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nicht mehr eine ferne Symbolfigur, son-
dern gleichsam greifbar geworden. Trotz
kluger Zurückhaltung konnte er nun
direkt als ausgleichende Kraft in die Lan-
despolitik eingreifen, und nicht zuletzt
jenem Wirken ist es zuzuschreiben, dass
unser Land die Einheit fand, um die inne-
ren Krisen unbeschadet zu überstehen.
Der Fürst verstand es, in Zusammen-
arbeit mit dem Parlament und der Regie
"ung den Gefahren von aussen und von
‚.nnen standzuhalten. Er wurde als Vater-
igur Garant für den inneren Frieden wie
auch für den Weiterbestand Liechten-
steins als souveräner Staat. Der von
Johann Baptist Büchel für den Fürsten
Fürst Franz Josef Il.
geboren am 16. August 1906 in Frauenthal
(Steiermark)
gest. am 13. November 1989 in Grabs
vermählt am 7. März 1943 in Vaduz mit Georgine
(Gina) Gräfin von Wileczek, Tochter des Ferdinand
Graf v. Wilczek und der Nora Gräfin Kinsky von
Wchinitz und Tettau (geboren am 24. Oktober
1921 in Graz, gest. 18. Oktober 1989).
Fürst Franz Josef Il., ältester Sohn des Prinzen
Alois von Liechtenstein (geb. 17. Juni 1869,
gest. 16. März 1955) und Ihrer Kaiserlichen und
Königlichen Hoheit Erzherzogin Elisabeth von
Österreich (geb.7. Juli 1878, gest. 13. März 1960)
folgt nach dem kinderlosen Fürsten Franz I. als
Landesfürst.
Mit Handschreiben von 15. März 1923 (Landes
Zesetzblatt Jahrgang 1923 Nr. 12) teilt Fürst
Johannes Il. der Regierung mit, dass seine bei
den Neffen Prinz Franz (Onkel des Fürsten
Franz Josef Il.) und Prinz Alois (Vater des
Fürsten Franz Josef Il.) auf die Anwartschaft
auf die Regierung verzichtet hätten und dass
nach dem Thronfolger Prinz Franz, seinem Bru-
der (dem späteren Fürsten Franz |.) der näch
ste Anwärter auf die Regierung sein Grossnef-
fe Prinz Franz Josef sel.
Am 30. März 1938 betraut Fürst Franz I. den
Thronfolger als Stellvertreter mit der Ausübung
der dem Fürsten zustehenden Hoheitsrechte.
Regierungsantritt: 26. Juli 1938
Huldigung des Volkes: 28. Mai 1939