Volltext: LGU Jahresbericht (2012)

Jahresbericht 201211 Neugierig und erwartungsvoll sitze ich in einer Runde verschiedenster Kursteilnehmer - Frauen und Männer. Nach diesem Kurs werde ich einen fertigen Plan für meinen kleinen Garten haben! Wir haben Fotos von unseren Gärten, wie sie jetzt aussehen, mitgebracht. Also kann es losgehen! Claudia Ospelt-Bosshard möchte unsere Motivati- on erfahren. Wir reden über Wunsch-Stauden und solche, die heimisch sind und auch von Vögeln und anderen Tieren gerne genutzt werden. Wir erhalten Tipps zum biologischen und naturnahen Gärtnern, zum sorgsamen Umgang mit unserem - kleinen oder grossen - Stück Erholungsplatz. Platz zum Erholen Unterlagen mit Beispielen historischer und aktu- eller Gärten geben uns einzelne Impulse für die Gestaltung. Wir fragen, welche Stauden und Pflan- zen denn wo gesetzt werden können. Spätestens da wird mir klar, dass der Kurs nicht dazu da ist, von der Kursleiterin einen fertigen Gestaltungsvor- schlag für die persönliche Wohlfühloase zu erhal- ten. Nein! Wir werden unseren Naturgarten selber entwickeln! Claudia gibt uns das Werkzeug dazu: Informatio- nen, Antworten auf unsere vielen Fragen, Diskus- sion in der Runde, Skizzieren. Wir setzen uns ganz einfach mit unseren Wünschen, mit wichtigen De- tails wie der Beschaffenheit des Bodens, mit ver- schiedenen Ideen und Möglichkeiten auseinander. Wir zeichnen einen einfachen Grundriss unseres Gartens, betrachten diesen nun mit den bisher 
„Man wächst in den Garten hinein“ Ein Erfahrungsbericht von Claudia Düringer erhaltenen Informationen und notieren Ideen für Veränderungen. Was für eine heimische Staude würde sich da in dieser schattigen Ecke gut machen? Mit welcher Kletterpflanze möchte ich ein Stück Sichtschutz gestalten, ohne einen „üblichen“ Lorbeer zu pflan- zen? Ich staune, dass sich auch Stangenbohnen als Sichtschutz eignen und gleichzeitig noch einen le- ckeren Ertrag für die Küche geben! Stangenbohnen als Sichtschutz Natürlich liegen auch Bücher auf, in denen Pflan- zen verschiedenster Farben, Höhe und für sonni- ge, halbschattige und schattige Plätze, lehmigen, sandigen oder humosen Boden nachgeschlagen werden können. Beim zweiten Termin treffen wir uns zuerst im Gar- ten eines Kursteilnehmer-Ehepaars. Sie erzählen, was sie ändern möchten. Gemeinsam sammeln und diskutieren wir Ideen, wie dieser Sitzplatz lauschig eingerahmt und diese flache Wiese mit Sträuchern aufgelockert werden könnte. Im Gar- ten einer weiteren Kursteilnehmerin sehen wir ganz andere Voraussetzungen und sind schon fast ein bisschen geübt mit Vorschlägen, wie der Stein- garten ergänzt und wo das gemütlichste Plätzchen zum Liegen gestaltet werden könnte. Zum dritten Kurstag hat Claudia mit Hilfe der mit- gebrachten Fotos und eines Liegenschafts-Grund- risses einen Gestaltungs-Impuls für jede und jeden rausgesucht: zum Beispiel ein Bogen für Kletter- pflanzen mit integriertem Sitzbänkchen. Ja! Das, oder vielleicht etwas mit einem Weiden-Geflecht? Diese Anregungen wecken weitere, eigene Ideen. Beim vierten Termin setzen wir im Garten einer Kursteilnehmerin eine erste - während den letzten drei Wochen „gewachsene“ - Veränderung tat- kräftig um. So lassen wir ein weiteres Beispiel eines Gartens auf uns 
wirken. Persönlicher Naturgarten Nun haben wir also keinen fertigen Gartenentwurf erhalten. Doch wie ein feines, selbst gekochtes Es- sen im Gegensatz zum Fertigmenü aus dem Super- markt braucht es etwas Geduld und macht mehr Arbeit, dafür wächst man auf diese Weise „in den Garten hinein“, er entwickelt sich mit den Jahres- zeiten und den Jahren zum persönlichen Naturgar- ten, zum gewünschten Wohlfühlplatz. Nach dem vierten Kurstag ist klar, dass das Entwickeln, Verän- dern und Wachsen lassen gleich viel Spass macht, wie den sich verändernden Garten zu geniessen. Ein paar Monate später sind einige Ideen umge- setzt. Über den Winter können neue Ideen wach- sen, die ich dann im nächsten Frühling und Som- mer „in den Garten 
bringe“. 
„Unsere Kursleiterin, Claudia, war keine Frau der ‚schnellen Antworten‘. Sie holte oft aus und beantwortete Fra- gen ausführlich und differenziert, was mir sehr gefiel, denn somit haben wir viel Neues erfahren.“ Jolanda Teschke
	        

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