7
Eine politische Schriftenreihe
Jedes freie Staatswesen bedarf der ständigen geistigen Durchdringung.
Während dies in größeren Ländern in einer Vielzahl von Zeitschrif
ten, einem reichen wissenschaftlichen Schrifttum, in Rundfunk und
Fernsehen, an Instituten und Universitäten gründlich und unablässig
geschieht, fehlt in Liechtenstein derartiges und wird, der beschränk
ten Möglichkeiten wegen, weithin auch in Zukunft fehlen. Trotz die
ses nie ganz behebbaren Mangels glauben die Herausgeber der «Poli
tischen Schriften», daß es sinnvoll und der Mühe wert ist, etwas,
wenn auch sehr Weniges und Ungenügendes, zur Diskussion um un
seren Staat beizutragen.
Das Wort «politisch» wird im ursprünglichen umfassenden Sinn ver
standen. So werden in den «Politischen Schriften» Themen der Innen-
und Außenpolitik, des gesellschaftlichen, kulturellen und wirtschaft
lichen Lebens behandelt. Die einzelnen Hefte werden, wie diese erste
Nummer, verschiedene Aufsätze enthalten oder größere Arbeiten, die
ein ganzes Heft füllen.
Die Schriften sind unabhängig. Sie verfolgen eine Politik der Mitte.
Doch wer durch Jahre in extremen Verhältnissen lebt, dem mag schon
die Mitte als extrem erscheinen. Um aber die Mitte in ihrer Realität
zu erkennen, wird es manchmal nötig sein, auf die anderen Ränder
hinzuzeigen. Dem Vorhandenen ist das Fehlende entgegenzustellen,
der Zukunft der nächsten Jahre die der kommenden Generation.
Die Herausgeber