Die Matur- und
Erholung anlage
St. Katharinenb6funnen
Warum eine Weiheranlage?
Riede, Sumpfflächen und Wassertüm-
pel prägten jahrtausendelang das Ge-
sicht der Rheinebene. Nachdem der
Rhein vor ca. hundert Jahren mittels
künstlicher Dämme ein ihm zugewie-
senes Bett bekam, dient der Talraum
immer mehr und umfassender der land-
wirtschaftlichen Produktion. Sumpf-
flächen und Auenwald mußten diesem
Druck weichen. Eine Bestandesauf-
nahme der «nassen Stellen» Liechten-
steins zeigt wie stark ’diese Gebiete zu-
rückgegangen sind. Naß-Stellen als
Lebensraum einer vielfältigen Tier-
und Pflanzenwelt sind heute nur noch
auf ca. einem Prozent der Landesfläche
vertreten. Deshalb sind die auf solche
Standorte spezialisierten Lebewesen
von der gänzlichen Ausrottung be-
droht, bieten wir ihnen nicht sofort ei-
nige Rückzugspunkte im Talraum an.
Nur so besteht die Gewähr eines Über-
lebens für manche Tier- und Pflanzen-
art.
Die Weiher im St. Katharinenbrunnen
sollen deshalb eine neue Lebensbasis
für alle Tier- und Pflanzenarten bil-
den, welche durch Zuschüttung der
Kleingewässer am meisten gefährdet
sind. Um nun wirkliche Lebensstätten
zu werden, müßen diese neugeschaffe-
nen Gewässer einigen Anforderungen
gerecht werden, d.h. wir müßen die
Lebensgewohnheiten und das Verhal-
ten der künftigen Bewohner kennen,
damit wir dies beim Bau der Anlagen
verücksichtigen konnten.
Zwei Weihertypen —
zwei Lebensräume
Zwei Weiher sind interessanter als nur
einer. Es lassen sich so zwei verschiede-
ne Typen von Lebensgemeinschaften
darstellen, denn einzelne Tier- und
Pflanzenarten schließen sich oft in der
Natur aus.
50 haben wir durch eine verschiedene
Ausgestaltung zwei verschiedene Le-
bensräume geschaffen, nämlich einen
Wald- und Wiesenweihertyp und ei-
nen Kiesgrubentümpeltyp.
Sie unterscheiden sich auf den ersten
Blick vor allem einmal durch die un-
‚erschiedlichen Wassertiefen.
Der Wald- und Wiesenweihertyp —
seine Gestaltung und seine Bewohner
Er entspricht dem, was man gemeinhin
unter einem Weiher oder Teich ver-
steht. Er ist ein stabiles Gewässer,
dessen Wasserspiegel kaum Schwan-
kungen unterliegt. An seinen Ufern
wird sich eine reiche Vegetationsab-
folge bilden. Auf seiner Insel dürften
pH