Volltext: Politischer Wandel in konkordanzdemokratischen Systemen

Hans Geser (z. B. im Zusammenhang mit den «neuen Sozialbewegungen») Rech­ nung zu tragen; - vertikale Gefolgschaftsbeziehungen (zwischen Basis und Eliten) tenden­ ziell brüchiger werden, so dass die Eliterimitglieder der Aüfrechterhal- tung und Erweiterung ihrer Anhängerschaften immer mehr Aufmerk­ samkeit zuwenden müssen und dadurch in ein eher kompetitiv gepräg­ tes Horizontalverhältnis zueinander treten (vgl. z.B. Plasser 1987: passim). Wie bereits erwähnt, kann man diesem Problem, dass das Konkordanz­ system immer mehr zu einem geschützten Inselparadies in einem Meer un­ berechenbarerer und konfliktiverer Politik zu werden droht, durch den Ausbau direkt-demokratischer Volksrechte Rechnung tragen, wo sich die Entscheidungsfindung - im diametralen Gegensatz zu Konkordanzprinzi­ pien - nach Regeln von Abstimmungsmehrheiten vollzieht. Die latente Nebenfunktion dieser Volksrechte besteht dann darin, dass Spannungen, die sonst innerhalb des Konkordanzsystems ausgetragen werden müssten (und es vielleicht sprengen würden), externalisiert wer­ den, d. h. als Dissonanzen zwischen Konkordanzsystem und seinem politi­ schen Umfeld zum Ausdruck kommen. 120
	        

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