Liechtensteiner Volksblatt
Sport
Donnerstag, 17. Februar 2000 17
Sport .
FL-Daviscupteam unterlag
Birgit Heeb will angreifen
SRC Vaduz peilt Remis an
Flash
«Das war eine gute Vorstellung»
Langlauf: Weitere 29 Weltcup-Punkte für Stephan Kunz im Obergoms
Dritter Saisonsieg für
Kristina Smigun
SKI-NORDSICH: Beim Langlauf-Weltcup in
Ulrichen hat Kristina Smigun (Bildmitte) im
Rennen der Frauen über 5 km in der freien
Technik ihren dritten Sieg dieses Winters gefei
ert. Smigun siegte mit 5,2 Sekunden Vorsprung
auf Stefania Belmondo (It) und 25,0 Sekunden
vor deren Landsfrau Sabina Valbusa.
Die Weltcup-Leaderin Smigun war in dieser
Saison schon den Wettkampf über 10 km in Sap
pada (It) sowie den Sprint in Garmisch-Parten
kirchen für sich entschieden. Mit ihrem erstma
ligen Erfolg in einem 5-km-Rennen baute die
Estin ihren Vorsprung in der Weltcup-Zwi
schenwertung aus.
UEFA gegen Umstellung
auf Jahresrhythmus
FUSSBALL: Die von FIFA-Präsident Joseph
Blatter angeregte Vorstellung eines einheitli
chen Spielkalenders im internationalen Fuss
ball von Februar bis November stösst bei der
UEFA und den europäischen Spitzenvereinen
auf Widerstand. «Die Spielzeit von August bis
Mai wird nicht geändert. Die Vereine haben
klar gemacht, dass dies nicht gewünscht wird»,
sagte UEFA-Generalsekretär Gerhard Aigner
anlässlich eines UEFA-Workshops in Nyon,
dem Vertreter von 48 europäischen Top-Klubs
(32 Champions-League-Teilnehmer, UEFA-
Cup-Achtelfinalisten) beiwohnten.
Keine Mehrheit fand der Vorstoss von Bay
ern München, die Champions League ohne die
Zwischenrunde zu gestalten. Die Forderung
von Bayern-Manager Uli Hoeness,die Anstoss-
zeiten in der Champions League von 20.45 auf
20.00 Uhr vorzuziehen, fand ebenfalls keine
Mehrheit. Die südeuropäischen Klubs setzten
sich durch, die Bayern wurden nur von einigen
anderen deutschen Teams sowie den Hollän
dern und Skandinaviern unterstützt. Auch die
Regelung, wonach der Tabellendritte der ersten
Champions-League-Runde in die dritte Runde
des UEFA-Cups nachrutscht, wird beibehalten.
Liechtenstein verliert
einen Rang
FUSSBALL: Liechtensteins Nationalmann
schaft hat im FIFA-Ranking einen Platz verlo
ren und nimmt nun Rang 127 ein. Die Schweiz
rangiert auf Platz 51. Ex aequo mit der Schweiz
ist Nigeria klassiert. Der Afrika-Cup-Finalist
machte nicht weniger als 25 Ränge gut. Afrika-
Meister Kamerun stiess um 23 Plätze auf Rang
34 vor. In den Top-ten gab es keine Verschie
bungen, an der Spitze liegt weiterhin Brasilien
vor Tschechien und Weltmeister Frankreich.
FIFA-Weltrangliste (per 16. Februar 2000)
1. (Position des Vormonates: 1.) Brasilien 836. 2. (2.)
Tschechien 772. 3. (3.) Frankreich 762. 4. (4.) Spanien
751.5. (5.) Deutschland 742.6. (6.) Argentinien 718.7. (7.)
Norwegen 717.8. (8.) Rumänien 713.9. (9.) Kroatien 710.
10. (10.) Mexiko 704.11. (12.) England 698.12. (11.) Dä
nemark 694.13. (13.) Jugoslawien 692.14. (14.) Italien
682.15. (15.) Portugal 673.16. (16.) Schweden 661.17.
(17.) Paraguay 648. 18. (18.) Russland 641. 19. (19.)
Holland 638. 20. (20.) Schottland 636. Ferner. 51. (48.)
Schweiz und Nigeria (76.) je 529.112. (112.) Färöer 330.
125. (123.) Luxemburg 264.127. (126.) Liechtenstein 257.
Fussball-Testspiele heute
FC Vaduz-SC Brühl SG
(Rehinparkstadion Vaduz, SR Roland Beck)
19.00
Sportredaktion
Heinz Zöchbauer, Tel. 2375128
Robert Briistle, Tel. 237 5123
Fax 2375155, E-mail: sport@volksblatt.li
Beim Langlauf-Weltcup in Ul
richen hat Stephan Kunz er
neut seine Zugehörigkeit zur
Weltspitze unter Beweis ge
stellt. Über 10 km in der freien
Technik erreichte der TYiesen-
berger mit 38,1 Sekunden
Rückstand auf den Sieger Jari
Isometsä (Fl) den 9. Platz. In
der Weltcup-Zwischenwertung
belegt Kunz weiterhin den 5.
Rang.
Toni Nötzli aus Ulrichen
«Mit meiner Leistung bin ich zufrie
den. Ich habe alles gegeben und ver
sucht, überall zu attackieren. Des
halb bin ich überzeugt davon, dass
ich mit einer guten Vorstellung auf
gewartet habe», erklärte Kunz mit
einiger Distanz auf sein Rennen,
nachdem er unter der Dusche ge
standen und später sein Mittagessen
eingenommen hatte. Eine Ein
schränkung aber blieb. Als die weit
besten Athleten auf ihre zweite 5-
km-Runde gingen, kam ein be
trächtlicher Westwind auf, der sogar
ein provisorisch aufgestelltes Zelt
fortwehte, «Dieser Luft war brutal.
Er erfasste mich, als ich nach der
Passage das Stadion verliess. Ich
denke, dass ich gegen diesen Wind
auf einem Kilometer etwa zehn Se
kunden oder etwa drei bis vier Rän
ge verloren habe», zeigte der TWe-
senberger die Folgen seines ebenso
unerwarteten wie zusätzlichen Wi
dersachers auf, der Treibschnee auf
die Loipe blies und deshalb die
Fortbewegung der Athleten noch
mehr erschwerte. «Schade, dieser
Nachteil wäre wirklich nicht nötig
gewesen. Aber das gehört halt zu
unserem Sport. Jede Klassierung
unter den ersten zehn ist super.
Stephan Kunz mitten in
der Weltspitze
Den ersten Teil des Verfolgungs
startrennens in Sappada einge
schlossen, hat Stephan dies in die
sem Winter bereits zum siebenten
Mal geschafft. Damit hat er erneut
bewiesen, dass er zur Weltspitze
gehört», analysierte Trainer Emil
Hoch, dessen Langlauf-Team Liech
tenstein lediglich aus einem Trio be
stand. Nachdem er sich letzte Woche
eine Erkältung zugezogen hatte und
bei den Schweizer Meisterschaften
den höchst wahrscheinlichen Titel
gewinn im Sprint preisgeben musste,
war Markus Hasler im Goms nicht
Stephan Kunz bewies erneut, dass er zur absoluten Weltspitze gehört.
am Start. Der Eschner wird sich
dafür im Weltcup vermehrt auf die
Sprints konzentrieren.
Aufgepasst auf Elofsson
Der Gegenwind war für alle Ath
leten der letztgestarteten «roten
Gruppe» zum Störfaktor geworden,
wurde vori.den Langläufern jedoch
unterschiedlich wahr genommen.
«Das war nicht fair», ärgerte sich
der Weltcup-Leader Johann
Mühlegg (Sp) im Ziel. Sieger Jari
Isometsä und der zweitklassierte
Per Elofsson hatten den Wind als
nicht besonders erschwerend wahr
genommen. Der Schwede, der we
gen seinem fürchterlichen Sturz in
der Staffel in Kiruna Ende Novem
ber acht Weltcup-Rennen auslassen
musste, dürfte im Weltcup am ehes
ten in der Lage sein, Stephan Kunz
den 5. Rang streitig zu machen. Im
Moment weist der Liechtensteiner
noch 64 Punkte Vorsprung auf.
Stephan Kunz hatte letzte Woche
einen Bogen um die nationalen Ti
telkämpfe geschlagen und dafür in
Steg trainiert. «So oft bin ich auch
wieder nicht dort oben, als dass es
mir langweilig werden könnte, stän
dig auf der gleichen Loipe zu laufen.
Früher, als ich in Vorderthal wohn
te, bin ich halt immer nach Einsie
deln gefahren. Das gehört zu mei
nem Job», stellte der Lehrer fest, der
sich neben sechs Einheiten Lang
lauf pro Woche mit nachmittägli
chem Fusslauf und zwei Portionen
Krafttraining auf seinen neuesten
Weltcup-Einsatz vorbereitete.
Der heftige Schneefall am frühen
Mittwochmorgen hatte Kunz nicht
aus dem Gleichgewicht gebracht:
«Ich hoffte auf eine Wetterbesse
rung, dann hätte ich über einen Su
perski verfügt. Aber der Ski war
auch so recht.» Bedenken kamen
beim Liechtensteiner lediglich au£
als von Westen her eine dunkle
Wand nahte, die neuerlichen hefti
gen Schneefall ankündigte. Doch
statt des weissen Segens kamen
eben jene Windstösse.
Der Langlauf lebt
Überrascht zeigte sich Stephan
Kunz vom Publikum, das sich zahl
reich entlang der 5-km-Runde ein
gefunden hatte und das auch ihn
stark anfeuerte: «Das taugte mir.
Unter der Woche hätte ich nicht so
viele Zuschauer erwartet. In der
Schweiz ist der Langlauf noch lange
nicht gestorben!» Dies hatte der
Triesenberger schon am Dienstag
abend erlebt, als in Münster die
Startnummernübergabe in einem
stimmungsvollen Rahmen vor einer
grossen Zahl von Langlauf-Interes-
sierten stattfand.
«Die Beine hoch lagern, einige
Teilstücke und vor allem die
Zielanlage anschauen und die
Kohlehydrat-Speicher füllen.» So
lautet die Aufgabe für Stephan
Kunz für diese Tage. Am Sonntag
steht der erstmals zum Weltcup
zählende Volkslangiauf Transjuras-
sienne auf dem Programm, bei dem
sich ihm eine weitere ausgezeichne
te Gelegenheit für eine Spitzen
klassierung bietet. Wegen Schnee
mangels mussten die Veranstalter
die Original-Streckenlänge von 76
auf 71 km verkürzen. Viele Spitzen
athleten scheuen sich vor dem Ef-
fort der grossen Distanz und deren
Auswirkungen, sodass jene, die vor
dieser Aufgabe nicht zurück
schrecken, damit rechnen können,
ihr Weltcup-Punktekonto weiter
aufzustocken.
Leistung macht Spass!
Wir gratulieren dem LSV-Spitzenläufer
Stephan Kunz zum 0. Rang beim Weltcuprennen
Uber 10 km in der dreien Technik
in Ulrichen.
VERWALTUNGS- UND PRIVAT-BANK AG
9480 Vaduz ■ Im Zantrum • Tal.(+423) 235 66 55