122
der Monarchie zu nutzen und für die liechtensteinische Außenpolitik
zum Tragen zu bringen. Die Fürstlichen Sammlungen beinhalten noch
zu aktivierende Ausstrahlungsmöglichkeiten. Der Einbezug von Wirt
schaft, Tourismus und Sport oder die speziellen Chancen einer Or
ganisation wie des Roten Kreuzes sollen hier gar nicht aufgeführt
werden.
Präsenz und Selb st dar Stellung im diplomatischen Bereich
Hier ein Wort zu den liechtensteinischen Außen Vertretungen im 20.
Jahrhundert. Von 1919 bis 1921 bestand in Wien eine Fürstlich-
Liechtensteinische Gesandtschaft. Für Prag war eine Vertretung vor
gesehen. Die 1919 in Bern errichtete Fürstlich-Liechtensteinische Ge
sandtschaft wurde 1933 aufgelöst, 1944 wieder errichtet und in neue
ster Zeit in den Rang einer Botschaft erhoben und stellt die einzige
liechtensteinische Außenvertretung dar. Die Wahrung der Interessen
Liechtensteins in den übrigen Ländern ist der Schweiz übertragen. Zu
diesem Bereich ein Vorschlag: Die schweizerischen Botschaften und
Konsulate sind mit mehr Informationsmaterial über Liechtenstein
auszustatten. Wünschenswert und prüfenswert erscheint die Durch
führung einer Informationstagung in Vaduz für die schweizerischen
Kultur-Attaches und konsularisches Personal. — Man könnte sich
fragen, ob es nicht angemessen wäre, wenn die Schweiz in Vaduz
gleichrangig vertreten wäre. — Ich zitiere aus einem Interview von
Fürstl. Regierungschef Dr. Alfred Hübe im St. Galler Tagblatt vom
10. Februar 1971: «Der Trend zu immer größerer außenpolitischer
Aktivität besteht heute generell bei allen Staaten. Diesem Trend darf
sich Liechtenstein nicht verschließen. Was uns fehlt, ist der entspre
chende Apparat, der sich nicht kurzfristig aufbauen läßt. Erst wenn
dieser Apparat vorhanden ist, kann eine bedeutend verstärkte Akti
vität in Erwägung gezogen werden, zum Beispiel die Errichtung von
diplomatischen Vertretungen oder die Mitgliedschaft bei internatio
nalen Oi ganisationen.»
Ohne hier konkrete Vorschläge zu unterbreiten, erscheint es doch
wünschenswert, die Auslandskontaktstellen sowohl im Botschafts-
wie Konsulatsbereich auszubauen. Solche «Antennen» Liechtensteins
können und müssen heute gleichzeitig «Agenturen der Landeswer
bung» sein. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf die außen