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18. Februar 2000/Fr. 1.-
Amtliches Publikationsorgan ■ 122. Jahrgang, Nr. 39
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Freitag
Spionage im zweiten
Weltkrieg
MAUREN: Im Senioren-Kolleg sprach gestern
Nachmittag Dr. Peter Geiger übdr «Spionage
im Zweiten Weltkrieg: Tatort Liechtenstein».
Die jeweils am Donnerstag in der Aula der
Primarschule Mauren abgehaltenen Referate
namhafter Dozenten erfreuen sich grossen In
teresses bei Seniorinnen und Senioren. Seite 2
Grossmundige
Versprechen
VADUZ: In weniger als eineinhalb Monaten gilt
in unserem Land das neue Krankenversiche
rungsgesetz. Die Versprechungen der Regierung,
damit eine gesündere Lösung für die ständig stei
genden Krankenkassenprämien zu erzielen, wer
den nicht erfüllt. Die FBPL-Abgeordneten Hel
mut Konrad und Marco Ospelt zeigen auf, wohin
die «Gesundheitsreform» führt. Seite 3
Ein Hauch «Bella Italia»
Zwischenbäch
BALZERS: Im heutigen Teil der Volksblattse
rie «alte Häuser und ihre Bewohner» wird das
Haus Zwischenbäch 17 in Bakers vorgestellt.
Das Ehepaar Marcello und Mimina Troisio-
Preite mit den zwei Kindern geniessen die
gemütlichen und renovierten Räume im Haus
des Arbeitgebers. Das genaue Baujahr ist nicht
bekannt, die alte, im Keller noch sichtbare Bau
weise lässt aber darauf schliessen, dass das Haus
schon lange dort steht. Seite 9
Birgit Heeb verpasst
knapp Podestplatz
SKI-ALPIN: Ein
schwerer Fehler im
ersten Durchgang
kostete Birgit Heeb
(Bild) beim Nacht-
Riesentorlauf in Are
einen Podestplatz.
Die Maurerin landete
in der Endwertung
auf dem ausgezeich
neten vierten Rang.
Nur Sonja Nef verhin
derte einen öster
reichischen Doppel
sieg. Die Schweizerin
gewann vor Anita Wächter und Brigitte Ober
moser. Renate Götschl belegte Rang sechs und
Ubernahm damit die Führung im Gesamtwelt
cup, da die bisherige Leaderin Michaela Dorf
meister im ersten Lauf ausschied. Seite 17
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Wohnbaüförderung:
Pro und Contra
Streitgespräch zwischen Lorenz Heeb und Dagobert Oehri
Die Diskussionen laufen heiss.
Alles dreht sich um die Frage,
in welchem Ausmass in Zu
kunft noch von einer staatli
chen Wohnbauforderung pro
fitiert werden kann. Regierung
und Landtag, steht zum neu
ausgestalteten Gesetz. Ein Re-
ferendumskomitee will aber
mit harten Fakten versuchen,
das neue Gesetz zum Fall zu
bringen.
Peter Kindle •
In 30 Sitzungen hat eine Landtags
kommission unter dem Vorsitz des
VU-Abgeordneten Lorenz Heeb an
der Ausgestaltung eines neuen
Wohnbauförderungsgesetzes gear
beitet. Das alte, jetzt gtlltige Gesetz,
sei nicht mehr zeitgemäss und be
dürfe einer kompletten Neugestal
tung, war die Meinung der Land
tagskommission. Raumplanerische
Anliegen, die ein Standbein des al
ten Gesetzes sind, hätten in der heu
tigen Zeit ausgedient, da man
ohnehin von den Streusiedlungen
abgekommen sei, wie sie in den
Siebzigern in Liechtenstein weit
verbreitet waren.
Billiger und kleiner bauen
Die Landtagskommission verfolg
te bei der Ausarbeitung des neuen
Gesetzes ein klares Ziel: In Liech
tenstein soll in Zukunft kleiner ge
baut werden, der bis anhin übliche
Ausbaustandard darf- nicht mehr
weitergeführt werden. Die Kommis
sion greift zu einem wirksamen Mit
tel, um dieses Ziel zu erreichen: Die
Förderungsbeiträge werden im neu
en Gesetz reduziert, um «Luxusbau
ten» entgegenzuwirken.
Überschuldung mindern
Mit dem neuen Wohnbauförde-
rungsgesetz soll in den Augen der
Landtagskommission auch das Ziel
Streitgespräch im Volksblatt in Sachen Wohnbauförderung (v.l.n.r.): Lorenz
Heeb, Dagobert Oehri und Peter Kindle. (Bild: bak)
verfolgt werden, Bauherren vor ei
ner drohenden Überschuldung zu
schützen*, jfait de^assnahme, dass
nur noch t kl^nere Eigenheime ge
fördert werden, söll auch eine laten
te Überschuldung in einem kleine
ren Rahmen gehalten werden.
Referendumskomitee:
Kontroverse Meinung
Am 26. November des vergange
nen Jahres reichte ein Komitee bei
der Regierung eip Referendum ein,
welches das Ziel j verfolgt, das neue
Gesetz zur Förderung des preiswer
ten Wohnungsbaues nicht in Kraft
treten zu lassen. Die Anlagekosten,
welche im neuen Gesetz vorgese
hen sind, seien nicht realistisch an
gesetzt. Durch die Senkung der För
derungsbeiträge könne nicht ausge
schlossen werden| dass auch in
Liechtenstein zukünftig billige Fer
tighäuser gebaut Werden müssten.
Die Referendumswerber werfen
immer wieder das Argument in die
laufenden kontroversen Diskussio
nen ein, dass sich Bauherren durch
die Kürzung der staatlichen Förde-
rungsmittel in eine tiefere Verschul
dung stürzen müssen. Dies könne
nicht das Ziel des Staates sein.
Wenige unstreitige Punkte
Das neue Gesetz wird vom Refe
rendumskomitee nicht in allen De
tails kritisiert. Die Landtagskom
mission möchte in Zukunft den so
zialen Wohnungsbau ausdehnen.
Die Referendumswerber haben ge
gen diesen Aspekt nichts einzuwen
den, sollen doch auch Mieter, durch
tiefere Mietzinsen, in Zukunft von
staatlich geförderten Bauten profi
tieren können. Im Jahre 1977 fand
dieses sozialpolitische Instrument
bereits Einzug ins Gesetz. Bis anhin
wurden aber von Gemeinden fast
keine derartigen Bauten errichtet.
Jene Bauten, die nach sozialen
Masstäben errichtet wurden, waren
in der Vergangenheit nur schwer
vermietbar.
In einem Streitgespräch sassen
sich Lorenz Heeb, Vorsitzender der
Landtagskommission,und Dagobert
Oehri, Mitglied des Referendums
komitees, gegenüber. In der Diskus
sion warteten beide Parteien mit
ihren Fakten auf. Seiten 4 und 5
SPÖ für Gusenbauer
Neuer Chef will «Partei an Haupt und Gliedern erneuern»
WIEN: Die in die Opposition ver
bannten österreichischen Sozialde
mokraten (SPÖ) haben gestern
ihren bisherigen Bundesgeschäfts-
führer Alfred Gusenbauer zum
Nachfolger des bisherigen Partei
chefs Viktor Klima bestellt.
Das SPÖ-Präsidium sprach sich in
Wiei) einstimmig für den 40-jähri
gen Gusenbauer aus, der erst vor
zwei Wochen völlig überraschend
zum Bundesgeschäftsführer beru
fen worden war. In den vergange
nen Tagen hatten alle namhaften
SPÖ-Politiker, denen der Parteivor
sitz angetragen worden war, abge
winkt.
Gusenbauer sagte im Anschluss
an seine Nominierung, er wolle «die
Partei an Haupt und Gliedern er
neuern». Die SPÖ solle eine attrakti
ve Partei auch für jüngere Wähler
Alfred Gusenbauer ist der neue
Mann an der SPÖ-Spitze.
werden. Er kündigte eine «kraftvolle
Oppositionspolitik» gegenüber der
umstrittenen Regierung aus den
rechtsgerichteten Freiheitlichen
(FPÖ) Jörg Haiders und der konser
vativen Volkspartei (ÖVP) von Bun
deskanzler Wolfgang Schüssel an.
«Je früher die neue Bundesregierung
die Segel streicht, umso besser für
Österreich», betonte Gusenbauer.
Klima sagte, er hoffe auf einen
Neubeginn der SPÖ unter dem neu
en Vorsitzenden. Angesichts der in
ternational umstrittenen Regierung
brauche auch Österreich einen
Neubeginn. Der niederösterreichi
sche SPÖ-Chef Karl Schlögl, der bis
Mittwoch als Favorit für die Klima-
Nachfolge gegolten hatte, betonte,
Gusenbauer werde auch SPÖ-
Kanzlerkandidat bei der nächsten
Parlamentswahl sein, die spätestens
im Herbst 2003 stattfinden wird.
Kommentar
Wie soll die Wohnbauförderung in
Zukunft aussehen? Die Regie
rung, wie auch die Landtagskom
mission, die das neue Wohn-
bauförderungsgesetz ausarbeitete,
stehen kritiklos hinter dem Gesetz.
Was ist Luxus?
Fakt ist, dass die Wohnbauför
derung bei einem «Ja» zum neuen
Gesetz drastisch gekürzt wird Je
der Bauherr bekommt dann weni
ger Geld Ist dies der Sinn einer
effizienten Wohnbauförderung?
Meines Erachtens nicht. Der Sinn
eines Wohnbauförderungsgeset
zes liegt doch darin, Menschen ei
ne finanzielle Unterstützung zu
kommen zu lassen, um Eigentum
für Familien zu bilden. Dies be
deutet nicht zuletzt eine Altersver
sorgung. Eine Kürzung der För
derung widerspricht dem Sinn.
Man betrachte die Staatsreserven
in der Höhe von etwa 800 Mio.
Franken. Dieses Geld soll nicht
ausschliesslich, aber auch in Form
von grosszügiger staatlicher Hilfe
für den Eigentumserwerb verwen
det werden und dem Volk zugute
kommen, damit man im Alter oh
ne hohe Mietbelastung das Leben
sorgenfreier gestalten kann. Be
fürworter des neuen Gesetzes wol
len, dass in unserem Land in Zu
kunft kleiner und vor allem luxus
frei gebaut wird Tagtäglich sind
wir mit «Luxus» konfrontiert
Klar, die staatlichen Förderungs
mittel im Bereich des privaten
Wohnungsbaues sind derzeit
grosszügig. Dies mag man viel
leicht als «Luxus» bewerten. Es ist
auch richtig, dass die Gelder der
Wohnbauförderung nur einen
kleinen Teil der Bevölkerung pri-
vilegieren. In anderen Bereichen
des Lebens aber muss das Volk
Tag ßr Tag zwangsweise tief in die
Tasche greifen. Die Krankenkas
senprämien werden steigen und
die Telefonie hat im Vergleich zum
Ausland Ausmasse angenommen,
die jeglichen Kommentars entbeh
ren. Dies ist effektiver Luxus zu
Lasten des Volkes, nicht ein Par
kettboden. Die Gefahr der Über
schuldung sei durch die Handha
bung heute grösser, proklamieren
die «Ja-Sager». Dabei wird ausser
Acht gelassen, dass auch heute die
Möglichkeit besteht, kleiner und
luxusärmer zu bauen, wenn der
finanzielle Hintergrund des Bau
herrn dies erfordert Das neue Ge
setz beschneidet Bauherren der
Mündigkeit, mit eigenem Verant-
wortungsbewusstsein zu beurtei
len, wieviel Schulden sie auf sich
nehmen wollen. Ich werde ein
«Nein» in die Urne legen, weil ich
nicht bereit bin, mich in eine staat
liche Zwangsjacke stecken zu
lassen. Peter Kindle
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Fr. 18.02. EMritthH
Es tanzt nicht nur der Nrt
Die Party mit tolkn (toben!
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