Volltext: Die liechtensteinische Verfassung 1921

Der historische Hintergrund - Regierung und Verwaltung aus Liechtensteinern zusammengesetzt sein sollten; - die Regierung gegenüber dem Landtag verantwortlich sein sollte (Miss- trauensantrag) und der Landtag ein Mitspracherecht bei der Ernen­ nung der Regierung besitzen sollte; -die nebenamtlichen Regierungsräte grundsätzlich zu allen wichtigen Geschäften beizuziehen sein sollten. Der Landtag sollte zudem durch die Forderung nach Beibehaltung der direkten Wahl der Abgeordneten (eine Minderheit forderte zudem die Vermehrung der Zahl der Volksabgeordneten) und die "nach Bedarf", mindestens aber "im Frühjahr und im Herbst", einzuberufenden Sitzun­ gen gegenüber der Regierung gestärkt und vom Fürsten unabhängiger gemacht werden. Der Landtag nahm die Möglichkeit der Mitsprache bei der Regie­ rungsbesetzung denn auch gleich wahr und wählte am 17. Dezember 1918 Franz Josef Marxer und Wilhelm Beck als nebenamtliche Regie­ rungsräte.20 Damit waren immerhin zwei Mitglieder des provisorischen Vollzugsausschusses vom 7. November 1918 als Regierungsmitglieder bestätigt worden. III. Der Weg zur Verfassung von 1921 1. Parteiprogramme a) Das Programm der Fortschrittlichen Bürgerpartei Die Ereignisse vom November und Dezember 1918 bewirkten eine eif­ rige Aktivität der Parteien. Im Dezember 1918 kam es als Reaktion auf den rührigen Unternehmenswillen der Beck-Gruppe zur Gründung der Fortschrittlichen Bürgerpartei, die am 4. Januar 1919 ihr Parteipro­ gramm verkündete.21 Ebenfalls am 4. Januar 1919 bemerkten die ON: "Wäre die Volkspartei nicht ins Leben getreten, so wäre auch keine 23 Die Bestätigung dieser Wahl durch Fürst Johann II. erfolgte am 31. Dezember 1918 (LLA, SF Präsidialakten 1.9/1919/3,31. Dezember 1918.). Wilhelm Beck nahm die Wahl zum Regierungsrat unter der Bedingung an, dass nur ein Liechtensteiner Landesverwe­ ser werden könne. Er forderte gleichzeitig, der Landtag solle erklären, dass nur ein Liechtensteiner Landesverweser sein könne (LT-ProtokolI vom 17. Dezember 1918). 21 Publiziert im LVolksblatt 1/4. Januar 1919. 117
	        

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