Volltext: Kleinstaat

Einleitung Erde ausmachen." Für das Symposium wurde vereinbart, dass der Termi­ nus "Kleinstaat" verwendet werde und damit sowohl die Klein- als auch die Kleinststaaten gemeint seien.12 Das Eröffnungsreferat des Symposiums zu den Grundproblemen des Kleinstaates hielt Clark C. Abt von der Universität in Boston in Vertretung seines erkrankten Freundes und Lehrers Karl W. Deutsch. Abt leitet in Boston ein "Center for the Study of Small States" und explizierte fünf Hauptprobleme des Kleinstaates. Für den Band hat er sodann eine englische Fassung seines Vortrages in Zusammenarbeit mit Karl W. Deutsch erstellt. Aufgreifenswert ist in diesem Zusammenhang vor allem das Postulat, dass die Welt für ihre Probleme ein gutes Kleinstaatenmodell benötigt, was jedoch ein schwieriges Unterfangen sei. Bei der Diskussion in Bendern standen methodologische Fragen im Vordergrund und solche eher philoso­ phischer Art nach bestimmten Glücksvorstellungen. "Es wurde auch ange­ regt, zwischen einer föderalistischen oder unitaren Staatsausrichtung zu dif­ ferenzieren. Die Diskussionsbeiträge wurden jeweils in komprimierter Form ebenfalls in diesen Band aufgenommen.13 11 Eine solche Cluster-Analyse mit Ausrichtung auf Kleinstaaten ist von der Liechtensteine­ rin Sieglinde U. Gstöhl durchgeführt worden, siehe dies., The "Microstate Problem" in the United Nations (Institut universitäre de hautes etudes internationales ä Geneve), Summer Semester 1989. Es wurden folgende Mikrostaaten ermittelt: Andorra, Antigua und Bar­ buda, Äquatorialguinea, Bahamas, Bahrein, Barbados, Belize, Bhutan, Brunei, Dominica, Dschibuti, Fidschi, Gambia, Grenada, Guinea-Bissau,Jamaica, Kap Verde, Katar, Kinbati, Komoren, Lesotho, Libanon, Liechtenstein, Luxemburg, Malediven, Malta, Mauritius, Monaco, Nauru, Saint Kitts und Nevis, Saint Lucia, Saint Vincent und die Grenadinen, Salomonen, San Marino, Säo Tome und Principe, Seschellen, Singapur, Swasiland, Tonga, Trinidad und Tobago, Tuvalu, Vanuatu, Vatikanstadt, Westsamoa und Zypern. 12 Bei einem international vergleichenden Kleinstaatenprojekt hätten insbesondere die folgen­ den Fragestellungen als übergreifende Orientierungsprobleme und Strukturmuster Prio­ rität: Wie verhält es sich jeweils mit der sog. Kausalkette oder Stadienfolge "Kleinheit - Nichtselbstversorgung - externe Verflechtung - Abhängigkeit"? (Vgl. hierzu die Beiträge von Hans Vogel und Margret Sieber in: Holl 1983) Wo liegt die spezifische Verwundbar­ keit (Vulnerabilität) resp. existentielle . Bedrohung, insbesondere bei politischen Umbrüchen und im Hinblick auf internationale Wettbewerbssituationen? Welche Optio­ nen und Reformmöglichkeiten waren oder sind historisch, aktuell und zukünftig gegeben? Wie sind die politischen Vermitdungs- und Konsensualisierungsprozesse ausgestaltet? Welche Formen der Elitenkonnektivität und der Interessenausbalancierung, Konfliktrege­ lung und Entscheidungsfindung sind sozialdominant? Welche Gefährdungen von aussen bestehen aufgrund der jeweiligen insularen oder sonstigen Randlage? Welche Möglichkei­ ten einer spezifisch endogenen Entwicklung gibt es? wie bewältigt man sozialen, politi­ schen und kulturellen Wandel, insbesondere wenn bei weiterem Fortschritt die internen Regelungskomplexe nicht mehr traditionell basiert, sondern zukunftsorientiert sein müs­ sen? Welche Formen der Integration und Kooperation bestehen intern und extern? Last, not least: In welcher Hinsicht ist der Kleinstaat vorbildlich" oder kann es sein? 13 Für die nicht immer leichte Abschrift der Tonbandaufzeichnungen möchte ich Frau Rosa Biedermann besonders danken. 11
	        

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