. Trotzdem sagte ich 
zu und packte eiligst meine paar Sa 
chen. Ich hatte nicht einmal mehr 
Zeit, die Skier zu wachsen, was auf 
den letzten leicht ansteigenden 350 m 
zum Ziel hin im Skatingschritt 
sehr hinderlich war; denn die Belä 
ge klebten beinahe im nassen 
Neuschnee!» Auch sonst lief das 
Rennen nicht reibungslos ab, denn 
bereits beim ersten Aufstieg durfte 
Olivier Nägeleden Rucksack seines 
Partners tragen. Ebenfalls verspürte 
er während des ganzen Laufs 
Magenschmerzen, die etwas hinder 
lich waren. «Ich setzte mich gleich 
an die Spitze des Feldes, nach rund 
zehn Minuten begann ein unange 
nehmes Gefühl in der Magenge 
gend, ich blickte zurück und sah, 
dass mein Partner schon Rückstand 
hatte, worauf ich Tempo wegnahm 
und ihn aufschliessen liess. Gleich 
reichte er mir seinen Rucksack.» 
Farquet taktierte damit allerdings 
sehr gut. Auf diese Weise konnte er 
Kräfte sparen, die das Duo beim 
zweiten Aufstieg dann ausspielen 
konnte. «Ernest ist ein sehr guter 
Abfahrer. Bei der ersten Abfahrt 
konnten wir zwei Ränge gut 
machen und uns so auf Platz vier 
vorarbeiten. Beim zweiten Aufstieg 
liefen wir die gleiche Abschnittszeit 
wie das Siegerduo, womit wir uns an 
die dritte Stelle vorschoben.» Bei 
der letzten Abfahrt war der Podest 
platz nicht mehr in Gefahr und 
Nägele/Farquet konnten die Ziellinie 
unangefochten als Dritte passieren. 
Gewonnen wurde das Rennen 
vom amtierenden Schweizer Meis 
ter Jean-Fra?ois Cuennet und dem 
5. der letztjährigen Pierra Menta 
Pius Schuwey in 1.57.38 Stunden. (2. 
Francis Bussard/Emmanuel Vau- 
dan in 2.01.37. 3. Emest Far- 
quet/Olivier Nägele in 2.04.42. 86 
Teams in dieser Kategorie 
klassiert). 
Grosse Herausforderung 
Am kommenden Freitag startet 
Olivier Nägele beim traditionsrei 
chen und prestigeträchtigen Sella- 
Ronda-Skimarathon in Südtirol. 
Sein Partner wird Jean Pellissier aus 
Italien sein. Dieser wurde bei der 
diesjährigen Weltmeisterschaft der 
«Skyrunner» (Hochalpinberglauf) 
Dritter. Olivier Nägele zu dieser 
Herausforderung: «Ich bin schon 
jetzt enorm aufgeregt, denn ich 
habe die Chance, ein wirklich gutes 
Resultat zu erreichen. Andererseits 
wird dies ein enorm hartes Rennen 
werden, an dem ich Uber mich hi 
nauswachsen muss, um mit Pellissier 
mithalten zu können!» 
Langlauf: Landesmeisterschaften über 30 km /15 km Skating 
Kommenden Samstag, 26. Februar, 
starten um 13 Uhr im Steg die 
Langläufer zu den Liechtensteini 
schen Landesmeisterschaften Nor 
disch über die langen Strecken im 
Skating-Stii. Anmeldungen können 
noch bis Mittwochabend erfolgen. 
Titel und Ränge über die lange 
Strecke sind begehrt und prestige 
trächtig. 
Die lange Meisterschaftsstrecke, für 
die Herren über 30 km, für die Da 
men über 15 km, erfreut sich zuneh 
mender Beliebtheit, gerade weil sie 
eine Herausforderung bezüglich 
Ausdauer und Technik bietet. Das 
Rennen wird vom UWV für den 
LSV veranstaltet, unter OK-Chefin 
Yvonne Hoop. Spurchef Giusep 
Dermon von der Valünaloipe ge 
staltet wieder eine abwechslungs 
reiche Skatingrundstrecke, die 
selbst jenen, die regelmässig im Steg 
trainieren, ein-^neues Erlebnis bie 
tet. 
Anmeldungen (mit Name, Jahr 
gang und Wohnort) sind möglich bis 
Mittwochabend, 23. Februar, an Pe 
ter Geiger,Tel. 232 07 613 Fax 373 54 
22. Die Startnummernausgabe er 
folgt von 11.30 bis 12.15 Uhr in der 
Startkabine an der Loipe. Der Start 
erfolgt ab 13 Uhr, mit Einzelstart im 
Halbminuten-Takt. Die Startrei 
henfolge ist unter allen Läuferinnen 
und Läufern ausgelost, unabhängig 
von der Kategorie. 
Gewertet wird in den Kategorien 
Juniorinnen Junioren (80 - 83), Da 
men I - III (ab 1979je 10 Jahrgänge) 
und Herren I -V (ab 1979je 10 Jahr 
gänge). Daneben wird eine Gesamt 
rangliste erstellt. 
Grosses Teilnehmerfeld 
Aufgrund der mündlichen Voran 
meldungen ist eine schöne Schar 
von gegen 30 Läuferinnen und Läu 
fern zu erwarten, darunter unerwar 
tete Neuteilnehmer. Skaterinnen 
und Skater: Wir erwarten euch! 
Von Grünigen als «Titelverteidiger» 
Ski-alpin: Der Herren-Weltcup wird in Südkorea fortgesetzt - Innsbruck heisst die Damenstation 
Zum zweiten Mal nach der Premie 
re von 1998 gastiert der alpine Ski- 
Weltcup am kommenden Wochen 
ende in Südkorea. Die Männer be 
streiten in Yong Pyong am Samstag 
einen Riesenslalom und am Sonn 
tag einen Slalom. Die Flauen fahren 
in Innsbruck, wo eine Abfahrt (frei- 
tag) und zwei SupepG (Samstag/ 
Sonntag) angesetzt sind. 
Seit der Saison 1994/95 hat Michael 
von Grünigen noch in jedem Winter 
mindestens einen Riesenslalom für 
sich entschieden. Heuer ist der Ber 
ner Oberländer indes noch sieglos. 
Zweimal war er Zweiter, einmal 
Dritter. Nach Yong Pyong reist von 
Grünigen aber als «Titelverteidi 
ger». Vor zwei Jahren hat er hier ge 
wonnen, vor den Österreichern 
Christian Mayer und Hermann 
Maier. Im Slalom setzten 1998 die 
Norweger den Massstab: Ole Kristi 
an Furuseth siegte damals vor Fmn 
Christian Jagge und Tom Stiansen. 
Die Frauen müssen sich am Inns 
brucker Patscherkofel mit einer 
neuen Weltcup-Strecke anfreun 
den, zumindest was die Fahrerinnen 
betrifft. Die Schweizer Abfahrts- 
trainerin Marie-Theres Nadig wird 
sich dagegen noch gut an das bisher 
einzige Weltcuprennen in Innsbruck 
erinnern: 1975 hat sie hier die Ab 
fahrt gewonnein, vor Annemarie 
Moser-Pröll. Nach der Übernahme 
des in Cortina 'abgesagten Super-G 
stehen in der Uroler Hauptstadt 
drei Rennen auf dem Programm. 
Weitere Infos: www.fis-ski.com 

StamtagsSupe* 
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(OSMMMEZö 
Z:01;Ö0 und^ 
Michael von Grünigen will in Südkorea endlich seinen ersten Saison-Sieg einfahren.
	        

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