pp/Journal
AZ FL-9494 Schaan
Stecf)tenftcinct
tt-j Dienstag,
fil: 22. Februar 2000/ Fr. 1.-
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 42
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Mobil-Extra
Evolution des
Fahrgefühls
Mit 166 Kilogramm ist die
neue Suzuki GSX-R750 das
«ultra-lighteste» Modell in
seiner Klasse. Seile 17
Dienstag
v.
■
Time-out - anders
weiter
BALZERS: In einer
informativen Nach
mittagsveranstaltung
wurde kürzlich im
Haus Gutenberg in
Balzers den zahlreich
erschienenen Kate
chetinnen und Kate
cheten, die sich aus
der Region von bei
den Seiten des Rheins
eingefunden hatten,
eine Fülle von Wissenswertem als Grundlage
für die Aktion 2000 geboten. Mitten in der Fas
nachtszeit wurden die vorgesehenen Bestre
bungen der katholischen Organisation «Fasten
opfer» und der entsprechenden evangelischen
«Brot für alle» in Vorträgen, praktischen Bei
spielen und Diskussionen behandelt. Seite 7
Kein leichtes Jahr 1999
für Agio Charmilles
ZÜRICH: In einem schwierigen Marktumfeld
verlor die zum Georg Fischer Konzern gehören
de Agie-Charmilles-Gruppe an Umsatz und Er
trag. Für das Jahr 2000 rechnet sie mit einer po
sitiven Entwicklung. Seite 11
Börse im Sog der Wall
Street schwacher
ZÜRICH: Die Schweizer Börse hat am Montag
im Verlauf die frühen Verluste ausgebaut und
mehr als ein Prozent tiefer geschlossen. Der
SMI Index büsste 84,3 Zähler oder 1,2 Prozent
ein auf 6962,7 Punkte. Der breite SPI Index ver
lor 52,07 Punkte auf 4772,59 Punkte. Seite 12
Tolle «Abschluss^Gala»
TENNIS: Mit einer
Glanzvorstellung
verabschiedeten
sich Liechtensteins
Tennis-Akteure
(im Bild Alex
Risch) vom Davis
cup in Ghana. Im
Spiel um Platz 7/8
in der Euro/Afri
ka-Zone IV wurde
der Sudan klar mit
3:0 in die Schran-*
ken gewiesen. Zuvor musste sich das FL-Tfeam
im Kreuzspiel gegen Favorit Aserbaidschan nur
knapp mit 1:2 geschlagen geben. Seite 13
Schüler schwer
verunfallt
MELS: Bei einem Carunfall auf der Autobahn
A 3 zwischen Flums und Sargans sind am Mon
tagmorgen mehrere Personen zum Teil schwer
verletzt worden. Seite 18
Bundesrat Deiss In der
Türkei
ANKARA: Die
Beziehungen zwi
schen der Schweiz
und der Türkei
scheinen sich zu
entspannen. Der
politische Dialog
ist nach den Wor
ten von Bundesrat
Joseph Deiss wie
der in Gang gekommen. Deiss hat am Montag
in Ankara seinen türkischen Amtskollegen
Ismail Cem zu einem Besuch in die Schweiz ein
geladen. Seite 22
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V
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Geschenk mit Ausstrahlung
Private Stiftung übergibt am 11. August das Kunstmuseum dem Land Liechtenstein
Kulturelles Highlight in die
sem Jahr ist ohne Zweifel die
Eröffnung des Kunstmuseums
in Vaduz. Am 11. August wird
die Bauherrin, die private
«Stiftung zur Errichtung eines
Kunstmuseums», das Gebäude
dem Land Liechtenstein als
Geschenk übergeben. Und im
November soll die erste Aus
stellung eröffnet werden.
Manfred öhri
Das Kunstmuseum Liechtenstein,
das gegenwärtig für 30 Mio. Fran
ken realisiert und im Juli terminge
recht fertig gestellt wird, verfügt
über sechs Ausstellungssäle - zwei
im Erd- und vier im Obergeschoss -
mit einer Gesamtfläche von rund
2000 Quadratmetern.
Die Eröffnungsausstellung
Bei der Eröffnung des Museums
gebäudes im November werden, so
viel ist inzwischen bekannt, sowohl
die Ausstellung «Götter wandelten
einst...» aus den Fürstlichen Samm
lungen wie auch der Sammlungsbe
stand der Liechtensteinischen
Staatlichen Kunstsammlung - er
weitert durch Leihgaben aus Privat
besitz - gezeigt. Durch das neue
Kunstmuseum wird die derzeit fast
1600 Kunstwerke umfassende
Sammlung der Liechtensteinischen
Staatlichen Kunstsammlung (LSK)
nun erstmals in ihrer Gesamtheit ins
Blickfeld kommen. Drei themati
sche Stränge zur Kunst des 20. Jahr
hunderts bilden die Schwerpunkte
zur Eröffnung.
Die Sammlungspolitik der LSK
geht vom Umstand aus,dass mit der
Präsenz der Sammlungen des Für-
Blick i/fj/T^yaduzer Städtle auf den Museumsbau, der im Juli fertig gestellt sein wird.
(Bild: Alfons Kieber)
sten von Liechtenstein der Bereich
der Kunst bis zum frühen 19. Jahr
hundert weitgehend besetzt ist. Die
Sammlungsstruktur legt daher ihr
Augenmerk bcwusst auf den Zeit
raum nach 1800. Nachdem das
Kunstmuseum Liechtenstein ein
Museum mittlerer Grösse sein wird,
empfiehlt sich; auch nach Auffas
sung der Regierung «eine Samm
lungsstruktur, die innerhalb der Ge
schichte der modernen Kunst zeitli
che, inhaltliche und geopolitische
Schwerpunkte jsetzt, die in engem
Zusammenhang mit der Lage und
Rolle Liechtensteins stehen». Die
relative kulturelle Randlage Liech
tensteins zwischen verschiedenen
Kunstzentren mit internationaler
Ausstrahlung (Zürich, Mailand,
München) lasse eine direkte Kon
kurrenz mit diesen wenig erfolg
reich erscheinen, schreibt die Regie
rung. Übergeordnetes Ziel der
Sammlungspolitik sei der Erhalt ei
ner hochqualitativen Sammlung, die
durch ihre inhaltlichen Schwer
punktsetzungen dem Kunstmuseum
Liechtenstein ein unverwechselba
res Profil innerhalb der Museums
landschaft Mitteleuropas verleihen
solle.
Ausbau der Bestände
Im Hinblick auf eine langfristige
Sammlungs- und Ausstellungspoli
tik ist das Kunstmuseum gemäss
den Erläuterungen der Regierung
einerseits auf einen Ausbau der
Sammlungsbestände angewiesen,
andererseits aber auch auf eine star
ke Präsenz von Leihgaben aus Pri
vatbesitz von möglichst langer Dau
er. Für die Eröffnungsausstellung
hat der Landtag bereits bei der Ver
abschiedung des Budgets 2000 ei
nen Betrag von 2 Mio. Franken für
Sonderankäufe genehmigt. Im Hin
blick auf die mittel- und langfristige
Änkaufspolitik will die Regierung
dem Landtag zu gegebener Zeit ei
nen separaten Antrag für einen
mehrjährigen Verpflichtungskredit
unterbreiten. Seite 5
Hundertwasser gestorben
Weltverschönerer und Umweltaktivist
WIEN: Der österreichische Maler,
Architekt und Ökologe Friedens
reich Hundertwasser ist am Sams
tag an Bord eines Kreuzfahrtschif
fes im Pazifischen Ozean an einem
Herzversagen verstorben. Das teilte
der Manager des 71-jährigen Künst
lers am Montag in Wien mit.
Hundertwasser werde seinem
Wunsch entsprechend im «Garten
der glücklichen Toten» in Neusee
land beerdigt. Der streitbare Welt-
verschönerer und Umweltaktivist
lebte und arbeitete in den vergange
nen Jahren meistens in Neuseeland.
Mit seinen Architekturprojekten
71-jährig starb am letzten Samstag Friedensreich Hundertwasser.
war er ein Vorkämpfer für die
Ökologiebewegung und erregte
mit Dachgärten, Zwiebeltürmen,
buckeligen Böden und windschie
fen Fenstern weltweit Aufsehen.
Hundertwassers grosse Zeit wa
ren die 70er- und 80er-Jahre. Staats
aufträge aus Deutschland, Öster
reich und von den Vereinten Natio
nen machten. Hundertwasser po
pulär. Zahlreiche Friedens- und
Umweltschutzpreise folgten, eben
so wie grosse internationale Aus
stellungen.
«Verhundertwasserung»
Kunst war für den umtriebig Su
chenden verbunden mit einem mo
ralischen Anspruch. Er wollte errei
chen, dass der Betrachter seiner
Werke sein eigenes Verhältnis zur
Natur überdenkt und neu gestaltet.
In den 90er-Jahren wurde es still um
diesen bunten Vogel der Kunst.
Der Zeitgeist nüchtern-sachlicher
Funktionalität arbeitete gegen
Hundertwassers ökologische Ro
mantik. Dem Theoretiker Hundert
wasser wurde Dogmatismus vorge
worfen, dem Künstler Dekormale
rei. Seite 8
Krise in der
SP
BERN: Der Personenkonflikt
bei der SP Schweiz spitzt sich zu:
Parteipräsidentin Ursula Koch
und Vizepräsident Pierre Aeby
beschuldigen sich nach der
Klausurtagung in Muri gegen
seitig der Unwahrheit. Aeby
fordert einen Sonderparteitag
und den Rücktritt Kochs. Die
Klausursitzung der Geschäfts
leitung in Muri BE vom vergan
genen Freitag/Samstag hätte die
Basis für eine konstruktivere
Zusammenarbeit innerhalb der
SP legen sollen. Stattdessen
bezichtigen sich Präsidentin Ur
sula Koch und Vizepräsident
Pierre Aeby nun gegenseitig, die
Resultate der Klausursitzung
falsch wiedergegeben zu haben.
Aeby ortete das Hauptproblem
der SP nach der Klausurtagung
in einer ungenügenden Zusam
menarbeit zwischen Parteipräsi
dentin Koch und Generalse
kretär Jean-Fran^ois Steiert. Er
bestätigte am Sonntag, die Ge-
schäftsleitung habe Koch und
Steiert vier Monate Zeit einge
räumt, um ihre Differenzen zu
überwinden.