LIECHTENSTEINISCHE
STAATLICHE oe
KUNSTSAMMLUNG
RZ. SOMWVER 1990
Plakat der Liechtensteinischen Staatlichen Kunstsammlung, Sommer 1990
vorderhand ein Aufbau der Sammlung ausschliesslich
mit modernen Graphiken zweckmässig und realistisch.»
Unter Graphik sind alle Arbeiten auf Papier zu verstehen.
Die Literatur kennt bereits eine lange Liste von Metho-
den, Techniken und Reproduktionsweisen, mit denen das
Papier vom Künstler bearbeitet werden kann. In den letzten
fünf Jahrhunderten ist im graphischen Sektor eine beina-
he unübersichtliche Vielfalt von Realisierungsmöglich-
keiten entstanden. Es werden demnach unter dem Begriff
Graphik originale Werke im strengen Sinn des Wortes
wie beispielsweise Zeichnungen, Aquarelle und Goua-
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Plakat der Ausstellung «Fünf Jahrhunderte ıtalienısche Kunst aus den Sammlungen
des Fürsten von Liechtenstein», ab 16. April 1994
chen subsumiert, wie auch Spielarten der Druckgraphik
und Erzeugnisse moderner Reproduktionstechniken.”
Die Verantwortlichen konnten sich umso überzeugter für
den Aufbau einer Graphiksammlung des 20. Jahrhunderts
entscheiden, als diese Sparte um die Jahrhundertwende
zu einem sehr signifikanten, autonomen und anerkannten
Ausdrucksmittel zeitgenössischen Kunstschaffens ge-
worden war. Die Zeichnung hatte sich schon recht früh
von der Funktion, dem Künstler Hilfsmittel auf dem Weg
zum Werk zu sein, gelöst und Selbständigkeit erlangt. Sie
wurde Ziel des Schaffens, direkte künstlerische Äusse-